Zitat von "JMaria"
Dennoch sehe ich in all den Diskussionen die Gefahr, dass hier eine Schriftstellerin auf 'Pornographie' reduziert wird. Wären all die Diskussionen gewesen, wenn es ein männlicher Schriftsteller gewesen wäre?
Hallo Maria,
auch von mir vielen Dank für den Link zur FAZ. Das Interview ist für mich interessant gewesen, weil solche angenehmen Töne, kenne ich von dieser Autorin noch nicht.
Fast symp. wurde sie mir jetzt, als sie äußerte, Peter Handke, hätte den Preis eher verdient als sie, - und nicht nur weil ich das auch denke, sondern vor allem weil es der erste nette Satz über einen Mann war, den ich von ihr hörte.
Wenn ein männlicher Schriftsteller so über Frauen schreiben würde, wie Frau Jelinek über Männer, hätte es m.M.n. keine Diskussionen gegeben, .... weil kein Verlag würde sich m.M.n. trauen, das dann zu veröffentlichen.
Ich glaube auch nicht, dass die Dame auf "Pornographie" reduziert wird, da gibt es andere Autorinnen, die m.M.n. viel pornographischer sind und hoch gelobt wurden z.B. die franz. Erfolgsautorin Catherine Millet. Nicht, dass ich diese Dame jetzt mit Frau Jelinek vergleichen will, da hat die Jelinek sprachlich doch mehr zu bieten.
Ich kenne zugegeben nicht alles von E. Jelinek, meine bisherigen Erfahrungen waren:
Theater: 3 Stücke, u.a. im Hamburger Schauspielhaus das Stück "Wolken.Heim" mit einer meiner Lieblingsschauspielerinnen, Ilse Ritter, aber keines der Stücke hat mir gefallen.
Bücher:
- Klavierspielerin (zu Ende gelesen)
- Lust (nach 100 Seiten abgebrochen)
- Gier (nach 50 Seiten abgebrochen)
Empfehlen würde ich die Autorin nicht, aber abraten kann man ja von einer Nobelpreisträgerin auch nicht, da muß sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Interessieren würde mich schon mal Deine Meinung (natürlich auch von allen anderen) zu "Lust". Vielleicht kannst Du es dir ja mal in einer Leihbücherei ausleihen.
Liebe Grüße von Hubert