Beiträge von b.a.t.

    Ja, sämtliche Manns, aber Thomas nicht so lange wie die Feuchtwangers, die waren sogar noch interniert und sind mit GoloMann und den Werfels über die Pyrenäen nach Spanien und von dort nach Portugal geflüchtet.


    Es waren einige Größen dort, auch Brecht, Bloch, Toller, Hessler, Zweigs (sowohl Arnold als auch Stefan), Marcuse, Schickele, Remarque, Kisch und viele mehr.


    Die Lektüre ist wirklich sehr interessant und auch sehr gut recherchiert.

    Klingt spannend BigBen ich lese gerade ein Buch über das Exil in Sanary-sur-Mer mit sehr viel Informationen zu Lion und Marta Feuchtwanger und etliche andere künstlerische Größen, die vor den Nazis ausgebürgert wurden.

    ja gespannt bin ich auch, ob Überraschung oder schon ewig Wartende/r.


    Wobei man sagen muss, dass Abdulrazak Gurnah zwar in Afrika geboren wurde, aber schon in England studiert hat, dort lebt und in englisch schreibt.


    Ich tippe wenn es jemand Bekannter ist auf Rushdie oder Annie Ernaux oder evt. jemand aus der Ukraine.


    Vielleicht auch Peter Nadas.


    Ich glaube fast, dass Murakami das Schicksal Philip Roths ereilen wird.


    und vielleicht liege ich komplett falsch, ist ja alles nur Vermutung, Morgen sind wir schlauer:)

    Hier eine kurze Zusammenfassung meiner letzten Leseaktivitäten


    Aura Xilonen war wirklich sprachgewaltig. Hat mich ein bisschen an David Foster Wallace erinnert.


    Danach hab ich korsische Sagen gelesen, von Francette Orsoni, Prosper Mérimée und Guy de Maupassant. Kleine Geschichten mit viel Lokalkolorit und jeweils tragischem Ende.


    Etwas länger in Anspruch hat mich Karen Joy Fowlers "Booth" genommen. Ein historischer Roman über die Lebensgeschichte der Schauspielerfamilie Booth. Der Vater einst ausgewandert von England in die USA, war DER Schaupielsuperstar des 19. JH. Er war Trinker, Exzentriker und berühmt.


    Von seinen 11 Kindern überlebten 4 die Kindheit nicht. Die Söhne wurden Schauspieler wie er und auch berühmt. Einer wurde jedoch radikalisiert während des Sezessionskrieges und er ermordete Abraham Lincoln 1865 im Theater. Ein anderer der Brüder war Lincoln Freund und Unterstützer. Gespaltenheit zog sich bis in die Familien hinein.


    Ich habe es ganz gerne gelesen, auch wenn es stellenweise doppelte Informationen gab, zu offensichtliche Erklärungen und Vorgriffe. Sie schaffte eine gute Atmosphäre im Buch, in die man sofort eintauchen kann.


    Ein sehr kurzes Intermezzo mit Annie Ernaux - Le jeune Homme, ein kleines Buch, das ich hier in Korsika in einer Buchhandlung gefunden habe. Eine autobiographische Kurzerzählung über eine Affäre mit einem 30 Jahre jüngeren Mann.


    Derzeit lese ich:

    Magali Nieradka-Steiner - Exil unter Palmen. Deutsche Emigranten in Sanary-sur-Mer


    https://www.wbg-wissenverbinde…p/41732/exil-unter-palmen

    finsbury ich habe das Buch gleich bei Erscheinen gelesen, da es ja in meiner unmittelbaren Nähe stattfand und ich auch Mitglied im Erinnerungsverein r.e.f.u.g.i.u.s bin. Eine tragische wahre Geschichte.


    Es gibt zu dem Thema Rechnitz auch noch ein Theaterstück von Elfriede Jelinek und ein Buch von Sacha Batthyany - und was hat das mit mir zu tun. Er ist ein Großneffe der Blutgräfin von Rechnitz, die die Mordspiele an den Juden veranstaltet hat. Sie war übrigens eine geborene Thyssen, auch von dieser Seite wurde viel versucht zu vertuschen. Erst Francesca Habsburg (Thyssen Bornemisza) hat vor ein paar Jahren ihr OK gegeben, dass familienseitig alles aufgeklärt werden soll.


    Ein gut geschriebenes Buch, ein wichtiges Buch.

    Lauterbach das klingt gut, ich habe das Buch auch bei mir zu Hause. Es wartet noch geduldig :)


    David Diops gefeiertes Buch Nachts ist unser Blut schwarz ist fertig. Es ist ein sehr spezielles Buch, dass die "Schokosoldaten" (sic!) im ersten Weltkrieg würdigt. Vor allem die senegalesischen Protagonisten, die für Frankreich als Kanonenfutter in die Schützengräben des 1. Weltkrieges gezogen sind.

    Sehr interessant fand ich auch die Erinnerungen des Ich-Erzählers an sein Heimatdorf im Senegal, sein Leben dort, seine familiären Verhältnisse, seine Liebe.


    Als neues Buch beginne ich mit


    Aura Xilonen - Gringo Champ


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    Hier geht es um einen illegalen mexikanischen Einwanderer in den USA, der sich versucht durchzuschlagen.

    Colomba war alles andere als eine Friedenstaube. Eher eine rachsüchtige junge Frau, die darin aufging ihren ermordeten Vater in der korsischen Vendetta zu rächen. Wunderbare Beschreibung von archaischen Landschaften Korsikas und der archaischen Bevölkerung mit ihren eigenen Vorstellungen von Sitte und Anstand.

    War eine lesenswerte Geschichte.


    Ich bleibe in Frankreich, allerdings viel aktueller


    David Diop - Nachts ist unser Blut schwarz


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    David Diop entführte mich in den Senegal des 18. Jahrhunderts. Schön und brutal zugleich. Eine einzigartige Natur mit den Menschen und Königreichen dort tief verbunden stehen brutalem Sklavenhandel gegenüber.


    Es bleibt französisch bei mir, ich begebe mich ins 19. Jahrhundert.

    Da ich bald nach Korsika reise, eine kleine Geschichte von dort.


    Prosper Mériemée - Colomba


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    Für Perutz kann ich mich immer wieder begeistern. Kürzlich las ich "Der Judas des Leonardo", wieder ein tolles, stimmungsvolles Stück.

    Ich hab das Buch auch letztes Jahr gelesen. Ich mochte die Beschreibung der gesellschaftlichen Verkommenheit so sehr. Viel hat sich seit der Rennaissance ja nicht geändert, die Methoden schon, die Absichten dahinter nicht.


    Manchmal hab ich das Gefühl wir bräuchten eine Encorerenaissance, eine nochmalige geistige Wiedergeburt.

    The Night Watchman hat mich sehr bewegt. Es wird einerseits der Alltag in einem kleinen Reservat in North Dakota in den 1950ern beschrieben, andererseits der Kampf gegen die Termination Bill, mit der der US Kongress viele Stämme rechtlich ausgelöscht hat. Alte Verträge zwischen Regierung und den Stämmen wurden ungültig, die Menschen verloren wieder ihr Land und mussten in Städte umsiedeln, was für viele den Untergang bedeutete. Das Buch ist aber mit viel Humor geschrieben und auch auf Basis der Geschichte des Großvaters der Autorin, der für seinen Stamm gekämpft hatte.


    Es geht auch um die Geschichte von Frauen im Reservat, was sie für Chancen haben, die die in die Städte zogen wurden oft Opfer von zwielichtigen Gestalten und wurden zwangsprostituiert. Es gibt aber auch Frauen im Buch, die sich den Traditionen verbunden fühlen, aber auch den Weg der Bildung suchen.


    Ich mache jetzt mit dem nächsten Buch einen Zeitensprung, zurück zur Jahrhundertwende vom 18. ins 19. JH. Es geht um eine wahre Geschichte zwischen einem europäischen Naturforscher und einer Frau, die sich in einem Dorf vor den Sklaventreibern versteckt.


    David Diop - Reise ohne Wiederkehr


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    Der zweite Teil von Maya Angelous Biografie ist sehr flüssig zu lesen. Sie geht sehr schonungslos mit sich selber um. Als Teenie-Mutter schlägt sie sich mit ihrem Kind durch. Immer wieder kehrt sie zu ihrer Mutter zurück weil sie sämtliche Jobs nicht halten kann.

    Sie ist auch sehr naiv und kommt mehrfach mit der Unterwelt in Verbindung.


    Ich freue mich schon auf die nächsten 5 Teile ihres Lebens, wie sie es schafft Lyrikerin und Bürgerrechtsaktivistin zu werden.

    Allerdings werde ich immer Pausen zwischen den einzelnen Bänden einlegen.


    Ich bleibe in den USA und widme mich nun den Native Americans.


    Louise Erdrich - The Night Watchman


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    Nachdem ich James Baldwin mit großer Begeisterung beendet habe, die Sprache ist imposant, poetisch und hintergründig gehe ich weiter, bleibe im Bürgerrechtsmilieu der USA und lese den zweiten Teil der 7-bändigen Autobiographie von

    Maya Angelou - Gather together in my name

    Ich habe "Suleika öffnet die Augen" beendet.

    Das Thema wäre sehr interessant, aber mich haben doch die schematischen Darstellungen in dem Buch gestört.

    Auch die naive Vorstellung von Stalin als netter Onkel mit Schnurrbart hat mich abgeschreckt. Die sibirische Gefangenschaft als eine Art Befreiung vom kargen Bauernleben ist wohl so geschrieben, dass sie auch durch die Zensur im putinistischen Russland geht.


    Ich brauche jetzt etwas mit mehr Tiefgang, deshalb ein Re-read


    James Baldwin - Giovanni's Room

    Delius war klein aber fein, eine scharfsinnige Reflexion über das Erinnern, Andenken und den Umgang damit.


    Endlich schaffe ich es, die Empfehlung meiner Buchhändlerin zu lesen. Ich war bis jetzt immer etwas unschlüssig.


    Gusel Jachina - Suleika öffnet die Augen


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    Nach einem Buch ist vor dem nächsten.


    Was ich immer schon mal lesen wollte und durch die traurige Todesnachricht des Autors vor einiger Zeit wieder in meinen Fokus gerückt ist:


    Friedrich Christian Delius - Die Flatterzunge


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    Ich kann die Begeisterung teilen. Es war ein intensives kurzes Buch. Ich fand es sehr verdichtet, viele Analogien.

    Einzig der Titel ist etwas eigenartig übersetzt. La figlia oscura im Original würde es besser treffen, weil ja die heimliche Tochter die Puppe ist.


    Ich weiß noch nicht, ob ich mir die Verfilmung anschauen mag. Vielleicht später mal. Im Moment ziehe ich mein Kopfkino vor.

    Bonnie Garmus - Lessons in Chemistry ist beendet.


    Für mich war es ein Buch, das unterhalten hat, das zum Nachdenken angeregt hat, dass mich über Ungerechtigkeiten, die aufgezeigt wurden aufgeregt hat. Ich mag die unkonventionelle Protagonistin Elizabeth Zott, die sich den Widrigkeiten ihres Lebens stellt. Die andere motiviert sich zu bilden, sich gegen herrschende Konventionen stellt. Aus ihrer spröden wissenschaftlichen Denkstruktur entwickeln viele Hoffnung auf Eigenständigkeit. Ein Buch auch empfehlenswert für Männer, um über nach wie vor existierende Vorurteile nachzudenken.


    Die neue Lektüre führt mich nach Süditalien.

    Elena Ferrante - Frau im Dunkeln

    Von Peter Cameron hab ich vor Jahren - Damals ist ein fernes Land gelesen.

    Witzig der ist mir vor kurzem in einem Gespräch wieder untergekommen, und nun schon wieder.


    Ich kann mich nur noch dunkel daran erinnern, es war ganz ok glaub ich, allerdings hat er Andorra ans Meer versetzt, aber was wissen Amerikaner schon von europäischer Geografie :))