schmetterlingseffekt

  • hallo allerseits,


    vielleicht klingt meine frage etwas seltsam, aber trotzdem:


    kann euch irgendein kleiner anstoß, vielleicht ein zitat oder sonst irgendetwas dazu bringen, ein ganzes buch zu lesen, auch wenn ihr die inhaltsangabe unbeachtet lasst? etwas wirklich kleines, was euch aber so fesselt, dass das ganze buch her muss?


    als beispiel: ich habe in einem brief ein zitat geschickt bekommen, und darauf baut sich jetzt die leserunde zum gantenbein. oder zwei celan-gedichtzeilen in einem buch, und daraus entstand eine leidenschaft, ich denke, ihr wisst, was ich meine.


    mit freundlichen grüßen,


    lebenszeichen

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Ja durchaus. Spontan fällt mir dazu Kurt Vonnegut ein. Ich hab in einem Buch das ich mal als Jugendliche gelesen hab ein Zitat von ihm gelesen das ich so toll fand das ich sehr neugierig auf seine Bücher geworden bin.

  • Hmm, ja wie sonst sucht ihr euch die Lektüre aus? :zwinker:


    Nein, ehrlich: Also um ein Buch zu kaufen braucht es wenig, eine Inhaltsangabe lese ich NIE zuerst. Den Klappentext manchmal. Den Titel und den Autor allerdings immer :breitgrins:


    Wenn ich mir ein Buch kaufe, so geschieht das entweder spontan (oh, von diesem Autor wollte ich ja schon lange etwas lesen, wird gekauft) oder gezielt (jetzt habe ich da oder dort etwas über den oder jenen gelesen, jetzt muss ich mal sehen, was dahintersteckt).
    Ein Zitat ist eher selten ausschlaggebend, eher eine Erwähnung, so habe ich beispielsweise Grillparzer und Kleist vor allem deshalb gelesen, weil sie zu Kafkas Lieblingsautoren gehörten... - Ich brauche immer solche Anstösse...



    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Hallo,


    mir ist aufgefallen, dass oft Bücher zu anderen Büchern führen. In "Garp und wie er die Welt sah" macht sich die Hauptperson z.B. über "Der arme Spielmann" von Grillparzer lustig. Diese (sehr witzige) Stelle hat mich dann animiert, den Spielmann zu lesen. In einem anderen Buch (weiß leider nicht mehr, welches) hat jemand von "Der große Gatsby" geschwärmt, was mich dann auch zum Lesen verleitet hat.


    Zitat von "alpha"

    Hmm, ja wie sonst sucht ihr euch die Lektüre aus?


    In letzter Zeit vermehrt durch Hinweise aus diesem oder dem Literaturschockforum - und seither wird das ganze uferlos... :zwinker:


    Liebe Grüße
    Manjula

    [size=10px] &quot;Kunst soll keine Schulaufgabe und Mühseligkeit sein, keine Beschäftigung contre cœur, sondern sie will und soll Freude bereiten, unterhalten und beleben, und auf wen ein Werk diese Wirkung nicht übt, der soll es liegen lassen und sich zu andrem wenden.&quot; [/size]

  • Zitat von "alpha"

    Hmm, ja wie sonst sucht ihr euch die Lektüre aus?


    Da geht es mir auch wie dir. Autoren von denen ich schon ewig etwas lesen wollte wandern sehr schnell mal in mein Bücherregal wenn ich ein Buch von ihm/ihr sehe. Da achte ich auch nicht immer auf den Inhalt. Ich lass mich gern auf ein Buch ein ohne zu wissen was mich erwartet.

  • wie ich mir sonst literatur aussuche? nun ja, meistens werden es spontankäufe aus dem ermäßigten fundus von buchhandlungen und antiquariaten. da reicht manchmal auch schon ein titel, der interessant klingt. bei zeitgenössischer literatur schaue ich allerdings immer auf den inhalt, bei klassikern lasse ich mich überraschen.

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Moin, Moin!


    Zitat von "alpha"

    wie sonst sucht ihr euch die Lektüre aus?


    Ganz unterschiedlich. Vielleicht mal erläutert an einigen Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.


    --Thomas Bernhard: Der Ignorant und der Wahnsinnige


    Von Bernhard las ich vor 15 Jahren zum ersten Mal Erzählungen. Vergessen, ob ich selbst zu ihm fand oder einem Tipp folgte. Er gehörte sofort zu den Autobuy-Autoren, d.h. zu jenen, von denen ich Buch um Buch kaufe, je nach aktuellem Angebot (preisgünsig antiquarisch zu erwerben). In diesem Jahr lese zu erstmalig Dramen von Bernhard.


    --Simon Winchester: Der Mann, der die Wörter liebte. Eine wahre Geschichte


    Vor Jahren, als es herauskam, von der Story gehört. Da mich Nachschlagewerke und Sprache faszinieren, griff ich zu, als ich kürzlich zufällig daran dachte und es gerade kostengünstig erwerben konnte. Sofort gelesen.


    --Christa Wolf: Sommerstück


    Jahresautor. Einmal - vor unzähligen Jahren - entdeckt und nun bemüht, alljährlich etwas von Christa Wolf zu lesen. In diesem Fall die Zweitlektüre.


    --Ilja Ehrenburg: Trust D.E.


    Vor vielen Jahren den Roman "Julio Jurenito" empfohlen bekommen, ihn dann gekauft. In dem Buch war noch obiger Roman, den ich im Zuge der Bemühung, die versteckten ungelesenen Bücher zu reduzieren, "abbauen" wollte.


    --Karel Capek: Dramen


    Schon einige Jahre her, daß mir Capeks berühmtes Drama "RUR" bekannt wurde, in dem der Name Roboter zum ersten Mal auftaucht, auf den Capeks Bruder gekommen war. Um an das Drama zu kommen, mußte ich diese Dramensammlung des Aufbau-Verlages kaufen. Nun, nach mehrere Jahren, las ich, wieder um Zuge des SUB-Abbaus, die restlichen Dramen (und RUR hörte ich als Hörbuch...).


    --Jasper Fforde: Der Fall Jane Eyre


    Dieses Buch ist ein Beispiel für den zunehmenden Einfluß des Internets auf meine Buchauswahl. Von allein wäre ich wohl nie dazu gekommen. Aber weil viele immer wieder davon schwärmten, griff ich zu, als die Kaufsituation dementsprechend passend war.


    Die meisten Autoren, die ich lese, sind schon entdeckte und für gut befundenen, von denen ich also ziemlich unbedarft ein Buch auswähle, kaufe und lese. Da denke ich nicht groß nach. Wirkliche Neuentdeckungen sind eher selten.

  • Bei dem von mir verehrten Julio Cortazar bin ich mal auf den Namen Isaak Dinesen gestoßen. Offenbar ein Schriftsteller, aber ich konnte weder von ihm noch über ihn irgendetwas finden (damals gab es noch kein Internet ...).


    Es hat Jahre gedauert, bis ich endlich herausfand, daß "Isaak Dinesen" ein Pseudonym von Tania Blixen war. Und von der habe ich inzwischen sämtliche Bücher ...


    Gruß,
    R.