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Was man über Jean Paul bei Wikipedia findet:
Jean Paul (* 21. März 1763 in Wunsiedel, † 14. November 1825 in Bayreuth), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, war ein deutscher Schriftsteller, nach kundigen Urteilen einer der 'ewigen Bestenliste'.
Leben
Kindheit und Jugend
Johann Paul Friedrich Richter, der sich später "Jean Paul" nannte, kam als Sohn eines Lehrers und Organisten zur Welt. 1765 wurde sein Vater Pastor in Joditz, 1776 erhielt er eine bessere Stelle in Schwarzenbach an der Saale. Die Atmosphäre des protestantischen Landpfarrhauses prägte Jean Pauls Kindheit. Weniger durch seinen konservativen Vater als durch einen verehrten Lehrer und den Pfarrer eines Nachbarortes wurde er mit dem Gedankengut der Aufklärung vertraut gemacht. 1779 wechselte Jean Paul an das Gymnasium in Hof, wo er seinen engen Jugendfreund Johann Bernhard Hermann kennenlernte, das Vorbild vieler seiner Romanfiguren, etwa des "Leibgeber" im "Siebenkäs". Wenige Monate später starb sein Vater, wodurch die Familie in materielle Nöte stürzte. Jean Pauls Lebensweg stand nun für die nächsten Jahre im Zeichen des Hungers.
Studienjahre
Im Mai 1781 immatrikulierte Jean Paul sich an der Universität Leipzig, betrieb sein Studium der Theologie jedoch nur sehr lustlos. Stattdessen begann er nun, sich als Schriftsteller zu verstehen: Er schrieb nach ersten literarischen Experimenten vor allem Satiren, die in gesammelter Form 1783 als "Grönländische Prozesse" gedruckt wurden. Nach dieser ersten Publikation blieben jedoch weitere Erfolge aus. 1784 musste Jean Paul vor seinen Gläubigern fliehen und kehrte als "gescheiterte Existenz" nach Hof in das Haus seiner Mutter zurück. Wie er sich dort fühlte, ist in seinem späteren Roman "Siebenkäs" nachzulesen. Erst als Jean Paul ab 1787 ein Auskommen als Privatlehrer fand, linderte sich seine Notlage allmählich.
Beginnender Ruhm
Die Reihe seiner schriftstellerischen Erfolge begann 1793 mit dem Roman "Die unsichtbare Loge". Jean Paul hatte dem Schriftsteller Karl Philipp Moritz das Manuskript geschickt, und Moritz zeigte sich begeistert: "Ach nein, das ist noch über Goethe, das ist was ganz Neues!", soll er gesagt haben, und durch seine Vermittlung fand das Buch rasch einen Verlag. Aber "Die unsichtbare Loge" blieb ein Fragment, denn schon begann Jean Paul mit einem neuen Roman, dem "Hesperus", der 1795 erschien. Das Buch, das zum größten literarischen Erfolg seit Goethes "Werther" wurde, machte Jean Paul schlagartig berühmt. Herder, Wieland und Gleim äußerten sich enthusiastisch über den "Hesperus" - Goethe und Schiller fanden an dem Roman allerdings keinen Gefallen.
Blütezeit
Auf Einladung seiner Verehrerin Charlotte von Kalb besuchte Jean Paul 1796 Weimar - im literarischen Mekka seiner Zeit wurde er respektvoll aufgenommen. Zwei Jahre später wurde er selbst zum "Weimaraner"; inzwischen hatte er eine stattliche Anzahl literarischer Werke vorzuweisen: "Siebenkäs" (1796/97), "Das Leben des Quintus Fixlein" (1796), "Der Jubelsenior" (1797), "Das Kampaner Tal" (1797). Besonders in Weimar häuften sich die erotischen Verwicklungen, die Jean Paul Zeit seines Lebens begleiteten: Er verlobte sich mit Karoline von Feuchtersleben, was wegen des Standesunterschiedes einige Schwierigkeiten mit sich brachte - und als diese endlich ausgeräumt waren, entlobte Jean Paul sich wieder. Auch gegenüber Charlotte von Kalb musste er immer wieder neue Strategien der Ehe-Vermeidung austüfteln. Doch auch der ehescheue Jean Paul konnte sich schließlich seinem Schicksal nicht entziehen: Im Frühjahr 1800 lernte er auf einer Reise nach Berlin Karoline Meyer kennen, die er ein Jahr später heiratete. - Die Berlin-Reise stellte den Höhepunkt seines literarischen Ruhms dar: Selbst die preußische Königin Luise zeigt sich ihm als begeisterte Leserin seiner Werke. Dies brachte Jean Paul dazu, im Oktober 1800 ganz nach Berlin zu ziehen, wo er sich u.a. mit den Brüdern Schlegel, Tieck, Schleiermacher und Fichte anfreundete.
Richter in späten Jahren
Die späten Jahre
Doch vom Gipfel des Erfolges ging es allmählich bergab: Jean Pauls nächste Romane "Titan" (1800-03) und "Flegeljahre" (1804/05) erzeugten nicht mehr den früheren Enthusiasmus bei den Lesern, obwohl sie heute als seine wichtigsten Werke gelten. - 1804 siedelte er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern nach Bayreuth um, nachdem er kurze Zeit in Meiningen und Coburg gewohnt hatte. In Bayreuth führte er fortan ein zurückgezogenes Leben, unterbrochen nur von einigen Reisen, z.B. nach Bamberg, wo er E. T. A. Hoffmann besuchte, oder nach Heidelberg, wo ihm 1817 auf Vorschlag Hegels der Ehrendoktortitel verliehen wurde. Jean Pauls literarische Werke aus diesen Jahren, z.B. "Levana oder Erziehlehre" (1807) oder "Dr. Katzenbergers Badereise" (1809), erhielten bei weitem nicht mehr die Beachtung, die der "Hesperus" erlangt hatte. 1813 begann Jean Paul mit seinem letzten großen Roman, "Der Komet", doch der Tod seines Sohnes Max 1821 war ein Schicksalsschlag, den der Autor nicht verwinden konnte - "Der Komet" wurde aufgegeben und blieb Fragment. Die letzten Lebensjahre waren von Krankheiten gezeichnet: 1823 erkrankte Jean Paul am Grauen Star und erblindete allmählich. 1825 kam Brustwassersucht hinzu, an der er am 14. November verstarb.
Literatur
Rolf Vollmann: Das Tolle neben dem Schönen – Jean Paul. Ein biographischer Essay. Nördlingen: Greno 1988 (Neue Edition der Erstausgabe von 1975. – Ideale Einführung in die Literaturwelt Jean Pauls, die mithilfe vieler Zitate des Dichters auf unakademische Weise Lust auf die Lektüre des Originals bereitet.)
Peter Sprengel: Innerlichkeit. Jean Paul oder Das Leiden an der Gesellschaft. München u. Wien 1977
Kurt Wölfel: Jean-Paul-Studien. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1989. (Mittlerweile klassische Aufsatzsammlung des großen Jean-Paul-Forschers)
Julia Cloot: Geheime Texte. Jean Paul und die Musik. de Gruyter 2001
Ludwig Börne: Denkrede auf Jean Paul. In: Sämtliche Schriften, Band I. Düsseldorf 1964
Weiterführende Links:
Viele der Texte Jean Pauls sind beim Projekt Gutenberg (http://projekt.gutenberg.de/autoren/jeanpaul.htm) abrufbar
Jean Paul-Gesellschaft (http://www.uni-wuerzburg.de/ge…/neu/jean-paul/index.html) (Uni Würzburg)
Jean-Paul-Online (http://www.jean-paul-richter.de/jeanpaul.htm) (Der Nachlass Jean Pauls)
Kommentierte Linksammlung (http://www.ub.fu-berlin.de/int…ren/multi_pqrs/jpaul.html) (FU Berlin)