Hallo Maja und alle,
ja, du hast Recht, man sollte Herodot zügiger lesen, dann sind die Zusammenhänge klarer! Aber es fällt mir manches Mal schwer, weil ich immer nachvollziehen will, wovon er geografisch gerade redet. Ich bin im Moment im vierten Buch, bei den Skythen, und habe einige Zeit gebraucht, mich durch die geografischen Angaben zu arbeiten. Eigentlich ein sehr interessantes Gebiet, die nördliche Schwarzmeerküste - heutige Ukraine - mit ihren ganzen Flüssen, Halbinseln und Binnenmeeren und Seen ... .
Zu Herodots Technik des Gliederns kann ich auch nur bemerken, dass er das sehr strukturiert macht, wie du auch durch die Abschlusssätze zeigst. Im IV,30 bemerkt er sogar selbst, dass er jetzt abschweife, wobei er das auch als Absicht seines Werkes angibt.
In den letzten Wochen habe ich mit Herodot pausiert, weil ich mich mit Alexander von Humboldt beschäftigt habe: Daraus haben sich für mich viele Bezüge begeben: Beide werden als Väter der Geografie bezeichnet und haben diese Wissenschaft um neue Herangehensweisen bereichert: die möglichst unvoreingenommene Untersuchung und der universale Anspruch ihres Forschens: Beide wollten möglichst viele Aspekte der von ihnen untersuchten Länder behandeln.
Auch sind beide ihrer Zeit weit voraus in ihren jeweiligen humanistischen Ansprüchen (natürlich jeweils vor dem Hintergrund ihrer Zeit).
Zuletzt habe ich bei Herodot die Gewohnheiten der Skythen mit ihren besiegten Feinden (IV, 62-66)nachgelesen. Da dreht sich einem ja wirklich der Magen um! Inwieweit das allerdings auf der Wahrheit beruhte, mag dahin gestellt bleiben.
Zitat von "Maja"Die späteren Abschnitte, die in der Renaissance eingeteilt und nummeriert wurden, zerstückeln den Text viel stärker.
Falls das die Gliederung ist, nach der ich auch die Textstellen angebe, finde ich das nicht: Mir ist sie eine gute Orientierungshilfe. Woher hast du übrigens die Informationen zur Überlieferungsgeschichte?
Bis denn
finsbury