TEXT GELÖSCHT
Beiträge von Hubert
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Hallo zusammen,
Danke, Dyke und Daniela, da seh’ ich jetzt wieder etwas klarer. Letzte Frage: Erleben die Ameisen menschliche Abenteuer (dann ist es eher nichts für mich) oder erleben sie Ameisen-Abenteuer (dann würde mich das Buch interessieren)? Oder etwas klarer ausgedrückt: Verhalten sich die Ameisen wie Menschen oder wie Ameisen?
Schönes Wochenende wünscht
Hubert
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Hallo zusammen,
sandhofer
Danke, Sandhofer, für Deine Erklärung. Das wusste ich doch, dass Du da der kompetente Ansprechpartner bist. Sehr interessant der Link zum Bundesbrief. Diesen Text kannte ich noch nicht.Berch
Schön, dass Du auch nach deinem Ausstieg mit der Leserunde verbunden bleibst. Dass Lanzelot ähnliche Kindheitserlebnisse hat, ist mir bekannt, den Wigalois von Wirnt von Grafenberg kenne ich nicht, der französischen Vorlage für Wolfram von Eschenbach, Chrétiens „Le conte du Graal“ fehlt meiner Meinung nach die religiöse Komponente. Die Sünde-Schuld-Erlösung-Thematik wird m.M. nach erst im Parzival hervorgehoben. Die Frage bleibt, wieso in der Sekundärliteratur immer nur Parzival mit dem Simpel verglichen wird, vielleicht kennen die Herren Literaturwissenschaftler die Grimmelshausen bekannte Literatur?Mit der deutschen Seele tue ich mir auch schwer, und kann insbesondere Klabunds Meinung in Bezug auf Parzival und Eulenspiegel nicht nachvollziehen. Aber seit ich einmal Grabbes Drama „Don Juan und Faust“ gesehen habe, bin ich doch überzeugt, dass der Faust eher dem deutschen Geist entspricht als der Don Juan.
Gruß von Hubert
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Hallo Bluebell,
ja prima, wer mit dem Roman loslegen will, meldet sich zuerst mal. Bis dahin hier noch ein Bericht von J. Gaertner über das Buch (Hessen Fernsehen vom 31.1.2004):
http://static.hr-online.de/fs/…/themen/040207thema6.html
Vielleicht interessieren sich ja noch mehr für diesen historischen Thriller.
Auch sonnige Grüße
Hubert
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Hallo Holger,
vielen Dank für die Einladung. Das Prädikat Vielleser möchte ich aber zurückweisen. Z.B. habe ich in den letzten 5 Monaten nur zwei Bücher gelesen (Dos Passos: „U.S.A.“ begonnen am 9. Nov. 2003 und Urs Widmer: „Der Geliebte der Mutter“, das hat aber nur 130 Seiten) und ein drittes angefangen (Grimmelshausen: „Simplicissimus Teutsch“). Um es gleich vorwegzunehmen: ich bin auch kein Allesleser, wenn dann höchstens ein Intensivleser.
An der Kästner-Leserunde kann ich schon deshalb nicht teilnehmen, weil ich nach dem Grimmelshausen direkt mit dem Bibelprojekt weitermache. Wäre das nichts für Dich?
Gruß von Hubert
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Hallo zusammen,
gestern abend habe ich noch bis zum Ende des Mummelseeabenteuers gelesen. Hier befinden wir uns eindeutig in der Mondphase. Der Mond ist ja der Herr über das Wasser (Gezeiten). Entsprechend hält sich Simpel im Reich der Wassergeister auf. Möglicherweise beginnt die Mondphase aber auch schon mit Simpels Eintreffen im Sauerbrunnen? * grübel *. Wie seht ihr das?
Gruß von Hubert
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Hallo zusammen,
hallo Sandhofer,kann sein, dass das Konzept (einer literarischen Figur entsprechen) in der Barockzeit nicht üblich war?, ich bin kein großer Barockexperte. Aber, dass Grimmelshausen seinen Simpel im 1. Buch dem Parzival nachgestaltete ist in der Literatur unbestritten, was zeigt, wie modern Grimmelshausen ist.
Nicht nur sind beide reine Toren, beide wachsen auch im Wald auf, beide kennen ihren Namen nicht, beide haben eine unklare Herkunft usw.
z.B. schreibt Peter Triefenbach in seinem „Lebenslauf des Simplicius Simplicissimus, Figur – Initiation – Satire“::
Wie Parzival ist Simplicius von der Begierde getrieben, die Welt zu sehen. Die Sündhaftigkeit beginnt bei beiden mit einer falschen Wahl: sie entscheiden sich, augustinisch gesprochen, für die Schöpfung, als das Niedere gegenüber dem Höheren, dem Schöpfer. Die Blindheit, deren Simplicius sich anklagt – „Oh blindes Plock“ – ist, theologisch gesehen, die Folge des ersten Sündenfalls. (Zum Problem der Sünden des Parzivals vgl. P. Wapnewski: Wolframs Parzival.
Dass Unwissenheit und Unvermögeen nicht als Entschuldigung gelten können, da sie wie die aus Unwissenheit und Unvermögen begangenen Sünden Folgen der Erbsünde sind, sagt Augustinus, De libro arbitrio, 3,54. Zu Augustinus Sündenlehre vgl. J. Mausbach: Die Ethik des heiligen Augustinus.)Im Unterschied zu Klabund sehe ich diese Gleichung Simpel = Parzival aber nur im ersten Buch. Aber wenn Grimmelshausen im 1. Buch dieses Konzept anwendet, warum nicht auch in den anderen?
Gruß von Hubert
PS: Eigentlich hatte ich gehofft, dass Du etwas zum Rütlischwur sagen kannst. Vielleicht hast Du meine Fragen dazu überlesen? Sie sind ein Posting vorher – und auch eine Seite vorher.
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Hallo zusammen,
Maria hat in einem anderen Thread auf die Literaturgeschichte von Klabund hingewiesen. Vielen Dank, Maria, für den Link. Ich habe jetzt bei Klabund folgende Stelle gefunden:
Neben dem Grübler Faust, dem weisen Narren Eulenspiegel kann man den reinen Toren Parzival als die dritte Verkörperung der deutschen Seele ansprechen. Parzival heißt beim Grimmelshausen Simplizissimus.
Ich grüble jetzt über folgende Fragen:
1. Sind neben Faust (unbestritten), tatsächlich auch Eulenspiegel und Parzival Verkörperungen der deutschen Seele?
2. Heißt Parzival bei Grimmelshausen tatsächlich grundsätzlich Simplizissimus, oder kann man die beiden nur im ersten Kapitel gleichsetzen?
3. Entspricht Grimmelshausen ev. in jedem Kapitel zwar nicht einer Verkörperung der deutschen Seele, aber einer literarischen Figur, im zweiten Kapitel z.B. durchaus dem weisen Narren Eulenspiegel und irgendwo vielleicht auch dem Faust?
Gruß von Hubert
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Hallo zusammen,
der folgende Link führt zu einer Vorlesung die Dr. Claus-Michael Ort im Rahmen der Ringvorlesung „Europäische Romane von der Antike bis zum 19. Jahrhundert“ am 19. Nov. 2002 über „Grimmelshausens Simplicissimus Teutsch“ an der Uni Kiel gehalten hat. Das Video wird über den Windows-Media-Player abgespielt:
http://rzglab15.rz.uni-kiel.de/philosophieNdl/V191102.wmv
Gruß von Hubert
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Hallo zusammen,
Danke, Sandhofer, für die Links zur Schweizer Geschichte. Ich hab auch noch eine tabellarische Auflistung der Geschichtsdaten der Schweiz gefunden:
http://www.auswaertiges-amt.de…tml?type_id=9&land_id=148
Bei dieser Gründung der Eidgenossenschaft im Jahre 1291 kam es doch zu dem berühmten Rütli-Schwur, den Schiller in seinem Drama „Wilhelm Tell“ beschreibt. Oder täusche ich mich da? Ist der Rütli Schwur eigentlich ein geschichtliches Ereignis oder von Schiller erfunden?
http://www.klassiker-der-weltliteratur.de/wilhelm_tell.htm
Gruß von Hubert
PS: Ich habe gerade übers Internet ein interessantes Video zu einer Vorlesung über Grimmelshausen entdeckt und im Forum „....Chronik“ im Thread „Grimmelshausen“ einen Link dazu hinterlegt.
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Hallo zusammen,
Maria hat gepostet:
da haben dich wohl 2 Literatursendungen zum Kauf inspiriert?
"Total Cheops" hatte ich irgendwann mal letztes Jahr begonnen, aber bin nicht über die ersten 10 Seiten gekommen, könnte nicht mal so recht sagen warum *grübel*, vielleicht weil mir die Atmosphäre so fremd schien.
ich habe keine Bücher zu Ostern bekommen. Doch habe ich mir "Die Schöpfung" von Haydn selbst geschenktHallo Maria,
wohl ist mir bekannt, dass beide Romane in verschiedenen Sendungen vorgestellt wurden, aber da ich die Bücher geschenkt bekam, weiß ich nicht ob diese Sendungen zum Kauf inspirierten. Da ich schon in Marseille war (vielleicht deshalb das Geschenk?), hoffe ich dass mir die Atmosphäre von Izzos Romanen etwas vertrauter ist.Mit der „Schöpfung“ hast Du dir ein schönes Geschenk gemacht. Welche Aufnahme ist es?
Bluebell hat gepostet:
bei mir war der Osterhase leider der unverständlichen Ansicht, dass ich schon genug Bücher habe, und hat mir deswegen lieber kiloweise Schokozeugs und einen 3-Tages-Skiurlaub gebracht!
Pompeji habe ich mir auch erst vor kurzem gekauft und möchte es bald lesen
Für einen 3-Tage-Skiurlaub würde ich auch mal auf ein Buch verzichten :zwinker:
Gib doch Bescheid, wenn Du mit „Pompeji“ anfängst, vielleicht passt das dann ja bei mir auch?Elahub hat gepostet:
Robert Harris, ist das der, der auch das "Schweigen der Lämmer" geschrieben hat?Hallo Daniela,
da hast Du mir aber einen Schrecken eingejagt. – aber Gott sei Dank, der Autor von „Schweigen der Lämmer“ ist Thomas Harris. Wahrscheinlich hätte ich „Pompeji“ sonst nicht gelesen. Als ich damals das „Schweigen der Lämmer“ im Kino gesehen habe, war ich so verärgert, dass ich über ein Jahr kein Kino mehr betreten habe.Ich habe keine Bücher bekommen, habe mir allerdings von meinen Eltern, die heute nach Frankreich gefahren sind, gewünscht, dass sie auf ihren Flohmarktbesuchen mal nach Emile Zola Ausschau halten ...
Dieser Bemerkung entnehme ich, dass Dir die Bücher von Zola gefallen? Wenn Du nicht in einer bestimmten Reihenfolge liest, dann spar doch mal „Das Werk“, „Nana“ und den Vorschlag von Steffi auf, vielleicht klappt es ja doch mal mit einer gemeinsamen Zola-Leserunde.
Sandhofer hat gepostet:
Geschenke zu Ostern sind - wie Halloween - m.M. aber eine ziemlich neue Erfindung; zu meiner Zeit gab's das noch nicht, in meiner Familie gibt's das noch immer nicht ...Halloween ist m.M. nach ein altes irisches Traditionsfest, aber in Deutschland auch neu; aber Geschenke zu Ostern waren, wenn ich meiner Mutter Glauben will, auch schon in ihrer Kindheit gebräuchlich. Wäre mal interessant, ob das in anderen Gegenden Deutschlands, in Österreich oder der Schweiz nicht so ist? Oder nur von Familie von Familie unterschiedlich?
Hallo ikarus,
danke für das Ringelnatzgedicht. Mir ist auch noch ein Ostergedicht (von einem anderen deutschen Humoristen) eingefallen:
Ein Ostergedicht
Wer ahnte, daß zum Weihnachtsfest
Cornelia mich sitzenläßt?Das war noch nichts: zu Ostern jetzt
hat sie mich abermals versetzt!Nun freu ich mich auf Pfingsten -
nicht im geringsten!Gruß von Hubert
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Hallo Daniela,
Du hast gepostet:
Hubert ... das nenne ich Galgenhumor!!! oder schaurig-schönHeute abend habe ich die Gute-Nacht-Geschichten aus dem Buch "Die Ameisen" von Bernard WErber beendet .... nur empfehlenswert, falls jemand sich für Ameisen interessiert. Oder auch für die, die meinen, sie seien größer
Den Autor vom geleimten Vogel hatte ich vergessen: Wilhelm Busch
Da ich mich für Insekten im Allgemeinen und für Ameisen im Besonderen interessiere, habe ich bei amazon nach dem Buch „Die Ameisen“ von Bernard Werber geschaut. Dort habe ich einen Roman „Kategorie(n): SF, Fantasy, Horror“ gefunden. Jetzt bin ich etwas verwirrt. Sind das Gute-Nacht-Geschichten oder ein Horror-Roman?
Liebe Grüße
Hubert
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Hallo zusammen,
Atomium hat gepostet:
Die drei lässt sich sicherlich durch die religiöse Erziehung erklären, drei bedeutet ja Dreifaltigkeit, Christentum. Die vier ist die Zahl der Welt, der Erde - vier Jahreszeiten, vier Himmelsrichtungen. Sie lässt sich durch die Verschleppung durch die Soldaten und das Ende der himmlischen Phase erklären.
Ich kannte diese Hintereinanderreihung der 3 und der 4 bisher nicht. Die übliche Verbindung ist die 12, oft in Rosetten über Kirchenportalen zu sehen. (In Straßburg hat die Rosette 16 Segmente, dort haben die Handwerksgilden die Rosette bezahlt und beharrten auf 4x4 ).Supererklärung, zuerst lernt Simpel durch den Einsiedel das Christentum kennen (3), dann in Hanau die Welt (4)
Wieso kennst Du dich mit dem Straßburger Münster so gut aus?
Maria hat gepostet:
Ich war auch überrascht, dass die Schweiz damals schon eine Eidgenossenschaft warDa ich die Jahreszahlen auch nicht so parat hatte, habe ich mal nachgesehen:
Bereits 1291 wurde die schweizerische Eidgenossenschaft durch die Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden gegründet. Zwischen 1350 und 1510 traten dann zunächst die Kantone Zürich und Bern und dann Basel, Schaffhausen, Fribourg und Solothurn dieser Ur-Schweiz bei.
Gruß von Hubert
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Hallo zusammen
Ich hab’ jetzt auch ein schaurig-schönes Tiergedicht gefunden:
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim ...
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frißt,
So will ich keine Zeit verlieren,
Will noch ein wenig quinquilieren
Und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor..Gruß von Hubert
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Hallo zusammen,
Ikarus hat gepostet:
Zitat:
Bliebe noch die Frage warum das 1. Buch 34 Kapitel (heilige Zahl) hatIch denke, weil darin Einsiedel den Simplicius den christlichen Glauben lehrt und sie ein gottgefälliges Leben führen: Enthaltsamkeit, Arbeiten und religiöses Meditieren.
Ja, klingt eigentlich auch logisch.
Maria hat gepostet:
Ich bin schon gespannt, was ihr zu dem 5. Kapitel schreibt. Ich finde, hier zeigt sich wieder Grimmelshausen's Bedürfnis (durch Jove) zu beschreiben, warum es keinen Frieden gibt und nachdem er Regierungen und Religion aufs Korn genommen hat, findet sich hier eine weitere Gruppe denen der Krieg nicht ungelegen kommt.Ja, auch da hat sich bis heute nichts geändert. M.M. nach geht es bei allen Kriegen hauptsächlich um wirtschaftliche Interessen. Das hat Grimmelshausen gut durchschaut.
Im zehnten Kapitel des 5. Buches berichtet Grimmelshausen vom Mummelsee und seinen Sagen. Ich hab’ ein paar Internetseiten dazu gefunden. Insbesondere die Mummelsee-Sage der Brüder Grimm könnte fast dem Simplicissimus entnommen sein.
Der Mummelsee mit Foto:
http://www.seebach.de/de/seebach/mummelsee.htmhttp://www.baden-baden.de/tour…sflugziele/details/00119/
http://www.touring-relaxing.de/tourist/mummlsee.htm
Entstehung von Mummelsee u.a. Karseen:
http://www.schwarzwald.net/landschaften/urlandschaft2.htmlDie Mummelsee-Sage der Brüder Grimm:
http://www.maerchen.keepfree.de/maerch/m/mummelsee.htmDie Mummelsee-Sage von den drei Jungfrauen:
http://gutenberg.spiegel.de/sagen/schwaben/jungfrau.htmMöikes Gedicht: „Die Geister am Mummelsee“:
http://www.literaturwelt.com/werke/moerike/mummelsee.htmlGruß von Hubert
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Hallo zusammen,
ZitatDas 1. Buch hat 34 Kapitel, das 2. 31, das 3. 24, das 4. 26 und das 5. Buch wieder 24 Kapitel.
"Die 34 gilt als heilige Zahl, zusammengesetzt aus der 3 als göttlicher und der 4 als menschlich-irdischer Ziffer. Die 31 ist wahrscheinlich die verkehrte 13 und somit die umgekehrte "böse" Zahl. Die 26 des 4. Buches verdoppelt und steigert die 13. Und die 24 (Buch 3 und 5), zweimal 12, deutet auf die große göttliche Ordnung im Universum."Das klingt wieder sehr interessant und würde z.B. erklären, warum Grimmelshausen am Ende des 2. Buches die Story vom Speckdiebstahl (nach H. Sachs) eingeschoben hat. Er wollte auf 31. Kapitel kommen? Allerdings ist mir noch nicht klar warum das zweite Buch die umgekehrte böse Zahl und das vierte Kapitel die verdoppelte böse Zahl hat.
Ich habe jetzt nochmals über diese Frage nachgedacht und bin zu folgender Erkenntnis gekommen. Das 4 Buch hat 26 Kapitel (2 mal die böse Zahl), weil Simpel zusammen mit Olivier böse Taten begeht, sie sind also zu zweit = 2 mal die böse Zahl.
Demzufolge hat das 2. Buch 31 Kapitel (umgekehrte böse Zahl), weil hier nicht Simpel die bösen Taten begeht, sondern umgekehrt ihm böse mitgespielt wird (z.B. wird er in den Gänsestall gesperrt, in ein Kalbsfell gesteckt, von den Kroaten geraubt usw.)
Ist das für Euch nachvollziehbar, oder habe ich da was reininterpretiert?
Bliebe noch die Frage warum das 1. Buch 34 Kapitel (heilige Zahl) hat und das 3. und 5. Buch je 24 Kapitel (Hinweis auf göttliche Ordnung)?
Gruß von Hubert
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Hallo Sandhofer,
die Lösung hatte ich schon vorher und zwar am 18.6.3 in diesem Thread gepostet. Und da wir alle hier lesen können, denke ich, dass auch Jeder seine persönliche Zeit, richtig einstellen konnte. Was ich meinte war, dass auch die allgemeine Forumszeit (wie sie z.B. nichtangemeldete Gäste sehen) umgestellt werden muss. Da das aber am 10.4.2004 um 8:15 Uhr geschah, kam Dein Posting jetzt doch etwas sehr verspätet. :breitgrins:
Gruß von Hubert
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Hallo zusammen,
Ostern ist vorbei und mir hat der Osterhase zwei neue Bücher gebracht:
1. „Pompeji“ von Robert Harris
Ein historischer Roman über den Vesuvausbruch im Jahre 79 n. Chr. Geschrieben vom englischen Starautor, der eigentlich ein Buch über die USA von heute schreiben wollte, dann aber ein Buch über die neuesten Erkenntnisse der Zerstörung von Pompeji las und sein Thema wechselte. Doch die Parallelen zu den USA von heute sind erkennbar: Eine Supermacht, die blind an die eigene Unverwundbarkeit glaubt.2. „Die Marseille Trilogie“ von Jean-Claude Izzo
Izzo besingt die Stadt Marseille, ihre Schönheit, ihre Lebensfreude, aber er zeigt auch das tödliche Gift, das in ihre steckt (Die Welt). Selten wurde eine Geschichte über Korruption, Gewalt und soziale Verwahrlosung mit so viel Kenntnis und Anteilnahme erzählt ...
Die Verfilmung von „Total Cheops“, dem ersten Teil der Trilogie, mit Alain Delon lockte 12 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Der zweite Teil der Trilogie, „Chourmo“ wurde 2001 mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet.Kennt jemand von Euch einen der beiden Romane?
Hat Euch der Osterhase auch Bücher gebracht?
Gruß von Hubert
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Hallo zusammen,
„Der Geliebte der Mutter“ handelt von der unerwiderten Liebe der Mutter des Erzählers zu dem Dirigenten Edwin. Als sie ihn kennen lernt, ist sie jung und reich, er dagegen mittellos .und musikbesessen. Am Ende ihres Lebens ist er ein berühmter Dirigent und der reichste Mann des Landes und sie stürzt sich aus dem Fenster.
Wieder mal ein Roman über eine unglückliche Liebe, der alle Klischees bedient, hatte ich am Anfang gedacht, warum muss der berühmte Dirigent z.B. auch noch der reichste Mann des Landes werden, ist das nicht zu realitätsfremd? Bis ich dann merkte, dass das nicht nur nicht realitätsfremd ist, sondern Edwin eine real existierende Person. Natürlich hieß der im realen Leben nicht Edwin, und die Story muss man sich nicht in der „Stadt am See“ in der Urs Widmer heute lebt, sondern in die „Stadt am Fluß“, in der er aufgewachsen ist, vorstellen, dann wird aus dem „Jungen Orchester“ des Romans das Basler Kammerorchester und aus der Erbin der Maschinenfabrikanten-Dynastiie die .Witwe eines Chemieunternehmers.
Nach dieser Erkenntnis hat mich der Roman gefesselt, obwohl ich Schlüsselromane eigentlich nicht mag, aber Widmer beschreibt die Psyche seiner Protagonisten so gekonnt, dass man den Leidensweg der Mutter und die künstlerische Laufbahn ihrer lebenslangen großen Liebe nachvollziehen kann. Ein bewegender Roman über Musik, Faschismus, Kriegsgewinnler und vor allem die Liebe.. Sehr traurig aber wahr!
Hallo Aisha,
wie hat Dir das Buch gefallen? Dir, als Schweizerin, war sicher von Anfang an bekannt, dass das Buch ein Schlüsselroman ist?
Gruß von Hubert
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I.
....…Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.)
Man sagt mir: iss und trink du! Sei froh, dass du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.
.....II.
....…Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit.
Die Sprache verriet mich dem Schlächter.
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
.....III.
Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.
Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung
.....Ihr aber, wenn es so weit sein wird
Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unserer
Mit NachsichtBert Brecht