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englische Sartre Seite mit ein paar Bildern
Das Spiel ist aus als Schauspiel
Inhalt
Pierre, der Revolutionär, und Eve, eine Dame der Gesellschaft, sterben zu gleicher Stunde durch GEwalt, begegnen sich in einer Welt der SChatten, verlieben sich bis zu dem gewagten Anspruch "Ich gäbe meine Seele, wenn ich um deinetwillen noch einmal leben dürfte". Sie dürfen leben. Die Uhr des Schicksals wird zurückgestellt unter der Bedingung, dass sie sich vorbehaltlos der Liebe ergeben, um derentwillen ihnen das Leben wieder verliehen wurde. Aber die Vergangenheit stellt ihre Forderungen, und sie verlieren das zweite Leben an der Unfreiheit des ersten.
Kindler´s Neues Literaturlexikon:
Les jeux sont faits
Filmdrehbuch von Sartre, erschienen 1947; als Theaterstück in der von Sartre selbst redigierten Bearbeitung von Th. van Alst und G. Fleckenstein am 30.10.1958 im Neuen Theater in Münster uraufgeführt.
Die Handlung dieses Szenariums spielt in einem noicht näher bezeichneten Land der Gegenwart am Vorabend eines geplanten Aufstands gegen eine faschistische Diktatur. Der Arbeiter Pierre Dumaine, Anführer der proletarischen Untergrundbewegung, fällt dem Anschlag eines Polizeispitzels zum Opfer. Zur gleichen Stunde wird eine Dame aus besten Kreisen, Èveline Charlier, die Frau des Polizeichefs, von ihrem Mann, einem gewissenlosen Mitgiftjäger, vergiftet.
Pierre und Ève treffen sich im Reich der Toten, wo sie frei und ungebunden sind, ihnen aber gleichzeitig die Möglichkeit eines Sich-Engagierens und Handelns in der Welt der Lebenden versagt bleibt. Bei Sartre wandeln die Toten zwischen den Lebenden, können aber von diesen nicht gesehen werden. Zwischen den beiden nebeneinander existierenden Seins-Dimensionen- dem Dasein der Lebenden und dem der Toten- ist keine Kommunikation möglich. Für die Toten les jeux sont faits, da sie auf die Rolle des Zuschauers reduziert sind, während sich die Welt vor ihren Augen als ein Schauspiel vollzieht. Ève und Pierre verlieben sich ineinander und erfahren, dass nur auf Grund eines Irrtums der "direktion" ihre Wege sich nicht schon im irdischen Leben gekreuzt haben. Um diesen Fehler wieder gutzumachen, gibt man ihnen die Chance, ein neues Erdendasein zu beginnen. Einzige Bedingung ist, dass sie in 24 Stunden lernen, sich vorbehaltlos zu lieben. Mit dem festen Vorsatz, die ihnen auferlegte Probezeit zu bestehen, kehren beide ins Leben, aber auch in ihre frühere Umwelt zu ihren alten Problemen zurück. Pierre, der im Reich der Toten erfahren hat, dass der Diktator über den Aufstandsplan genau unterrichtet ist, versucht verzweifelt, seine Kameraden an der Ausführung des Unternehmens zu hindern. In dem Augenblick, als der Treffpunkt der Revolutionäre von Truppen umstellt ist, läuft seine Frist ab. Er muss zu den Toten zurückkehren - zusammen mit Ève, die ihn zwar, wenn auch vergeblich, an die Bedingung der "direktion" erinnert, diese aber bereits selbst missachtet hat: Mit allen Mitteln hat sie versucht, ihre jüngere Schwester dem verhängnisvollen Einfluss ihres, Èves, Ehemanns und Mörders zu entziehen.
Als Ève und Pierre wieder als Lebende auf die Welt zurückkehren, fallen sie sofort wieder in die Denkmuster ihrer alten Rollen zurück. Die unbedingte Selbstverständlichkeit der Toten, "sáimer en toute confiance" ("sich in vollem Vertrauen zu lieben"), ist für sie als Lebende nicht mehr möglich. Sie sind nicht in der Lage, ihren Grundentwurf zu ändern, und geraten wieder in die Automatismen des "Lebensschauspiels", das sie im Dasein als Tote als Quelle des Scheins und der Lüge durchschauten. Ève ist ganz von der Verpflichtung gegenüber ihrer Schwester, Pierre von der Verpflichtung gegenüber seinen Kameraden erfüllt. Beide scheitern, da sie sich nicht aus ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Gebundenheit in der realen Welt befreien können.Nur wenn sie stets gemeinsam gehandelt hätten, wie sie es einmal taten, als sie ein kleines Mädchen aus den Händen grausamer Eltern retteten, hätte ihre Liebe sich bewährt, wäre ihre Bezeihung ein "Symbol der Verbindung der Arbeiterklasse mit der fortschrittlichen existentiellen Intelligenz" (Lausberg) geworden.
Sartre enthüllt in Les jeux sont faits mit der Rouletteformel die Gefahr des Verspielens und die Bedingtheit menschlichen Seins durch determinierende Einflüsse. "Lex jeux sont faits, voyez-vous, on ne prend pas son coup." (Wenn die Kugel einmal rollt, sehen Sie, kann man eben seinen Einsatz nicht mehr ändern). Obwohl der Satz am Ende des Films ihre Resignation gegenüber dem Unabänderlichen ausdrückt, raten die beiden Gescheiterten einem jungen Paar, an dem die "Direktion" ebenfalls ein Versäumnis gutzumachen hat, seine Chance wahrzunehmen. Hier scheint der Schlüssel zu liegen, Sartres Drehbuch - das auf den ersten Blick deterministisch erscheint - selbst als ein literarisches Spiel zu deuten, das mit den Ideen des Determinismus und Existentialismus spielt, denn natürlich ist im existentialistischen Sinn Sartres das Spiel nie aus, besteht die Chance, determinierende Strukturen und Automatismen zu durchbrechenund trotz gesellschaftlicher Zwänge immer wieder neu zu beginnen.
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Und???
Ich bin jetzt auf Seite 70, habe also gut die Hälfte hinter mir. Bis jetzt finde ich das Ganze sehr gut geschrieben, sehr amüsant. Besonders die Stellen am Anfang, wo Pierre und Éve feststellen, dass sie als Tote "durch´s Lben gehen" und von ihren Mitmenschen nicht gesehen werden. Das hat mich sehr an den Film "Ghost" erinnert (obwohl Sartre natürlich eher den Film inspiriert hat als umgekehrt ).Und als die beiden dann zu dieser Verwaltungsstelle mussten, um ihren Tod noch einmal zu unterschreiben und dann zu einer bestimmten Tür (sehr symbolisch), nämlich nicht der Tür, durch die sie hereingekommen sind, herausgehen müssen. Und später, nachdem sie sich kennengelernt haben, stellen wir fest, dass von dieser Verwaltung, also quasi einer übergeordneten Instanz, einer tiefen und sehr lauten Stimme nämlich, angeordnet wird, dass eben gerade diese Zwei noch einmal unter die Lebenden zurückkehren dürfen.
Weiter bin ich noch nicht, es zieht mich aber jetzt schon förmlich wieder auf´s Sofa, so gespannt bin ich.
Und man merkt, dass Sartre aus dem Buch einen Film machen wollte, nicht?
Viele Grüsse, Nele