Ich finde das eher typisch fürs 19. Jahrhundert und nationenübergreifend. Weil: Ist das in der deutschen Literatur anders? (Wenn Frauen überhaupt halbwegs prominente Rollen erhalten.) Goethe? Vergiss es. Schiller? Vergiss es. Keller? Nur in ein paar Novellen, in den grossen Romanen nicht. Storm? Vergiss es. C. F. Meyer? Siehe Keller. Fontane? Vergiss es. Karl May? Vergiss es. In der englischen Literatur? Die Brontës? Vergiss es. Thomas Hardy? Vergiss es. George Elliot? Ich glaube nicht. Eine Ausnahme ist höchstens die meist völlig unterschätzte Jane Austen. :winken:
Eventuell Michaela von Burne? (Michéle de Burne im Original, klar.)
Meine derzeitige Zweitlektüre:
Guy de Maupassant, Unser Herz.
Eine Dame der Gesellschaft, klar und also von Ererbtem lebend, aber immerhin nach unglücklicher Ehe dahin gekommen, sich nicht mehr zu binden und stattdessen die Fische an der Angel zu haben ...
Die EPubs finden sich hier, bzw. etwas kompletter hier, dass sie aus Gutenberg übernommen sind, vermute ich aufgrund singulärer Wortschöpfungen wie "eisensüchtig" oder "Pomancier".
"Es handelt sich bei dieser Ausgabe um die Übersetzung der Werke des französischen Naturalisten durch Georg Freiherr von Ompteda, die 1898–1903 erstmals erschien und viele Auflagen hatte. Eine eigenwillige, aber zeitnahe Übertragung des französischen Klassikers."
Nach Tisch fetzte sich Massival, der immer melancholischer geworden war, an das Klavier und schlug ein paar Töne an. Frau von Burne schien aufzuwachen und stellte sofort ein kleines Programm zusammen aus ihren Lieblingsstücken.
Zeitnah, fraglos ... :breitgrins:
Ich hatte den Roman, wie auch "Bel-Ami" und "Mont-Oriol" schon mal gelesen.
So mit ca. 17.
Die alten Insel-Taschenbücher sind längst weggekommen (schön illustriert waren die).
Warum ich Lust verspürte, es wiederzulesen, weiß ich nicht.
Eventuell, weil ich mich vage erinnerte, dass es so irgendwie um Ökonomie der Gefühle geht.
Ein Thema, das ich nach so langen Jahren doch noch mal lernen möchte :breitgrins:
Gruß
Leibgeber