Beiträge von Babur

    Danke, sandhofer, dass Du dir die Mühe machen wirst, und Deine wachsamen Augen scharf das Klassikerforum durchforsten lässt. Soso, Pruning nennt sich das! wieder eine neue Bedeutung dazu gelernt. Ich benutze das Wort sonst Jahr für Jahr im Garten aber nur im Zusammenhang mit meinen Obstbäumen.


    Ich komme dieser Tage weniger zum Posten als zum Mitlesen, aber es werden auch wieder aktivere Zeiten kommen. Trotzdem die Beiträge hier im Forum freuen mich immer wieder und bringen sichere Leseanregungen.


    In sha' Allah,


    Babur

    As-salam aleikum,


    Halbzeit ist bei mir noch nicht, ich hinke mit dem Lesen / Hören hinterher, aber gedanklich verlassen mich diese Geschichten von Tausendundeine Nacht nie. Die Freude und der Genuss beim Lesen bleiben, obgleich ich nicht entspannt lesen kann, denn es gibt zu viel Ineinandergreifen der Handlungsstränge, und somit ist deren aufmerksames Verfolgen gefordert. Und außerdem suche ich irgendwie in diesen Märchen nach einem tieferen Sinn, den es zu entdecken geht.


    xenophanes, Du schreibst von der " erfrischende Buntheit des orientalischen Lebens". Aber der Raum in dem die Märchen spielen ist doch hauptsächlich eine erfundene eben Märchen Welt. Auch wenn die Erzähler viele real existierende Städte nennen wie Bagdad, Alep, Damaskus, Kairo, usw. Diese Städte, diese Länder zeugen vom geographischen Ausmaß des damaligen muslimischen Reiches. Gleich zu Beginn des Buches heißt es doch:"…als noch die Könige der Sasaniden herrschten, im Inselreich von Indien und China … Tage und Nächte lang war er unterwegs bis er Samarkand erreichte." Eine reale Topographie (oder sollte ich besser Toponomie schreiben) als Rahmen für Märchenhandlungen.


    Mit den schönen Verschachtelungen der Erzählungen hast Du natürlich auch Recht. Mir kommen immer wieder Analogien in den Sinn mit Mosaiken oder der modernen Mathematik, der Mengenlehre. Und das führt mich via Gedankensprung wieder zu den Arabesken, der Kaligraphie, der städtischen Architektur, ich meine damit dem Raster einer arabischen Großstadt. Die Geschichten von Tausendundeine Nacht bestehen doch nur aus solchem Flechtwerk. Nichts wird gradlinig erzählt. Schließlich geht es um das Leben von Schahrasad. Und immer wieder wird noch ein Histörchen angehängt.


    In sha' Allah


    Babur

    danke, Dostoevskij, das sind ganz tolle tipps. jetzt braucht es nur noch ein verregnetes wochenende und ich werde bei den literatursendungen des fernsehens auf dem laufenden sein.


    deine meinung zu den sendungen teile ich, auch wenn ich dem literaturclub mit daniel cohn-bendit - lang, lang ists her - immer noch hinterher trauere.


    in sha' Allah


    Babur

    Herzlich Willkommen zurück xenophanes.


    Es ist schön, nach langer Zeit wieder Deine Zeilen zu lesen! Ich bin gespannt auf den oder die Artikel über Deine Reise.


    In sha' Allah


    Babur

    Schöne Reise Xenophanes,


    und komme gesund und mit vielen neuen Eindrücken wieder. Das wäre hier der gefundene Ort, um uns anschließend von Deiner China-Reise zu berichten.


    In sha' Allah - Babur


    Leo Tolstoi: "Auferstehung"
    Für die damalige Zeit sehr direkte und mutige Kritik an Zar und Kirche.


    Hallo Zola,


    hast Du den Tolstoi schon beendet und Lust Dir eine der zahlreichen Verfilmungen von "Auferstehung" anzusehen? Der Roman wurde seit Stummfilmzeiten zum Drehbuch verarbeitet.
    Kennst Du die alte sowjetische Verfilmung von Mikail Schweizer (auszuleihen bei amazon)? Es ist einfach zu lange her, dass ich sie sah, die Erinnerung verliert sich, nur wenige Bilder kommen immer wieder auf.


    Eher mag ich die italofranzösische Koproduktion von den Brüdern Taviani, ich habe sie auch erst vor 4, 5 Jahren gesehen. Ein Film so richtig fürs Herz, den Kopf und die Seele und er steht nicht Tolstois Kritik der gesellschaftlichen Umstände im zaristischen Russland nach.

    Bonjour tout le monde,


    ich habe erst jetzt diese Anfrage entdeckt, als sie wieder aktiviert wurde.


    Balzac betrieb von Juli 1826 bis August 1828 eine eigene Druckerei mit 36 Druckereiarbeitern, alles in allem ein mittelständiges Unternehmen auch nach den Standards des 19. Jahrhunderts (eine große Druckerei wie Firmin-Didot beschäftigte 200 Arbeiter).


    Was druckte Balzac? So ungefähr alles, was man bei ihm in Auftrag gab, angefangen von Pillenprospekte für die Jahrmärkte bis hin zu Shakespeares Gesammelte Werke. Insgesamt 282 Druckerzeugnisse hat Balzac in den zwei Jahren bei der Staatsbibliothek hinterlegt. Am häufigsten waren das tagesaktuelle Broschüren, worin es um Prozesse genauso ging wie um Liedertexte der Chansonnier oder sonstige Zeitgeistprodukte. Unter diesem Aspekt publizierte er die Reihe "L'Art de…" Balzac war nicht der Autor, häufig waren die Namen Pseudonyme, manchmal gab es auch mehrer Pseudonyme für den gleichen Mann. Zur bekanntesten Broschüre von allen wurde eine gut illustrierte Anleitung wie eine Krawatte modisch zu binden ist, sehr wichtig für den französischen Dandy des 19. Jahrhunderts.


    Von "L'Art de payer ses dettes et de satisfaire ses créanciers sans débourser un sou" habe ich die Fotografie der Frontseite vorliegen. Der Text dort heißt:


    L'Art de payer ses dettes et de satisfaire ses créanciers, sans débourser un sou ; enseigné en dix leçons. Ou Manuel du Droit Commercial, à l'usage des gens ruinés, des solliciteurs, des surnuméraires, des employés réformés et de tous les consommateurs sans argent. Par feu mon oncle, Professeur Emérite, précédé d'une notice biographique sur l'auteur et orné de son portrait. Le tout publié par son neveu, auteur de l'Art de mettre sa cravate. - Plus on doit, plus on a du crédit. Pens(ée) inéd(ite) du Professeur.- A la librairie universelle, Rue Vivienne, N° 2 bis, au coin du Passage Colbert, 1827


    Besagter Neffe und Autor von "L'Art de mettre sa cravate de toutes les manières connues et usitées, enseigné et démontré en seize leçons, précédé de l'histoire complète de la cravate, depuis son origine jusqu'à ce jour, de considérations sur l'usage des cols, de la cravate noire et l'emploi des foulards" ist Emile Marco de Saint-Hilaire (1796-1887). Letztere Anleitung zum Krawattenbinden verfasste er unter dem Pseudonym ' le Bon Emile de l'Empesé'


    Marco de Saint-Hilaire war ein Viel-Schreiberling, der sich nach 1830 auf das französische Kaiserreich (Napoleon I.) spezialisierte und es gerne glorifizierte. Sonst ist nicht viel über ihn bekannt (jedenfalls mir nicht). Ich habe nur seine Spur kurz gegen Ende des 2. Kaiserreiches in Strassburg ausfindig machen können, wo er angeblich als 'Bibliothekar ohne Bücher' (gem. Edmond About in L'Alsace) seine Pension genießen durfte.


    Aber zurück zu Balzac, wie sein Abenteuer mit der Druckerei ausging, hat schon JMaria beschrieben. Und ja, der Text passt gut zu Balzacs Lebenswandel, aber er hat ihn nicht verfasst, er ist nur dessen Drucker gewesen. Eine Originalausgabe befindet sich gut sichtbar in dem kleinen netten Balzac Museum in Passy (Paris, 16. Bezirk).


    Bien à vous


    Babur

    As-salam aleikum Ursula,


    Vorsicht mit dem Kopieren von ganzen Zeitungsartikeln! Das könnte den Betreibern des Forums Klage wegen Urheberrechtsmissachtung einbringen. Besser ist nur den Link zum Artikel zu setzen.


    Nebenbei bemerkt sind diese Bücherzusammenfassungen begehrte Beilagen von Tageszeitungen oder Wochenblättern, als Beispiel, und um in der Schweiz zu bleiben, sei die NZZ am Sonntag vermerkt, für den 'Großkanton' steht unter anderem die Financial Times Deutschland. In beiden Fällen war der Kooperationspartner getabstract.com.


    In sha' Allah


    Babur

    "Das Werk" von Zola habe ich auch noch nicht gelesen. Ich mache gerne mit, wenn es meine Lesezeit erlaubt. Ihr braucht aber nicht auf mich Rücksicht zu nehmen, wenn ihr den Beginn der Buchdiskussion festlegt. Ich stoße einfach dazu, wenn es Euch passt.


    LG, Babur

    As-salam aleikum Mitleser,


    am Wochenende habe ich etwas in den Filmarchiven geschmökert. Seit Kindheitstagen erinnere ich mich an Filme von Schahrasad und ihren Märchenerzählungen. Sobald ich mir jetzt genauer die Liste der Verfilmungen rund um Tausendundeine Nacht ansehe, finde ich dabei fast nur Aladin, Ali Baba oder Sindbad, deren Geschichten Claudia Ott in ihrer Übersetzung nicht berücksichtigt, da sie in der Ausgabe von Muhsin Mahdi nicht enthalten sind. Trotzdem mag ich hier meine Funde nennen, vielleicht liebt es doch der eine oder andere sich in die Welt von Tausendundeine Nacht zu verlieren, so wie sie die Cineasten für ihn erfanden.


    - Le Palais des mille et une nuits (Georges Méliès, 1905; F; 14' SW; stumm)
    - Aladin ou la lampe merveilleuse (Albert Capellani, Segundo de Chomon, 1906; F; 12' Farbe; stumm)
    - Sumurun (Ernst Lubitsch, 1920; D; 85'/115' SW; stumm) mit Pola Negri, Paul Wegener
    - The Thief of Bagdad (Raoul Walsh, 1924; USA; 155' SW; stumm) mit Douglas Fairbanks
    - Die Abenteuer des Prinzen Achmed (Lotte Reiniger, 1926; D; 66' SW Silhouettenfilm; stumm)
    - Ali Baba Goes to Town (David Butler, 1937; USA; 80' SW)
    - Aladdin and His Wonderful Lamp (Dave Fleisher, 1939; USA; 22' Zeichentrickfilm)
    - Arabian Nights (John Rawlins, 1942; USA; 86' Technicolor)
    - Sinbad the Sailor (Richard Wallace, 1947; USA; 116' Technicolor)
    - Ali Baba et les 40 voleurs (Jacques Becker, 1954; F; 92' Farbe)
    - The Adventures of Hajil Baba (Don Weis, 1954; USA; 94' Farbe)
    - The 7th Voyage of Sinbad (Nathan Juran, 1958; USA; 88' Technicolor)
    - Arabian naito: Shindobaddo no bôken/Tausendundeine Nacht: Die Abenteuer von Sindbad (Masao Kuroda, 1962; Japan; 81' Zeichentrickfim)
    - Schéhérazade (Pierre-Gaspard Huit, F; 1963; 125' Farbe)
    - Il Fiore delle mille e una notte (Pier Paolo Pasolini, 1974; I/F; 155' Farbe)
    - Les Mille et une nuits (Philippe de Broca, 1990; F/I/CH, 98' Farbe)
    - Aladdin (Ron Clements/John Musker, 1992; USA; 90' Zeichentrickfim)


    Es gibt sicher noch einige Filme mehr, aber diese hier habe ich über The Internet Movie Database http://imdb.com/ ausfindig gemacht.


    In sha' Allah


    Babur



    [shadow=red,left]PS. Könntet ihr mir bitte verraten, wie ich hier im Forum einen Link mit einem Linktitel unterlege?[/shadow]

    As-salam aleikum Ursula,


    willkommen in der Diskussionsrunde um Tausendundeine Nacht. Hier liest jeder nach seinem Rhythmus. WOLF scheint bisher am weitesten von uns vorangekommen zu sein. Ich habe die ersten 49 Nächte bisher gelesen, schwelge also inmitten von Der Träger und die drei Damen. Leider finde ich während der Woche kaum Zeit weiter zu lesen, daher ein Grund mehr mich auf die Wochenenden zu freuen.


    Ich bin gespannt auf Deine Beiträge sobald Du dein Buch erhalten hast.


    In sha' Allah


    Babur

    Bonjour Maria,


    ich sollte eher weiter in "Tausendundeine Nacht" lesen, aber Deine Frage


    > hat jemand eine Idee welche Musik zu Marcel Proust "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" passen würde?


    kann mich nicht kalt lassen. Prousts Romane nehme ich wieder und wieder in die Hand und verliere mich dann stundenlang lesend zwischen den Seiten.


    Zuerst einmal mochte Proust die Musik Wagners über alles. Ich bin zwar kein Wagner-Fan, aber zu "Auf der Suche nach…" habe ich schon häufiger Musik von Wagner (wie Parsifal) aufgelegt.


    Ansonsten bietet sich natürlich die ganze Breite der Klänge der Belle Epoque an. Reynaldo Hahn war ein Freund Prousts und seine Musik viel gespielt in den Salons der Jahrhundertwende. Ich habe eine CD mit Liedern von Reynaldo Hahn, die hilft die Atmosphäre dieser Zeit heraufzubeschwören.


    Mein Vorzug gehört aber der Klaviermusik ohne Gesang allen voran Claude Debussy, aber auch César Franck, Gabriel Fauré oder Schumann und Chopin. Höre Dir einfach die 24 Preludes von Debussy an, für mich die perfekte musikalische Untermalung von "Auf der Suche nach …".


    Und dann gibt es noch Gabriel Faurés Sonate n°1 für Violine und Klavier, die gemäß der vielseitigen Auffassung von Proust-Spezilisten eine mögliche Vorlage zur Musik von Vinteuil sei. Es gibt von Faurés Sonate eine historische Aufnahme mit Jacques Thibaud und Alfred Cortot, die ich uneingeschränkt empfehlen kann.


    So weit so gut, aber als ich vor einigen Wochen beim abermaligen Schmökern in Prousts "Auf der Suche nach…" die neueste CD von Muse Black Holes & Revelations spielte, fand ich trotz des Jahrhunderts das Roman und Musik trennt, kein Problem für Ohren und Geist. Für mich einfach ein weiterer Beweis wie untemporär Prousts Romanzyklus ist. (NB: die CD von Muse finde ich solala, man muss sie nicht besitzen).


    Cordialement et bon dimanche


    Babur

    Hallo sandhofer,


    hier eine kurze Historie zur Bibliothek von Babel.


    Während des südlichen Winters 1975 machte Franco Maria Ricci die Bekanntschaft von Borges in der Nationalbibliothek von Buenos Aires. Aus dieser Begegnung erwächst die Sammlung "La Biblioteca di Babele". Dreißig Titel werden zwischen 1975 und 1981 veröffentlicht versehen mit Vorworten von Borges. Es handelt sich dabei um Texte von Jack London, Giovanni Papini, Léon Bloy, Gustav Meyrink, Arthur Machen, Jacques Cazotte, Herman Melville, Pedro A. de Alarcón, Franz Kafka, William Beckford, Charles H. Hinton, Gilbert K. Chesterton, Voltaire, Rudyard Kipling, Robert L. Stevenson, Edgar Alle Poe, Pu Sung-Ling, Nathaniel Hawthorne, Henry James, Leopoldo Lugones, Saki, Villiers de l'Isle-Adam, Herbert George Wells, Oscar Wilde, Lord Dunsany, 1001 Nacht in der Übersetzung von Galland und in der von Burton, eine Auswahl fantastischer Erzählungen argentinischer und eine weitere von russischen Autoren.


    Alle Bände dieser Sammlung sind auf Italienisch in Mailand veröffentlicht worden; einige davon kamen auf Spanisch in Buenos Aires (Librería de La Ciudad) und Madrid (Siruela) heraus. Elf Titel sind auch auf Französisch in Paris (Edition Retz / Franco Maria Ricci) erschienenund werden seit 2006 wieder nach und nach neu verlegt. Usw. ich möchte Dich nicht mit den verschiedenen internationalen Ausgaben langweilen.


    Hier noch der Link zur italienischen Gesamtausgabe "La Biblioteca di Babele", von da aus kann man mehr Angaben zu den einzelnen Bänden in Erfahrung bringen. http://www.fmrspa.it/editoria.…na=53&tipologia_collana=2


    Grüsse


    Babur

    As-salam aleikum Hubert und Maria,


    verrät Ihr welche Aufnahme von Rimski-Korsakows sinfonischer Suite "Scheherazade" sich in Euren Sammlungen befinden.


    Ich habe versucht auf die Schnelle die CD (oder Schallplatte) in meiner Sammlung zu finden, leider vergeblich. Ich mag mich erinnern, dass Rojdestvensky oder Jordan oder Ansermet dirigierte, also eine schon ältere Aufnahme.


    Welche Musik könnte noch Tausendundeine Nacht begleiten :?:


    In sha' Allah


    Babur

    As-salam aleikum Hubert,


    das ist großartig, ich liebe Lesungen besonders wenn sie ein Buch betreffen, dass ich gerade lese. Leider muss ich wegen der Entfernung mit Frau Ott auf eine persönliche Begegnung verzichten. Mir bleibt die Hoffnung, dass "Weitere Termine sind in Vorbereitung" auf der Seite von DTV bedeutet, sie im zweiten Halbjahr 2007 auch in meine Nähe begrüßen zu dürfen.


    Willst Du etwas ausführlicher von der Lesung berichten? Mich interessieren natürlich in erster Linie die Fragen der Zuhörer und Frau Otts Antworten dazu.


    In sha' Allah


    Babur

    As-salam aleikum xenophanes - danke für die Begrüßung.


    As-salam aleikum Mitleser,
    ich habe gestern Abend wieder etwas weiter gelesen und gehört und bin bis zum Morgengrauen nach der 17. Nacht gekommen.


    Eigentlich finde ich es schade, dass wir so wenig über Schahrasad erfahren. Sie wird nur kurz in der Rahmenerzählung mit weniger als 10 Zeilen beschrieben. Und doch genügt es um in mir das Bild einer Frau der Aufklärung, einer modernen und gelehrten Frau zu erwecken. Plausibel? Hier wird eine Frau charakterisiert, der neben Wissen und Geist auch Lust und Sinnlichkeit behagen.


    Findet Ihr es nicht paradox, dass solch schöner orientalischer Erzählband ohne Bilder veröffentlicht ist. Schon gut, die Überlieferung ist mündlich erfolgt, aber ich konnte mir gut vorstellen wie schnell die persischen Miniaturmaler sich der Geschichten aus Tausendundeine Nacht annahmen. Oder waren es nur die berühmten Kalligrafen, die die Manuskripte mit ihren Schriftzügen und Arabesken verzierten?


    Die mir bekannten Bilder stammen alle aus Europa. Denn als Galland und andere Übersetzer Tausendundeine Nacht im 18. und 19. Jahrhundert bekannt machten, trafen sie bereits auf eine Zivilisation des Bildes. Natürlich wurde Schahrasad sofort mit der Kleidung bedacht, die sich der Europäische Illustrator vorstellte. Orientalisierend, türkische Bekleidung, nein eher indische, Romantik, Jugendstil, die verrückten 20er Jahre, Schahrasad taucht in meiner Bilderinnerung als Prinzessin mit vielen Gewändern auf. Irgendwann wird sich Zeit finden das Internet zu durchstöbern nach den Bildern der Schahrasad.


    Entschuldigt diesen Ausflug in Gender-Problematik und Kunst, aber es sind Gedanken, die mich beim Lesen überkamen, daher erlaube ich mir sie mit Euch zu teilen.


    In sha' Allah


    Babur

    As-salam aleikum xenophanes, Wolf und Hubert,


    darf ich mich zu Eurer Leserunde über Tausendundeine Nacht gesellen? Die neue Übersetzung von Claudia Ott steht seit über 2 Jahren in meinem Bücherschrank, und vor kurzem konnte ich dem Hörbuch bei Joker nicht widerstehen. Seitdem höre ich gerne die CDs. Noch bin ich nicht sehr weit gekommen, außer die Rahmengeschichte habe ich erst acht Nächte gehört/gelesen.


    Wenn sich ein Buch zum Hören eignet, dann doch sicher Tausendundeine Nacht.
    Ich stelle mir den Basar zu Kairo, Bagdad oder Damaskus vor, ein Erzähler deklamiert vor dem Café eine Geschichte. War es eine aus Tausendundeiner Nacht? Und wenn es am spannendsten wird, bricht er ab und verschwindet im Labyrinth der Gassen. Vorher hat er seine Zuhörer eingeladen sich am nächsten Tag wieder einzufinden, vielleicht am gleichen vielleicht an einem anderen Platz der Stadt. Für die Zuhörer dauerte das Vergnügen an, aber nur kurz, denn aus dem Ende der einen Geschichte entwickelte der Erzähler geschickt den Anfang der folgenden.


    "… wenn ich denn noch lebe … erzähle ich euch den Rest der Geschichte" oder eine Geschichte für das Leben, so geht die magische Formel. Beispiele dafür gibt es schon in den ersten Nächten; der unglückselige Kaufmann riskiert seinen Kopf vom Dschinni abgeschlagen zu bekommen, den drei Alten gelingt es jeweils ein Drittel seines Lebens durchs Geschichtenerzählen wieder zu gewinnen. Wie wird es weitergehen?


    In sha' Allah


    Babur