Hallo Steffi,
Beaudelaire kenne ich nicht - hat er surrealistisches geschrieben ?
Dass Baudelaire surrealistisch geschrieben hätte, kann man nicht direkt sagen, weil es zu seiner Zeit diesen Begriff noch nicht gab. Der Gedichtzyklus: „Die Blumen des Bösen“, durch den Baudelaire bekannt wurde und heute noch bekannt ist und den Carlo Schmidt übersetzte und Keetenheuve im „Treibhaus“ übersetzt wurde von Baudelaire 1857 veröffentlicht.
Der Begriff Surrealismus entstand aber erst 1924 als Andre Breton das „Manifest des Surrealismus“ verfasste und „La Revolution surrealiste“ gründete. Trotzdem hatte Beaudelaire einen großen Einfluß auf die Surrealisten (ebenso wie auf die Symbolisten,) und inspirierte nicht nur diese, sondern auch Rilke und die Rolling Stones.
Ich persönlich mag Baudelaires Werk nicht besonders. Ist mir zu pessimistisch. Die Grundstimmung seiner Gedanken kannst Du vielleicht an dem folgenden Briefausschnitt erkennen:
"Wie tief muss ein Mensch gesunken sein, wenn er sich glücklich schätzen
kann! Ich bedaure Sie, und ich halte meinen Verdruss für feiner als Ihre
Glückseligkeit. Sie waren also noch nie versucht, aus dem Leben zu
scheiden, nur um einmal ein anderes Schauspiel zu erleben! Ich habe sehr
gewichtige Gründe, denjenigen zu bedauern, der den Tod nicht liebt."
Dass die 2 Mädchen wieder - auf ihrer Runde - in die Weinstube kommen, halte ich schon für wahrscheinlich, zumal Lena, wenn sie denn real ist,
Die Frage, die dann aber auftaucht: Wenn die Mädchen kommen, warum fängt Keetenheuve an zu träumen? Meine Argumentation war ja: Keetenheuve wartet und niemand kommt und er trinkt und fängt an zu träumen.
Kommen aber die Mädchen wirklich, besteht kein Grund mehr für den Traum?? Dann können sie sich ja zusammen Gedanken über Lenas Zukunft machen. Oder wie siehst Du das?
Gruß
Hubert