Beiträge von Jaqui

    Ich habe lange über sandhofers Frage "Schreiben/Diskutieren wir zu wenig über Klassiker" nachgedacht und ich kann natürlich nur für mich sprechen.


    Die eine oder andere Diskussion fände ich zwar sehr interessant, aber mein Wissen reicht bei weitem nicht aus um wirklich mitzudiskutieren. Manchmal steige ich auch ganz aus, vor allem wenn speziell auf ein Werk eingegangen wird, dass ich weder gelesen habe, ja meist nicht mal vom Namen her kenne.


    Da würde auch eine Frage meinerseits nichts bringen, denn wo sollte ich ansetzen. Die einzig logische Antwort die nur kommen könnte, wäre: Lies das Buch. Und dabei meine ich jetzt nicht speziell Threads zu einem bestimmten Buch, sondern allgemeine Threads, die sich nach und nach auf eine Ebene begeben, wo ich einfach nicht mitkomme.


    Das soll keine Kritik sein oder eine Anregung "einfacher" oder "primitiver" zu schreiben, dass auch Leute wie ich, die sich nicht so heimisch in der Klassikerwelt fühlen, mitkommen. Es soll lediglich eine Erklärung der Frage sein. Ich würde gerne manchmal mitdiskutieren, aber das Niveau der einen oder anderen Unterhaltung finde ich zwar sehr interessant und anregend, aber leider viel zu hoch für meine Anfängerkenntnisse auf diesem Gebiet.


    Das alles hält mich allerdings nicht davon ab weiterhin "blöde" Fragen zu stellen und mich einzubringen wo ich mitmachen kann. Und vor allem nicht davon weiterhin Klassiker zu lesen.
    In diesem Sinne.


    Katrin


    Ich als Eltern hätte da evtl. eine längere Verlobungszeit in Erwägung gezogen, um zu sehen, wie weit es mit der großen Verliebtheit des Herrn Grünlich wirklich her ist (und dabei dann seine Geschäfte beobachtet und sein Vermögen bzw. seine Firma nochmals ausführlich geprüft :zwinker:).


    Da gebe ich dir recht, aber man hat bei der Diskussion von Herr und Frau Konsul gesehen, dass deren finanzielle Situation auch nicht die beste ist. Immerhin hat sich das Vermögen zwar nicht halbiert, aber dennoch ist ein beachtlicher Teil weg. Wenn es so rosig wäre, hätte Bethsy wohl ohne Diskussion ihren Diener bekommen.
    Vielleicht wollten sie wirklich nur das Beste für ihre Tochter und haben gehofft dass die Liebe schon noch kommen wird.




    Nun ja, daß Geld zu Geld will ist verständlich; allerdings glaube ich kaum, daß heutzutage Zwangsehen geschlossen werden und Frauen gar nichts mehr zu melden haben, was die Partnerwahl betrifft. Reiche Leute haben evtl. nur einen etwas eingeschränkteren Kreis, aus dem sie ihre zukünftigen Partner wählen können, wenn sie sich nicht mit "armen Schluckern" einlassen wollen bzw. sollen. (Ich beziehe mich jetzt nur auf westliche Kulturen, bei anderen Kulturkreisen kenne ich mich zu wenig aus.)


    In der westlichen Kultur wird man wohl kaum mehr Zwangsehen finden. Ich hätte mich zumindest nicht verheiraten lassen. Dass die Eltern mit der Wahl des Partners nicht unbedingt zufrieden sind, kann schon vorkommen, auch dass sie einem das mitteilen, aber wirkliche Kosnequenzen gibt es wohl eher keine mehr.


    Was ich vorher noch fragen wollte: Im Text kam öfter der Begriff "Vatermörder" vor. Kann mir jemand sagen was damit gemeint ist?
    Ich habe es schon gefunden. Wikipedia kennt wie immer die Antwort. Wusste nicht, dass das so genannt wurde. Man lernt wirklich nie aus.


    Katrin

    Dass der Roman so spannend ist und ich das Buch kaum mehr weglegen möchte, habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Ich bin wirklich erstaunt wie sehr mich die Geschichte, vor allem um die kleine Tony, fesselt.


    Ich habe heute den dritten Teil beendet und bin nur mehr schockiert über die Machenschaften des Herrn Grünlich. Anfangs fand ich ihn sehr sympathisch und zuvorkommend, aber dann will er Tony unbedingt und mit allen Mitteln haben.
    Enttäuscht bin ich auch vom Konsul und seiner Gattin. Anstatt hinter ihrer Tochter zu stehen und ihr so einen Widerling zu ersparen, reden sie ihr auch noch Gewissensbisse ein, dass sich der ach so verliebte Herr dem Freitod hingeben wird, wenn sie ihn nicht heiraten wird. Wo kommen wir denn da hin wenn ich jeden Mann heiraten muss, der sich ansonsten umbringen will? Ich dachte bisher immer, dass solche Eheschließungen, bei denen die Frau (fast) nichts zu sagen hat, nur in den Königshäusern vorkam. Aber anscheinend war das Ende des 18. Jahrhunderts auch in den bürgerlichen Lagern der Fall.


    Restlos jede Sympathie hat der nette Herr dann bei den Verhandlungen verspielt. Da wird wie auf dem Viehmarkt gehandelt. Wenn er doch so verliebt in sie ist, wie er sagte, müsste er sie doch gratis und mit Handkuss nehmen. Anscheinend ist er nur auf das Geld aus. Ich könnte mich noch seitenlang über diese Person aufregen, aber es bringt wohl nichts.
    Für Tony hoffe ich, dass sie dennoch ein angenehmes Leben führen wird, denn im Moment ist sie die einzige Person, die ich wirklich mag. Auch wenn sie tatsächlich wie alle anderen Buddenbrooks nur von Geld redet. Da geht es mir aber wie Sir Thomas, ich mag sie dennoch.


    Und Thomas, der Liebling des Konsuls, hat also eine Liebschaft mit einer Blumenverkäuferin. Wenn das der Herr Papa wüsste :smile:


    Sehr leid getan hat mir übrigens Morten, er hat Tony anscheinend wirklich gern und will sie nicht nur wegen ihres Geldes haben, aber da hat ihm der Herr Grünlich einen Strich durch die Rechnung gemacht.


    So, nun ist der Beitrag viel länger als beabsichtigt. Ich wünsche euch noch viele Lesestunden, ich werde mich heute abend weiter dem Roman widmen.


    Katrin


    Edit: Habe ich es überlesen oder wird nicht gesagt wie alt Herr Grünlich ist? Mich würde nämlich der Altersunterschied interessieren.


    Ich teile Deine Begeisterung, die steigerungsfähig ist, falls Du Dir etwas mehr entlocken lässt ... :zwinker:


    Nun, ich kann dir gerne sagen wieso ich begeistert bin. Ich habe es erst wieder kürzlich mit dem Zauberberg versucht und bin, wieder einmal, kläglich gescheitert. Ich habe diese ganze atmosphärische Erzählung, in der seitenlang nichts passiert, nicht ausgehalten.


    Buddenbrooks ist ganz anders. Das Buch hat eine Handlung, die auch noch spannend ist. Man erfährt schon allein in den ersten Seiten mit wem man es zu tun hat. Und ich finde auch die kleinen Anspielungen über die Familie sehr spannend. Vor allem, dass der alte Buddenbrook seinen ersten Sohn im Grunde nicht leiden kann, weil seine erste Frau nach dessen Geburt gestorben ist, hat mich überrascht.


    Eigentlich war ich immer der Ansicht, dass die Kinder (vor allem die Burschen) über dem Leben der Frau standen. Das es hier anders ist, hat mich eigentlich erstaunt.


    Und nun werde ich weiterlesen und mal schauen wie weit ich heute noch komme.


    Katrin

    Ich habe nun den ersten Teil ebenfalls beendet und entgegen meiner ersten Annahme liest sich das Buch sehr flüssig.


    Mittlerweile habe ich das erste Kapitel des zweiten Teils hinter mir und die kleine Clara ist bereits auf der Welt. Bisher bin ich sehr begeistert von dem Buch und ich bin froh, dass ich nach dem "Zauberberg" noch einmal einen Mann lese.


    Katrin

    Ich habe mir heute das Buch aus der Bib geholt und zu lesen begonnen. Bisher habe ich nur das erste Kapitel gelesen und bin mit dem Namen noch ein wenig durcheinander, aber das wird schon noch.


    Katrin

    Ich war hier, aufgrund meiner seltenen Lektüre der Klassiker, nie einer der Vielschreiber. Aber durch Umzug und beruflichen Stress habe ich leider meine ganzen Forenaktivitäten zurück schrauben müssen.


    Aber ich habe vor das wieder zu verändern, und ich gebe Thomas recht, es gab immer wieder "Dümpelzeiten" des Forums, aber sie wurden immer überstanden.


    Katrin

    Da ich am Zauberberg kläglich gescheitert bin, würde ich es gerne mit einem weiteren Buch des Autors versuchen. Sollte es bei Juni bleiben, bin ich dabei, falls der Termin auf Juli verschoben wird, kann ich nicht mehr, da bin ich knapp drei Wochen am schönen Meer.


    Katrin

    Nach meinem Umzug stehen nun alle Bücher in einem Raum. In vier Billy-Regalen stehen die meisten davon leider zweireihig, aber viel mehr Platz für Regale wollen wir eigentlich nicht mehr verwenden.


    Katrin

    Hallo Latina,


    herzlich willkommen.


    Kafka gehört auch zu meinen Lieblingsautoren, an Manns Zauberberg bin ich bereits zwei Mal gescheitert, aber man soll die Hoffnung nie aufgeben, irgendwann werde ich das Buch mal lesen.


    Ich wünsche dir viele neue Buchtipps,
    Katrin

    Da ich gerade "Die Insel des vorigen Tages" lese, möchte ich hier auch kurz meine Meinung zu Eco kundtun.
    Wenn ich dieses Buch nicht in einer Leserunde lesen würde, hätte ich es schon lange in die Ecke geschmissen.


    Ich habe dieses Buch begonnen in der Hoffnung zu erfahren, wie Roberto auf das verlassene Schiff kommt und ob dort wirklich noch ein zweiter herumgeistert. Stattdessen wird kapitellang über Robertos Kindheit und den 30-jährigen Krieg berichtet. Nachdem ich mich endlich damit abgefunden habe, dass wir wohl nie etwas über dieses Schiff erfahren werden, sind wir plötzlich auf dem Schiff und Eco läuft zur Hochform auf.


    Er erläutert wie man die Längengrade berechnen wollte, wie das Weltbild damals war und überhaupt sehr viel über die damalige Zeit - einfach nur herrlich.


    Und dann ganz plötzlich flacht alles wieder ab - die Story dreht sich nur mehr um Robertos Bruder Ferrante (der nur in seiner Fantasie besteht), dem er in Gedanken zum Spion und zum Liebhaber seiner Angebeteten macht. Ich bin echt froh, wenn das Buch endlich aus ist.


    Wobei mir "Der Name der Rose" sehr gut gefallen hat - ich bin also nicht ein Eco-Hasser oder so, falls das jetzt einer denken mag, aber wir beide können eben nicht wirklich miteinander :breitgrins:


    Katrin

    Hallo Trevor,


    herzlich willkommen nun auch in diesem Forum :winken:


    Schätze wirst du hier sicher finden und Abstriche müssen wir leider alle machen. Ich würde auch gerne viel mehr lesen, aber leider reicht die Zeit hinten und vorne nicht dazu.


    Katrin

    ...mir reichen schon ein paar Sätze und eine Inhaltsangabe, um zu wissen, dass ich meine Zeit nicht mit solchem gequirltem Mist verbringen möchte (es gibt bedeutend Wichtigeres zu lesen als "Fantasy")...


    Tja, es gibt eben unterschiedliche Meinungen, die man akzeptieren muss. Solange man die Menschen dahinter nicht runtermacht nur weil sie diesen "gequirltem Mist" lesen (so wie ich) habe ich damit kein Problem.


    Katrin