Kleine Bibelausgabe

  • Hallo,


    auf den Seiten der Dt. Bibelgesellschaft und des Kathol. Bibelwerks wird man fündig:


    Einheitsübersetzung: ISBN 3-460-32031-1, 19,90 EUR, 12,5 x 8,5 cm.
    Lutherübersetzung: ISBN 3-438-01031-3, 19,80 EUR, 12,2 x 8,2 cm.


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Mahlzeit.


    Will mal unverschämt, gar schamlos deinen Post ausnutzen und fragen, ob jemand eine günstige Original-Lutherübersetzung kennt (also von 15xx), mit lateinische Buchstaben oder auch gern Fraktur, nur möglichst keine Faksimile.


    original: http://www.luther-bibel-1545.de/cbib_r.htm
    1912: http://gutenberg.spiegel.de/luther/bibel/bibel.htm
    1984: http://www.bibel-online.net/


    Sieht man also, dass die von 1984 in grossem Umfang vereinfacht wurde. Auf erster Seite findet man auch Hinweise auf andere Bibelübersetzungen (sowie Polmemik und Glaubenszeugs).


    Hatte mich da mal umgetan, einzeln findet man bei Christen wohl meist nur das Neue Testament.


    Will nun keineswegs Protestanten beleidigen, nichtmal über Luther herziehen, aber in Israel mit einer Übersetzung rumlaufen, auf der Luthers Name steht, am besten noch schön lesbar auf dem Einband, das wäre selbst mir unangenehm.


    Die Schweizer haben auch eine Übersetzung.

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  • Hallo xenophanes,


    bei Deiner Frage ist mir spontan die Gideonbibel eingefallen, aber die enthält mW nur das neue Testament...


    Grüße
    Manjula

    [size=10px] "Kunst soll keine Schulaufgabe und Mühseligkeit sein, keine Beschäftigung contre cœur, sondern sie will und soll Freude bereiten, unterhalten und beleben, und auf wen ein Werk diese Wirkung nicht übt, der soll es liegen lassen und sich zu andrem wenden." [/size]

  • Zitat von "Stoerte"


    Will mal unverschämt, gar schamlos deinen Post ausnutzen und fragen, ob jemand eine günstige Original-Lutherübersetzung kennt (also von 15xx), mit lateinische Buchstaben oder auch gern Fraktur, nur möglichst keine Faksimile.


    Ich habe hier folgende Original-Lutherbibel:

    Lingen Verlag 1986

    Viel mehr bibliographische Angaben finden sich in dem Buch seltsamerweise nicht, es ist keine Fraktur.


    CK

  • OT:


    Zitat von "Stoerte"


    Will nun keineswegs Protestanten beleidigen, nichtmal über Luther herziehen, aber in Israel mit einer Übersetzung rumlaufen, auf der Luthers Name steht, am besten noch schön lesbar auf dem Einband, das wäre selbst mir unangenehm.


    Das ist etwas kurz gedacht.


    Luther erhoffte sich, dass die Juden zum reformierten Christentum konvertieren. Als das nicht der Fall war, ließ sich der Choleriker zu der Spätschrift "Von den Juden und ihren Lügen" hinreißen. Die ist wenig verbreitet und wenig bekannt (auch nicht in Israel) - außer natürlich auf anti-christlichen Hetzseiten im Internet.


    Judenprogrome gab es während des Christentums sehr häufig, praktisch immer wurden sie in Gebieten römisch-katholischen oder orthodoxen Glaubens verübt.


    Ich halte es daher für ausgeschlossen, dass jemand in Israel speziell den Protestantismus oder Luther mit Antijudaismus in Verbindung bringt.


    Die Ursache des christlichen Antijudaismus findet sich schon in der Bibel - Der Name des verräterischen Apostels Judas wird oft auch symbolisch für den israelischen Stamm Juda gesehen und die Juden wurden für die Kreuzigung Jesu verantwortlich gemacht.


    Zitat von "Stoerte"


    Die Schweizer haben auch eine Übersetzung.


    Von Huydrich Zwingli

  • Hi Zola,


    ich glaub dir das, war ja noch nie in Israel und les selten mal Haaretz. Mir ging es eigentlich auch nicht so sehr darum was Luther schrieb, sondern vor allem wer sich darauf dann berufen hat. Ob er dafür etwas oder auch nichts kann. (NB: es waren natürlich weit mehr Personen auf die sich das berufen hat, es fälschte auch fleißig.)


    Viele Flüche zeugen übrigens auch von der allgemein dunklen Geschichte, z.B. "wer dieses und jenes macht, der frißt auch kleine Kinder", auch gibt es selbst heute noch Schmähskulpturen, so genannte Judensäue, die scheinen irgendwie gegen kein Gesetz zu verstoßen.



    Danke xenophanes,


    muß man wohl auch ein wenig Glück haben, wenn gerade mal wieder eine Ausgabe aufgelegt wird.

  • Hi Stoerte


    Zitat von "Stoerte"


    ich glaub dir das, war ja noch nie in Israel und les selten mal Haaretz. Mir ging es eigentlich auch nicht so sehr darum was Luther schrieb, sondern vor allem wer sich darauf dann berufen hat. Ob er dafür etwas oder auch nichts kann. (NB: es waren natürlich weit mehr Personen auf die sich das berufen hat, es fälschte auch fleißig.)


    Die Nazis beriefen sich eher auf Nietzsche und den Sozialdarwinismus. Die NS-Vordenker Rosenberg und Chamberlain ließen an Luther kein gutes Haar.


    Zitat von "Stoerte"


    Viele Flüche zeugen übrigens auch von der allgemein dunklen Geschichte, z.B. "wer dieses und jenes macht, der frißt auch kleine Kinder", auch gibt es selbst heute noch Schmähskulpturen, so genannte Judensäue, die scheinen irgendwie gegen kein Gesetz zu verstoßen.


    Unsere Sprache ist wirklich noch voll von antijüdischen Ausdrücken: "Judenfurz" (für einen Silvesterkracher) oder "etwas bis zur Vergasung üben" fallen mir auf die Schnelle ein.


    Ich lese gerade die Tagebücher von Viktor Klemperer (1942), sehr interessant finde ich seine Notizen zur Entwicklung der Sprache im Dritten Reich, die er in einem eigenen Buch (LTI) veröffentlicht hat. Die meisten dieser Ausdrücke sind uns doch noch sehr geläufig.


    Viele Grüße,
    Zola

  • Hallo zusammen!


    Wir geraten ein bisschen OT, aber:


    Zitat von "Zola"

    Unsere Sprache ist wirklich noch voll von antijüdischen Ausdrücken: "Judenfurz" (für einen Silvesterkracher) oder "etwas bis zur Vergasung üben" fallen mir auf die Schnelle ein.


    Klemperers Tagebücher sind sehr interessant, sein LTI steht noch auf meiner Liste der zu lesenden Werke. Frage: Hat er behauptet, der Ausdruck "bis zur Vergasung" stamme von den Nazis? M.W. wurde er schon viel früher benutzt, stammt aus der Zeit der Industrialisierung und nahm in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges unter den Soldaten schon mal eine makabre Bedeutung an.


    Und zum Thema: die Übersetzung Zwinglis ist auch bekannt als "Zürcher Bibel". Davon entsteht zur Zeit gerade eine neue Version. Die Evangelien sind m.W. bereits veröffentlicht. Von der ganzen Zürcher Bibel (ohne Apokryphen) gab's früher mal eine relativ kompakte Ausgabe. Ist die offizielle Bibel der reformierten Landeskirche der Schweiz, also keiner Sekte.


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Hier in der Gegend heissen die andern Dinger "Frauenfurz" ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

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  • Hallo Sandhofer,


    Zitat von "sandhofer"


    Klemperers Tagebücher sind sehr interessant, sein LTI steht noch auf meiner Liste der zu lesenden Werke. Frage: Hat er behauptet, der Ausdruck "bis zur Vergasung" stamme von den Nazis? M.W. wurde er schon viel früher benutzt, stammt aus der Zeit der Industrialisierung und nahm in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges unter den Soldaten schon mal eine makabre Bedeutung an.


    Nein, Klemperer hat das nicht behauptet. Du hast recht, im Internet findet man (auf verschiedenen Seiten) als Ausdrucksherkunft eine Beschreibung, die der deinigen gleicht. Eigentlich hätte das auch gar nicht die Sprache des Dritten Reichs sein können - über die Vergasungen hat man ja meines Wissens nicht geredet.


    Viele Grüße,
    Zola