Beiträge von Hubert

    Zitat von "waldfee"

    Hubert, wie sieht es aus mit einem neuen Thread für die Chronik zum MoE, soll ich das bei Gelegenheit machen? Kenne das Procedere leider nicht... :redface:


    Hallo Waldfee,


    wenn ich das richtig sehe, hat das Peter schon erledigt.




    Zitat von "Navigator"

    Ich habe soeben den entsprechenden Eintrag angefertigt.


    Peter


    Hallo Peter,


    ich hoffe, Du bist mir nicht böse, wenn ich Deinen Eintrag noch um ein paar Daten zur Biographie und ein paar Links zum Roman ergänzt habe.



    Hallo Waldfee und Peter,


    schön, dass ihr euch an dieses wichtige Werk moderner deutschsprachiger Literatur gewagt habt. Viele Leser werden ja durch den Umfang und die Erzählform abgeschreckt. Wer sich, wie ihr, trotzdem an den Roman wagt, wird m.M.n. mindestens dreierlei feststellen:


    1. Der Roman ist (z.B. im Vergleich mit Joyce' Ulysses) eher leicht zu lesen.


    2. Musil hat in seinem Roman faszinierende Gestalten beschrieben, wie z.B. einen Bibliothekar, der nie liest.


    3. Der Roman ist in einem Stil geschrieben, dem man nicht anmerkt, dass der Autor den Roman mehrmals umgeschrieben hat. Robert Musil hat einmal über Stil das Folgende gesagt: "Stil ist für mich die exakte Herausarbeitung eines Gedankens"



    Es ist schon so lange her seit ich mich mit dem "Mann ohne Eigenschaften" beschäftigt habe, dass ich den Roman gerne mit euch mitgelesen hätte, leider geht es i.M. bei mir zeitlich überhaupt nicht.


    Ich wünche euch auf jeden Fall viel Freude bei der Leserunde und eine spannende Diskussion.


    Gruß von Hubert

    Kurze Leseprobe aus „Der Mann ohne Eigenschaften“
    http://www.uni-essen.de/litera…ik/musileigenschaften.htm



    Ein Vortrag über „Robert Musil. Ein Mann ohne Eigenschaften?“ von Dr. Chr. Hönig vom 15.4.2002
    http://www.humboldtgesellschaft.de/inhalt.php?name=musil



    Besprechung von Hartmut Ernst: „Der Mann ohne Eigenschaften.
    Roman“ von Robert Musil (1940-43, 3bändig).
    http://www.lyrikwelt.de/rezens…nnohneeigenschaften-r.htm



    Seite mit Kundenrezensionen
    http://www.copyrightedby.com/M…nschaften/3499134624.html



    In einem Projekt des HR wird „Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften gelesen. Die Lesung des ersten Buches erfolgte Anfang 2004. Die Fortsetzung kommt Anfang 2005. Das bisherige Ergebnis gibt’s auf 2 Mp3-CDs gelesen von Wolfram Berger: Das erste Buch (komplett) in fast 36 Stunden
    http://www.perlentaucher.de/buch/17959.html



    „Der Mann ohne Eigenschaften ist auch vorgeschlagen vom ZDF zur Aktion „Unsere Besten“:
    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,2134620,00.html



    und von Milan Kundera als sein Jahrhundertbuch: (in einer ZEIT-Reihe)
    http://www.kundera.de/Info-Poi…deras_buchempfehlung.html



    Gruß von Hubert

    Hallo zusammen,


    anbei noch ein paar biographische Daten zu Robert Musil:


    Robert Musil wurde am 6. November 1880 in Klagenfurt geboren. Das Geburtshaus in der Bahnhofstr. 10 dient heute als Musil-Museum. Die Internet-Seiten des Museums enthalten u.a. auch Biographisches und einige Fotos.
    http://www.musilmuseum.at/


    Eine Biographie enthält auch die folgende Seite:
    http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MusilRobert/


    Mit 12 Jahren kam Musil auf eine Militär-Realschule. Die dort verbrachte fünfjährige Internatszeit hat Musil in seinem ersten Roman: „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“, der 1906 erschien, verarbeitet.


    1897 begann Musil ein Studium an einer Militärakademie in Wien, seine Offizierslaufbahn brach er aber ab und wurde Maschinenbauingenieur. 1903 setzte er sein Studium in Berlin fort, wo er 1908 über den Physiker und Philosophen Ernst Mach promovierte.


    1911 heiratete er Martha Marcovaldi und nahm eine Stelle als Bibliothekar an. Im gleichen Jahr erschienen erste Erzählungen von Musil. Im 1. Weltkrieg war Musil Kompanieführer in einem Landsturmbataillon. Ab 1922 lebte Robert Musil als freier Schriftsteller und Literaturkritiker in Wien und Berlin. Schon ab 1920 arbeitete er an seinem Roman „Der Mann ohne Eigenschaften, den er bis zu seinem Tod 1942 ständig überarbeitete.


    1938 war Musil in die Schweiz emigriert und hier lebte er wie auch schon vorher verarmt und isoliert in Genf .


    Schon 1934 hatte Thomas Mann zur Gründung einer Robert-Musil-Gesellschaft aufgerufen:
    „Man muss die Öffentlichkeit aufrufen und sie ermahnen, dass sie sich nicht durch Teilnahmslosigkeit schuldig mache an der Verkümmerung eines dichterischen Unternehmens, .....“


    Die Internationale Robert Musil Gesellschaft findet man unter:
    http://www.i-r-m-g.de/


    Die Seite des Robert Musil Forschungsinstituts bietet weiterführende Links:
    http://www.uni-klu.ac.at/groups/musil/

    Zitat von "Jacky"

    erstmal DANKE für die interessanten posts. Hubert, hab leider nicht so viel zu Zigeunern gefunden, aber ein Link, der Dich vielleicht interessiert:


    http://www.lpb.bwue.de/publikat/sinti/sinti10.htm


    Gruß Jacky


    Hallo Jacky,


    vielen Dank für den tollen Link, der enthält mehr als ich eigentlich erwartet habe. :bussi:


    Ich wollte Dir ja noch erzählen, wieso Kohlhaas bei Kleist fünf Kinder hat:


    Kleists Vater hatte aus zweiter Ehe auch fünf Kinder (das könnte Zufall sein); Kleist hatte einen Bruder und drei Schwestern, Kohlhaas zwei Buben und drei Mädchen (könnte auch noch Zufall sein), Heinrich von Kleists Bruder hieß Leopold, Kohlhaas Buben: Heinrich und Leopold (das kann m.M.n. kein Zufall mehr sein). Kleist hat sich also in Michael Kohlhaas einen literarischen Vater geschaffen und was das für die Interpretation von „Kohlhaas“, sowie den anderen Kleist-Werken bedeutet? M.M.n. wird der Kohlhaas damit zum Schlüsselwerk (ähnlich wie der Marionetten-Essay) für Kleists Gesamtwerk!




    Fuu hat gepostet:
    Habe mir das Buch:Michael Kohlhaas von Kleist zur Auffrischung aus der Bibliothek geholt . Wochenende geht,s los. Danke für diesen Tipp! Lese dazu eure Kommentare .



    Hallo Fuu,


    das ist ja schön, wenn unsere Diskussion Dich angeregt hat, den „Michael Kohlhaas“ zu lesen. Wenn Du Anmerkungen oder Fragen hast, kannst Du die hier gerne posten. Die Kohlhaas-Diskussion muss ja noch nicht zu Ende sein.


    Liebe Grüße und schönes Wochenende :sonne: :sonne:


    Hubert

    Zitat von "Evelyne Marti"

    Hi Hubert :smile:


    Du bist ja wirklich neugierig, was meine Lesegewohnheiten betrifft. :zwinker:
    Wie ich in den entsprechenden Lese-Threads schon anmerkte, nehme ich mir in den nächsten Tagen besonders viel Zeit für den Tolstoi (klassikerforum)


    Hi Ivy, :smile:


    Du hast Recht, ich bin sehr neugierig. :breitgrins:


    Besonders die Tolstoi-Leserunde liegt mir natürlich am Herzen. Es tut mir wirklich weh, zusehen zu müssen, dass eine Leserunde zu einem Klassiker wie "Krieg und Frieden", nicht mehr Zustimmung findet. Ich habe schon ernsthaft überlegt, das Bibelprojekt aufzugeben oder zu unterbrechen und mich selbst mal um Tolstoi zu kümmern. Aber wenn Du das jetzt wieder übernimmst, wäre das natürlich die beste Lösung. Dazu wünsche ich Dir auf jeden Fall viel Erfolg. :klatschen:


    Deine Bemerkungen zu Kafka enthalten m.M.n. interessante Ansätze, über die ich aber erst nochmal nachdenken will.


    Gruß von Hubert

    Zitat von "Evelyne Marti"

    Hi Berch :zwinker:


    Sorry, ich meinte eigentlich Entzug. Fräulein Bürstner, welche ohnehin schon selten in ihrer Wohnung ist, macht sich noch rarer und lässt sogar Fräulein Montag einsiedeln, welche die Wohnung faktisch übernimmt.


    Bye, Ivy


    Hallo Ivy,


    m.M.n. gibt es keinen Entzug von Fr. B., ich kann auch keinen Hinweis erkennen, dass sie sich noch rarer macht. Sie ist m.M.n. von Anfang an wenig in ihrer Wohnung.


    Es gibt m.M.n. auch keinen Hinweis darauf, dass Fräulein Montag die Wohnung faktisch übernimmt. Es heißt, wenn ich mich recht erinnere, Fräulein Montag zieht bei FrL. B. ein.


    Gruß von Hubert

    Hallo zusammen!



    Berch hat gepostet:
    Tja, wie gesagt, ich kann es nicht genau begründen. Es stimmt schon, die Handlung ist einsträngig und auf die unerhörte Begebenheit wird man quasi direkt mit der Nase gestoßen. Dennoch, irgendetwas in mir sträubt sich dagegen. Das ist sicherlich weder eine fundierte, noch eine wirklich befriedigende Begründung, aber leider die einzige, die ich aktuell wirklich geben kann. Vielleicht liegt mein Widerwille z.T. darin begründet, daß die Thematik des Textes doch alles in allem recht bizarr und realitätsfern ist und nach Goethes Defintion der Erzählgegenstand "eine sich ereignete unerhörte Begebenheit" ist. Das hat für mich schon einen gewissen "Wahrheitsanspruch" und den sehe ich im 'Prozeß' eigentlich nicht wirklich.


    Jacky hat gepostet:
    In Eure Novellen Diskussion will ich mich nicht allzusehr einmischen, aber...
    Ich glaub für eine Novelle ist es zu lang, jaja ich weiß der Kohlhaas ist auch nicht grad kurz. Wie von Berch schon erwähnt, glaube ich, daß eine Novelle eine Realitätsanspruch hat. Es muß nicht genau eine wahre Begebenheit sein, aber zumindedst möglich. Meiner Meinung nach ist der Prozeß dafür zu "unrealistisch". Oder nicht?!


    Hallo Jacky,


    das ist keine Novellen Diskussion, sondern sollte eine Diskussion über die gattungsmäßige Einordnung von „Kohlhaas“ und „Prozeß“ werden. Wo die einzuordnen sind, sollte erst noch geklärt werden.


    Hallo Berch und Jacky,


    nach Goethes Definition, wäre „Der Prozeß“ sicher nicht realitätsnah genug für eine Novelle, nur der Kohlhaas aber auch nicht (und nicht nur wegen der Zigeunergeschichte, und dem Hund der den Rehbock aus der Pfanne stiehlt). Ist Goethes Definition die richtige? Wären dann die meisten von Boccaccios Novellen, die ja eigentlich die Novellenliteratur begründeten, noch Novellen?


    Aber mein Anliegen war nicht, den Prozeß, als Novelle zu outen, sondern nur eine Anregung, sich über die Gattung Gedanken zu machen.




    Erzählung oder Roman (Kohlhaas/Prozeß):


    Hinweise können die Erzählperspektive oder Zeitliche Abfolge u.ä. geben, also z.B. in einer reinen Erzählung, sollte der Erzähler keine Kommentare oder Erklärungen abgeben, in einem Roman kann er das durchaus oder in einer Erzählung sollte es keine zeitlichen Rückblenden geben, in einem Roman ist das durchaus üblich, auch ist der Stil bei einer Erzählung eher einheitlich, in einem Roman kann er durchaus wechseln.


    Das waren jetzt mal drei Hinweise von mir, wo ich Unterschiede zwischen den beiden Werken sehe, die eine Einordnung unterstützen könnten. Eine endgültige Meinung werde ich mir aber erst am Ende der Lektüre bilden.



    Jacky hat gepostet:


    Hallo Hubert,
    ich habe leider bisher keine der Kafka Verfilmungen gesehen, da hinke ich immer hinterher. Aber es gibt die Filme schon auf DVD, aber ich befürchte bisher nur auf englisch. Falls Dich die engl. Fassung interessiert, dann schau mal bei ebay.


    Hallo Jacky,


    danke für den Hinweis, Englisch würde mich nicht stören, aber bei ebay kaufe ich nicht.



    Gruß von Hubert


    Hallo marin,


    danke für die Verbindung zu Toni Morrison. M.M.n. gehören solche Gedanken durchaus zum Thema und machen eine Leserunde erst interessant.



    Deine Einschätzung, dass aus der Geschichte des Sündenfalls die lange Geschichte der Frauenfeindlichkeit resultiert, hat sicher was für sich, die Frage wäre, ob das vom Autor der "Sündenfallgeschichte", sofern es den überhaupt eine Sündenfallgeschichte ist, so beabsichtigt war. Das würde jetzt aber das Thema dieses Threads sprengen, wenn Dich meine Meinung zu dem Thema interessiert, können wir aber gerne im Bibelprojekt, wo wir gerade bei diesem Thema sind, diskutieren?


    Gruß von Hubert


    Hi Ivy,


    schön, dass Du so schnell aufgeholt hast. Du sprichst vom Wegzug des Frl. B. , wann findet der den statt? Bis zum 6. Kapitel, soweit bin ich auch, habe ich davon nichts gelesen.


    Bei Kohlhaas gab es m.M.n. tatsächlich eine Ungerechtigkeit. Aber wo siehst Du die beim Prozeß?


    Wieso stempelt das Verhalten von Frl. B., Josef K. zum Schuldigen? Das verstehe ich nicht?


    Was meinst Du mit Wochenend-Atmosphäre vor dem Auftritt von Frl. Montag? Die Verhaftung? oder die erste Utnersuchung?


    Woher kennst Du K.'s geheime Absichten? und verrätst Du uns diese?


    Gruß von Hubert


    PS: Wie weit bist Du den mit deiner "Krieg und Frieden" Leserunde, hier bei uns im Forum, oder liest Du das Buch jetzt im Biblioforum mit?


    Was macht eigentlich Deine Joyce-Leserunde im Literaturcafe?

    Zitat von "hafis50"


    Hubert,
    ich verstehe dich nicht:
    Du hast einem allgemeinen, logik und mathematik einschließendem skeptizismus die lanze gebrochen, -und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch ("lese es nicht mehr").


    Hallo hafis,


    ich verstehe dich auch nicht. Wenn ich sage,: ich lese Bücher von S. Hawking nicht mehr, ich lese aber dafür andere Bücher, die m.M.n. zum gleichen Thema wahrscheinlichere Thesen anbieten, dann habe ich damit keinem „allgemeinen, logik und mathematik einschließenden skeptizismus die lanze gebrochen“


    Selbst wenn ich das Lesen populärwissenschaftlicher Bücher komplett einstellen würde, könnte man m.M.n. nicht daraus ableiten, dass ich nicht an Logik und Mathematik glaube.


    Gruß Hubert

    Zitat von "hafis50"

    Und was entscheidet über das aufsteigen der triebe?


    .........................
    Diese argumentation ist unstrittig in der wisenschaft. Lösen könnte man dieses problem nur durch die benennung der ersten unverursachten ursache unseres verhaltens bzw des willens. Dies bleibt uns der autor natürlich schuldig.


    gruß hafis



    Hallo hafis,


    deine Zitierweise „Hubert hat folgendes geschrieben“ ist hier falsch. Entweder müsste es heißen „Hubert hat folgendes zitiert“ oder „Der Naturwissenschaftler Dr. W. Freytag hat folgendes geschrieben“. Es ist jedenfalls nicht korrekt meinen Namen mit der Meinung dieses Naturwissenschaftlers zu verbinden.


    Sollte dein Post den Sinn haben, zu sagen, wenn Naturwissenschaftler sich zu philosophischen Fragen äußern, dann klingt das oft etwas lächerlich, dann möchte ich dir in diesem Punkt nicht widersprechen.


    Die Absicht meines Post war, zu der Diskussion mit Harald, einen Naturwissenschaftler zu zitieren, der der Meinung ist, freier Wille lässt sich trainieren. ( Harald: Das Seminar zu diesem Thema war nämlich bei einem Geisteswissenschaftler). Das heißt aber keineswegs, das ich die Meinung des Herrn Werner Freytag teile.


    Ich habe z.B. das Buch aus dem ich zitierte nicht zu Ende gelesen, da ich spätestens bei folgendem Zitat von Herrn Freytag, seiner Logik nicht mehr folgen konnte:
    „Der christlichen Kirche nützt es auch nichts, wenn sie behauptet, dass Gott der Menschheit den freien Willen überlassen habe, diese sich also selbst zum Guten oder Bösen entscheiden könnte. ... Ein allmächtiger Meister kann doch keine anfälligen Geschöpfe schaffen?!.“


    Wieso kann ein allmächtiger Meister keine anfälligen Geschöpfe schaffen? Könnte er es nicht, wäre er wohl nicht allmächtig. Ein allmächtiger Meister kann alles!


    Aber Logik ist wohl nicht die Stärke des Herrn Freytag.


    Ich kann Dir, hafis, deshalb auch nicht sagen ob es zu deinen Fragen „Und was entscheidet .....?“ usw. Antworten in dem Buch gibt. Ebenso wenig weiß ich, ob uns der Autor etwas schuldig bleibt. Dein Schlusssatz „. Dies bleibt uns der autor natürlich schuldig.“, ohne das Buch zu kennen, zeigt aber mal wieder Deine Arroganz und Deinen Hochmut. Ich empfehle dir einfach, lies das Buch, wenn dich deine Fragen wirklich interessieren, aber wahrscheinlich ging es wieder nur darum Opposition zu beziehen. Und vorsichtig, wenn Du die Bücher des Wissenschaftlers Dr. Freytag nicht lesen willst, könnte Dir hafis50 unterstellen, du würdest „allgemeinen, logik und mathematik einschließenden skeptizismus die lanze brechen“.
    .
    Gruß Hubert

    Hallo Melan,


    begrüßt habe ich dich ja schon, ich glaub’ das war im Thread „Neue Musik“ und wenn ich mich nicht sehr täusche, warte ich da seit mindestens zwei Wochen auf Antwort von Dir.


    Gruß von Hubert

    Zitat von "sandhofer"

    Woher will der Kommentator denn wissen, was des Jahwisten Absicht war?


    Hallo Sandhofer,


    na ja, wenn z.B. ich das Paradies als einen umzäunten Garten geschreiben würde, in dem die Flüsse Nil, Amazonas, Rhein und Ganges entspringen, dann wäre es wohl für einen Kommentator keine große Geistestat, zu erkennen, dass es nicht meine Absicht ist, den Garten geog. zu lokalisieren.


    Danke für die Ebsdorfer Radkarte.


    Gruß von Hubert

    Zitat von "sandhofer"

    M.W. bei diversen Kirchenvätern und Scholastikern. Die aber greifen m.W. alle auf die Bibel zurück: Schon Genesis 2,8 und dann 10ff wird der Garten Eden geografisch lokalisiert: zwei der vier Flüsse, die dort entspringen, sind der Euphrat und der Tigris.


    Hallo Sandhofer,


    weißt du von den diversen Kirchenvätern und Scholastikern einen mit Fundstelle?


    In der Bibel wird das Paradies m.M.n. nicht geografisch lokalisiert. Der Kommentar der Jerusalemer Bibel schreibt z.B. zu Genesis 2,8:
    "Garten" wird von der Septuaginta und danach von der ganzen Tradition mit "Paradies" übersetzt. "Eden" ist ein geographischer Name, der sich jeder Lokalisierung entzieht und ursprünglich vielleicht "Steppe" bedeutete. Aber die Israeliten haben ihn nach dem hebräischen Wort für "Wonne" gedeutet.....


    und zu Genesis 2,10-14:
    Diese Einfügung wurde wahrscheinlich vom Jahwisten selbst vorgenommen, der alte Vorstellungen über die Gliederung der Welt verwendete. Seine Absicht ist nicht, die Lage des Gartens Eden anzugeben, sondern zu zeigen, dass die großen Flüsse, die "Lebensadern" der vier Weltgegenden ihren Ursprung im Paradies haben. ...
    Tigris und Eufrat sind bekannt; ihre Quellen liegen im armenischen Bergland nahe beieinander. Pischon und Gihon dagegen sind unbekannt. Hawila ist nach Gen 10,29 eine Gegend Arabiens. Kusch bezeichnet sonst Äthiopien, ....


    Grüsse


    Hubert

    Zitat von "Jacky"

    Erkennst Du eine Schuld bei Josef? Ist Dir übrigens aufgefallen, daß auch eine Anspielung auf den Sündenfall vorhanden ist, im ersten Kapitel??(der Apfel!!! :zwinker: )Ist K. deshalb schuldig???


    Hallo Jacky,


    jetzt bin ich aber froh, dass wenigstens Du die Apfelgeschichte gemerkt hast. M.M.n. gibt es ja so gut wie keinen bedeutenden Klassiker, ohne Anspielung auf die Bibel, ich wundere mich deshalb über das geringe Interesse am Bibelprojekt, obwohl ja anscheinend die Meisten die Anspielungen nicht merken.


    Wenn Du das Bibelprojekt verfolgst, dann weißt Du, dass ich in 1 Mose 3, das wir gerade besprechen, und in dem die Apfelgeschichte vorkommt, keinen Sündenfall sehe, sondern ein Erkennen/Unterscheiden von Gut und Böse. Und auch Kafka sieht das genauso (als Jude kann er die jüdischen Geschichten natürlich besser deuten, als wir Pseudochristen). Während Josef K. zunächst keine Schuldgefühle hat und sich unschuldig fühlt als er von seiner Verhaftung erfährt, erkennt er nachdem der „einen schönen Apfel“ vom Waschtisch gegessen hat, seine Schuld.
    Dies zeigt sich an seinen Gedanken an Selbstmord, an seiner Aggressivität, an seiner Reinlichkeitsneurose usw.


    Z.B. die erste Untersuchung: Jemand der sich unschuldig fühlt, wartet ab, wessen man ihn beschuldigt. Josef K. aber geht sofort in die Offensive (Angriff ist die beste Verteidigung), ohne darauf zu warten, was ihm das Gericht vorwirft. Er kennt seine Schuld.


    Liebe Grüße von Hubert


    PS: So ich bin jetzt zur Pizza verabredet. Vielleicht melde ich mich noch mal

    Zitat von "sandhofer"

    Das Paradies, von dem hier die Rede ist, der ursprüngliche Aufenthaltsort von Adam und Eva, wurde eigentlich schon immer auf der Erde lokalisiert.


    Hallo zusammen,


    persönlich habe ich dieses Paradies immer als Bewusstseinszustand verstanden, nie als lokalen Ort. Wie ich jetzt (im Bibelprojekt) erfahren habe, gibt es bei Eco eine Stelle (Baudolino?), wo das Paradies als lokaler Ort auf der Erde gesucht werden soll. Leider hat Daniela bisher noch nichts Näheres dazu gepostet. Welche Literatur gibt es noch, bei der dieses Adam/Eva-Paradies auf der Erde lokalisiert wird?



    :urlaub: Ich hatte mir heute hitzefrei genommen, und am Baggersee „Das verlorene Paradies“ bis Ende des sechsten Buches gelesen, werde jetzt also erst mal abwarten bis ihr aufgeholt habt? Wie weit seid ihr?


    Liebe Grüße von Hubert

    Zitat von "Illumín"

    Mich würde noch intressieren ob in Euren Ausgaben die Fragmente "b.'s Freundin","Staatsanwalt","Zu Elsa","Kampf mit dem Direktor-Stellvertreter","Das haus","Fahrt zur Mutter" angehängt sind an die normalen Kapitel.
    Ausserdem ob die Textstelle im letzten Kapitel "K. war pünklich gekommen, gerade bei seinem Eintritt hatte es elf geschlagen, der Italiener war aber noch nicht hier." bei Euch auf 11Uhr lautet oder auf 10.


    Hallo Illumin,


    ich hab z.B. eine schöne gebundene Ausgabe, mit Lesebändchen und so, aber die Fragmente sind nicht abgedruckt. Dann gibt es Ausgaben, da sind die Fragmente genau wie von Dir angegeben abgedruckt, in anderen Ausgaben, ist z.B. das Fragment „B.’s Freundin“ als Kapitel zwischen „Im leeren Sitzungssaal, Der Student, Die Kanzleien“ und „Der Prügler“ eingeschoben, mit der Kapitelüberschrift „Die Freundin des Fräulein Bürstner“.


    Manche Ausgaben haben als 1. Kapitel „Verhaftung“ und als 2. Kapitel „Gespräch mit Frau Grubach, Dann Fräulein Bürstner“, in anderen Ausgaben ist das alles nur ein Kapitel und das 2. Kapitel heißt dann „Erste Untersuchung“


    Den von Dir angegebenen Satz „K. war pünktlich gekommen, .....“ habe ich im letzten Kapitel (Ende) überhaupt nicht gefunden, kann dir also auch keine Angaben zur Uhrzeit machen.


    Gruß von Hubert

    Zitat von "Sigit Susanto"

    Danke, Hubert. Was ich über kindisch meinte, wie folgende Satz:
    Frau Grubach:
    „…Ich habe sie (Fräulein Bürstner) in diesem Monat schon zweimal in …und immer mit einem andern Herrn gesehen“.
    „Sie sind auf ganz falschem Weg,“ sagte K. wütend und fast unfähig…meine Bemerkung über das Fräulein missverstanden. Ich warne Sie sogar aufrichtig…ich kenne das Fräulein sehr gut, es ist nichts davon wahr was sie sagten…Gute Nacht“.


    Meiner Meinung nach die Reaktion von Josef K. ist kindisch. Kaum die erwachsene reagieren sich so sensibel wie Josef K.



    Hallo Sigit,


    ja, Du hast Recht, Josef K. reagiert oft nicht vernünftig, nicht wie ein Erwachsener, vielleicht erkennt er ja auch deshalb seine Schuld nicht, so wie Kinder oft nicht einsehen (wollen/können), dass sie etwas falsch gemacht haben?


    Es gibt noch unklare Bedeutung, was ist unterschied zwischen Wächter und Aufseher (Franz, Willem)


    Normalerweise gibt es, wie auch Berch schon postete, keinen großen Unterschied, zwischen Wächter und Aufseher, ob ich sage Gefängniswächter oder Gefängnisaufseher, das ist eigentlich das gleiche. Im Prozeß ist das aber nicht so. Der Aufseher bei der Verhaftung ist der Aufseher für die Wächter Franz und Willem, also der Vorgesetzte der Wächter.


    Gruß von Hubert