Ich kann das Werk auch empfehlen. Es steht hier auf dem Schreibtisch und ich schau immer mal wieder rein.
Den Forumsangehörigen ist natürlich vor allem gleich die erste Narretei ans Herz zu legen. :breitgrins:
Beiträge von Leibgeber
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"VDS"? ... Ach so: Vor dem Sturm ...Man könnte ein Raten daraus machen.
WML und WMW
LdKM
DBK
und, nach einem Blick aufs Regal:
GL:winken:
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O, VDS ist ein wunderbares Buch mit unsterblichen Charakteren. Tante Schorlemmer und Pastor Seidentopf sind wirklich herrlich. Ich wünsche viel Freude bei der Lektüre (jetzt ist ja die Jahreszeit dafür, vor allem hilft ein bißchen Schnee...).Die Empfehlung, falls du dich nicht erinnerst, kam von dir
Es hat sich gelohnt, die Lesezeit einzusetzen, aber ich hab – im Falle Fontane mit Abstand von vielen Jahren – wieder festgestellt: meine Art Literatur ist das nicht.
Was ein Geschmacks-, kein Werturteil ist.Wird so sein, dass mir Vieles entgangen ist.
Die Strudel sind unter der scheinbar glatten Oberfläche, und ich hab gemerkt, dass eine spezielle Art Ironie da ist, aber zu deuten weiß ich sie nicht so recht.
Ich müsste nachlesen.Hab auch mal wieder festgestellt, dass ich zwar literarisch seit jeher in dieser zeitlichen Ecke hänge, aber die historischen Kenntnisse nicht ausreichen.
Ich überlege jetzt, nach seinem ersten Roman auch den letzten zu lesen, also "Stechlin".
Hatte ich vor vielen Jahren mal gelesen, auch das ohne besonderen Eindruck. Ich sollte es überprüfen.Und auf meiner Ewigen Liste zu lesender Bücher, die nur in meinem Kopf vorhanden ist, stehen auch die "Wanderungen". Die sich wohl auch ohne ein besonders Verhältnis zur Mark lesen lassen.
Im Zusammenhang mit dem Stopfkuchen wär natürlich "Unter dem Birnbaum" interessant.
Übrigens - hier schneits nit :breitgrins:
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Ich hatte die Woche über meinen Band Theodor Storm liegenlassen - als nächstes ist "Pole Poppenspäler" dran - und Theodor Fontane gelesen, nämlich "Vor dem Sturm".
Und weil mir gerade danach ist, bleibt Storm noch ein wenig weiter liegen, und es ist jetzt Wilhelm Raabe, "Stopfkuchen".
Heute brauchte ich was leichtes für Bus und S-Bahn, gewichtsmäßig, meine ich, und hab mal nebenbei die Rowohlt-Monographie über Wieland mitgenommen.
Schönes Wochenend, ich begeb mich zurück zur Roten Schanze.Leibgeber
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Mal wieder ein Beitrag hier. So gesehen auch ein Erster Satz. Er kam mir gerade bei einer Recherche zwischen, der Anfang eines der längsten, und schließlich auch edelsten und ursprünglichsten Werke deutscher Sprache
A, der edelste, ursprünglichste aller laute, aus brust und kehle voll erschallend, den das kind zuerst und am leichtesten hervor bringen lernt, den mit recht die alphabete der meisten sprachen an ihre spitze stellen. a hält die mitte zwischen i und u, in welche beide es geschwächt werden kann, welchen beiden vielfach es sich annähert. Vorgeschichte und geschichte unserer sprache verkünden solche übergänge allenthalben:
Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. Leipzig: S. Hirzel 1854-1960. -- Quellenverzeichnis 1971.
Ich hab danach noch einige andere Buchstaben-Anfänge nachgelesen. Der hier ist auch wunderschön:
U, der 20. buchstabe unseres alphabets (i und j als éinen buchstaben gerechnet), der 2. des runenalphabets, stellt den endpunkt unserer vocalreihe dar. um u hervorzubringen, wird die zunge nach hinten gezogen und in ihrem hinteren theile zum weichen gaumen gehoben, während sich die lippen vorschieben und zu einer kleinen kreisrunden öffnung zusammenziehen, so dasz im vordermunde ein ziemlich groszer resonanzraum entsteht, der die dumpfe klangfarbe dieses vocales bedingt. diese lippenrundung wird auch schon früh als hauptmerkmal dieses vocals erkannt: das u ist ein laut gemacht mit spitzigen lefftzen und zůsammen gezogen mund V. ICKELSAMER Avjb.
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Zum Thema Übersetzen fand ich vor einiger Zeit dies hier.
Spannend, find ich, wie da mal Übersetzungspraxis an einigen Beispielen erläutert wird.
Und was da zum Altern von Übersetzungen steht.Und so gesehen war ja vielleicht eine Neuübersetzung Dostojewskijs nötig.
Mag auch sein, eine schon alte Person übersetzt auch deswegen besser, weil sie mehr Erfahrung und Lebenserfahrung mitbringt, als die damals sehr junge E.K. Rahsin. ( Allerdings steht in meiner Ausgabe jeweils drin, dass die Erstübersetzungen später revidiert worden seien. )Nur, beurteilen kann ich es nicht. Dafür müsste ich ja russisch können.
Übrigens gibt es ja auch noch jede Menge andere Übersetzungen.
Über deren Qualität ich gar nichts weiß. -
Wobei man die Bibel genauso gut "verstehen" kann wie andere alte Bücher. Die Forschung ist ja weit fortgeschritten.Ich bin gern offen für Sekundärliteratur-Empfehlungen.
Also, im historischen Bereich, meine Exegesen mach ich mir einstweilen selber. :breitgrins:
Erinnere mich, dass ich in den 70ern "Und die Bibel hat doch Recht" von Werner Keller las.
Es hatte den anrüchigen Ruf populärer Sekundärliteratur, zumindest bei einem sehr ätzenden Gymnasiallehrer
aber ich fand es sehr spannend.Ansonsten z Zt, nach ein wenig Pause, wieder viel Theodor Storm.
Zweiter Band der 4-bändigen DKV-Ausgabe, Lizenz der WBG -
Novellen 1867-1880.
Wie ich so bin, hatte ja von hinten aufgedröselt zuerst den dritten gelesen, mit den späten Novellen.Gruß
Leibgeber -
Hier ein längeres und interessantes Portrait der Dostojewskij-Übersetzerin Swetlana Geier. Dass die schon so alt ist, wusste ich nicht. Möge sie auch noch das Gesamtwerk schaffen.
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Mir hat mal jemand, der sich mit Bibellektüre auskennt, gesagt, dass man, wenn man jeden Tag ein Kapitel liest ungefähr in einem Jahr "durch" ist. (oder waren es zwei Jahre??? :rollen:)Allerdings, das haut hin.
Und anders als in Häppchen käme ich damit auch nicht klar.Zitat
Allerdings wäre es nicht Sinn der Sache, sie zu lesen, sondern zu verstehen :zwinker:Ach, ich hab längst bemerkt, so ganz allgemeine Lebenserfahrung, dass ich nicht immer alles versteh und verstehen kann.
Damit muss und kann ich lebenAnsonsten lieg ich heute in den letzten Zügen mit "Die Brüder Karamasoff".
Und möchte das "Tagebuch eines Schriftstellers" direkt dranhängen.Die 1-3 Bibelkapitelchen pro Abend sind trotzdem noch drin.
Aber auch immer noch "Die Kinder der Finsternis", damit bin ich bald durch.
Dummerweise hatte ich aber noch während des Weihnachtsurlaubs diese
Eisler, Benita:
Byron : der Held im Kostüm / Benita Eisler. Aus dem Amerikan. von Maria Mill. - Genehmigte Taschenbuchausg., 1. Aufl.. - [München] : Goldmann, 2001. - 1084 S. : Ill. ; 19 cm
(Goldmann ; 72847 : btb)
Einheitssacht.: Byron <dt.>
Literaturverz. S. 1060 - 1065. - Lizenz des Verl. Blessing, München
ISBN 3-442-72847-9 kart. : EUR 17.00recht umfängliche Biographie begonnen.
Nein, ich werde in absehbarer Zeit nicht anfangen, Byron zu lesen.
Aber ist wirklich spannend.Feststellung - ich muss den Bücherberg unbedingt reduzieren. System reinbringen. Nicht mehr als drei parallel.
SO geht das nun wirklich nicht.
Sag ich mir ja immer wieder.
Seit vielen Jahren schon.
Nutzt nur nix. :breitgrins: -
Ein persönlicher Eindruck.
Hallo JHN,
das ist mal eine präzise, gut durchdachte und aufgeschriebene Kritik !!
Mal unabhängig davon, ob es nun tatsächlich der größte deutsche Roman ist.Ich hatte nie ein besonderes Verhältnis zu Fontane. Ein paar der bekannten Romane gelesen, als ich noch sehr jung war, und später ab und an mal in was reingeschaut.
So ist es bei mir überhaupt mit den deutschsprachigen Autoren aus der Ecke bürgerlicher Realismus des 19. Jahrhunderts.
Mit Raabe auch, mit C.F. Meyer, mit Keller.
Hatte mir ja schon bei Raabe vorgenommen, das mal zu überprüfen; bei Storm bin ich inzwischen dabei.
Wie es zufällig kommen kann, hatte ich "Vor dem Sturm" letztens in einer Ramschbuchhandlung liegen sehen, Insel-Taschenbuch.
Vielleicht ist es ja noch da.Wenn nur nicht der ewige Zeitmangel wär ...
Gruß
Leibgeber -
als Kind fand ich die Bibel spannend. Also die Kinderbibel, die mir & meinen Geschwistern meine Mutter vorgelesen hat. Als ich dann selbst lesen konnte, kam mit Gustav Schwab unter. Und gegen die Griechen & Römer hatte die Bibel dann aber sowas von schlechte Karten und machte keinen einzigen Stich mehr.Das war bei mir auch so.
Bis ich darauf kam, dass der Schwab natürlich auch alles total entferkelt hat. :breitgrins: -
ich bin auch neu und hier ein paar Fakten zu meiner Person, damit Ihr in den Diskussionen gezielter über mich herfallen könnt. :zwinker:
Gerne, steh ich drauf.Zitat
Bin seit wenigen Monaten in dem Lebensalter angekommen, das man als "middle aged" bezeichnet.
Ich bin auch so ein Fossil. Fühl dich also nicht alleine ...Zitat
Meine all time favourites sind so grob:
..................Wilhelm Raabe (leider leider sehr unterschätzt!)
Mag sein, dass da was dran ist. Ich hatte letztes Jahr mal "Stopfkuchen" angefangen, leider blieb der Roman dann liegen.
Fand es überraschend gut geschrieben.
Inwieweit ich gewisse Auslassungen in puncto afrikanische Ureinwohner als zeitbedingt hinnehme, muss ich mir noch überlegen ...Zitat
Theodor Fontane (Vor dem Sturm ist der größte deutsche Roman!)Echt?? Warum? Also, DAS interessiert mich wirklich.
Gruß
Leibgeber -
Danke Euch beiden für die neuen Hinweise. Mal sehen, wie viel ich noch schaffe.Du weißt und kennst das wahrscheinlich sowieso.
Gibts nicht auch einen Karl May, der in China spielt - Der Blaurote Methusalem ... ?
:breitgrins: -
Dauerlese-Projekt, bis auf Weiteres - Die Bibel.
Ich hab mich mal für die revidierte Elberfelder Fassung entschieden.
Ziemlich einfache Rechnung - ca. 1.500 Seiten, ca. 3 Seiten pro Tag, bin also in ca. 500 Tagen durch.
Oder irgendwie so.
Ich wünsche ein Schönes Neues Lesejahr.
Leibgeber -
Insgesamt ist mir die Darstellung zu sehr auf dem System der sich ergänzenden Konnotationen aufgebaut. Die Helden sind auch gar zu heldisch: Dieser Dachs erreicht ja den Status eines literarischen Mythos, fast wie Abraham. Ein wenig wird auch die Ansicht transportiert, dass sich Ausnahmemenschen alles erlauben können. Beispiel: Der Dachs überflutet für sein Bewässerungsprojekt kurzerhand ein paar Dörfer, sogar ohne die betroffenen Bewohner zu benachrichtigen: Peanuts im Mittelalter, im Gegensatz zu seinem schurkischen Nebenbuhler, dem alles genau aufgerechnet wird.Ich bin mit dem Roman noch nicht durch, und er wird auch bis ins neue Jahr liegen bleiben.
Hab aber 2/3 gelesen, und kann also sagen, dass ich dir zustimme.
Wobei es noch eine Frage für sich ist, inwieweit moralische Wertung stattfinden sollte/müsste.Andererseits dürfen meines Erachtens auch ruhig die Helden sehr heldisch, die Schurken sehr schurkisch sein.
Das betrifft bspw. auch das Thema des Ius Primae Noctis, von dem ja auch der Dachs ziemlich hemmungslos profitiert.
Das es aber, wenn ich mal der Wikipedia trau (was ich keineswegs grundsätzlich tu), so nie gegeben hat.Ich weiß über Niebelschütz (bisher) nicht sehr viel. Die Frage, die sich mir bei der Lektüre zunehmend stellte, war:
inwieweit betreibt der Roman höchstes sprachliches Können, Sprachverliebheit sozusagen, eigentlich als Selbstzweck?Gruß, und bis ins Neue Jahr dann.
Leibgeber -
Bei Rockmusik kommt es m.M.n. mehr auf den Sound an als auf intelligente Texte. Einer der genialsten Rocksongs aller Zeiten, "Tutti Frutti" von Little Richard enthält z.B. Textzeilen wie "Bebobalubabalabamboo", ..... but i like it.Klingt fast nach Schwitters oder Jandl, was? :breitgrins:
Ich wusste nichts von diesem Thread.
Vielleicht schreib ich gelegentlich was rein.Nur so viel -
Keep it hard - keep it heavy.Ein Schönes Neues schon mal. :winken:
Leibgeber
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Ich hab in den Weihnachtsurlaub u.a. mitgenommen, und lese gerad:
Drewitz, Ingeborg:
Bettine von Arnim : "... darum muß man nichts als leben" / Ingeborg Drewitz. -
München : Econ-und-List-Taschenbuch-Verl., 1999. - 383 S. : Ill. ; 19 cm
(Econ & List ; 26572 : Rebellische Frauen)
Literaturverz. S. 352 - 360. - Lizenz des Claassen-Verl., Hildesheim
ISBN 3-612-26572-5! Frohes Fest !
Leibgeber -
Das könnte ich - bis auf den letzten Satz - mitunterschreiben.
Es ist doch nur EIN Satz. :breitgrins:
Zitat
Der letzte Satz aber müsste heissen: Als ich sie las, machte ich mir noch keine Gedanken darüber, ob diese Bücher nun wichtig seien oder nicht. Lebenszeit (und damit Lesezeit) erschienen noch so unendlich ...Das war vor 30 Jahren sicherlich so.
Vor 20 nur noch bedingt.
Vor 10 absolut gar nicht mehr.
Und inzwischen heißt es
"Eins-zwei-drei im Sauseschritt
Läuft die Zeit - wir laufen mit."
Aber ich schaff es nicht mehr, Schritt zu halten.Steffi
Was ist GG? Grundgesetz?Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass der Roman zu eklichten vergammelnden Quallen und zerdetschten Krebsen besonders gut kommt. :breitgrins:
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da muss ich mich wohl mal outen: Ich habe ES in 2 Tagen gelesen (das waren noch Zeiten - Festanstellung! bezahlter Urlaub!). Großartiger Stoff. Bis auf die letzten 150 Seiten. Da bekommt King angst vor der eigenen Konsequenz und biegt alles ab, um dann bei einem konventionellen Horrorstück zu landen. Starker Einstieg. Super Mittelteil. Schwaches Finish. (Aber das gilt leider für viele Bücher von King.)Vielleicht hast du ja diagnostiziert, warum ich ES nicht ausgelesen hatte. Irgendwo so um Seite 750 bis 800 war ich hängengeblieben. Bis dahin gefiel es mir recht gut.
Übrigens - DAS waren noch Zeiten - keine Festanstellung, irgendwie nie so richtig Knete auf der Tasche (aber in Deutschmarkzeiten auch noch billiger Bücher-Ramsch), kein oder kaum bezahlter Urlaub - *flüster-kein-PC-der-so-viel Zeit-wegnimmt* und jede Menge Zeit zum Lesen. :breitgrins:
Also, ich versteh das nicht mit den unwichtigen Büchern. Wenn mir eines nicht gefällt, les ich es nicht aus.
Zwingt mich ja niemand zu.
So aus der Rückschau sag ich, mir kommen ja heut jede Menge Bücher unwichtig vor, die ich vor 10-20-30 Jahren gelesen hab - was für eine Zeitverschwendung ... aber, als ich sie las, kamen sie mir ja nicht unwichtig vor.Ich hab unlängst einen 1000-Seiter beendet, den ich recht gut fand.
Frank Schätzing, Der Schwarm.
So im Nachhinein - sind vielleicht doch 100 oder 200 Seiten zu viel.
Im letzten Drittel hängt es manchmal etwas.
Aber gutes Lesefutter, professionell geschrieben, der wissenschaftliche Hintergrund gut recherchiert (soweit ich es beurteilen kann) und gut in die Handlung integriert.
Bei den Personen geht es nicht so gänzlich ohne Schablonenhaftigkeit ab, aber insgesamt sind auch die gut, ohne die bei Unterhaltungsliteratur häufig vorkommenden Plattheiten und Peinlichkeiten.
Und political voll correct.War übrigens die ganze letzte Zeit über das Buch, welches ich Leute in Bus, Straßenbahn, S-Bahn am häufigsten lesen sah.
NICHT (mehr) Harry Potter. -
Ich hab einiges von Scheerbart gelesen, erinnere mich titelmäßig aber nur noch an "Na prost!" und "Lesabendio".
Und mir hat das sehr gut gefallen.
Nicht, weil er ein Klassiker der Utopischen Literatur ist. An sowas mach ich Gefallen nicht fest.
Sondern des Witzes wegen, hinter dem viel Ernst und Schmerz liegen, der großen Humanität wegen.
Und der Ausschließlichkeit wegen, mit der er für die Literatur gelebt hat.
Und weil er gut schrieb.
Man muss den Stil nicht mögen, aber er konnte einfach gutes Deutsch schreiben.
Absurd, phantastisch, humorvoll.
Ein großer Außenseiter der deutschen Literatur.