Friedrich Dürrenmatt

  • Zitat von "xenophanes"

    In Europa hat das doch seit 1945 sehr gut funktioniert, den Balkan mal ausgenommen.


    CK


    Nach außen vielleicht. Obwohl e sgenugSchreckensmeldungen gab seit 45., zb London.
    und wieso schließt du den Balkan aus?
    Oder den Rest der Welt?
    Oder was ist im irak los?
    heute wieder wurde gemeldet, dass 50 menschen bei einem anschlag gestorben sind.

  • Zitat von "Céleste"

    ja aber was denn vor 1945?


    Da gab es auch immer wieder längere Friedensperioden. Wer sagt denn, dass es ohne Politiker nicht noch viel mehr Gewalt und Kriege gäbe? Das sieht man ja z.B. in Afrika in Ländern ohne funktionierende Staatsgewalt.


    Dieses pauschale Herumhacken auf Politik und Politikern ist wenig differenziert und läuft populistischen Tendenzen hinterher.


    Mehr werde ich dazu nicht schreiben, da Politik hier klar offtopic ist.


    CK

  • Zitat von "Céleste"

    Dass am Schluss die Verrückten gar nicht verrückt sind und nur die Menschen schützen wollen, fand ich schon sehr überraschend.


    Die Verrücktheit...


    « [...] la Folie est au travail, au cœur même de la raison et de la vérité. »
    « Privilège absolu de la folie : elle règne sur tout ce qu'il y a de mauvais en l'homme. Mais ne règne-t-elle pas indirectement sur tout le bien qu'il peut faire : Sur l'ambition qui fait les sages politiques, sur l'avarice qui fait croître les richesses, sur l'indiscrète curiosité qui anime philosophes et savants? »
    La folie est « [...] une forme relative à la raison, ou plutôt folie et raison entrent dans une relation perpétuellement réversible qui fait que toute folie a sa raison qui la juge et la maîtrise, toute raison sa folie en laquelle elle trouve sa vérité dérisoire. » « C'est-à-dire qu'il n'y a jamais folie qu'en référence à une raison[...]. »
    Il y a aussi une « folle folie ». Et ce sont ceux qui souffrent de la « folle folie » qu'on nomme généralement fous, ils ne sont pas capables « [...] de penser et d'agir comme les autres. »


    Wie weiter oben im Thread schon geschrieben wurde, sind die "Physiker" auch ein guter Anstoss um über die Verrücktheit nachzudenken..


    Grüsse
    alpha


    p.S. Ich hoffe, die französische Sprache ist euch nicht ganz fremd :zwinker:

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Zitat von "xenophanes"


    Die Sprache nicht, aber die seltsame Gedankenwelt des MF


    Übersetzung erwünscht oder bist du froh, es nicht so genau verstehen zu müssen :zwinker:


    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Hallo alpha,


    mein Französisch ist doch schon etwas eingerostet: verstehe ich das richtig, dass nach Foucault eigentlich alle und alles verrückt sind, "richtig verrückt" sind aber nur diejenigen, die es nicht schaffen, sich wie die anderen zu verhalten?


    Grüße
    Manjula

    [size=10px] &quot;Kunst soll keine Schulaufgabe und Mühseligkeit sein, keine Beschäftigung contre cœur, sondern sie will und soll Freude bereiten, unterhalten und beleben, und auf wen ein Werk diese Wirkung nicht übt, der soll es liegen lassen und sich zu andrem wenden.&quot; [/size]

  • Na dann, dann werde ich mich mal daran versuchen, eine freie Übersetzung auszuarbeiten:


    Die Verrücktheit ist im Herz des Verstandes und der Wahrheit... Absolutes Privileg der Verrücktheit ist, dass sie über alles Schlechte im Menschen regiert. Aber regiert sie nicht auch indirekt auch über alles Gute, das er tun kann: Der Ehrgeiz, der weise Politik zur Folge hat, der Geiz, welcher die Reichtümer vermehrt, die indiskrete Neugierigkeit, welche Philosophen und Wissenschaftler antreibt? ...
    Die Verrücktheit ist eine relative Form zum Verstand oder vielmehr: Die Verrücktheit und der Verstand stehen immer in einer reversiblen Beziehung zueinander, weshalb jede Verrücktheit ihren Sinn hat, der sie richtet und beherrscht und jeder Verstand/Sinn seine Verrücktheit, in der er seine lächerliche Wahrheit findet. Das heisst, es gibt nur eine Verrücktheit in Bezug auf einen Verstand.
    Es gibt auch die verrückte Verrücktheit. Es sind jene, die an der verrückten Verrücktheit leiden, welche man normalerweise verrückt nennt, weil sie sind nicht in der Lage sind, zu denken und zu handeln, wie die anderen Menschen.


    Die Übersetzung weist einige Mängel auf, aber ich habe sie auch nur in der Schnelle zusammengeschustert...



    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Ich habe nun "Der Richter und sein Henker" beendet und bin begeistert.
    Als ich schon dachte: Das wars. Mörder gefasst und alles paletti, kommt alles noch einmal anders.


    Großartig geschrieben und obwohl ich normalerweise nicht der Krimifan bin, hat mich dieser Roman echt inspiriert mehr von Dürrenmatt zu lesen.
    Allein die Handlung und wie er die Geschichte dreht und wendet fand ich faszinierend.
    Ich denke ich muss das Buch noch einmal ein zweites Mal lesen um die ganzen Feinheiten zu verstehen. Denn vieles ist mir sicher entgangen, denn am Schluss saß ich da, an der Bushaltestelle, mit dem Buch in der Hand und dachte mir: Nein, das gibt es jetzt aber nicht.


    Ihr seht, ich bin begeistert und ich hätte nie gedacht, dass Klassiker lesen so viel Spaß machen kann. :klatschen:


    Katrin