Harold Pinter

  • Hallo zusammen!


    Ich habe gerade eine Ausgabe mit ein paar Stücken von Harold Pinter gelesen. Ich gebe im Allgemeinen nichts auf den Literatur-Nobelpreis, aber nach der Jelinek hatte ich doch ein bisschen Hoffnung, dass literarische Qualität ausgezeichnet würde.


    Dem war dann leider nicht so. Ich war früher einmal riesiger Fan des absurden Theaters, liebte Ionesco und natürlich vor allen Becket. Dessen Warten auf Godot habe ich vor wenigen Jahren noch in einer Aufführung eines Kleintheaters gesehen und war nach wie vor begeistert.


    Pinter hingegen wirkte auch mich wie ... hm ... wie soll ich sagen? Wie ein Abiturient, der ein absurdes Drama schreiben will. Mag sein, es war seinerzeit lustig und absurd, dass Figuren einfach nach Lust und Laune Charakter und Wortschatz ändern - wohlgemerkt nach Lust und Laune des Autors, ohne ästhetisch oder dramaturgisch zwingende Hintergründe. Heute, auf mich, wirkt das nur unbeholfen.


    Ich war froh, das Buch geschenkt bekommen zu haben und kein Geld dafür ausgegeben zu haben. :sauer:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Guten Morgen,


    ich hab anlässlich des Literaturnobelpreises auch ein Stück von Pinter gelesen, es hieß A Slight Ache. Es war nicht überzeugend. sandhofer, ich verstehe dein Problem vollkommen, mir ging es ähnlich. Ich hatte 'relativ' hohe Erwartungen, der Anfang gefiel mir auch noch recht gut, aber im Weiteren wirkte es eher lächerlich und konstruiert. Und natürlich nicht annähernd auf einer Ebene mit Beckett (von Ionesco habe ich nur die Nashörner gelesen, was mir zwar sehr gut gefallen hat, mir aber im Moment keine weitere Meinung über den Autor erlaubt).


    Nach welchen Kriterien wird der Literaturnobelpreis eigentlich verliehen? Und wer ist die Jury?


    LG,


    mondpilz