Beiträge von Hubert

    http://www.kunstmarkt.com/page…0&bildid=207866&bk=013_02


    Der Maler und Grafiker Ernst Ludwig Kirchner (1880 bis 1938) war neben Erich Heckel, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff Gründungsmitglied der expressionistischen Künstervereinigung „Brücke“. Der Gründer des Folkwang Museums Osthaus förderte die Mitglieder dieser Gruppe indem er ihre Werke erwarb und Ausstellungen für die Gruppe organisierte. 1937 wurden die Werke der „Brücke“ von den Nazis beschlagnahmt, ins Ausland verkauft oder in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Das Gemälde „Tanzpaar“, ein für Kirchner typisches Motiv, das in der Farbverwendung den Einfluss van Goghs erkennen lässt, konnte nach dem 2. Weltkrieg wieder zurück gekauft werden.

    http://www.museum-folkwang.de/…tler/oskar-kokoschka.html


    Mit dem Expressionismus verbindet man gemein hin, Maler die dem Künstlerkreis „Blauer Reiter“ oder der Künstlervereinigung „Brücke“ zugehörig waren. Es gab aber auch expressionistische Einzelgänger wie den österreichischen Maler und Schriftsteller Oskar Kokoschka (1886 bis 1980). Diesen verband ab 1912 eine heftige Affäre mit Gustav Mahlers Witwe, der Künstlermuse Alma. Als diese 1914 ein gemeinsames Kind gegen den Willen von Kokoschka abtrieb zerbrach die Verbindung.. Während der Zeit mit Alma änderte sich Kokoschkas Malerei, z.B. arbeitete er jetzt mit dickeren Pinsel und trug die Farbe zum Teil fast unverdünnt auf, so dass auf der Leinwand ein Relief entstand. Diese Technik hat imo zuerst von Gogh angewendet. Bei dem Doppelporträt in Essen kann man dies sehr gut studieren.l

    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20050519134814


    Vincent van Gogh (1853 bis 1890) hat u.a. auch impressionistisch gemalt, mit seinem Hauptwerk, das überwiegend in Arles entstand ist er aber dem Post-Impressionismus zuzurechnen. Da er sowohl die Expressionisten als auch die Fauves beeinflusst hat, gilt er neben Cezanne als bedeutendster Wegbereiter der modernen Malerei. Nach Stationen in Antwerpen und Paris reiste er im Februar 1888 in die Provence und ließ sich in Arles nieder. Hier entstanden in 16 Monaten über 180 Gemälde; zunächst Landschaften, später als er mit der einheimischen Bevölkerung vertrauter wurde, vor allem Porträts. Allein die Mitglieder der fünfköpfigen Familie des Postmeisters Joseph Roulin malte er alle mehrmals. Diese Porträts sind heute über die ganze Welt verteilt - um so schöner, dass das imo schönste Gemälde aus dieser Familienserie in Essen hängt, ein Bild des ältesten Sohnes Armand, damals 17 Jahre alt.. Welche phantastische Wirkung van Gogh durch die Gegenüberstellung der Komplementärfarben Blau und Gelb bei diesem Gemälde erzielt, kann man bei einer Reproduktion allerdings nicht erkennen. Da muss man schon nach Essen fahren! Dann wird man allerdings mit 3 weiteren Van-Gogh-Gemälden in gleicher Qualität belohnt. Damit ist Essen, neben München, die einzige deutsche Stadt mit vier Van-Goghs, mehr gibt’s in keiner deutschen Stadt zu sehen, da muss man dann nach Amsterdam oder Paris reisen.

    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20060601202936
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    Der französische Maler Edouard Manet (1832 bis 1883) war ein Dandy, der im Gegensatz zu seinen impressionistischen Malerkollegen nur ungern Paris verließ. In Lokalen wie dem Café Guerbois traf er sich regelmäßig mit Emile Zola und den Malern Claude Monet, Camille Pissaro, Renoir u.a. Deshalb wird er oft zu den Impressionisten gezählt, obwohl er nie impressionistisch gemalt hat. Sicher hat er die Impressionisten Monet und Renoir beeinflusst, aber imo ist er doch eher der Romantik eines Delacroix verpflichtet. Keiner hat die Nichtfarbe Schwarz so effektvoll eingesetzt wie er. „Manet hat Licht aus Schwarz gemacht“, soll Camille Pissaro einmal gesagt haben. Das zeigt imo auch sein Gemälde (von 1877) des Bariton Jean-Baptiste Faure als Hamlet in der gleichnamigen Oper von Ambroise Thomas nach der Adaption von A. Dumas d.A. nach Shakespeares Drama, die 9 Jahre vor Manets Gemälde in Paris uraufgeführt wurde.


    Da die Oper eher selten gespielt wird, werde ich die Gelegenheit nutzen und sie mir im Juni an der Oper am Rhein in Straßburg ansehen:


    http://www.operanationaldurhin…er-2010-2011--hamlet.html


    http://takte-online.de/index.p…d%5D=520&cHash=703e6413b9

    Geschichte: Das Museum Folkwang wurde 1902 von dem damaligen 28-jährigen Studenten der Kunstgeschichte, Literatur und Philosophie Karl Ernst Osthaus (1874–1921) in Hagen gegründet, der das dafür notwendige Kapital geerbt hatte. Den Namen entnahm Osthaus dem Verseops Edda in dem der Palast der Göttin Freya als Folkvangar (Volkshalle) bezeichnet wird. Aus seinen Anfängen als Kunstsammlung mit naturkundlichen und kunstgewerblichen Abteilungen hat sich das Museum Folkwang sehr schnell zum wegweisenden Museum für moderne Kunst entwickelt. Es erwarb und zeigte als erste öffentliche Sammlung in Deutschland Werke der Wegbereiter der Moderne Cézanne, van Gogh und Matisse. Nach dem Tod Osthaus wurde seine Sammlung vom neu gegründeten Essener Folkwang-Museumsverein erworben und 1922 mit dem seit 1906 bestehenden Städtischen Kunstmuseum zum Museum Folkwang vereinigt. Heute ist das Museum Folkwang eines der zehn bekanntesten deutschen Kunstmuseen mit herausragenden Sammlungen der Malerei und Skulptur des 19. und 20. Jahrhunderts und der Fotografie, die seit 1979 als eigene Abteilung existiert.


    Architektur: Das Museum war kurz vor Ende des 2. Weltkrieges durch Bomben komplett zerstört worden. Das heute als Altbau bezeichnete Gebäude wurde 1960 eröffnet. Entsprechend der Philosophie des Museumsgründers Osthaus, nach dem die „Kunst nah am Menschen“ sein sollte, zeichnet es sich durch große Fenster aus, die das Museum nach außen öffnen und z.B von der Kahrstrasse aus Passanten den Blick auf die Kunstwerke ermöglichen. Der Neubau wurde im Januar 2010, pünktlich zum Jahr der Kulturhauptstadt Europas 2010 (Essen und das Ruhrgebiet) eröffnet. Der Architekt David Chipperfield hat das Konzept des denkmalgeschützten Altbaus, mit Innenhöfen und großen Fenstern übernommen. Durch zwei Glaspassagen wurde der Neubau mit den bestehenden Ausstellungsräumen verbunden. Eine Freitreppe führt vom Museumsplatz in den neuen Eingagsbereich der als Innenhof mit Café, Restaurant und Buchhandlung angelegt ist.



    Sammlung: Die Sammlung des Museum Folkwang umfasst heute fast 600 Gemälde, 280 Skulpturen, 12000 Graphiken, 50000 Fotografien sowie kunsthandwerkliche Objekte. Den Schwerpunkt der Gemäldesammlung stellen deutsche (von C.D.Friedrich bis zu den Malern der Brücke, Franz Marc und Feininger) und französische (Courbet, Manet, Cézanne, van Gogh) Maler, es gibt aber auch bedeutende Skulpturen von Rodin. Aus der 2. Hälfe des 20. Jahrhunderts sind Werke der amerikanischen Farbfeldmalerei (Newman, Rothko und Stella) vertreten.


    Ausstellungen: In den ersten zwölf Monaten nach Eröffnung des Neubaus, also von Januar 2010 bis Januar 2011 haben 800.000 Besucher das Museum Folkwang besucht. Zu diesem Erfolg haben vor allem zwei Ausstellungen beigetragen, die gleichzeitig Highlights der Kulturhauptstadt RUHR 2010 waren:
    Die Sonderausstellung „Das schönste Museum der Welt. – Museum Folkwang bis 1933“ zählte in der Zeit vom 20.03. bis 25.07.2010 allein 336.000 Besucher. Diese Ausstellung brachte für vier Monate einen Teil der 1.400 Werke, die 1937 von den Nazis als „entartet“ gebrandmarkt, konfisziert und zum größten Teil ins Ausland verkauft wurden nach Essen zurück. Die Ausstellungsstücke kamen u.a. aus New York, Washington, Philadelphia, Kansas City und Winterthur.


    Zur Ausstellung „Bilder einer Metropole – Die Impressionisten in Paris“ (270.000 Besucher in der Zeit vom 02.10.2010 bis 30.01.2011) gibt es einen eigenen Thread:
    http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,4278.0.html


    In den folgenden Postings will ich noch 4 meiner Lieblingswerke aus dem Museum Folkwang vorstellen. Alle vier Gemälde sind innerhalb von 37 Jahren (zwischen 1877 und 1914) entstanden und zeigen die kreative Explosion um die vorletzte Jahrhundertwende. Wäre schön wenn die eine oder der andere eine Meinung zu dem einen oder anderen Gemälde oder dessen Künstler äußern würde.


    Auf seiner never-ending-Tour hat der Meister des nasalen Gesangs dieses Jahr nur zwei Stationen in Deutschland gemacht. Nach Bonn, wo er vor der Bundeskunsthalle auftrat nun auch ein ausverkauftes Open-Air-Konzert vor dem Wormser Dom, bevor Dylan weiter ins italienische Padua reiste. Viel neues gibt es nicht zu berichten – obwohl – Dylan griff keine Gitarre an, spielte nur Keyboards und Mundharmonika, für sein Publikum interessierte er sich wie gewöhnlich nicht, keine Frage nach dem Befinden, nicht mal ein Hallo, - aber erstaunlich, auch wenn Dylan seine alten Songs spielt, „Just like a woman“ oder „Like a rolling stone“, Sachen, die man in den Fußgängerzonen aller Städte auf der ganzen Welt hören kann aber nicht mehr hören will, bei Dylan klingts wie Neu.


    „The times they are a-changin“, - okay, aber Bob Dylan bleibt.


    Die never-ending-tour führt Bob Dylan auch 2011 wieder nur zu zwei Konzerten in Deutschland:


    Am 25. Juni in den Volkspark Mainz und am


    26. Juni auf die Freilichtbühne im Stadtpark Hamburg.


    Im Stadtpark Hamburg habe ich übrigens Bob Dylan vor vielen Jahren zum ersten Mal live erlebt, das letzte Mal war in Berlin, und das letzte große Konzert im Stadtpark Hamburg war vor vier Jahren eine andere nordamerikanische Rocklegende: Neil Young (rockte Hamburg Like a Hurricane)


    Anlässlich des 70. Geburtstages von Bob Dylan am 24. Mai 2011 gib’s außerdem in Köln vom 12.5. bis 3.6.2011 ein Bob-Dylan-Festival. Programm siehe hier:


    http://www.cityinfo-koeln.de/p…der_domstadt,85,1967.html

    Dann solltest du das auch nachholen :breitgrins:


    Katrin


    Danke, Katrin, für den Hinweis. Ist erledigt.


    Bei „Hubert“ hatte ich gedacht erübrigt sich das, - bei Sesemi auch, könntest Du jetzt sagen, - na ja, mir ist Sesemi als Kindernamen der Therese Weichbrodt in Thomas Manns Buddenbrooks bekannt, aber wenn man das als Nick verwendet? – aber möglicherweise ist „Hubert“ ja auch ein Nick, Du weißt sicherlich was der Name ursprünglich bedeutet? (Hubert = „der durch seinen Geist Leuchtende“) und welcher Nick würde besser zu mir passen? – Du hast Recht! :zwinker:


    Liebe Grüße


    Hubert


    PS: Machst Du Fortschritte beim Malen? Und keine Entzugserscheinungen vom Bücher lesen?


    2. PS: Bei Dir hätte ich weder eine Angabe zum Geschlecht noch zum Wohnort gebraucht. So viel Charme: das konnte nur eine Wienerin sein!
    :bussi:



    Hallo zusammen,


    nachdem wir in einer gemeinsamen Leserunde die ersten drei Erzählungen gelesen haben, beginnen wir nun mit dem 2. Teil und weiteren drei Erzählungen von Kafka, die aber einen völlig anderen (unbekannten?) Kafka zeigen. Alle drei Erzählungen (zunächst „Ein Bericht für eine Akademie) sind auch sehr kurz, erfordern jeweils weniger als eine Stunde Lesezeit, aber relativ viel Zeit zum Nachdenken und bieten viel Diskussionsstoff.


    Letzte Gelegenheit noch in die Kafka-Leserunde einzusteigen. Ich würde mich über jeden Einsteiger freuen und ich denke ich spreche da auch im Namen meiner Mitleserinnen.

    Die vierte Erzählung heißt: „Ein Bericht für eine Akademie“. Es bietet sich an, diese Erzählung nach der Verwandlung zu lesen, denn während sich in „Die Verwandlung“ ein Mensch zum Ungeziefer verwandelt, erzählt Kafka in „Ein Bericht für eine Akademie“ von einem Affen, der sich in einen Menschen verwandelt. Trotzdem haben die beiden Erzählungen wenig miteinander zu tun. Wir erleben hier einen völlig anderen Kafka: während in allen Werken Kafkas, die wir bis jetzt gelesen haben, der Protagonist eine abwärts gerichtete Entwicklung durchläuft, erleben wir jetzt eine aufwärts gerichtete Entwicklung, - na ja sofern man die Entwicklung vom Affen zum Menschen als solche sieht. Kafka jedenfalls lädt genau zu diesem Punkt zum Nachdenken ein!


    Hier findet man den Text:
    http://www.textlog.de/32069.html


    Hier den Wikipedia-Artikel:
    http://de.wikipedia.org/wiki/E…ht_f%C3%BCr_eine_Akademie


    und hier Kritiken zu einer Aufführung des Schauspielers Hans Schwab
    http://www.hansschwab.de/kritik_akademie.htm

    Hallo Steffi,
    hallo Bluebell,


    nachdem ich jetzt Kafkas Erzählung noch mal mit euren Argumenten durchdacht habe muss ich sagen, dass dieser Pubertätsaspekt natürlich auch stimmig ist, da kann man nicht viel dagegen einwenden, trotzdem wie bei Kafka üblich, und um auch mal Brecht abzuwandeln, ziehen wir betroffen, den Vorhang zu – und manche Fragen offen!


    Die nächste Erzählung in unserer Runde ist „Ein Bericht für eine Akademie“, eine Erzählung auf die ich schon mit Spannung warte. Zwar habe ich sie noch nie gelesen, aber schon zwei Mal im Theater gesehen, das ist allerdings schon so zwischen 15 und 20 Jahre her. Nach einer hochgelobten Inszenierung an den Münchner Kammerspielen, mit dem seit Geburt an der Glasknochenkrankheit erkrankten Schauspieler Peter Radtke 1986 in der Regie von Franz Xaver Kroetz, wurde das Stück Anfang der 90er Kult und kaum ein Theater, das es nicht auf dem Spielplan hatte. Radtke hat „Ein Bericht für eine Akademie“ übrigens auch ab 1992 in einer Tabori-Inszenierung am Wiener Burgtheater gespielt. Seit der Zeit wollte ich die Erzählung auch immer mal wieder lesen und freue mich, dass es jetzt mit euch Beiden klappt.


    LG


    Hubert.

    Ai Weiwei, der bekannteste chinesische Künstler, der auch die letzte dokumenta in Kassel dominierte, ist am Sonntag (3. April 2011) am Flughafen Peking kurz vor seinem Abflug verhaftet worden!


    Chinesische Systemkritiker hatten sich deshalb von Bob Dylan, den seine never-ending-tour diese Woche auch zu einem Konzert in Peking führte, im Internet gewünscht, dass dieser seinen Song „I shall be released“ spiele, der dann ja wohl mit Dylans nasalem Gesang wie „Ai shall be released“ geklungen hätte. Gestern morgen (8. April) las ich im Zug die FAZ und dort in einem Artikel von Mark Siemons, warum Dylan die Dissidenten enttäuschte: Er hatte dem chinesischen Kulturministerium versprochen, sich an ein vorher genehmigtes Programm zu halten. Trotzdem war das Konzert ein Triumph: Vor ca. 6.000 Besuchern im Beijing Workers’ Gymnasium am 6. April 2011, die zum Teil Eintrittspreise von 1961 Yuan (= ca. € 210) zahlten (eine Anspielung an Dylans erstes Konzert vor 50 Jahren - :breitgrins: - ), spielte Bob Dylan einschliesslich 3 Zugaben, 17 seiner Songs:


    Es begann mit „Gonna Change My Way of Thinking“, das Dylan am Keyboard begleitete, bei „It’s All Over Now, Baby Blue“ griff er dann zu Gitarre und Mundharmonika, als Zugabe spielte er „Like a Rolling Stone“, „All Along the Watchtower“ mit den Zeilen „There’s too much confusion, I can’t get no relief“ und „Forever Young“. Beim letzten Titel sangen die Chinesen zum Teil mit (wahrscheinlich hatten sie sich zwischenzeitlich Dylans Texte per Internet-Handy herunter geladen - :breitgrins: - )


    Laut dem FAZ-Artikel hat sich Bob Dylan aber doch eine kleine Textänderung erlaubt. Bei „Ballad of a Thin Man“ hat er nach „Because Something is happening here, But you don’t know what it is“ nicht das übliche „Do you, Mr. Jones?” gesungen, sondern etwas, das für angelsächsische Ohren wie „Do you, Mr. Who?”, für chinesische Ohren aber wie “Do you, Mr. Hu?“ klang. Dylan ist eben doch der Alte geblieben, - deshalb auch von mir mal ein „Thank you, Bob“, wie Mick Jagger immer sagt, wenn sie Dylans „Like a Rolling Stone“ spielen.


    Hier findet man die Originaltexte von:


    „Gonna Change My Way of Thinking“
    http://www.metrolyrics.com/gon…ing-lyrics-bob-dylan.html


    und


    “Ballad of a Thin Man”
    http://www.bobdylan.com/songs/ballad-of-a-thin-man


    sowie den Original-FAZ-Artikel:
    http://www.faz.net/s/RubE219BC…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    und als Zugabe noch einen Link zu Mr. Hu (dem amtierenden Staatspräsidenten der Volksrepublik China und laut Forbes Magazine der mächtigste Mensch der Welt)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hu_Jintao


    Ich weiß nicht, ob es als Klassiker qualifiziert, aber meine Tochter hat gestern mit der Theater-AG der Oberstufe ihrer Schule Brechts "Der gute Mensch von Sezuan" aufgeführt. Die Inszenierung war für Schultheater wirklich sensationell.


    Hallo Sesemi,


    da Du dich nicht vorgestellt hast, was man natürlich nicht muss, möchte ich Dich an dieser Stelle recht herzlich willkommen heißen im Klassikerforum.


    Schön wäre es allerdings, aber auch keine Pflicht, wenn Du in deinem Profil dein Geschlecht angeben würdest und eine geographische Komponente, dabei reicht schon, wenn es keine Großstadt (Berlin, Zürich, Wien) ist, das Bundesland oder der Kanton.


    Deine Vermutung, dass Brecht noch kein Klassiker ist, ist richtig, aber deshalb ist Dein Posting trotzdem an der richtigen Stelle. Wir hier im Klassikerforum sehen das nicht so eng zumindest nicht solange keine körperlichen Schmerzen durch Bezeichnungen wie „nicht klassische Genres“ oder „Nicht kanonisch“ verursacht werden.


    Auch ich kenne Inszenierungen von Schultheatern die als sensationell zu bezeichnen waren. Insbesondere Stücke von Max Frisch, habe ich da in sehr guter Erinnerung.


    Ich wünsche Dir, deiner Tochter und der Theater-AG das es erfolgreich weiter geht.


    Wenn man die Erzählung als Entwicklung eines Kindes zum Erwachsenen liest, dann kam seine Verwandlung mit dem Ende der Pubertät. (Wie alt ist Gregor eigentlich ?).


    Hallo Steffi,


    Wie kommst Du zu dieser Lesart? Wenn überhaupt, was ich aber nicht glaube, dann wäre es doch eher die Rückentwicklung eines Erwachsenen zum Kind, oder?


    Gregor ist imo so alt, wie Kafka war, als er die Novelle schrieb: 29 Jahre und da ist die Pubertät selbst bei Spätentwicklern längst vorbei, außerdem ist ein pubertierender Junge wohl kaum als Ernährer und Mittelpunkt einer Familie vorstellbar.


    Btw: Ich habe mal den Wikipedia-Artikel zur „Verwandlung“ durchgelesen, da steht z.T. haarsträubender Unsinn. Beispiel:



    „Ein enger Bezug besteht zur Kafka-Novelle Das Urteil. Beide Werke entstaden im Herbst 1912. Schon die Namensähnlichkeit Gregor und Georg ist auffällig.“


    Es ist zwar richtig, dass beide Erzählungen im Herbst 1912 entstanden sind und dazu die Arbeit am Roman „Der Verschollene“ unterbrochen wurde. Aber die Ursache für diese Unterbrechung war jeweils eine andere. Während „Das Urteil“ in der Nacht nach Jom Kippur geschrieben wurde und deshalb sicher einen Bezug zur Erzählung „In der Strafkolonie“ hat, die ebenfalls kurz nach Jom Kippur allerdings 2 Jahre später entstand, wurde „Der Verschollene“ für „Die Verwandlung“ etwas später unterbrochen, weil seine Lieblingsschwester Kafka „zurückgewiesen hat“, was immer das auch heißt (inzwischen halte ich bei Kafka nichts mehr für unmöglich) und sich, obwohl sie vorher immer zu Franz gegen die Familie gehalten hat, jetzt auf die Seite der Familie geschlagen hat.


    (Da fällt mir wieder ein, dass ich ja auf Jom Kippur noch eingehen wollte, -mal sehen wie ich das alles schaffe?)


    Auch die Namensähnlichkeit von Georg und Gregor ist nicht auffällig, sondern zufällig. Georg ist imo eine Hommage an den früh verstorbenen Bruder Georg (ich bin noch am recherchieren, wieso der so früh verstorben ist, möglicherweise tun sich da Abgründe auf), während Gregor, wie schon erwähnt, eindeutig ein Hinweis auf „Venus im Pelz“ ist.


    Ok, ich bin keine Zoologin und weiß nicht, ob z.B. Kakerlaken streng taxonomisch zu den Käfern gehören –


    Nein, liebe Bluebell, Kakerlaken sind keine Käfer, beide gehören aber zur Klasse der Insekten, die wiederum zum Stamm der Gliederfüßer gehören. Während aber Käfer mit über 350.000 Arten die weltweit größte Ordnung aus der Klasse der Insekten bilden, sind Kakerlaken eine Art innerhalb der Ordnung der Schaben von denen es weltweit nur ca. 4.560 Arten gibt von denen wiederum nur ca. 15 Arten auch in Mitteleuropa leben u.a. die Kakerlake.


    Als Ungeziefer, in das sich Gregor verwandelt fand, bezeichnet man z.B. krankheitsübertragende Kleintiere wie Flöhe (auch eine Ordnung aus der Klasse der Insekten), aber auch Schaben und bestimmte Käfer, die als Schädlinge auftreten, wie z.B. der Kartoffelkäfer. Mistkäfer, eine Familie der Käfer mit allein ca. 500 Arten gehören imo nicht zum Ungeziefer.


    In der Familie Kafka wurde die Bezeichnung „Ungeziefer“ aber auch auf unerwünschte Personen angewendet wie z.B. die folgenden zwei Stellen aus dem „Brief an den Vater“ belegen:



    „Das bezog sich auf Gedanken so gut wie auf Menschen. Es genügte, dass ich an einem Menschen ein wenig Interesse hatte - es geschah ja infolge meines Wesens nicht sehr oft -, dass Du schon ohne jede Rücksicht auf mein Gefühl und ohne Achtung vor meinem Urteil mit Beschimpfung, Verleumdung, Entwürdigung dreinfuhrst. Unschuldige, kindliche Menschen wie zum Beispiel der jiddische Schauspieler Löwy mussten das büßen. Ohne ihn zu kennen, verglichst Du ihn in einer schrecklichen Weise, die ich schon vergessen habe, mit Ungeziefer, und wie so oft für Leute, die mir lieb waren, hattest Du automatisch das Sprichwort von den Hunden und Flöhen bei der Hand.“


    „Du könntest, wenn Du meine Begründung der Furcht, die ich vor Dir habe, überblickst, antworten: »Du behauptest, ich mache es mir leicht, …. Du hast es Dir nämlich in den Kopf gesetzt, ganz und gar von mir leben zu wollen. Ich gebe zu, dass wir miteinander kämpfen, aber es gibt zweierlei Kampf. Den ritterlichen Kampf, wo sich die Kräfte selbständiger Gegner messen, jeder bleibt für sich, verliert für sich, siegt für sich. Und den Kampf des Ungeziefers, welches nicht nur sticht, sondern gleich auch zu seiner Lebenserhaltung das Blut saugt. Das ist ja der eigentliche Berufssoldat und das bist Du.“


    Hat sich also Gregor, bisher Mittelpunkt der Familie (siehe Raumanordnung) über Nacht in eine unerwünschte Person verwandelt?


    Hallo Tom,


    das freut mich wirklich, dass Du in der Fontane-Runde dabei bist. Der 30. Mai als Lesebeginn ist für mich okay. Wollen wir noch die Damen (Olympia und utopia) abwarten.


    LG


    Hubert


    Ich denke, mein Kommentar wird nun hier auch falsch sein, denn ich lese "Rauch" von Iwan Turgenjew. Ich habe für mich festgestellt, dass Turgenjew nicht so ein begnadeter Erzähler ist wie Tolstoi, Dostojewski oder Gontscharow, gesellschaftskritischer vielleicht, aber seine Werke schmökern sich nicht so gut. Es kann natürlich auch an der Übersetzung liegen: Übersetzer Demetrius Frh. von Kruedener-Struve, Gustav Kiepenheuer Verlag, Berlin 1. - 11. Juli 1941





    Hallo Poppea, hallo Anita,


    ihr habt Recht, - wenn man die Forums- und Thread-Bezeichnungen im Klassikerforum ernst nehmen würde, sind eure Beiträge hier nicht ganz richtig, aber das hat nichts damit zu tun, dass sandhofer die Forumsbezeichnung, wenn auch nicht verbessert, aber geändert hat, sondern damit das dieser Thread im falschen Forum ist, - und das ist er schon von Anfang an, deshalb wundere ich mich etwas, dass euch das erst jetzt auffällt, andererseits freue ich mich, dass zumindest ihr für solche Fragen inzwischen etwas sensibilisiert seid.


    Liebe Grüße


    Hubert


    Hallo utopia,


    ich habe jetzt im Leserundenthread einen Lesevorschlag zu "Unwiederbringlich" eröffnet. Würde mich freuen wenn Du dich dort mit eintragen würdest.


    LG


    Hubert

    „Unwiederbringlich“ einer von Fontanes „deutlich gesellschaftkritischeren Romanen“ (Steffi), behandelt die typische Thematik des Autors (Fäustchen), spielt aber an ungewöhnlichen Handlungsorten (Schleswig-Holstein und Dänemark). Die Geschichte beruht wie die von „Effi Briest“ auf tatsächlichen Vorkommnissen (Harald). Schon diese wenigen Angaben aus dem Mitgliederkreis machen zumindest mich neugierig auf den Roman und da sowohl ich, als auch Olympia den Roman noch nicht gelesen haben wollen wir ab Ende Mai (um hoffentlich Sir Thomas mit ins Boot zu ziehen) eine Leserunde dazu starten. Den genauen Tag des Beginns werden wir noch gemeinsam festlegen. Es würde mich sehr freuen, wenn die Leserunde viele Mitleser fände. Das Buch ist für einen Fontaneroman sehr schmal, also auch für Fontane-Anfänger geeignet.