Die 1940 geborene Pina Bausch studierte Tanz an der Essener Folkwangschule und an Martha Hills Juilliard-School in New York. Ab 1973 war sie Leiterin des Wuppertaler Balletts, das sie in Tanztheater Pina Bausch umbenannte. Pina Bausch erarbeitete mit ihrem Ensemble über 40 Stücke, die sie auf Tourneen rund um die Welt vorstellte. Am 30. Juni 2009 starb Pina Bausch unerwartet mit 68 Jahren. Sie gilt als die bedeutendste Choreografin der Gegenwart. Das Wuppertaler Tanztheater erarbeitet seit Pina Bausch Tod keine neuen Stücke mehr, stellt aber ihre Choreografien weiterhin rund um die Welt vor. Das bisher größte Projekt der Truppe findet nächstes Jahr im kulturellen Beiprogramm der olympischen Spiele in London statt, wo das Ensemble 10 Stücke von Pina Bausch aufführen wird.
Warum ich das alles jetzt erzähle: Gestern Abend habe ich Wim Wenders 3-D-Film: „pina – tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ gesehen. Wenn ihr euch einmal fragt, ob es notwendig war, den 3-D-Film zu erfinden, dann seht euch diesen Film in einem guten Kino an:
Es gibt Ausschnitte aus Pina Bauschs Stücken: „Café Müller“, „Kontakthof“ und „Vollmond“, sowie aus ihrer Choreografie zu Strawinskys „Le Sacre du printemps“ zu sehen. Da ich mal 2 Jahre in Wuppertal gelebt habe (verdammt lang her, verdammt lang), waren natürlich auch die Bilder aus dem Wuppertaler Stadtbild für mich interessant; das eigentliche Highlight gestern Abend war aber Wim Wenders (den ich nicht nur wegen „Buena Vista Social Club“ sondern auch wegen „Viel passiert“ über BAP und „Palermo Shooting“ mit Campino, verehre) selbst. Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von „pina …“ war persönlich anwesend und plauderte nach der Filmvorführung über seine Begegnungen mit der fünf Jahre älteren Pina Bausch, über die Entwicklung des 3-D-Films und über die Entstehung von „pina ….“ und beantwortete dann auch noch geduldig Fragen aus dem Publikum. Ein schöner Abend!