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Beiträge von Hubert
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Hallo Poly,
herzlich willkommen im Forum und besonders in unserer Fontane-Leserunde. Schön, dass Du mit Ingrid und mir den Roman „Effi Briest“ lesen willst.
Zitat:
Geht es schon los?
Fange ich direkt an zu lesen?Ingrid hat ja schon angefangen zu lesen und ich werde heute abend, spätestens aber morgen anfangen mit „Effi“. Du kannst also, wenn Du das Buch schon hast, auch direkt anfangen.
Zitat:
Gibt es ein festgelegtes Tempo beim Lesen?Das gemeinsame Lesen, soll ja den Spaß beim Lesen erhöhen und nicht verderben. Also, wie Ingrid schon sagte, jede/r liest so schnell oder so langsam wie sie/er kann, bzw. wie es ihre/seine Zeit zulässt. Da ich eher ein langsamer Leser bin, hoffe ich, Ihr beide eilt mir nicht zu sehr voraus.
Zitat:
Ich hoffe, jemand von Euch hilft mir als Neu-Mitglied beim EinstiegIch denke, wir helfen uns gegenzeitig. Ingrid und ich zählen ja auch noch nicht zu den Alt-Mitgliedern (Ingrid ist noch keine vier, ich noch keine zwei Monate dabei)
Wenn ich mir was wünschen dürfte:
Jede/r postet was und wann sie/er will, und ohne Angst haben zu müssen, dass ihre/seine Postings von den anderen kritisiert werden. Aber: abweichende Meinungen dienen der Diskussion und sind deshalb nicht nur erlaubt sondern erwünscht und gelten nicht als oberlehrerhafte, nervende Besserwisserei. Ansonsten ist alles (unter Einhaltung der von nimue festgelegten Regeln) erlaubt: Meinungen!, Fragen, Anmerkungen, Bemerkungen, Gefühle und Empfindungen beim Lesen, Berichte über Zahnarztbesuche usw. – Wenn einem aber nichts einfällt, ist auch niemand verpflichtet etwas zu posten. Also auch hier gilt: Kein Stress! Schön wäre es aber dann, wenn man zumindest von Zeit zu Zeit, mitteilen würde, ob man noch mitliest und wo im Roman man sich gerade befindet. .Ingrid: Vielen Dank, dass Du den Anfang gemacht hast. Wie gesagt, ich fange erst heute abend an.
Liebe Grüße
Hubert
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Hallo zusammen,
hallo Sandhofer,
hallo Rainer!Zitat:
Belletristik, die die Welt verändert. Wenn Du die Welt 'da draussen' meinst, die Welt, in der Bush, Schröder, Wirtschaftsmanager und was weiss ich noch wer 'wirken', würde ich behaupten: Belletristik hat die Welt noch nie verändert. Leider .Hallo Sandhofer,
da ich Dich nur ungern als Diskussionspartner verlieren möchte, hoffe ich, dass Du mir nicht böse bist, wenn ich hier ausnahmsweise mal anderer Meinung bin als Du. Als Diskussionsgrundlage drei Thesen von mir:
1. Bücher (im folgenden immer als Synonym für Belletristik gemeint) können, wenn auch selten, mit einem Paukenschlag die Welt verändern. Drei Beispiele:
a) „Uncle Tom`s Cabin“ von Harriet Beecher Stowe, das erfolgreichste amerikanische Buch des 19. Jahrhunderts, hat, trotz rassistischer Darstellung der „Neger“, wesentlich zur Abschaffung der Sklaverei in den USA beigetragen.
b) Die „Aufzeichnungen eines Jägers“ von Ivan Turgenjew, fünfundzwanzig Erzählungen aus der Welt der leibeigenen Bauern, hatten in Russland eine ähnliche Wirkung wie „Onkel Toms Hütte“ in Amerika. „Turgenjews hat mit diesem Buch dem russischen Volk vor Augen geführt, dass Leibeigene auch Menschen sind“ (Dieser Satz stammt nicht von mir, ich weiß aber die Quelle nicht mehr). Diese beiden Bücher sind fast zeitgleich entstanden und haben mehr (und ohne Blutvergießen) für die Ideale der franz. Revolution getan, als diese selbst.
c) Die Romane der südafrikanischen Literatur-Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer (z.B. Burger’s Daughter von 1979, aber auch andere) haben wesentlich zur Abschaffung des Apartheid-Systems in Südafrika beigetragen.2. Bücher bewirken über das Bewusstsein der Leser gesellschaftliche Veränderungen. Dazu sind aber oft längere Zeiträume und mehrere Bücher zum gleichen Thema erforderlich, so dass die Wirkung der Bücher nicht sofort ins Auge fällt. Ein Beispiel: Die Romane der 19. Jahrhunderts von Balzac („Die Frau von 30 Jahren“), Flaubert („Madame Bovary“), Tolstoij („Anna Karenina“) und Fontane („Effi Briest“) haben zusammen mit Ibsens Schauspielen (vor allem: „Nora“ und „Die Frau vom Meer“) die Voraussetzungen zur „Emanzipation der Frau“ geschaffen.
3. (Ergänzend zu Rainers Beitrag) Bücher verändern einzelne Personen und somit natürlich im Laufe der Zeit auch die Gesellschaft in der diese Personen leben. Dies braucht lange Zeiträume, ist dann aber von Dauer, wogegen Änderungen die Leute wie Hitler, Stalin etc. bewirken zwar schnell geschehen, aber bald von der Zeit überholt werden.. Wer kennt heute noch die Grenzen von Alexanders Reich? Aber die Abschaffung der griech. Götter, durch Literaten wie Homer, war nicht mehr rückgängig zu machen. In diese Kategorie gehören Bücher wie Hesses „Siddharta“!Zitat:
'Theoretische' Bücher, wie die von Dir bereits genannten (die Liste wäre noch um einiges zu verlängern: Marx. Spengler, aber auch z.B. Physiker wie Newton, Galilei...): ja, ohne Frage.Ich hatte absichtlich nur Bücher, des 20. Jahrhunderts genannt. Ansonsten hast Du recht. Hier steht für mich an vorderster Stelle: „Il Principe“ von Niccolo Machiavelli. Obwohl 1532 bereits erschienen, also 50 Jahre älter als Montaigne, beeinflusst der Toskaner bis heute Politiker und Wirtschaftsbosse.
Ich freue mich auf eine spannende Diskussion!
Liebe Grüße
Hubert
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Hallo Schokoflocke,
Du hast mir so aus dem Herzen gesprochen, dass ich eigentlich nichts weiteres zu diesem Thema schreiben will. Vielen Dank für Deinen Beitrag und liebe Grüße
Hubert
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Hallo Steffi,
toll, wie Du "Holzfällen" beschrieben hast. Es freut mich, das Dir mein Vorschlag gefallen hat. Jetzt bin ich aber gespannt, was Du zum "Treibhaus" sagst. Dieses Buch ist allerdings ganz anders, was ja nur die Vielseitigkeit der deutschsprachigen Literatur beweist.
Liebe Grüße
Hubert
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Hallo Ingrid,
schön, wieder von Dir zu hören. "Effi" habe ich soeben im Forum "Gemeinsames Lesen - Chronik" hinterlegt und die Verschiebung dieses Thread in "Gemeinsames Lesen" wird sicher auch bald erfolgen.
Ich freue mich, auf unser gemeinsames Lesen!
Liebe Grüße
Hubert
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Die Titelfigur in Fontanes Roman entspricht den traditionellen Rollenerwartungen an eine Frau im 19. Jahrhundert nicht im geringsten. Da sich Fontane aber mit Bewertungen und Urteilen zurück hält, den Leser dagegen an Effis Gefühlen und Hoffnungen teilhaben lässt, schafft er Sympathie für Effi und Verständnis für Frauen, die nicht mehr Eigentum ihrer Männer sein wollen. Eine tatsächliche Ehegeschichte (Armandis und Else von Ardennes) diente Fontane als Vorlage für einen der bekanntesten deutschsprachigen Romane, dessen viermalige Verfilmung .(u.a. von Rainer Maria Fassbinder) die Beliebtheit des Stoffes beweist. Für Thomas Mann zählte „Effi Briest“ zu den sieben wichtigsten Werken der Weltliteratur. Die folgenden Links enthalten Angaben zu Leben und Werk Fontanes mit vielen bunten Bildern.
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Steffi hat in einem anderen Thread geschrieben:
Haben diese Autoren ... die Gesellschaft ...verändert ? Ich denke schon - im Gegensatz zu dir glaube ich schon, dass Literatur die Menschen/Gesellschaft verändern kann!Hallo Steffi,
ich stimme Dir zu. Das Thema, das ja schon einige Zeit in unserer anderen Diskussion mitläuft, halte ich für so interessant, dass es eine eigene Diskussion wert ist.
Ich meine aber jetzt nicht Bücher wie „Mein Kampf“ (sorry Sandhofer), das als Buch meiner Meinung nach nichts verändert hat (das war der Autor) oder „Die Mao-Bibel“ oder „Die Traumdeutung“ von Freud (diese beiden haben sicher viel verändert), und auch keine wissenschaftlichen Werke, sondern reine Belletristik (Achtung Oberlehrer: Belletristik bezeichnet den nichtwissenschaftlichen Teil der Literatur, also die Unterhaltungsliteratur und die Dichtung im engeren Sinne)
Hallo zusammen,
Kennt Ihr Bücher, von denen ihr glaubt, dass sie die Welt (oder zumindest Euch – Veränderungen fangen ja oft klein an), verändert haben?
Liebe Grüße
Hubert
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Am 8. und 9.6 lief im Nachmittagsprogramm von SAT1 (konnte ich leider wegen Wanderung bzw. Schwimmbad nicht sehen) eine Verfilmung von „Gullivers Reisen“ nach Swift. In meinem Programmheft angekündigt als „FANTASY“
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Hallo Ingrid,
Pfingsten ist vorbei: hattest Du einen erholsamen/aufregenden Urlaub? Nimue ist sicher schon gespannt, wann sie „Effi Briest“ verschieben kann. Ich lese heute noch Camus „Die Pest“ zu Ende und werde diese Woche mit „Effi“ anfangen. Ich hoffe, dass Du noch dabei bist? Sonst hat sich leider niemand mehr gefunden. Aber es wäre auch nicht das erste Buch, das ich alleine lese. Fühle Dich also nicht unter Druck gesetzt.
Liebe Grüße
Hubert
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Hallo nimue,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Vielleicht darf ich etwas präziser werden? Folgendes Beispiel:
Maria hat unter „Hinweise, Links ...“ einen interessanten Link über „Dichterinnen“ hinterlegt. Ich wollte mich dafür bedanken und habe für Maria ein Gedicht einer dieser Dichterinnen gepostet („Hiroshima“ von Marie Luise Kaschnitz)!
Stehe ich jetzt mit einem Bein im Gefängnis? Oder Du? :redface:
Oder wir Beide? :zwinker:
(Meinem SUB würde es gut tun!) :breitgrins:Liebe Grüße
Hubert
PS: Ich hoffe, es waren nicht meine „oberlehrerhaften Kommentare“ die Dir die Diskussion „Was wird noch in 500 Jahren gelesen“ verleidet haben?
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Hallo Sandhofer,
hätte Garcia Marquez gesagt: „Ödipus Rex: spannender als die meisten/jeder Krimi(s).“ – Ich hätte, ohne zu überlegen, zugestimmt. Zumindest bin ich immer wieder fasziniert davon, dass das Stück, obwohl das Ende bekannt, einem in Atem hält. Ein Literatur-Klassiker? Ohne Zweifel; einer der ältesten? Auch klar. Zweifel habe ich aber, ob es wirklich ein Krimi ist.
Sicher bin ich mir aber, dass Sophokles nicht gelesen, sondern gesehen werden muß!Gruß
Hubert
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Hallo Chrissi,
da gute Bücher immer auf mehreren Ebenen gelesen werden können, Verfilmungen (auch gute) aber nur eine Ebene wiedergeben, fehlt im Film immer ein wesentlicher Aspekt. Wenn ich diese Arbeit zu schreiben hätte, würde ich „Die Brüder Karamasow“ wählen, weil ich es für Dostojewskijs besten Roman halte und von der Verfilmung mit Yul Brynner als Dimitri und M. Schell als Gruschenka begeistert war. Da diese Verfilmung aber schon sehr alt ist, schlage ich Dir „Schuld und Sühne“ von Dostojewskij vor. Dieser Roman wurde zuletzt 1998 verfilmt (Mit Ben Kingsley als Porfiri und Julie Delphy als Sonja). In der Arbeit könnte man darlegen wie die religiösen Aspekte des Romans im Film zurückgedrängt werden zugunsten von Elementen der Kriminalgeschichte. Auffallend ist z.B. bei fast allen Verfilmungen dieses Romans, dass nicht Raskolnikoff, sondern Porfiri am besten besetzt ist. (siehe in dieser Hollywood-Verfilmung: Ben Kingsley; in einer deutschen Verfilmung von 1959: Paul Verhoeven als Porfiri und in einer franz. Verfilmung von 1956 (Crime et Chatiment) Jean Gabin als Porfiri)
Viel Spaß bei der Arbeit
Hubert
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Hallo Erika,
was ist eine gute Verfilmung? Ich z.B. erwarte nicht, dass ein Film alle Aspekte eines Buches wiedergibt und würde einen Film, der solches versucht, da zum Misslingen verurteilt, eher schlecht finden. Also nicht eine gute Verfilmung, sondern Verfilmungen, die das Ansehen (unter den verschiedensten Aspekten) lohnen:
1910 Rußland: „Prestuplenie i Nakazanie“ (Regie: Wassil Gontscharow)
1913 Rußland: „Prestulplenie i Nakazanie“ (Regie und Darsteller des Porfiri: I. Wronski)
1916 Ungarn: „Raskolnikov“ (Regie: Alfred Deesy)
1923 Deutschland: „Raskolnikow“ (Regie und Drehbuch: Robert Wiene)
1935 USA: „Crime and Punishment“ (Regie: Josef von Sternberg)
1935 Frankreich: „Crime et Chatiment“ (Regie und Drehbuch: Pierre Chenal)
1956 Frankreich: „Crime et Chatiment“ (Regie: Georges Lampin)
1959 BRD: „Raskolnikoff“
1970 UdSSR: „Prestuplenie i Nakazanie“
1998 USA: “Schuld und Sühne” (deutscher Titel) Regie: Joseph SargentEher abraten würde ich von Verfilmungen wie z.B. „Sonja and the Madman“ (ägypt. Verfilmung von Schuld und Sühne)
Gruß
Hubert
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Hallo nimue,
Zitat:
Es ist völlig legal, kurze Auszüge aus urheberrechtlich geschützten Werken zu informationellen Zwecken zu posten. Was darüber hinaus geht, ist illegal.Da ist bei mir ein großes Informationsdefizit. Ein Beispiel: Natürlich kann ich in einem privaten Brief jemandem ein urheberrechtlich geschütztes Gedicht abschreiben. Was ist aber, wenn ich das gleiche Gedicht in einem öffentlich zugänglichen Forum poste? Wo sind die Grenzen? Ist das überhaupt gesetzlich geregelt? Gibt es Urteile? Fragen über Fragen! Ein weites Feld.
Liebe Grüße
Hubert
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Hallo zusammen!
Vielen Dank allen, die sich weiter an der Diskussion beteiligt haben und hoffentlich weiter beteiligen!!!
sandhofer:
Amado. Doch, doch, glaube mir.Danke für den Tip, werde ich nochmals lesen.
García Márquez.: '100 Jahre Einsamkeit', 'Die Liebe in den Zeiten der Cholera'. Ich hätte auch noch Vargas Llosa nennen können ('La ciudad y los perros'), Isabell Allende ('De amor y de sombra'), Pablo Neruda...
Du scheinst ja ein Liebhaber der lateinamerikanischen Literatur zu sein? Wie findest Du meine These: „Es könnte sein, dass man das 20. Jahrh. einmal das Jahrhundert der lateinamerikanischen Literatur nennen wird (so wie heute ja schon das 19. Jahrh. als das Jahrhundert der russischen Literatur gilt)“.? Ich würde zu Deiner Aufzählung noch nennen: Octavio Paz und Alejo Carpentier!? Zweifel hätte ich bei Pablo Neruda: Nicht weil er schlecht wäre; Nein, aber als Lyriker und doch ausschließlich mit Problemen Südamerikas befasst? Isabel Allende: Liebe ich, seit ich sie bei einer Lesung in Frankfurt (Buchmesse) erlebt habe, würde aber das „Geisterhaus“ vor „Liebe und Schatten“ sehen?
Harry Potter: einen gewissen Anspruch? eine spannende Vita des Autors?
Wäre möglicherweise eine eigene Diskussion wert?
Wahrscheinlich werden die Amerikaner überleben: Nord-, Mittel- und Süd.
Diese Aussage hat mich von Dir etwas überrascht, in Erinnerung eines anderen Postings von Dir über (nord-)amerik. Literatur; muß ich aber nochmals nachlesen
Steffi:
Leider werden doch immer mehr bekannte Bücher verfilmt (siehe Lolita, Herr der Ringe ...)Wieso leider, habe ich nicht verstanden. ??? Meiner Meinung schaden Verfilmungen (die man auch nicht ansehen muß) einem guten Buch nicht.
und deren Interpretation damit vorweggenommen.
„Schuld und Sühne (Verbrechen und Strafe)“ wurde schon mehr als zehn Mal!!! verfilmt. Dies hat aber weder dem Buch, noch den Interpretationsmöglichkeiten geschadet. Oder?
Vielleicht sind die Kontinente auch in ihrer Entwicklung zu weit entfernt, als dass es ein Buch geben könnte, das alle Völker gleichermaßen betrifft und berührt ?
„Siddharta“ von Hesse, beweist aber doch das Gegenteil.??
Obwohl "Ulysses" hat schon einen gewissen Mythos
:breitgrins: Höre ich da einen „Ulysses“-Fan heranwachsen? :zwinker:
@Sonja
Proust ist bei weitem nicht so umfangreich wie Balzacs Menschliche Komödie und auch die wird überleben (ist aber 19. Jahrhundert). Es kommt nicht auf den Umfang, sondern auf die Qualität an.Die Qualität bei Prousts „recherche ...“ bestreite ich nicht. Aber kennst Du viele, die das Werk schon komplett gelesen haben. Wahrscheinlich wird man da bei Joyce(-lesern) noch eher fündig.
Joyce ist bei weitem nicht so anspruchsvoll wie Dantes Göttliche Komödie und die wird seit dem 14. Jahrundert gelesen.
Interessant, dass die Damen eher für Joyce stimmen, die Herren eher dagegen. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Liebe Grüsse
Hubert
PS: Sollte ich jetzt irgend welchen Mist geschrieben haben oder irgend jemanden verärgert haben: ich war den ganzen Tag wandern (bei der Hitze) und bin ziemlich kaputt - wenn das als Entschuldigung zählt
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Steffi hat geschrieben
Effi Briest kenne ich schon und möchte ich nicht unbedingt nochmals lesenHallo Steffi,
klar, verständlich; aber die Frage sei erlaubt: weil es Dir nicht gefallen hat, oder weil es noch so viele andere gute Bücher gibt?
Liebe Grüsse
Hubert
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Hallo Sonja,
was hat dich den verärgert?
Nichts, im Gegenteil, ich komme gerade gut gelaunt, von einem Pfingstausflug zurück. Nein, im Ernst, ich hatte den Eindruck, die Montaigne-Diskussion alleine zu führen und das muß ja nicht sein. Ich kann auch „leise“ lesen.
Dieses Kapitel habe ich nicht verstanden. Warum macht sich Montaigne selbst so schlecht?Ob ich dieses Kapitel verstanden habe - : ??? Mein Eindruck: Montaigne macht sich hier nicht schlecht, sondern hat quasi als Eigen?-Therapie „gegen den Dünkel“ (Achtung Oberlehrer: Hochmut) alles aufgeschrieben was er nicht ist/kann/hat. Ich habe zumindest manchmal in einen Spiegel geschaut und werde diese Übung gelegentlich mal für mich machen.
Gruß
Hubert
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Hallo Sonja,
Zitat:
Männer können oft mit dem Molly-Kapitel nichts anfangen.Das ist erstens eine „doofe“ Verallgemeinerung und zweitens falsch. Ich fühle mich durchaus als solcher und kann mit dem Molly-Kapitel sehr viel anfangen.
Die Frage, ob Ulysses (das Molly-Kapitel) ein sinnliches Buch (Kapitel) ist, ist eine Diskussion wert. (bedarf aber erst einer einheitlichen Definition für „sinnlich“).
Sätze aus anderen Postings einzeln vorzuführen und „doof“ zu kommentieren, ist aber sicher kein gutes Argument für eine Diskussion, sondern um Dich aus einem Deiner Postings selbst zu zitieren: „unterste Schublade“
Gruß
Hubert (der sich der Gefahr, Montaigne in Zukunft alleine zu diskutieren, durchaus bewusst ist)
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Steffi hat geschrieben:
wie überdauert ein Buch diese Zeit ? Wenn es von möglichst vielen Menschen gelesen wird, entsprechend vermarktet wird und allen bekannt ist oder wenn es durch seinen Anspruch nur einem kleinen, somit elitären Kreis von Menschen zugänglich wird ?Meine Meinung: Ein Buch, das nicht schon zu seiner Zeit ein großes Publikum findet, wird auch 500 Jahre später kein gelesener Klassiker sein. Aber ohne einen gewissen Anspruch interessiert es später auch keinen mehr: Massenware gibt es immer wieder neue. Auch eine spannende Vita des Autors kann sehr hilfreich sein (siehe Dante, Cervantes, Hugo u.a.).
Nun zur Wertung (Bitte nur als Anregung zur weiteren Diskussion verstehen):
Suse:
Anthony Burgess „Clockwork Orange“: Ist das Buch nicht hauptsächlich durch die Verfilmung von Stanley Kubrick bekannt?
Irvine Welsh „Trainspotting“: In England sicher ein Kultbuch, aber nur Sex, Drogen und Gewalt ist mir zu wenig oder hast Du da eine Handlung erkannt?
Erica Fischer „Aimée und Jaguar“, sicher ein gutes Buch, aber Erica Fischer ist international zu unbekannt um zu überleben.
Mangas: Diese Massenware wird so schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen ist. Wenn Comics überleben, dann höchstens „Donald Duck“, weil originell, unverwechselbar und der erste?
Effenberg und Bohlen: Literatur???
*ggg* Haben Bücher, die Sandhofer nicht kennt eine Überlebenschance?
Gabriel Garcia Márquez: Es könnte sein, dass man das 20. Jahrh. einmal das Jahrhundert der lateinamerikanischen Literatur nennen wird (so wie heute ja schon das 19. Jahrh. als das Jahrhundert der russischen Literatur gilt) und dann hat Garcia Márquez gute Chancen. An welches Buch hast Du gedacht?
Jorge Amado: Zwar der bekannteste Schriftsteller in Brasilien, aber international? Da hat sicher Garcia Márquez größere Chancen.
Welche Bücher: „Dona Flor und ihre zwei Ehemänner“ oder „Herren des Strandes“? Können solche Titel überleben?Felix Krull: Die Ironie von Thomas Mann wird außerhalb Deutschlands zu wenig verstanden, als dass er international überleben könnte. Aber wenn schon Mann, warum dann dieses Werk? Es gibt doch bessere?
Harry Potter: Was zur Zeit von Montaigne die Amadis-Romane waren, das sind heute die Harry Potter-Romane: Von der großen Masse mit Begeisterung gelesen, aber bald gegen eine andere Masche ausgewechselt. Montaigne hat die Amadis-Romane übrigens nicht gelesen und bei Don Quixote haben sie zu einem Verlust des Realitätsempfindens geführt!
Vladimir Nabokov „Lolita“: Ein Roman, mit fast soviel Anspielungen wie „Ulysses“, aber bedeutend leichter zu lesen. Da der „Lolita-Komplex“ heute schon fast so sprichwörtlich geworden ist, wie der „Ödipus-Komplex“: gute Chancen.
Also, Herr der Ringe, Harry Potter oder Ulysses ?
War „Herr der Ringe“ nicht schon am verschwinden und wurde erst durch die Verfilmung wieder ins Leben gerufen? Hat aber Außenseiter-Chancen.
Harry Potter (siehe unter Sandhofer)
Ulysses: wenn Blooms-Day zum irischen Nationalfeiertag ernannt wird, mit Überlebenschancen, aber ansonsten zu anspruchsvoll um als „gelesener“ Klassiker zu Überleben.
@SONJA
Kafka! Proust! Joyce!Sicher, die drei gehören zu den Besten die im 20. Jahrh. geschrieben haben. Aber:
Prousts „Recherche ....“: zu umfangreich; Joyce: zu anspruchsvoll; Kafka: könnte sein!Ich fasse mal alle Vorschläge (incl. meinen) zu einer einheitlichen
NOMINIERUNG des Klassikerforums für die Wahl zum
„Klassiker des Jahres 2500 aus dem 20. Jahrh.“ zusammen:
1. Vladimir Nabokov: „Lolita“
2. Gabriel Garcia Marquez: „Cien anos de soledad“
3. Antoine de Saint-Exupéry: « Le petit Prince »
4. Franz Kafka: « Erzählungen »Also ein Buch aus Nordamerika (englisch) von einem russischen Autor, ein Buch aus Südamerika (spanisch), eins aus Frankreich und eins aus Deutschland, das ist schon mal sehr breit gestreut und international und wenn wir dann noch „Herr der Ringe“ und „Clockwork Orange“ als Außenseiter ins Rennen schicken, .... ???
Könnt Ihr damit leben? Ich hoffe aber, dass ihr eure Vorschläge noch etwas verteidigt! Oder mögt Ihr keine Diskussionen?
Liebe Grüße und Danke fürs Mitmachen
Hubert