Darf ich mich vorstellen....

  • ....ich bin Bergman, dies ist wie zu erwarten nicht mein richtiger Name (aber dieser tut hier eigentlich auch nichts
    zur Sache, man befindet sich nun schließlich in einem Forum und dort ist das Quentchen Anonymität immer gut :zwinker:).
    Zu meiner Person, ich bin 17 Jahre alt und beginne gerade mit der Oberstufe (genauer gesagt gehe ich in die 11 Klasse).
    Da ich mich nun in diesem Forum, einem Literaturforum, angemeldet habe dürfte meine große Leidenschaft wohl offengelegt
    sein. Ja ich bin eine große Leseratte, aber mir liegen größtenteils nur Klassiker auf meinem SUB (zwischendurch lese ich
    natürlich auch anderes; z.B bin ich großer Handke Verehrer und lese, SCHANDE über mich, auch ab und zu einen S.King).
    Zu meinen klassischen Evergreens gehören die Bücher von Tolstoi, Dostojewski, Kleist, Verne, BÖLL, Koeppen, Nabakov und
    einigen anderen. Es sei noch dazu gesagt das ich für viele Formen der Literatur offen bin, aber man kann mit mir auch über
    alltägliche Dinge wie Politik (bin selbst aktives Mitglied einer Partei), Religion (ich sprech andauernd von Gott.......bin nämlich
    Atheist :breitgrins:), Kunst und über viele viele andere Themen sprechen.


    Gut das war ein kleiner Einblick von mir über mich
    Bergman......das bin ich :smile:

    Mit freundlichem Gruße<br />Bergman

    Einmal editiert, zuletzt von Bergman ()

  • Herzlich willkommen!



    Religion (ich sprech andauernd von Gott.......bin nämlich
    Atheist :breitgrins:)


    Das ist eines der grossen Phänomene, für die ich mir noch keine abschliessende Erklärung zurechtlegen konnte... - Das will mir irgendwie nicht in den Kopf, bzw. ich möchte bald einen neuen Begriff haben, um jene zu bezeichnen, die weder an Gott glauben, noch gläubige Atheisten sind. - Auf einenTeil der Existentialisten mag diese Beschreibung zutreffen, aber längst nicht auf alle!



    Es grüsst
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann


  • Es ist sehr interessant dass du das ansprichst. Ich hab da mal ein Zitat von Jean Paul Sartre:


    „Der atheistische Existentialismus, für den ich stehe, ist zusammenhängender. Er erklärt, dass,
    wenn Gott nicht existiert, es mindestens ein Wesen gibt, bei dem die Existenz der Essenz vorausgeht,
    ein Wesen, das existiert, bevor es durch irgendeinen Begriff definiert werden kann, und dass
    dieses Wesen der Mensch oder, wie Heidegger sagt, die menschliche Wirklichkeit ist. Was bedeutet
    hier, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Es bedeutet, dass der Mensch zuerst existiert,
    sich begegnet, in der Welt auftaucht und sich danach definiert.”


    Ich diskutiere oft mit Christen, Muslimen und auch Juden über das Thema Gott.
    Denn ohne das Objekt "Gott" gäb es keinen Atheismus, dementsprechend muss
    von ihm (dem Objekt) gesprochen werden. Eine Partei (Christen etc.) muss von der Existenz eines Gottes
    überzeugt sein damit ich es als Atheist dementieren kann.
    Auch deine Aussage um "den gläubigen Atheisten" interessiert mich, was ist damit genau gemeint? (der Glaube an den Unglauben???)

    Mit freundlichem Gruße<br />Bergman

    Einmal editiert, zuletzt von Bergman ()

  • Hallo!



    Das ist eines der grossen Phänomene, für die ich mir noch keine abschliessende Erklärung zurechtlegen konnte... - Das will mir irgendwie nicht in den Kopf, bzw. ich möchte bald einen neuen Begriff haben, um jene zu bezeichnen, die weder an Gott glauben, noch gläubige Atheisten sind.


    Das nennt sich Agnostiker. In der angelsächsischen Diskussion der letzten Jahre hat sich auch brights eingebürgert.


    CK

  • Hume läßt einen (skeptischen) Protagonisten seiner "Dialogues on Natural Religion" sagen: "Nothing exists without a cause; and the original cause of this universe (whatever it be) we call God; and piously ascribe to him every species of perfection." Hat mir gut gefallen.


    Ebenfalls schön in dem Kontext, eben eine ganz andere Ecke: "Die Beweise für die Existenz Gottes sind reichlich vorhanden für den, der sie nicht braucht." (Davila)


    Gruß!


  • Hume läßt einen (skeptischen) Protagonisten seiner "Dialogues on Natural Religion" sagen: "Nothing exists without a cause; and the original cause of this universe (whatever it be) we call God; and piously ascribe to him every species of perfection." Hat mir gut gefallen.


    Was natürlich heißt, dass auch Gott eine Ursache braucht, womit das Argument nichts mehr taugt. Denn wenn es irgend etwas gibt, das keine Ursache braucht (z.B. Gott), könnte ebenso gut das Universum ohne Ursache existieren.


    CK

  • Hume schreibt ja original cause, und ohne diese nun irgendwie beweisen zu wollen o.ä.. Die Dialoge (bei Reclam in schöner Übersetzung) sollten möglichst alle Positionen - also Skeptiker, Offenbahrungstheologe und Kreationist - und ihre Argumente vertretten; meiner Ansicht nach verneinte er aber in jedem Fall, dass Gott irgendwie beweisbar ist, er (bzw. der skeptische Protagonist Philo) sagt hier nur, dass der Anfang von allem (also wohl das, was wir nie beweisen können,) von uns den Namen Gott erhält.
    Diese unbeantwortbare Frage nach Ursache der Ursache wird an anderer Stelle gegen den Kreationisten in's Feld geführt, der ja meint Gott auf trivialste Weise beweisen zu können (da liegt eine Uhr, also gibt es einen Uhrmacher). Weiterhin wirft einer der Protagonisten die Frage auf, ob - da unsere Welt nicht ganz perfekt ist - es evtl ein junger Gott, noch in Ausbildung usw. war.


    Die Dialoge sind wirklich ein Meisterstück, einfach zu lesen, schön zum Mitdenken - und ein wirklicher Dialog, nicht nur ein Held, der gleichsam Schießbudenfiguren umhaut.


    Gruß!


  • SO einer bin ich.
    I'm happy to hear that I'm BRIGHT! :klatschen:


    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)


  • Denn ohne das Objekt "Gott" gäb es keinen Atheismus, dementsprechend muss
    von ihm (dem Objekt) gesprochen werden. Eine Partei (Christen etc.) muss von der Existenz eines Gottes
    überzeugt sein damit ich es als Atheist dementieren kann.
    Auch deine Aussage um "den gläubigen Atheisten" interessiert mich, was ist damit genau gemeint? (der Glaube an den Unglauben???)


    Das ist es ja genau: Ein Atheist braucht eigentlich einen Gott - Gibt es niemanden, der ihm widerspricht, mit dem er darüber diskutieren kann, so fühlt er sich fast verloren. - Atheisten sind überzeugt dass es keinen Gott gibt und bilden sich, genau wie jeder "klassisch Gläubige", ein, DIE Wahrheit zu kennen. - Das macht sie für mich zu Gläubigen, von mir aus ein Glaube an den Unglauben. - Schliesslich siehst du es auch so, dass es Atheismus nur relativ zu einem Glauben gibt, von dem her ist der Begriff "Glaube an den Unglauben" nicht schlecht!



    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann


  • Das ist es ja genau: Ein Atheist braucht eigentlich einen Gott - Gibt es niemanden, der ihm widerspricht, mit dem er darüber diskutieren kann, so fühlt er sich fast verloren.


    Naja....der Atheist braucht weniger einen Gott, als einen Menschen der an Gott glaubt ;)
    Ich gebe dir jedoch recht alpha, wenn du sagst das sich der Atheist ohne einen Gläubigen "verloren" fühlt.


    Da hat sich meine Vorstellung wohl zu einer kleinen Philosophie-Diskussion ausgeweitet :)

    Mit freundlichem Gruße<br />Bergman

  • Dass Atheisten Gläubige sind würde ich nur unterschreiben. Dabei bringt ihnen das, zumindest wenn sie es mit einem nicht-fanatischen liberalen Gläubigen zu tun haben, noch nichtmal ein gutes Gefühl. (Aischylos schreibt Prometheus neben dem Feuer - gleichwertig - auch die "blinde Hoffnung" zu...)


    Dummerweise wird der Begriff Atheist allgemein recht schwammig verwandt.


    Atheisten verweisen hier gerne auf Russell, dieser schrieb, dass er sich gegenüber Philosophen als Agnostiker und gegenüber dem gewöhnlichen Mann als Atheist bezeichnen würde, weil er letzterem erst erklären muß, dass er die Homer'ischen Götter genauso wenig beweisen kann usw..


    http://www.positiveatheism.org/hist/russell8.htm


    Kurz: man muss eben erst den Begriff definieren, bevor man drüber redet. Bzw. mit einer kleinen Portion Rabulistik könnte man es auch derart interpretieren, dass jedenfalls in einer philosophischen Diskussion der Begriff Atheist eine eher abwegige Position bezeichnet. Über Worte streiten ist aber nur mühsig.


    Gruß!

  • Der Christ ruft aus: "Es gibt ein Gott !"


    Der Atheist wiederspricht: "Es gibt keinen Gott !!"


    und


    Der Agnostiker spricht entnervt: "Ach was Unsinn !!!"



    MfG
    E-head

    &quot;Und was sind sie eigentlich?&quot;<br />&quot;Ich bin ein Clown&quot;, sagte ich, &quot;im Augenblick besser als mein Ruf&quot;

    Einmal editiert, zuletzt von Eraserhead ()

  • Achso, habs ganz vergessen..... Hi Bergman :winken:

    &quot;Und was sind sie eigentlich?&quot;<br />&quot;Ich bin ein Clown&quot;, sagte ich, &quot;im Augenblick besser als mein Ruf&quot;


  • Der Agnostiker spricht entnervt: "Ach was Unsinn !!!"


    Weshalb "entnervt"? - vielleicht auch "gelangweilt", "desinteressiert"? - und dann ohne Ausrufezeichen?



    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Weshalb "entnervt"? - vielleicht auch "gelangweilt", "desinteressiert"? - und dann ohne Ausrufezeichen?



    Grüsse
    alpha


    Ehrlich gesagt hatte ich zunächst auch "gelangweilt" geschrieben, habs dann aber wieder geendert.
    Der Agnostiker hat bereits seine Antwort, also darf er sich ins Gespräch der "gewöhnlichen Männer"
    einmischen und ihnen die Wahrheit, recht gelangweilt und genervt, kundtun (wissend das er dadurch
    nichts bewirkt). ;)

    &quot;Und was sind sie eigentlich?&quot;<br />&quot;Ich bin ein Clown&quot;, sagte ich, &quot;im Augenblick besser als mein Ruf&quot;

  • Willkommen im Klassikerforum Bergman!


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10