Hallo Parzîval,
Du hast gepostet:
Es gibt sehr viele gute Bücher, ...
Na ja, m.M. nach gibt es mehr schlechte als gute Bücher, insofern ist es schade, dass Du nicht ein paar gute Bücher genannt hast. Man ist ja immer wieder froh, wenn man gute Tipps erhält. :zwinker:
Was sind den für dich intelligente Sätze?, und was schöne?
Kaffka gefällt Dir also nicht. Der von Dir zitierte Buchanfang stammt allerdings auch nicht von Kaffka, sondern von Kafka und ich muss sagen
"Es war spät abends, als K. ankam. Das Dorf lag in tiefem Schnee. Vom Schloßberg war nichts zu sehen, Nebel und Finsternis umgaben ihn, auch nicht der schwächste Lichtschein deutete das große Schloß an."
finde ich persönlich schöner als
"GURZGRI
Wie Sigune dazu kommt, eine Katze vor dem galoppieren zu bewahren"
oder
"da zeichnete DER BERG WO EIN TAL IST die gespaltene Stirn in den glashellen Raum".
M.M. nach findet man bei den Klassikern schneller ein Buch, das sowohl klug als auch schön geschrieben ist, aber natürlich gibt es auch Zeitgenossen die schön schreiben. Aber jeder empfindet doch etwas anderes als schön. Ich zitiere mal aus zwei verschiedenen Büchern des 20. Jahrhunderts und Du kannst mir posten, ob das für Dich schöne Sätze sind:
1. der Schlusssatz eines meiner englischsprachigen Lieblingsbücher in deutscher Übersetzung:
„Langsam schwand seine Seele, während er den Schnee still durch das All fallen hörte, und still fiel er, der Herabkunft ihrer letzten Stunde gleich, auf alle Lebenden und Toten.“
2. der Beginn des letzten (und 112?) Absatzes eines deutschsprachigen 200-Seiten Romans:
„Mitternacht schlägt es vom Turm. Es endet der Tag. Ein Kalenderblatt fällt. Man schreibt ein neues Datum.“
Beim ersten Beispiel genügt m.M. nach ein Satz, den ich schön empfinde; beim zweiten Beispiel tritt die Schönheit erst durch die Reihung der sehr einfachen Sätze zu Tage. Gefallen Dir die Beispiele?
Maria
Mit Thomas Mann hast Du sicher recht, aber warum ist Dir Fontane nicht eingefallen?
:zwinker:
Gruß von Hubert