Hüstel, hüstel, äääähm,
:redface:
ich habe momentan einen akuten Anfall von Leseunlust, was dieses Buch betrifft und beteilige mich nur passiv an dieser Leserunde (hoffentlich ist diese Aussage nicht ein Widerspruch in sich selbst!)
Gruß
Erika
Hüstel, hüstel, äääähm,
:redface:
ich habe momentan einen akuten Anfall von Leseunlust, was dieses Buch betrifft und beteilige mich nur passiv an dieser Leserunde (hoffentlich ist diese Aussage nicht ein Widerspruch in sich selbst!)
Gruß
Erika
Hallo sandhofer,
huch, ich glaube, unsere Leserunde hat sich gerade auf zwei reduziert !
Zu deiner Frage: Oh Mann, ich habe doch tatsächlich die beiden verwechselt: Arbaces und Apaecides :redface:
Ähem, also Apaecides, da hast du ganz recht, ist wohl leicht beeinflussbar. So wie es aussieht, versucht Bulwer-Lytton anhand seiner Entwicklung die Zuwendung zum Christentum zu erklären und gleichzeitig ein Bild der frühen Christen zu zeichnen. Für mich interessant ist dabei auch, wie er die Rolle der Frauen dabei sieht. Obwohl er mit Jone und Nydia zwei starke Charaktere angelegt hat, bleiben diese bisher auf ihre traditionelle Rolle im Haushalt und als Geliebte/Liebende beschränkt.
Meiner Meinung nach waren gerade die Frauen in den Anfängen des Christentums sehr stark involviert. Dazu habe ich folgenden interessanten link gefunden:
http://www.futurechurch.org/languages/german/jesus.htm
ZitatMeinst Du nun "böse", weil "nicht-christlich"? ... Oder meinst Du "böse" im Sinne des klassichen Bösewichts in der Trivialliteratur?
Wie schon erwähnt, hatte sich mein posting auf Arbaces bezogen und ich hatte sowohl an "weil nicht-christlich" als auch an "im Sinne des klassischen Bösewichts" gedacht.
Im übrigen habe ich den Eindruck, dass die Geschichte im Laufe des Lesens doch an Tiefe zunimmt. Unter dem Deckmantel der stereotypen Charakterisierung findet sich so einige Kritik und man merkt deutlich seine recht gute Recherchenarbeit.
Gruß von Steffi
Hallo zusammen!
Hallo Steffi!
Zitat von "Steffi"ich habe doch tatsächlich die beiden verwechselt: Arbaces und Apaecides
Hätte ich mir eigentlich denken können. Ich habe ein notorisch schlechtes Namensgedächtnis (auch ausserhalb von Büchern), und bei den zwei muss ich auch ständig nachschlagen: Wer ist wer?
Zitat von "Steffi"Meiner Meinung nach waren gerade die Frauen in den Anfängen des Christentums sehr stark involviert.
Irgendwo meine ich mal gehört zu haben (bei Shaw?), dass das frühe Christentum tatsächlich eine Religion der 'Zu-kurz-Gekommenen' war: Frauen, Sklaven ... Im Mittelalter haben dann wohl wieder die Männer und die Besitzenden das Szepter übernommen ...
Habe gestern noch die Szene gelesen, wo sich Arbaces selbst das Horoskop stellt. Er sieht seinen eigenen Tod in Kürze. Nach den Gesetzen der Trivialliteratur (und in Anbetracht der Tatsache, dass Pompeii ja wirklich untergegangen ist), nehme ich mal an, dass ihm dies tatsächlich widerfahren wird. Damit aber hat der Heide (und Bösewicht!) mit seiner heidnischen Technik Recht und verfügt über ein Wissen, welches der Christ und das Christentum nicht haben. Das scheint mir eine sehr gewagte Aussage.
Zitat von "Steffi"Im übrigen habe ich den Eindruck, dass die Geschichte im Laufe des Lesens doch an Tiefe zunimmt. Unter dem Deckmantel der stereotypen Charakterisierung findet sich so einige Kritik und man merkt deutlich seine recht gute Recherchenarbeit.
Ja, da muss ich Dir recht geben. Allerdings weiss ich immer noch nicht, ob ich mich darüber ärgern soll, dass es ständig der allwissende Autor ist, der uns den Charakter eines Akteurs erklärt, statt dass dieser Charakter aus den Handlungen der Einzelnen selbsterklärend hervorginge. Aber der innere Monolog war, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, zu Lyttons Zeit noch nicht erfunden.
Grüsse
Sandhofer
Hallo sandhofer !
Naja, das mit dem Namensgedächtnis ist bei mir leider auch so - vorallem beim Lesen haben bei mir die Personen fast nie einen Namen sondern ich erkenne sie an ihrem Charakter :sauer: wenn die Charaktere dann so wenig ausgeprägt sind, wird es schwierig :breitgrins:
ZitatDamit aber hat der Heide (und Bösewicht!) mit seiner heidnischen Technik Recht und verfügt über ein Wissen, welches der Christ und das Christentum nicht haben. Das scheint mir eine sehr gewagte Aussage.
Das ist ein interessanter Gedanke - wäre es möglich, dass sich Bulwer-Lytton in diesem Zwiespalt befunden hat ? Ich meine, im Laufe der Geschichte noch mehr in dieser Richtung gelesen zu haben, kann jetzt aber keine konkrete Textstelle benennen. Könnte man die philosphischen Gedanken, die Anfang des 19. Jahrhunderts herrschten, damit in Verbindung bringen ? Leider kenne ich mich da nicht so gut aus, ich muß erstmal nachforschen (Kant ?).
Gruß von Steffi
Hallo zusammen!
Hallo Steffi!
(Leider komme ich im Moment nicht so zum Lesen, wie ich gern möchte ...)
Kant? Wurde m.W. erst später in England rezipiert. Mit Locke und Hume hatte man da allerdings genug in diese Richtung Zeigendes ...
Ich bin jetzt dort, wo Apæcides an der christlichen Versammlung teilnimmt ( Buch III, Kapitel 3). Typisch Trivialliteratur habe ich empfunden, dass im Moment höchster Not Mutter Natur in Form eines Erdbebens für die Guten eintritt. (Bei Karl May kommen viele solcher 'Gottesgerichte' vor.) Die Liebesgeschichte entwickelt sich weiter; die arme Blinde leidet. Da muss irgendwann doch noch eine Wendung zum Bösen kommen, oder?
Grüsse
Sandhofer
Hallo sandhofer !
ZitatKant? Wurde m.W. erst später in England rezipiert. Mit Locke und Hume hatte man da allerdings genug in diese Richtung Zeigendes ...
Ja, du hast recht, ich habe inzwischen ein bißchen nachgelesen und es sieht nicht nach Kant aus, überhaupt schimmerten so ein paar philosophische Gedanken nur leicht durch. Schade !
ZitatDa muss irgendwann doch noch eine Wendung zum Bösen kommen, oder?
Ja, es kommt ! Alles inklusive: schwarze Magie, Liebestränke, Rache, Gift, Reue, Mord ... Uff !! Und alles unter dem Deckmantel der Erklärung, warum das Christentum letztendlich siegen musste. Zum Teil wird es richtig spannend und ich habe ein bißchen an Walter Scott gedacht.
Ich bin jetzt am Ende des vierten Buches. So wie es aussieht, könnten der Tiger und der Löwe noch etwas zu tun kriegen :breitgrins: Tja, die Wetten werden schon umdisponiert. Wie wir lernen konnten, sind ja die Gladiatoren auch nicht mehr das, was sie mal waren :zwinker:
Gruß von Steffi
Hallo Steffi!
Zitat von "Steffi"Ja, es kommt ! Alles inklusive: schwarze Magie, Liebestränke, Rache, Gift, Reue, Mord ... Uff !! Und alles unter dem Deckmantel der Erklärung, warum das Christentum letztendlich siegen musste. Zum Teil wird es richtig spannend und ich habe ein bißchen an Walter Scott gedacht.
Ich glaube, ich nähere mich :breitgrins:
Wobei ich ehrlich gesagt finde, dass Walter Scott besser konstruiert. Im Moment scheint mir Lytton ein bisschen allzu plump. Rein zufällig, und natürlich in einem Gewitter, treffen die Liebenden auf die Zauberin und tun ihr unwissend, ungeschickt und dumm ein Leid. Es muss sich ja alle Rache der Bösen auf dem Haupt des armen Griechen sammeln. (Der, rein zufälligerweise natürlich auch noch der einzige reiche Grieche im Ort ist, also jederzeit ganz leicht gefunden werden kann ...) Ne, ne: Lyttons Was wird er damit machen? ist zwar auch manchmal ungeschickt konstruiert, aber so simpel wie hier geht's da doch nicht zu. Es ist, als ob die historische Recherche dem armen Lytton die Zeit oder die Energie genommen hätte, den Plot anständig auszugestalten ...
Ich meine: Es ist nicht unspannend, aber ... na ja, ästhetisch unbefriedigend.
Grüsse
Sandhofer
Hallo Sandhofer, hallo Steffi,
ich habe einen erneuten Anlauf genommen und bin bis zum vorletzten Kapitel des I. Buches gekommen. Die Beschreibung der verschiedenen pompejischen Villen überfliege ich nur. Sie mögen für die Italienreisenden des 19. Jahrhunderts nützlich gewesen sein, ich erlaube mir darauf zu verzichten. Ihr seid ja schon wesentlich weiter. Daher meine Frage: Tauchen diese architektonischen Detailbeschreibungen auch in den späteren Kapiteln auf?
In einem gebe ich Euch recht. Die schablonenhaften Charaktere erschweren die Identifizierung, zumal wenn die Namen ähnlich klingen.
Gruß
Erika
Hallo Erika!
Welcome back on board!
Zitat von "Erika"Daher meine Frage: Tauchen diese architektonischen Detailbeschreibungen auch in den späteren Kapiteln auf?
Oh ja. Und anderes. Lytton prunkt gern ein bisschen mit seinen Kenntnissen römischer (Alltags-)Kultur.
Grüsse
Sandhofer
Hallo zusammen !
Erika: Schön, dass du wieder dabei bist ! Wie sandhofer schon sagte:
[quote]Lytton prunkt gern ein bisschen mit seinen Kenntnissen römischer (Alltags-)Kultur. [\quote]
Ich muss aber zugeben, ich lese diese Details nicht ungern. Manchmal muss ich ich auch über Lytton schmunzeln !!
sandhofer: Ich wollte jetzt nicht Lytton in einer Stufe mit Scott stellen - er ist wirklich zu plump und auch zu aufdringlich in seiner Botschaft, sollte es denn eine sein, nämlich zu beweisen, warum der heidnische Glaube untergehen musste ?! Scott ist doch wesentlich diffiziler und auch tatsächlich ästethischer.
Solltest du erst bei der Hexe sein - es kommt noch wesentlich besser !! Erstaunlich z.B. wie gut blinde Mädchen schreiben können, wenns darauf ankommt *grins* Ach, ihr merkt schon, so richtig ernst kann ich das ganze nicht mehr nehmen, bedrohlich regt sich nun schon der Vesuv und Abaces holt zum Endschlag aus. Tiger und Löwe wurden schon vom Volk begutachtet und das nervende Mädchen taucht nun schon zum drittenmal auf, um Stimmung für das Happening in der Arena zu machen. Ich habe noch etwa 60 Seiten .. ..
Wie wird Lytton das Happy End konstruieren,
fragt sich
Steffi
Hallo Steffi, hallo Sandhofer,
diese Beschreibungen haben mir das Lesen zunächst wieder verleidet. Inzwischen lese ich darüber hinweg. Schließlich will ich keine Bildungsreise nach Pompeji machen - und wenn doch, wird es sicher gute Reiseführer geben, die ohne einen Roman als Beiwerk auskommen. :zwinker:
Grüße von
Erika
Hallo zusammen!
Zitat von "Erika"diese Beschreibungen haben mir das Lesen zunächst wieder verleidet. Inzwischen lese ich darüber hinweg. Schließlich will ich keine Bildungsreise nach Pompeji machen - und wenn doch, wird es sicher gute Reiseführer geben, die ohne einen Roman als Beiwerk auskommen.
Ich gestehe, dass ich so was liebe. Ich halte es für das Beste an Lyttons Roman bis jetzt. Aber vielleicht habe ich früher zu viel Karl May gelesen :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:
Grüsse
Sandhofer
Hallo zusammen!
Erika: Es ist vielleicht auch eine Altersfrage :smile: .... Je älter ich werde, um so weniger interessiert mich der eigentliche Plot. (Ist ja eigentlich immer derselbe: Er kriegt sie, sie kriegt ihn. Oder auch nicht. Oder einen andern.) Das Beigemüse allerdings :eis: - der Stil, die Abschweifungen: Das macht den Braten doch erst delikat!
Aber genug der Abschweifungen. Ich bin unterdessen mit Buch III fertig. Das Blumenmädchen scheint mir gerade - in aller Gutmütigkeit und Naivität, in aller Liebe und Sehnsucht - die Tragödie zu schürzen. Die Frage ist: Vergiftet sie den armen Griechen gleich ganz, oder macht sie ihn nur wahnsinnig?
Andererseits warten auch die wilden Tiere in der Arena auf ihn ...
Zitat von "Steffi"Alles inklusive: schwarze Magie, Liebestränke, Rache, Gift, Reue, Mord ... Uff !! Und alles unter dem Deckmantel der Erklärung, warum das Christentum letztendlich siegen musste.
Das verstehe ich noch nicht so ganz. Warum sollte Lytton erklären, warum das Christentum siegen musste? Oder was meinst Du?
Grüsse
Sandhofer
Hallo zusammen,
gestern habe ich das fünfte Buch fertig gelesen. Insgesamt fand ich den Roman, abgesehen von dem ab und an nervenden Erzähler unterhaltsam und sehr interessant, wenn es um die historischen Dinge geht. Die Gesellschaftsstruktur, die Gladiatoren, Wett- und Vergnügungssucht, Sklaven, Magie und das beginnende Christentum sind meiner Meinung nach sehr gut getroffen.
sabdhofer schrieb:
ZitatDas verstehe ich noch nicht so ganz. Warum sollte Lytton erklären, warum das Christentum siegen musste?
Tja, zwischendurch hatte ich das Gefühl, als ob Lytton eine Botschaft in den Roman hineinverpackt hätte - quasi, durch den Vulkanausbruch wurde der heidnische Aberglaube vernichtet und das Christentum siegt. Naja, am Ende konvertieren ja auch die Hauptpersonen - sofern sie nicht tot sind. :zwinker: Aber so ganz lässt sich meine Theorie nicht durchhalten, fürchte ich. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit solchen Herz-Schmerz-Handlungen allein nicht so viel anfangen kann, zumal hier auch keinerlei Ironie oder Sarkasmus im Spiel sind (oder doch ?).
Gruß von Steffi
Hallo zusammen!
Zitat von "Steffi"Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit solchen Herz-Schmerz-Handlungen allein nicht so viel anfangen kann, zumal hier auch keinerlei Ironie oder Sarkasmus im Spiel sind (oder doch ?).
Wir suchen wohl beide nach einer Zusatzmotivation, um die Geschichte "ertragen" zu können ... :breitgrins:
Ich bin jetzt dort, wo der eine mit A den andern mit A totgeschlagen hat und die Schuld auf den durch den Zaubertrank umnachteten Griechen schiebt. Das Drama auf seinem Höhepunkt. Und Tiger und Löwe kriegen wohl tatsächlich noch Arbeit. Bin gespannt, wie Lytton die Zeit bis zum Schluss hinbringt ...
Grüsse
Sandhofer
Hallo zusammen !
Naja, sooo unerträglich ist es ja nun nicht :zwinker: Der Schlusssatz zeigt Lyttons Intention:
"Im Angesicht der mannigfaltigen Zeugnisse eines gesellschaftlichen Zustandes, der für immer von der Erde verschwunden ist, verweilte ein Fremdling aus jener fernen Barbareninsel, bei deren Nennung der römische Gebieter schauderte, unter den Wonnen des milden Kampaniens und schrieb vorliegende Geschichte."
Und eine abenteurliche Geschichte ist ihm doch auch gelungen, oder ?
Gruß von Steffi
Hallo (zusammen?? ... Erika???)!
Zitat von "Steffi"Naja, sooo unerträglich ist es ja nun nicht :zwinker:
Nein, sicher nicht. Aber ich finde, Lytton kann's besser. Am besten gefällt er mir hier immer noch, wenn er wieder Anspielungen oder Vergleiche mit seinem eigenen Zeitalter macht. Dieses kennt er sehr gut; und er kann es auch sehr gut beschreiben.
Im Moment stecke ich im dramatischen Höhepunkt: Alle mehr oder weniger Guten in irgendein Loch gesteckt, der böse Priester triumphierend auf der ganzen Linie. Wieder - für meinen Geschmack - ein bisschen zu dick aufgetragen. Mal schauen, wie Lytton diesen Knoten auflöst.
Grüsse
Sandhofer
Hallo zusammen,
gerade ist mir mein Beitrag abgestürzt. Nun schreibe ich ihn schnell neu, solange noch alles in meinem Gedächtnis ist.
Heute hatte ich predigtfrei. Da bin ich ordentlich weitergekommen. Ich habe jetzt das 6. Kapitel im II. Buch beendet. Damit hinke ich immer noch gewaltig hinter Euch her, aber so langsam komme ich doch in Schwung. :zwinker:
Im Moment ist gerade Nydia von ihrer Mission zu Ione zurückgekehrt. Die wiederrum macht sich auf den Weg ins Verderben. Sie folgt der Einladung von Arbakes, obwohl sie doch von Glaucus indirekt gewarnt worden ist. Es bleibt spannend!
Beziehungstechnisch gibt es für Glaucus mehrere Möglichkeiten. Einmal ist da die edle griechische Landsfrau Ione, dann ist da noch die blinde, Blumenkränze windende Sklavin Nydia. Eigentlich eine klare Sache, schließlich heiratet der antike Mann nicht unter Stande. Aber wir haben ja schon Hinweise, dass Nydia doch nicht so weit unter Glaucus steht. Schließlich hat sie zarte Hände - ein deutliches Zeichen einer vornehmen Herkunft. Sie wurde von thessalischen Menschenhändlern geraubt..... Wer weiß, vielleicht ist sie ja doch eine passende Partie für unseren edlen Griechen.
Verratet mir nichts, damit ich nicht die Lust am Weiterlesen verliere!!!!
Gruß
Erika
Hallo zusammen!
Hallo Erika!
Es freut mich, dass Du noch mit "im Schiff" bist. Ich bin auch noch nicht fertig. Eine gesundheitsbedingte Leseunlust hat mich etwas gebremst. (Kennt Ihr das auch? Man ist nicht wirklich krank genug, um zu Hause zu bleiben und sich auszukurieren - aber auch nicht gesund genug, um wirklich mit Freude und Konzentration lesen zu können?) Eines muss ich allerdings Lytton zu Gute halten: Er ist der einzige meiner aktuellen Lektüren, der sich auch lesen lässt, wenn die Konzentration auf den Text nicht so gross ist.
Zitat von "Erika"Beziehungstechnisch gibt es für Glaucus mehrere Möglichkeiten. Einmal ist da die edle griechische Landsfrau Ione, dann ist da noch die blinde, Blumenkränze windende Sklavin Nydia. Eigentlich eine klare Sache, schließlich heiratet der antike Mann nicht unter Stande. Aber wir haben ja schon Hinweise, dass Nydia doch nicht so weit unter Glaucus steht. Schließlich hat sie zarte Hände - ein deutliches Zeichen einer vornehmen Herkunft. Sie wurde von thessalischen Menschenhändlern geraubt..... Wer weiß, vielleicht ist sie ja doch eine passende Partie für unseren edlen Griechen.
Komisch, dieses Gefühl hatte ich eigentlich nie. Vielleicht weil mir meine Assoziation zur Mignon einen Streich gespielt hat. Und dann ist diese Nydia ja eigentlich noch ein Kind. Wobei ... das hat, glaube ich, im alten Rom nicht so sehr eine Rolle gespielt ...
Ist Euer Text auch immer wieder mit eingestreuten Liedern und Gedichten versehen? Eine - imho - sehr romantische Vorgehensweise Lyttons und in der heutigen Trivialliteratur wohl nicht mehr möglich.
Grüsse
Sandhofer
PS. Bei mir sind immer noch alle gefangen und die Gladiatorenkämpfe haben begonnen. Wunderschön (und wunderschön zynisch: Lytton kann die Fehler der gehobenen Schichten einfach gut zeichnen, im Gegensatz zum "plebs") - wunderschön also die Szene, wie Nydias Brief aus der Gefangenschaft empfangen wird. Solche Szenen können mich mit halben Büchern versöhnen!