Da hat man nun all die Jahrzehnte über einem großen Laster gefrönt - und sich Bücher angeschafft. Ein Auto habe ich nie gefahren, habe kein modernes Handy (nur einen uralten Handknochen für den Notfall), habe zwölf Jahre ohne Fernseher zugebracht (damals auch kein Verlust weiter) und noch nie ein e-book in der Hand gehalten. Hätte gar nicht die Geduld, mir ein Hörbuch anzuhören.
Aber die Bücher, von denen ich am Tag bestimmt mehr als 20 in der Hand habe und darin lese. Inzwischen füllen sie fünf Räume in zwei Städten und den Keller. Als Kind und als Jugendlicher dachte ich: vielleicht schaust Du Dir all diese Bücher wieder in Ruhe an, wenn Du älter bist.
Auf einmal war das 60. Lebensjahr überschritten, und ich fühlte endgültig: ich bin alt geworden."
Meine wohl maximal 2000 Bücher sind immer noch mehr oder weniger in Regalen untergebracht. Nicht im Keller! Keller sind hier heutzutage eine Seltenheit. Entweder wurden sie eingerissen oder in Tiefgaragen umgewandelt.
Bei Antiquariatsbesuchen immer wieder eine kalte Dusche: wir kaufen nichts mehr! Ich wurde gerade noch einen zweibändigen Roman von 1782 für 40 Euro los, von dem es nur noch ganz wenige Exemplare gibt, dann trat ich mit einer schweren Tasche die Flucht an."
Mit Antiquariaten hatte ich auch in den letzten Jahren sehr schlechte Erfahrungen. Früher hat man noch gute Geschäfte mit ihnen machen können. Jetzt kaufen sie einem nichts mehr ab, weil sie die Bücher nicht mehr loswerden. Ich erinnere mich an einen. Da kommt man ins Geschäft und wird von Bergen von Büchern empfangen, alle Themen durcheineander. Irgendwo, hinter den Bücherbergen entdeckt man dann den Verkäufer.
Was die modernen Formaten von Bücher betrifft, habe ich mich zwar daran gewöhnt, digital auf dem Tablet zu lesen, an Hörbücher habe ich mich aber nicht herangewagt, ich konzentriere mich sehr schlecht. Ich kenne aber zwei Personen, die gern Hörbücher anhören: die eine beim Bügeln, die andere beim Autofahren, wenn sie im Verkehr stecken bleibt.