Guten Abend,
ich bin auch eben bei dem Abendessen bei der Herzogin. Ganz schlüssig bin ich mir nicht, ob der Erzähler nun tatsächlich von allen als wichtig angesehen wird oder ob er sich das alles nur einbildet. Dass die Herzogin ihm nun so freundlich begegnet, obwohl sie sich früher von ihm gestört fühlte - für mich nicht ganz nachvollziehbar. Oder ist das wieder das Phänomen, dass eine Person, die man anbetet, die kalte Schulter zeigt; wenn die Liebe dann aber erloschen ist, sehr entgegenkommend wird (wie bei Odette oder Albertine)?
Apropos Albertine: Als er sie auf sein Bett zieht, beschreibt er, dass die Lust ihre Züge verjüngt, und vergleicht das mit dem Tod (wie auch das jugendliche Aussehen seiner verstorbenen Großmutter). Lust und Tod auf einer Ebene?
Das geplatzte Treffen mit Madame de Stermaria ist wieder kennzeichnend: er verliebt sich in sie, ohne sie wirklich zu kennen, plant das Abendessen bis in die Einzelheiten - und wird erneut enttäuscht. Ob wohl auch sie sich ihm zuneigt, wenn er nicht mehr will? Bei dieser Episode hat mich ein Satz verwirrt:
ZitatAber wenn ich umschlungen mit Madame de Stermaria im Düster der Insel am Ufer des Sees spazierenginge, würde ich es machen wie andere, die, da es nicht angeht, in ein Kloster einzubrechen, wenigstens eine Frau, bevor sie sie besitzen, als Nonne verkleidet sehen wollen.
Was will er mit der als Nonne verkleideten Frau ausdrücken?
Zitat
Denkst du an Charlus ? Er wäre der einzige, der mir einfällt, aber er dürfte wohl zu alt sein ? Sonst ist mir auch bicher niemand eingefallen.
Charlus kann es m.E. nicht sein. Mir fällt aber auch kein anderer ein. Bloch wäre vom Alter passend, aber er dürfte wohl kaum zu den "vier Gigolos" gehören, wenn auch Saint-Loup wohl Kontakt zu ihm pflegt.
Bald wird der Erzähler Charlus besuchen. Ich bin schon gespannt, was ihm da blüht.
Liebe Grüße
Manjula