Beiträge von Zefira

    Ich habe eine Anthologie mit viktorianischen Gruselgeschichten, in der diese Geschichte steht. Werde sie mir in den nächsten Tagen mal zu Gemüte führen.
    Ich wünsche schon mal allen einen guten und gesunden Rutsch.


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    Zitat

    Der neue Nachbar im geerbten Londoner Haus, scheint zunächst sehr distanziert, aber schon 24 Stunden später beginnen beide eine tiefe, verständnisvolle Freundschaft, die durch nichts getrübt wird. Einem englischen Verleger, bei dem seine Übersetzungen ercheinen, hilft er aus einer den Verlag bedrohenden Notlage. Mit einer halben Million Euro.

    Das war genau die Stelle, die ich oben meinte; und dazu kam dann gleich darauf, dass Leylands Nachbar am Computer zum Zeitvertreib ein Buchcover gebastelt hat, das sich als unerwartet effektvoll herausstellt, und jener Verleger, dem Leyland mit Geld geholfen hat, den Nachbarn daraufhin als Grafiker anstellt. Einfach so und anscheinend ohne Bezahlung; der Nachbar braucht ja auch kein Geld, da er mietfrei wohnt und gern Eintopf isst (sagt er ausdrücklich); er freut sich, wenn er eine Aufgabe hat. Eine Wohlfühlsuppe sondergleichen, ich kam mir buchstäblich veräppelt vor, zumal das Entwerfen von Buchcovern meines Wissens keine Gabe ist, die man mit ein bisschen Herumpusseln am Bildschirm erwirbt.

    Da es anscheinend auch nicht besser wird, liegt das Buch jetzt im Ausgangsregal im Keller. Wenn meine Tochter, die gerade den "Nachtzug" gelesen hat, es nicht haben will, kommt es in den Offenen Schrank zurück.

    Zitat

    Autoren reagieren immer äusserst empfindlich.

    Aus diesem Grund werde ich jedenfalls nicht an Leserunden mit Autorenbeteiligung mitmachen.

    Man soll nie "nie" sagen, aber vorläufig jedenfalls nicht. Vielleicht in zwei, drei Jahren, wenn ich endgültig zur bärbeißigen Alten mutiert bin.

    Ich bin Mitglied in einem Leseforum, in dem es Freiexemplare für Leserunden gibt. Bedingung ist, dass man bei der Leserunde mitdiskutiert und hinterher eine Rezension schreibt.

    Da ich noch mit der Regel "einem geschenkten Gaul etc" groß geworden bin, hatte ich erstmal Hemmungen, da überhaupt mitzumachen. Nach mehrmaliger Versicherung, dass ich das Buch auch verreißen darf, habe ich kürzlich zum ersten Mal ein solches Freiexemplar bekommen und, wie es der Teufel will, es war wirklich ein Buch für die Füße.
    Jetzt habe ich das zweite (die Leserunde startet im Januar) und ich glaube, diesmal wird es besser. Hoffentlich.

    Bladwijzer : Ich hatte nach Deinen Beiträgen vom April eigentlich den Eindruck, dass das Buch Dir gefallen hat ...
    Wie ich schon mehrfach schrieb, ist "Perlmanns Schweigen" einer meiner Lieblinge, und auch dieser Roman hat Sprache und Erinnern zum Thema. Aber Perlmann wird wesentlich mehr umhergeworfen und ist auch wesentlich aktiver als bisher Leyland.


    Edit: ein wenig interessanter wurde es nun in Kapitel 15 mit dem russischen Exilanten Kuzmin. Das war eine Episode, die mich gefesselt hat. Übersetzungen aus dem Russischen ins Baskische - nun ja, irgendwie wirken diese vielen abgefahrenen Sprachen auch ein wenig überkandidelt.

    Nochmal Edit:
    Ich bin jetzt in der Mitte und mache das Buch zu.
    Neulich hatte ich mal im Supermarkt einen Roman in der Hand mit dem Titel "Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands". So ähnlich kommt mir Merciers Buch langsam vor, in einer bearbeiteten Fassung für Intellektuelle und Buchliebhaber. Schade, aber ich mag mich nicht weiter damit herumärgern.

    Ich habe ca. ein Drittel "Das Gewicht der Worte" von Pascal Mercier gelesen und muss gestehen, dass mich das Buch zunehmend langweilt.

    Dabei interessiert mich das Thema an sich sehr - die Wechselwirkung zwischen dem Klang und der Bedeutung eines Worts hat mich schon immer fasziniert; ich habe selbst mehrmals über dieses Thema geschrieben, als ich noch bloggte. Meine Vorliebe für Kurzgedichte mit mehr oder weniger bedeutungsfreien Wortfolgen, wie zum Beispiel von H.C.Artmann (ich nenne sie gern Zaubersprüche oder Schamanengedichte) hängt damit zusammen. Aber einen Roman über dieses Thema lesen ist eine andere Sache ... Ich verrate wohl kein Geheimnis, wenn ich dazu sage, dass der Held Simon Leyland sich mit einer niederschmetternden Diagnose (unbedingt tödlicher Hirntumor) auseinander setzen muss, welche sich dann als Irrtum herausstellt. Zu dem Zeitpunkt, als der Roman beginnt, ist dieser Vorgang schon Vergangenheit. Bisher handelt das ganze Buch von der Vergangenheit, referiert in Briefen und Erinnerungen; in der Gegenwart geht der Held nur spazieren, streift durch sein Londoner Haus und fährt U-Bahn. Abgesehen von jener Diagnose hat Leyland keinerlei "Gegenwind", jedenfalls bisher nicht. Alle Menschen, denen er begegnet, sind einfühlsam und erstaunlich gebildet, alle existenziellen Probleme, sofern es überhaupt welche gab, sind Vergangenheit, die Gegenwart ist ein plüschiger Ort, in dem man in Kontemplation lustwandelt. Ehrlich gesagt nervt das.


    Immerhin hat das Buch den Vorteil, dass es keine besondere Konzentration verlangt; die könnte ich durch meine häuslichen Umstände derzeit gar nicht aufbringen. Sobald ich es durch habe, werde ich mich an meine Weihnachtsbücher machen.

    Ich habe jetzt mit Merciers "Das Gewicht der Worte" angefangen. Bisher finde ich es interessant und gut zu lesen (stehe noch ganz am Anfang), die Konzentration fällt mir allerdings gerade etwas schwer - habe Hausbesuch, meine jüngere Tochter ist seit gestern endgültig aus Riga zurück und, nach einem negativen Schnelltest, noch ein paar Tage bei uns in häuslicher Quarantäne. Wir werden zusammen Weihnachten und Silvester feiern.


    Zuvor habe ich übrigens "1793" gelesen, einen Histo-Krimi aus Schweden. Über dieses Buch gab es einige Totalverrisse in der Krimigruppe bei Facebook, deshalb habe ich etwas gezögert, damit anzufangen (habe es im Offenen Schrank gefunden), aber nun bin ich froh, es doch gelesen zu haben, das Buch ist als Krimi faszinierend. Es hat einen gleichbleibend mysteriösen Unterton, der auf mich sehr inspirierend wirkt und, anders als bei den allermeisten Krimis dieser Art, bis zum Schluss fortdauert. Vieles darin scheint nicht so recht aufzugehen, aber das ist mir bei einem solchen Buch egal.

    Ich habe das Buch heute morgen ausgelesen und bin unterm Strich eher enttäuscht ...

    Dass die Erinnerungsfetzen an sein früheres Leben als Verhörspezialist, die Andersen in die Erzählung einstreut, dem Leser "das Blut in den Adern gefrieren lassen", kann ich erstmal nicht bestätigen. Dafür sind sie zu verkürzt und diffus. Man kann sich mit einiger Phantasie natürlich vieles ausmalen, aber ich fand zum Beispiel "Das Mädchen" von Edna O'Brien wesentlich bedrückender. Von George Orwell gar nicht zu reden.


    Ja, und das Ende ...

    Das ist meiner Meinung nach sehr konventionell und passt nicht wirklich zum Rest.

    Ich will das Buch keineswegs verreißen, aber nach den z.T. überschwänglichen Kritiken habe ich ganz klar mehr erwartet.

    Ich lese gerade "Andersen" von Charles Lewinsky.


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    Ich weiß nicht mehr, wer mir dieses Buch empfohlen hat; es lag auf meinem Merkzettel bei der Onleihe. Manchmal schaue ich da drauf, was ich als nächstes lesen könnte. Der erste Teil präsentiert die Erinnerungen eines noch ungeborenen Fötus an seine frühere Existenz - um es mit der "Maus" zu sagen: klingt komisch, ist aber so. Diese frühere Existenz begann 1898. Dieser Teil des Buches endet mit der "Geburt" in 2003. Dann folgt ein Kapitel aus der Sicht des Vaters, der sich über das teilweise merkwürdige Verhalten seines erst wenige Monate alten Sohnes wundert. Dieser Teil ist - finde ich - eher langweilig und von einem recht angestrengten Humor geprägt. Ich habe etwas über die Hälfte des Buches gelesen und mittlerweile ist der Fokus wieder zu dem Sohn Jonas, jetzt etwas über ein Jahr alt, zurückgekehrt.

    In seinem früheren Leben war Jonas ein Verhörspezialist und Folterer namens Andersen; daran erinnert er sich recht genau (daher der Titel). Sein Denken ist völlig skrupellos. Angeblich sollen noch einige krasse Szenen und überraschende Wendungen folgen. Die zum Teil überschwenglich lobenden Kritiken, die bei Perlentaucher zu lesen sind, werden aber bisher für mich nicht eingelöst.

    Ich habe in solchen Dingen ein elefantöses Gedächtnis. Ich erinnere mich sogar an eine Kindergeschichte in einem Weihnachtsbuch, das ich als Grundschülerin hatte. Darin kamen zwei Schwestern vor; die eine gab ihre Puppe in Zahlung, um ihrer Schwester eine Dackeline passend zu deren Holzdackel zu kaufen, und die andere gab den Dackel in Zahlung, um ein Puppenkleid für die Schwester zu kaufen - ich weiß nicht, ob das jetzt verständlich ist, aber es war im Prinzip die gleiche Geschichte. Es gibt mit Sicherheit noch etliche andere Beispiele.

    Ich kenne O.Henry hauptsächlich von der berühmten Weihnachtserzählung her; ich glaube sogar, sie tauchte in meiner Schullektüre im Englischunterricht auf: Mary verkauft ihr prachtvolles Haar einem Perückenmacher, um ihrem Mann eine Uhrkette kaufen zu können; zeitgleich versetzt der Gatte die Uhr, um seiner Frau Schmuckkämme für ihr langes Haar zu kaufen. Am Ende kann weder der Mann noch die Frau mit dem Geschenk etwas anfangen, aber die tiefe Liebe ist bewiesen. :saint:


    Die Geschichte ist unsterblich - vor kurzem fand ich sie wieder bei Facebook, ohne Nennung des Autors. Es gibt auch etliche Variationen davon.

    Ich habe jetzt den fünften Krimi am Stück weg flankiert. Zwei von amerikanischen Autoren, die nach je zwanzig Seiten wegkamen; dann folgte einer von Petra Hammesfahr, den ich immerhin ausgelesen habe, mehr oder weniger quer. Gefolgt von zwei Büchern von Nele Neuhaus - keine der handelnden Personen konnte mich auch nur im geringsten interessieren; beim letzten habe ich immerhin ein Sechstel gelesen ...


    Zum Glück alles Bücher von meinem letzten Feldzug aus dem Offenen Schrank, wo sie allesamt auch demnächst wieder hin dürfen.


    Und nun bin ich bei meiner Biografie über Mary Shelley von Muriel Spark. Was für eine Frau! Bei meinem jetzigen Stand (1822) ist sie gerade mal Mitte zwanzig, als Achtzehnjährige mit Shelley durchgebrannt, hat halb Europa mit ihm bereist, Latein und Griechisch gelernt, ihren Vater, die Stiefschwester und noch einige andere Verwandte finanziell unterstützt, wurde (bisher) viermal Mutter und hat alle Kinder frühzeitig verloren, was sie sehr hart getroffen hat. Und nebenher noch Frankenstein geschrieben. Es ist unfassbar.


    Nun ist eben gerade, im letzten Kapitel, das ich gelesen habe, Shelley bei einem Segelausflug verunglückt. Die große Liebe ihres Lebens ...

    Auf die rein biografischen Kapitel wird im zweiten Teil noch eine Würdigung ihres Werks folgen, was mich sehr interessiert.

    Ich sehe gerade, dass ich mich vor fast einem Jahr hier sehr über Opernkarten zum "Orfeo" in Leipzig gefreut habe.

    Nun, was daraus geworden ist, kann man sich ja denken. Zum Glück waren meine Töchter so schnell bei der Hand mit Kostenerstattung, dass das Geld ohne Probleme zurückkam. Im Moment sehe ich auch wenig Aussicht, dass wir das nachholen können. Was solls.


    Ich wollte berichten, dass ich zwei Weihnachtsgeschenke vom Guggolz Verlag bestellt habe; der wird hier ja nur so beregnet mit Lob.


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    und


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    Beide für meine Tochter, die zur Zeit noch in Lettland ist, aber - wie ich hoffe - kurz vor Weihnachten endgültig wieder nach Deutschland kommt. Ich kann die Bücher in den nächsten Tagen beim Buchhändler abholen. Bin gespannt.

    Ich habe auch einen Band in Originalsprache - der komplette Shakespeare. Stand auch im von meinem Vater geerbten Schrank.

    Winzige Buchstaben und dann noch dieses merkwürdige Englisch - ich schaue immer wieder mal rein, verstehen kann ich so gut wie nichts. Aber das Buch ist wirklich ein Unikum. Es müsste dieses hier sein, meine Ausgabe ist von 1948.


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    Wenn ich das nächste Mal an den Bücherkisten auf dem Speicher bin, werde ich mal nachsehen, ob das eine oder andere Bändchen meiner windigen Shakespeare-Ausgabe der Tonne entging.

    Könnte ja immerhin sein - jetzt interessiert es mich, was das für eine Übersetzung war.


    ps. Noch ein Nachtrag, wenn ich mal mit was ganz Trivialem um die Ecke kommen darf: Neugierig geworden, was du, giesbert , mit "ziemlich übel" meinst, habe ich einen Blick in den Wiki-Eintrag zu Titus Andronicus geworfen. Da steht: ""Titus beschließt, sich ebenfalls zu rächen. Er tötet die Brüder und bereitet aus ihren Leichen eine Pastete, die er dem Herrscherpaar (den Eltern) bei einem Fest vorsetzt." und überdies: "

    "Als Saturninus die beiden (Brüder) holen lassen will, verkündet Titus, sie seien schon anwesend: in der Pastete, von der Tamora bereits gegessen hat."

    Eine ziemlich genaue Kopie dieser Szene gab es in einer der letzten Folgen der Serie "Game of Thrones". Eine junge Frau kehrte verkleidet in das Haus ihres alten Widersachers zurück (der ihre Brüder und eine ganze Hochzeitsgesellschaft hatte ermorden lassen) und setzte ihm eine Pastete mit dem Fleisch seiner Söhne vor. Als er wissen wollte, warum seine Söhne nicht zum Essen kämen, zeigte sie auf die Pastete: "Sie sind schon da."

    Ich möchte wetten, das ganze Krimi- und Fantasy-Genre ist mit Shakespeare-Szenen reich versorgt. :D