Beiträge von ikarus

    Hallo JMaria


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    Viel zu tun?


    Das kann man wohl sagen. Darum habe ich auch Dein Posting erst jetzt gelesen :redface:


    Mein Wagner-Projekt läuft ganz hervorragend. Ich habe mich bisher noch nie auf eine Oper so intensiv vorbereitet. Außer der Wagner-Biographie (über die ich kurz im Biographie-Thread was geschrieben hatte) habe ich die Rowohlt-Monographie über Hans Sachs gelesen und außerdem noch zwei Bücher über die Entstehungsgeschichte der "Meistersinger" mit Kommentaren.
    Letzte Woche bin ich dann extra mal an einem Tag nach Bayreuth gefahren um mir das Richard-Wagner-Museum anzuschauen. Es ist in seinem letzten Wohnhaus dort, der Villa "Wahnfried", untergebracht und überaus informativ. Im Garten des Hauses befindet sich auch die Grabstätte Wagners und seiner Frau Cosima.
    Als ich anschließend noch das Festspielhaus auf dem grünen Hügel aufgesucht habe, ging gerade eine Führung los, der ich mich natürlich gleich angeschlossen habe. So einen Blick hinter die Kulissen des Opernbetriebes zu werfen und dieses Haus betreten zu können, über dessen Geschichte ich in den letzten Wochen so vieles gelesen hatte, war schon sehr spannend.
    Morgen ist nun endlich die Vorstellung und ich bin mächtig gespannt und freue mich sehr darauf :smile: Dann reichts aber auch erstmal mit Wagner und ich werde mich wieder mit etwas anderem befassen. Hat mir aber großen Spaß gemacht, sich mal so richtig in ein Thema reinzuknieen und ich freue mich schon auf mein nächstes "Projekt": Ich habe zwar noch keinen blassen Schimmer, was das sein könnte, bin mir aber sicher, daß sich wieder mal so etwas ergibt.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Mir gings wie Erika, daß mich die Novellendiskussion nicht interessiert hat und ich deshalb die Postings auch nicht gelesen habe. Erst gestern habe ich mal wieder reingeschaut und konnte kaum glauben, was ich da alles las :entsetzt: Ich bin kopfschüttelnd vor dem PC gesessen und und habe immer nur "das gibt´s doch gar nicht" vor mich hingebrabbelt. Wenn man bedenkt, an welcher Kleinigkeit sich der Streit entzündet hat, kann ich auch nicht verstehen, wie das so eskalieren konnte. Alamir hat das Ganze an einen Schulhof erinnert - mich an einen Kindergarten.
    Aber Erika hat Recht. Es hat keinen Sinn Rechnungen aufzustellen. Auch mit Apellen an die Betreffenden hier zu bleiben werde ich mich zurückhalten, da es sich doch um erwachsene Menschen handelt und ich deren Entscheidung akzeptiere. Tränen werde ich keine vergießen, ich bin nur sehr enttäuscht, finde es schade und kann nicht verstehen, daß es so weit kommen konnte.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Nächsten Mittwoch, 2. Juni läuft um 23.50 Uhr im Bayerischen Fernsehen eine Verfilmung von Kafkas Romanfragment "Das Schloß". In den Hauptrollen zwei großartige Schauspieler: Ulrich Mühe und Susanne Lothar.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


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    ich wußte garnicht, dass Jürgen von der Lippe eine Lesesendung moderiert


    Doch, tut er. So viel ich weiß lief die Sendung bis jetzt erst zwei mal. Die erste Folge habe ich mir angeschaut. Es ist so eine Art "Literarisches Trio". Jürgen von der Lippe lädt sich zwei "lustige" Gäste ein, die "lustige" Bücher vorstellen. Vorgestellt wurden damals, wenn ich mich richtig erinnere, von Dieter Wischmeyer: "Eine Reise durch das Land der Bescheuerten und Bekloppten", von Nick Hornby "Fever Pitch" und von David Foster Wallace "Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich". Ich weiß noch, daß eine Kabarettistin (?) dabei war die ständig nur am Lachen und am Kichern war und mich unglaublich genervt hat. Annemie Hülchrath oder so ähnlich hieß sie. Die zweite Sendung habe ich mir daraufhin erspart. Muß man sich nicht antun. Da ist mir das "Dickerchen auf der Rolltreppe" (Elke Heidenreich über Denis Scheck) wesentlich lieber.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


    Danke für den Link.

    Dieter Dorns Shakespeare-Inszenierungen sind einfach der Wahnsinn! Glücklicherweise werden sie meist vom Fernsehen aufgezeichnet und dann auf 3Sat gezeigt. So wie morgen Abend, 29. Mai, um 20.15 Uhr "Der Kaufmann von Venedig". Das als kleiner Tip am Rande. Ich freue mich jedenfalls darauf.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Ojeh, was hab ich jetzt wieder angestellt? :redface:


    Es lag wirklich nicht in meiner Absicht jemanden zu beleidigen oder "von oben herab" zu behandeln. Mir war auch nicht klar, daß der Begriff "Leute" negativ aufgefaßt werden könnte. Ich hätte genauso gut "Leser" schreiben können. Wäre wahrscheinlich besser gewesen. Und gegen Harry Potter habe ich doch gar nichts gesagt, Wendy :rollen:
    Ich wollte lediglich ausdrücken, daß man an manche Bücher, wie z. B. die von Thomas Mann, anders herangehen muß als an reine Unterhaltungsliteratur um sie zu verstehen.


    JMaria


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    Schriftlich ist es für mich schwierig manches richtig rüberzubringen, ohne anzuecken oder mißverstanden zu werden


    Wie du siehst, geht´s mir genauso :rollen:


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Ich lese gerade eine Biographie über Richard Wagner von Martin Gregor-Dellin. Im Untertitel heißt sie "Sein Leben - Sein Werk - Sein Jahrhundert" und es ist meisterlich, wie es Gregor-Dellin gelingt, diese drei Aspekte miteinander zu verknüpfen. Erstaunt bin ich immer wieder über die Faktenfülle, die der Autor dem Leser präsentiert. Dem Buch muß eine ungeheure Recherchearbeit vorausgegangen sein. Jede Kleinigkeit, jede noch so flüchtige Begegnung wird erwähnt. Trotzdem liest sich das Buch sehr flüssig und spannend und die musiktheorethischen und philosophischen Exkurse halten sich in Grenzen. Ich kenne zwar keine andere Wagner-Biographie, kann mir aber nicht vorstellen, daß es eine bessere geben könnte.


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    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


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    Ich reagiere auch schon nicht mehr auf Postings, wenn über Thomas Manns' angeblichen Schachtelsätze und Langatmigkeit geschrieben wird.


    Ich habe mir auch erst überlegt, darauf was zu schreiben und hab´s dann auch bleiben lassen. Es ist wirklich schwierig, wenn nicht unmöglich, diesen Leuten begreiflich zu machen, daß es Bücher gibt, (und insbesondere die von Thomas Mann gehören dazu), bei denen es einfach nicht so wichtig ist wie die Geschichte ausgeht - und schon gar nicht, so schnell wie möglich ans Ende zu kommen - sondern daß vielmehr der Weg das Ziel ist. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen beim Zauberberg ein paar Seiten zu überblättern, sondern habe jeden Satz genossen und mich gefreut, daß es Bücher in so einer schönen Sprache gibt und ich sie lesen darf.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Danke für die Schilderung eurer Theatererlebnisse. Ich habe im Grunde nichts gegen moderne Klassiker-Inszenierungen und sehe es genau so wie Steffi:


    Zitat

    An Klassikern schätze ich, dass eine Interpretation und eine Reflexion auf heutige Gegebenheiten möglich sind - oder dass deren Aussage über einen langen Zeitraum gültig sind.


    Ich war schon oft verblüfft, wie aktuell die Aussage mancher Klassiker immer noch ist und dies wurde mir durch eine "moderne" Inszenierung erst so richtig deutlich. Zuletzt bei einer Aufführung von Molieres "Tartuffe". Beim Lesen des Stücks konnte ich damit relativ wenig anfangen. Erst während der Aufführung erschloss sich mir die Problematik der Verführbarkeit durch religöse Sektiererei, Esoterik und New Age.
    Ich habe dieses Jahr auch schon eine ähnliche Erfahrung wie Hubert mit seinem Goethe gemacht, daß weniger mehr sein kann. Bei einer Aufführung von Ibsens "Gespenster" bestand die Dekoration lediglich aus einem schwarzen Raum und einem Sessel. Ohne abgelenkt zu sein konnte man sich so nur auf die Dialoge konzentrieren, wodurch das Spiel eine große Intensität erlangte.


    Hubert schrieb:

    Zitat

    Wenn also bei den Drei Schwestern, zwei Dienerrollen gestrichen sind, würde ich da doch reingehen, wenn allerdings zwei der drei Schwestern fehlen, und statt dessen ein Bruder auftaucht, lass es.


    Das hoffe ich doch sehr, daß wenigstens die Hauptpersonen noch alle vorhanden sind. Ich werde es jetzt wohl so machen, daß ich mich mit diesem Stück beschäftigen werde und mir dann die Vorstellung ansehe. Vielleicht hat Steffi ja recht:


    Zitat

    Es könnte doch spannend sein, wie sich das Stück nach der Bearbeitung darstellt.


    Danke für eure Meinungen.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo Bluebell


    Ich habe mir den Film angesehen und er hat mir ganz gut gefallen. Egon Günther hat sich sehr eng an die Vorlage gehalten und die Schauspieler waren einfach brillant. Vor allem Lilli Palmer als Charlotte und Martin Hellberg als Goethe. Weniger brillant war dagegen die Kameraführung, die mich manchmal an einen Film eines Schüler-Video-Projekts erinnert hat und die Synchronisation war oft grausam. Darüber konnte ich aber hinwegsehen.
    Hatte dieser viel zu große gelbe Fisch in dem viel zu kleinen Glas eigentlich irgend eine Funktion? Der Arme hat mir mit der Zeit nämlich richtig Leid getan.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Da wir (noch) :zwinker: keine eigene Theater-Rubrik haben stelle ich meine Frage hier:


    Wieviel künstlerische Freiheit billigt ihr einem Theaterregisseur zu?


    Am Würzburger Theater wurden Tschechows "Drei Schwestern" inszeniert und natürlich wollte ich mir das Stück auch anschauen. Jetzt habe ich mit einigem Entsetzen in der Vorankündigung gelesen, daß die Regisseurin zwei Figuren gestrichen und dafür eine dazuerfunden habe :entsetzt: Ich kenne zwar das Stück nicht und weiß somit auch nicht um die Relevanz der gestrichenen Rollen, halte so etwas aber schon für einen gravierenden Eingriff. Ich gehe immer davon aus, daß ein Autor weiß was er tut und wenn die beiden Figuren überflüssig wären, hätte Tschechow sie auch nicht konzipiert.
    Soll ich mir dieses verstümmelte Stück trotzdem ansehen? Oder mir diese Regisseurinnen-Selbstinszenierung lieber ersparen.
    Vielleicht hat jemand eine Meinung dazu.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo Hubert


    Vielen Dank für Deinen Hinweis. Das wäre mir mit Sicherheit entgangen. Da wir den Roman hier schon mal zusammen gelesen haben, werde ich mir die Verfilmung in jedem Falle anschauen und freue mich darauf. Auch weil DEFA-Literaturverfilmungen in der Regel sehr werkgetreu sind.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


    Danke für Deine Wünsche :smile:


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    Auch meine Aufmerksamkeit lies eher nach, vielleicht weil wir auch schon ziemlich lange an dem Buch lasen.


    Da bin ich ja froh, daß es nicht nur mir so ging. Ich finde, man merkt diesem 6. Buch an, daß es mehr aus kommerziellen Gründen geschrieben wurde. Es ist wie die vorherigen 5 Bücher komprimiert auf ein eines. Vom Aufbau her genau gleich und wahrscheinlich deshalb ohne große Überraschungen.


    Zitat

    Ich freu mich auf unsere Thomas Mann Leserunde wenn du wieder da bist.


    Thomas Mann ist gebongt. :smile: Das wird allerdings noch eine Weile dauern, denn bis 20. Juni (da ist die Aufführung) werde ich mit Richard Wagner, Hans Sachs und den "Meistersingern" beschäftigt sein.


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo zusammen


    Gerade noch rechtzeitig vor meinem Urlaub bin ich mit dem 6. Buch fertig geworden. So richtig glücklich wurde ich damit allerdings nicht, was vielleicht daran lag, daß der Roman für mich mit dem 5. Buch abgeschlossen war und ich dieses letzte Buch, zugegebenermaßen, mit nachlassendem Interesse las.
    Diesen Traum über Verschwendung und Geiz mit Julus und Avarus empfand ich als sehr langatmig, die "Vision" über die Geschichte des Stückes Klopapier albern und auch etwas bemüht. Die Robinsonade zum Schluß hat mir dagegen ganz gut gefallen.
    Insgesamt war das Buch wesentlich tiefgründiger und komplexer als ich mir das vorgestellt habe.
    Das hätte ich auch nicht erwartet. Und offensichtlich fühlte sich Grimmelshausen auch von manchen seiner zeitgenössischen Lesern zu oberflächlich gelesen: "Läßt sich aber indessen ein andrer der Hülsen genügen und achtet der Kern nicht, die darin verborgen stecken, so wird er zwar als von einer kurzweiligen Histori seine Zufriedenheit, aber gleichwohl dasjenige bei weitem nicht erlangen, was ich ihn zu berichten eigentlich bedacht gewesen;..." schreibt er im 1. Kapitel der Continuatio. Dank eurer Mithilfe ist es mir gelungen, zu einigen Kernen vorzudringen. Allerdings längst nicht zu allen, wie ich fürchte.


    JMaria: Ich fahre dieses Mal noch nicht in den Schwarzwald, obwohl das jetzt gut passen würde, sondern in den Thüringer Wald. Diesen durchquere ich auf dem "Rennsteig", dem wohl bekanntesten Wanderweg Deutschlands. Ich habe diese Tour vor 10 Jahren schon einmal gemacht und freue mich auf ein Wiedersehn mit dieser herrlichen Landschaft dort. Im Rucksack wieder mit dabei: J. G. Seume. Diesmal seine Autobiographie "Mein Leben".


    Viele Grüße
    ikarus

    Hallo JMaria


    Für Jokers-Tipps bin ich zwar immer sehr empfänglich, aber die Meistersinger habe ich in der Tat schon. Trotzdem Danke für den Hinweis (und das Aufmachen eines eigenen Threads :smile: ).
    So wie´s aussieht, werde ich mich erst nach Pfingsten so richtig in die Materie vertiefen können.


    Viele Grüße
    ikarus