Beiträge von klassikfreund

    Handliche Computer mit gutem Display und mobilem Internetzugang werden sicherlich eine Zukunft haben, dafür wird es dann (so wie schon heute) auch Programme zum E-Buch-Lesen geben. Spezielle Lesegeräte werden wohl ein Nischenprodukt bleiben.


    Ich glaube das noch nicht. Es kommt halt auf die richtige Positionierung des Gerätes an. Wenn der Lesekomfort deutlich höher ist und zudem das Gerät zu einem attraktiven Preis zu erwerben ist, dann könnte ich mir vorstellen, dass es sich durchsetzt. Ein richtiger Computer ist natürlich ein ernstzunehmendes Konkurrenzprodukt, aber in der Bahn möchte nicht den schweren Laptop auspacken. Und die Blackberry etc. sind für mich ebenfalls nicht interessant, ich bin kein Vieltelefonierer. Ein Manager hat ohnehin keine Zeit zum Lesen.


    Gruß, Thomas

    Ich habe ja lange Zeit solche e-book-Geräte und die dazugehörigen Threads :zwinker: ignoriert. Nun habe ich mir mal den Werbefilm über den Kindle angesehen und muss sagen, dass das Konzept eine große Zukunft hat, wenn es genügend Content gibt und auch andere Formate importierbar sind. Ist sicher kein Ersatz von Büchern, aber als Ergänzung durchaus interessant.


    Kann man einen Kindle live in Deutschland betatschen? Auf der nächsten Buchmesse vielleicht?


    Gruß, Thomas


    Btw - "Sprache, die verzückt" ist ja auch keine Aussage, mit der man vorderhand etwas anfangen könnte. Warum ist sagenwirmal Jean Paul verzückend, Kafka aber nicht?


    Vollmann kann das natürlich präziser begründen als ich es hier zusammengefasst habe. Das sollte man nicht Vollmann, sondern meinem mangelnden Ausdrucksvermögen anlasten.


    Gruß, Thomas


    Vollmann hat imho sehr oft das Problem, dass er von etwas begeistert, aber leider völlig außer Stande ist, den Grund für seine Begeisterung anzugeben.


    Wenn man seine Falschmünzer liest, dann bekommt man schon ein Gefühl dafür, was er für gute Literatur hält (z.B. wahrhaftige Figuren, erzählende Geschichten (nicht zu abstrakt), Sprache, die verzückt). Und vieles davon kann ich gar nachvollziehen. Ich kann auch nachfühlen, warum er Kafka nicht sonderlich mag (auch wenn Kafka bei mir ein positives Leseerlebnis beschert).

    Vielleicht interessant Euch als Rückmeldung wie Eure Diskussion auf einen Leser wirkt, der Gutzkows Werk gar nicht kennt (gut, im Internet habe ich mal geschnuppert, aber nur ganz wenig angelesen): Es scheint ein Buch zu sein, bei dem man nur ein "Best of" wirklich genießen kann. Aber ein solches "Best of" würde sich durchaus lohnen.


    Und es scheint ein Buch zu sein, das seitenlang langweilen kann. Langeweile bzw. Spannung ist ja in der Literaturwissenschaft kein Qualitätsmerkmal, daher frage ich noch mal, warum das Buch nicht so recht gelungen ist. Wenn man Kafka liest ist man ja auch "froh", dass man nicht "eine runde Geschichte" präsentiert bekommt. Was ist bei Gutzkow schlechter (auch bei anderen großen Werken gibt es viele langweilige Stellen)?


    Gruß, Thomas


    . (Und die Parties der in Sachen Media Einflussreichen beschreibt Walser schon 1957 mit derselben Verve, mit der er es noch in Der Tod eines Kritikers getan hat.)


    Ich kenne nur Smarties, jedoch keine Hobbies und Parties :zwinker:


    Gruß, Thomas

    Ich habe jedenfalls durch Rowohlts Lesung von Tristram Shandy dem Buch ganz neue Qualitäten abgewonnen, die es beim Lesen nicht gab. Während man beim Lesen an so manchem Wortungetüm Sternes hängenbleibt, löst sich das beim Zuhören auf. Zudem zeigt sich erst beim Vorlesen welch wunderbaren Plauderton Sterne hier getroffen hat. Die Kenntnis des Inhalts ist aber schon von Vorteil, wenn man den über 20 CDs folgen will.


    Gruß, Thomas


    Der Fürst ist für mich genauso unnahbar wie in der ersten Szene und auch die anderen Personen haben sich mir noch nicht ganz erschlossen. Ich hoffe, dass das im Laufe des Buches noch kommt.


    Nein, ich denke nicht, dass sich die Personen einem voll erschließen oder sie in irgendeiner Weise lieb gewinnt. Das liest man ja im großen Forum häufiger, dass Leser vor allem die Identifikation mit einer der Figuren erwarten. Das ist bei 300 Seiten natürlich kaum möglich, es werden nur einzelne Spots auf die Figuren gesetzt. Es ist mehr eine etwas diffuse Gesamtstimmung (besser kann ich das nicht formulieren), durch die der Roman lebt.


    Gruß, Thomas


    Hallo, Thomas,


    ich habe irgendwo aufgeschnappt, "Der Leopard" sei ein ausgesprochen politischer Roman. Ich kann das nicht so ohne Weiteres anerkennen, zumindest habe ich ihn völlig unpolitisch gelesen.


    Zunächst mal müsste man klären, was ein politischer Roman ist. Nur weil Schlagworte wie Atombombe oder Überschallflugzeuge eingebracht werden, handelt es sich nicht um einen politischen Roman, auch wenn diese Begriffe durchaus auch dort verankert werden könnten. Man kann diese Schlagworte auch unpolitisch interpretieren, sie könnten ein Nachdenken darüber auslösen, was sich dadurch am eigenen Leben geändert hat.


    Politische Elemente wie die gefälschte Wahl enthält er aber durchaus. Dennoch habe ich den Roman überwiegend auch als unpolitisch gelesen. Es geht mehr um den einzelnen Menschen und seine von Politik fast unabhängige innere Verfassung, obwohl außenherum jede Menge Politik stattfindet. Wer macht nicht die Erfahrung, dass die reale Politik das eigene Leben eigentlich kaum berührt.


    Gruß, Thomas