Nun sei Schluß

  • Hallo Alle,


    so ganz glaube ich das vom Nichtmehrschreibenwollen nicht. Es ist m. M. nach oft ein Vorwand, wenn man nicht mehr schreiben kann. Damit meine ich nicht unbedingt eine körperliche Erkrankung, die diese, wie zu Recht gesagt wurde, schwere Tätigkeit unmöglich macht. Nein, es gibt "ausgebrannte" Literatengehirne, Beispiele sind Hemmingway, T. Williams oder auch W. Hildesheimer, der 1983 beschloß, nicht mehr zu schreiben (außer einigen Reden ein Jahr später). In der Musik gibt's ähnliche Phänomene, wie G. Rossini, der plötzlich "beschloß", nicht mehr zu komponieren. Manchmal spielt auch ein psychisches Leiden eine Rolle. wie es bei Rossini der Fall war. Auch gibt es genug Gegenbeispiele, wo bis ins hohe Alter, bzw. gerade dann, geistig-literarische Höchstleistung vollbracht wird. Goethe ist Paradebeispiel. Und Fontane schrieb "Effie Briest" mit 80. Man darf auch nicht übersehen, daß früher nur wenige Menschen überhaupt älter als 70 Jahre wurden.
    Auf "Dostoevskijs" Frage: Letztlich müssen wir eine solche Entscheidung akzeptieren, weil wir die Beweggründe nicht wissen können.


    Gruß,
    Gitta

  • Moin, Moin!


    In <a href="http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&group=de.rec.buecher">de.rec.buecher</a> meinte jemand: "Gute Idee, um sich nervige Journalisten von Hals zu halten und in Ruhe weiter arbeiten zu können..." Allgemein wurde die Entscheidung respektiert. Ist ja klar. Noch schöne formulierte es <a href="http://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&frame=right&th=2a76d1dbbe3e904a&seekm=v9nan0pg69vto4u8nua824ijl8ahfbf22h%404ax.com#link9">ein anderer</a>: "Selbstverständlich kann er das - aber kann er das?" :smile:

  • Hallo zusammen!


    Ein anderer Aspekt:


    "Es scheint uns heute völlig klar zu sein, dass Stendhal, nachdem er Die Kartause von Parma geschrieben hatte, nichts anderes mehr tun konnte als - sterben. Was dann tatsächlich passiert ist." (Lampedusa)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Philip Roth hat im letzten Jahr ja auch angekündigt nicht mehr zu schreiben.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Wenn man das mit James Salter vergleicht, der nach 30 Jahren Stille einen weiteren Roman veröffentlichte und das mit 88 Jahren! Die Kritiken sind sehr gut.


    Alles was ist
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    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)