Beiträge von josef

    hallo gandalf,


    den alchimisten habe ich auch bereits gelesen. wie schön das war, damals, am strand andalusiens, untergehende sonne.... :urlaub:


    schön ist , dass das buch einen so fesselt, dass man es in einem durchliest, wenn man gerade die zeit dazu hat...


    schön ist auch, dass es eine sehr mystische stimmung verbreitet... als ich mit dem buch fertig war wollte ich der freundlichste, glücklichste mensch auf erden werden und nur noch meinen träumen nachgehen......
    ich ging den ganzen abend mit einem breiten lächeln durch spaniens gassen....


    ok am nächsten tag war ich dann aber leider wieder auf dem boden der tatsachen, leider :breitgrins:


    grüße von jo

    hallo an alle,
    beim lesen von dürrenmatts justiz (vielleicht hat ja noch jemand lust, dann unbedingt bei lesevorschläge melden...) ist mir besonders seine unterschwellige handlung aufgefallen, diese ebene interessiert mich sowieso mehr als die handlung selbst. dürrenmatt erwähnt sofort zu beginn des buches das "singstück" von mozart "entführung aus dem serail", mir schien es so, als ob diese stück die unterschwellige motivik der geschichte verkörpert.


    also: das wäre doch dann bestimmt auch eine gute lesemusik zu justiz...


    hat vielleicht jemand schon mal das stück gehört??


    grüße von jo :schmetterling:

    hallo JMaria,
    vielen dank für deine anregungen!


    Zitat

    mit dem Begriff "altjüdische Kultur" habe ich ein bißchen Probleme. Gab es zu Jakob bzw. Josephs-Zeiten bereits eine altjüdische Kultur? Sie war m.E. noch nicht so recht definiert. Kann sein, daß ich hier einen Denkfehler habe, da ich die jüdische Kultur erst mit Gott und "seinem" Volk in Verbindung bringe. Zu dem Zeitpunkt Jakobs und Joseph gab es dieses Volk noch nicht. Es war der Anfang, ja - aber noch nicht offiziell sozusagen.


    du hast recht, denn genau das ist ja, glaube ich, auch der "aufhänger" des romans. mann schreibt über die anfänge von kultur. über die urgründe und urtiefen der menschheit, die ja unergründlich sind. "tief ist der brunnen der vergangenheit"....


    mit abraham und der "endeckung gottes" hat der mensch durch eine geistige handlung sich selbst erkannt ......... dies sind damit auch die anfänge von kultur, die für mann in erster linie mit geistigem zu tun hat.


    abraham und nach ihm isaak und jaakob sind ja die urväter der juden und ihrer kultur... aus ihnen geht dann später das christentum hervor, was in joseph und seiner verbindung zu jesus von mann bereits angedeutet wird . (joseph begreift den gottesgedanken als vatergedanken und sieht in seinem gottestraum in gott seinen vater jaakob)


    an die götzen labans hab ich auch schon gedacht, doch fällt mir dazu irgendwie nichts brauchbares ein..., ist irgendwie sehr schwer, ich zerbrech mir den kopf!



    Zitat

    Im Gegensatz dazu war doch in Ägypten schon rege Kultur vorhanden.


    dies wird der zweite teil meiner arbeit. denn die ägytische kultur wird von mann vor allem auch in bezug auf ihre kunst sehr ausführlich behandelt.


    im vergleich zu dem stamm, der den anfang der kultur darstellt, ist das "äffische ägypterland" dann auch eine weitere stufe der menschlichen kultur , die man eher mit dem begriff zivilisation betiteln kann, joseph ist dabei der vermittler....


    habe vorhin ein zitat von dir gelesen, dass mich seeeehhhrrr weiterbringt :blume: der mensch bringt das vollkommene als künstler zuweilen träumerisch hervor:


    während die stammesmitglieder sehr prunkvoll und künstlerisch träumen, träumt der ägypter eher bäuerlich und gar nicht kunstvoll (eher von kühen und ähren :breitgrins: )
    ob wohl der stamm dadurch an künsterischem wert weit überlegen ist???


    ich muss sagen, ich beneide euch sehr um eure tollen gespräche über effi!! ich freue mich schon darauf, wenn ich zeit habe auch mal fontane zu lesen, hört sich sehr schön an!!!


    bis bald und liebe grüße von jo

    hallo JMaria,


    Zitat

    Beide Schriftsteller bedienen sich der Zahlensymbolik, der Farbsymbolik, u.a. Dinge, das das Lesen dieser Romane zum Graben nach einem Schatz wird. Immer neue Entdeckungen und Überraschungen.


    da kann ich dir nur absolut zustimmen, mein prof hat auch mal gesagt, dass der leser bei thomas mann zum detektiv wird, also ganz auf den spuren columbos.... find ich irgendwie passend, weil man ja auch immer froh ist etwas entdeckt, oder "ausgegraben" zu haben.


    da dir ja auch häufig die zahl 7 bei mann auffällt: letztens ist mir eingefallen, dass beim zauberberg die zimmernummer castorps zusammengezählt auch 7 ergibt, ich glaube er wohnt in 34 oder so.....
    echt lustig, das kann doch kein zufall sein.....


    viele gruesse von jo


    hallo ikarus,
    danke für deine antwort!
    bin aber schon ein bissel traurig...schnief...
    naja, aber mir ist selbst noch was zur kunst eingefallen: und zwar gibt es da noch diesen sehr kunstvoll bestickten schleier, der gibt bestimmt noch etwas zur analyse her...
    allerdings fällt mir dieses thema selbst schon ein wenig schwer, da wars mit den ausführungen zur religion schon leichter...
    aber vielleicht kommt ja noch eine anregung von den anderen, würde mich sehr freuen...


    bis bald jo

    hallo an alle,


    wie bereits gepostet, schreibe ich gerade an einer arbeit zu den kulturellen konzepten im josephsroman.


    vielleicht könnte ich da von euch noch einige anregungen zu bestimmten thematiken erhaschen...


    ich analysiere zur zeit thomas manns entwurf der altjüdischen kultur in den ersten beiden bänden und habe mich dabei auf die kulturellen elemente religion, geschichte, kunst, politik und wirtschaft beschränkt.


    gerade mache ich ein brainstorming zum kapitel kunst...


    ist euch etwas besonders ins auge gestochen, in bezug auf die dargestellte kunst der jaakobssippe??


    mir ist z. b. aufgefallen, dass die funktion des geschichtenerzählens zwischen jaakob und joseph eine besondere stellung hat, sie machen sich vieles dadurch bewusst und bilden sich gegenseitig dadurch... auf der anderen seite ist es jedoch auch wiederum sehr zweckfrei, was den aspekt der kunst wieder mehr in den vordergrund rückt...


    so ist zb das "schöne gespräch" - dieses reden um des redens willen möglicherweise ein ausdruck ihrer ganz eigenen stammesliteratur...?


    es ist glaube ich so, dass mann mit der darstellung der altjüdischen kultur auch gleichzeitig auf die anfänge von kultur überhaupt anspielt und ein hervorheben der gespräche zwischen joseph und jaakob in diesem sinne sehr wichtig ist....


    wie könnte man eurer meinung nach an die thematik der kunst innerhalb des kulturellen kollektivs des stammes rangehen ....


    bin dankbar über jede idee und freue mich schon :breitgrins:


    viele grüße von jo

    Zitat

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich gehörte damals zu der kleinen Leserunde (Ikarus und ich) die die Joseph-Saga gelesen haben und war auch sehr begeistert.


    hallo JMaria!
    vielen dank für deine begrüßung :winken:


    hab wirklich sehr lang nach gleichgesinnten im netz gesucht und freue mich deshalb sehr, zufällig auf euer forum gestoßen zu sein, dies ist auch mein erstes forum, an dem ich aktiv mitmache, auch eine ganz neue erfahrung, die einen schon ganz schön in seinen bann zieht....


    Zitat

    Meinst du mit Lebenseinstellung - Lebensweisheiten, die das Buch vermittelt?


    ich meine hier in erster linie die lebenseinstellung, da sie sehr optimistisch ist und auch viel humor mitschwingt.
    ich finde , dass es in den früheren werken manns dann doch eher düster und pessimistisch zuging... war mir irgendwie nicht lebensfroh genug... wenn man das überhaupt so sagen kann, ist irgendwie nur so ein gefühl, was mitschwingt und einen dann auch mitreisst.



    Zitat

    du fragst zwar Hubert, aber ich antworte auch mal:


    sorry :blume:




    Zitat

    Für mich ist es "Der Zauberberg" von Thomas Mann, und - nachdem ich zum 2.mal "Effi Briest" gelesen habe - nun auch dieses.



    was genau fasziniert dich an den genannten werken?


    viele grüße von jo

    Zitat von "Hubert"

    Hallo Josef,


    herzlich willkommen hier bei uns im Klassikerforum,


    Die Josefromane von T. Mann wurden hier ja schon gemeinsam gelesen, allerdings war ich selbst damals noch nicht dabei. Aber sicher kann man über ein Werk noch diskutieren, wenn das gemeinsame Lesen abgeschlossen ist. Die Threads bleiben ja weiter geöffnet und zu Manns Josefromanen ist sicher noch Interesse vorhanden. Kennst Du auch andere Werke von Thomas Mann?
    Hubert


    hallo hubert,


    vielen dank - auch an nimue- für die begrüßung :winken:
    zu deiner frage: ich habe eigentlich fast alle werke von Thomas Mann gelesen (bis auf buddenbrooks und doktor faustus) muss aber gestehen, dass mir keines davon soviel bedeutet, wie der joseph.


    das liegt vor allem an der thematik und auch lebenseinstellung die vermittelt wird.


    wenn einem ein buch so richtig ans herz geht, dann bestimmt, denke ich, weil es lebensweisheiten vermittelt, die einem auf dem eigenen weg beistehen oder die einen in seiner entwicklung prägen....


    bei diesem roman war es zumindest so bei mir, er hat mich geprägt und tut es immer noch, weil er mich dazu bringt über viele dinge nachzudenken, die mit dem Wesen des Menschen zu tun haben...


    in meiner arbeit z. B. schreibe ich über die kulturellen konzepte des romans und bemerke dabei immer wieder, wie sehr der traditionsgebundene, konservative Thomas Mann seiner zeit voraus war und wie erstrebenswert seine utopien sein können.


    seine eigene entwicklung vom strengen, steifen Lübecker hin zum humanen Weltmenschen finde ich inspirierend...


    aber vielleicht liegt diese schwärmerei meinerseits ja auch an etwas ganz anderem , unabhängig vom joseph, vielleicht wäre mir das gleiche ja auch passiert, wenn ich in meiner jetztigen phase den faust oder das glasperlenspiel gelesen hätte???


    wie stehts mit dir? gibt es ein werk, was dich so in schwärmerei versetzt, wie ich es grad tue :redface: , oder ist dies wirklich abhängig von lebensphasen, - abschnitten....???


    viele grüße von jo

    Hallo,
    möchte mich nur mal kurz vorstellen und erzählen, wie froh ich bin, endlich dieses forum gefunden zu haben...
    ich bin 26, studentin und zur zeit völlig mit meiner abschlussarbeit zu thomas manns joseph ausgelastet... schön wars da, auch endlich mal andere meinungen dazu aus eurem forum mitzubekommen.


    ist es denn so, dass auch noch über ein werk gesprochen wird, wenn es bereits beendet wurde?


    naja, noch kurz zu meinem bücherumfeld: lese natürlich am liebsten thomas manns joseph (und das so gern , dass ich von p. bereits josef genannt werde)
    ehrlich gesagt, würde ich doch gern noch etwas anderes lesen, aber irgendwie lässt dies meine magisterarbeit nicht zu, somit noch einen monat ausharren und joseph immer wieder lesen... also - wenn ihr fragen habt... :zwinker:
    ansonsten mag ich auch gern alles, was irgendwie mit der geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts zu tun hat... den mann ohne eigenschaften würd ich sehr gern mal lesen - doch das habt ihr glaube ich bereits.
    bevor der artikel noch zu lang wird, da meine finger von der arbeit am joseph bereits gelöst sind , breche ich jetzt ab und freue mich schon sehr auf die folgenden diskussionen!


    josef