Hallo,
Ja, das Kleid kann es auch sein, habe ich mal wieder zu viel hineininterpretiert :redface:
Ich wollte mich ja auch nur schon vorab bedanken, klar können wir gerne weiterhin diskutieren, das Buch gibt ja eine Menge Stoff her.
Katrin
Hallo,
Ja, das Kleid kann es auch sein, habe ich mal wieder zu viel hineininterpretiert :redface:
Ich wollte mich ja auch nur schon vorab bedanken, klar können wir gerne weiterhin diskutieren, das Buch gibt ja eine Menge Stoff her.
Katrin
Hallo,
da sich die Conrad-Leserunde dem Ende neigt, könnten wir uns hier ja schon mal um einen Termin kümmern. Wie sieht es denn bei euch im Juli noch aus? Ich könnte um den 20. herum, denn ab 9. Juli stecke ich in einer SF-Leserunde. Im August geht auch erst gegen Mitte/Ende des Monats.
Katrin
Hallo ihr zwei,
ich bin auch fertig und sehr beeindruckt vom Schluss. Habe ich das missverstanden oder ist Kurtzs Freundin bei der Marlow am Schluss ist, schwarz?
Seite 123: Sie streckte ihre Arme wie nach einer entfliehenden Gestalt aus, streckte sie schwarz und mit verkrampften, blassen Händen über den....
Was ich davon halten soll, dass Marlow es nicht über sich gebracht hat der Frau die Wahrheit zu sagen, weiß ich noch nicht so genau. Immerhin hat Kurtz immer davon gesprochen, dass er die Wahrheit haben will. Auf der anderen Seite bringt es auch nichts jemanden die Illusionen zu nehmen, es stellt sich auch die Frage ob sie ihm geglaubt hätte. Immerhin scheint sie den Mann vergöttert zu haben. Genauso wie viele andere auch.
Der Schluss lässt mich sehr nachdenklich zurück. Marlow kennt die Wahrheit über Kurtz, aber wie wird er sich an ihn erinnern? So wie alle ihn sehen oder so wie er ihn kennen gelernt hat?
Conrad hat es wie kein anderer geschafft mich zum Nachdenken zu bringen und das finde ich wunderbar an diesem Buch.
Danke für eure Beiträge, es hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich auf weitere Leserunden.
Katrin
Hallo Anita,
muss dir ja nicht peinlich sein. Im Gegenteil, Conrad ist wunderbar zu lesen. Wird sicher nicht mein letztes Buch von ihm sein.
Kurtz ist mir unsympathisch, so ganz verstehe ich die Verehrung der anderen nicht. Er scheint ja nur mit Angst und Grausamkeit zu herrschen. Dass ihn alle anbeten (auch die Weißen) ist mir noch nicht ganz klar. Vielleicht kommt noch eine Erklärung die einleuchtender ist als, "er kann so toll Gedichte erzählen".
Katrin
Im zweiten Teil gab es nun aber durchaus schon einige Stellen, wo ich verärgert die Stirn runzeln musste (auch wenn man Marlows Wahrnehmung nicht mit Conrads Einstellung gleichsetzen darf).
Mir kam es so vor, als ob Marlow den Afrikanern im ersten Teil noch mehr Sympathie und Mitgefühl und vor allem weniger Arroganz entgegen bringt. Wie er seinen Heizer beschreibt, ist absolut demütigend ("dressiert" trifft den Nagel auf den Kopf, Jaqui)! :grmpf:
Das stimmt sicher. Im ersten Teil beschreibt Marlow ja nur Ereignisse und Personen die er nicht kennt oder je gesehen hat. Und jetzt plötzlich trifft er auf sie. Ich habe aber schon das Gefühl, dass er fasziniert von den Schwarzen ist. Er will sie studieren und näher kennen lernen, aber als Ebenbürtig oder Gleichwertig sieht er sie nicht. Man darf halt wirklich nie vergessen in welcher Zeit das Buch geschrieben wurde. Zumindest wurde den Schwarzen damals schon zugestanden eine Seele zu haben.
Ich bin am Ende des 2. Kapitels angelangt und warte nun gespant auf die Begegnung von Marlow mit Kurtz. Den Mann gibt es also wirklich :breitgrins:
Katrin
Hallo,
ich bin nun fast am Ende des 2. Kapitels und diesen Nebel fand ich sehr gut beschrieben. Ich hatte das Gefühl Conrad beschreibt hier das Eindringen des weißen Mannes in die Welt der Schwarzen. Die Weißen waren blind (wie im Nebel) für die Anliegen der Afrikaner. Sie hatten keine Ahnung was sie anrichten und man sieht ja auch, dass sie diese Leute gar nicht als Menschen wahrnehmen, sondern als Tiere, die man wie Hunde dressieren kann.
Der Nebel lichtet sich zwar hin und wieder, aber die Erkenntnis hier etwas falsches zu tun, kommt nicht oder nur sehr, sehr zaghaft.
Conrads Erzählweise finde ich sehr bildgewaltig und ich konnte die Anspannung der Menschen auf dem Boot geradezu fühlen.
Katrin
Hallo Bluebell,
ich denke auch nicht, dass dir etwas entgehen wird. Mit so vielen Symbolen arbeitet Conrad meiner Ansicht nach nicht.
Katrin
Hallo Anita,
interessante Zitate, auf die ich achten werde, wenn ich so weit bin. :winken:
Katrin
Ich habe das erste Kapitel nun auch beendet und ich bin auch sehr begeistert von der Geschichte.
Bluebell: Dein Versuch das Buch auf Englisch zu lesen ist wirklich sehr löblich, auch wenn ich es nie versuchen würde. Ich hätte immer Angst ich verpasse etwas sehr wichtiges.
Die Szene mit dem Fluss und der Landkarte fand ich auch sehr interessant und die Vorzeichen sieht der Leser wirklich sehr gut, nur unser lieber Marlow anscheinend nicht.
Anita: Dass Conrad das Wort "Finsternis" oder "Dunkel" sehr oft erwähnt, ist mir auch aufgefallen.
Über Kurtz bin ich ich mir auch noch nicht sicher, gibt es ihn wirklich oder kennt ihn nur jeder vom Hörensagen? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass keiner den Mann je gesehen hat.
Katrin
Hallo Bluebell,
Danke für die Zusammenfassung seines Lebens. Zwei Sachen sind mir schon aufgefallen, die im Buch verarbeitet wurden. :winken:
Katrin
Hallo,
ich habe jetzt bis Seite 24 meiner Ausgabe gelesen und bisher erfüllt das Buch meine ganzen Erwartungen.
Dass es sich hier um einen Roman handelt, der die Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen anprangert, sieht man schon in den ersten Seiten.
Gut fand ich dabei den Satz auf Seite 11: Die Eroberung der Welt, die im wesentlichen darauf hinausläuft, dass man sie denen fortnimmt, die eine andere Hautfarbe oder etwas plattere Nasen als wir haben, ist, genau besehen, nichts Erfreuliches.
Stellt sich für mich die Frage ob Marlow schon am Beginn seiner Reise so gedacht hat, oder ob das erst mit der Zeit gekommen ist. Denn anscheinend kann er es gar nicht erwarten in die Mitte des Kontinents zu gelangen. Denn obwohl ihm bewusst war, dass viele nicht zurückkommen, geht er seines Weges.
Gut fand ich dabei den Ausspruch auf Seite 17 als er die strickenden Frauen sieht, die im Sekretariat sitzen Morituri te salutant.
Da Marlow nicht der Ich-Erzähler ist, frage ich mich schon die ganze Zeit wer denn nun der Ich-Erzähler ist und ob wir den je zu Gesicht bekommen werden.
Katrin
Hier ist Platz für Materialien zum Buch und zum Autor :winken:
Hallo liebe Mitleser,
heute startet die Leserunde zu "Herz der Finsternis" von Joseph Conrad.
Ich wünsche uns allen viel Spaß dabei und freue mich auf eine anregende Diskussion :winken:
Ich lese übrigens die SZ-Ausgabe [kaufen='3937793186'][/kaufen]
Katrin
Hallo Poppea,
na, das sind ja eine Menge Autoren, die ich auch sehr schätze. Da werden wir uns sicher bald über den einen oder anderen unterhalten können :winken:
Katrin
Ein bißchen habe ich den Eindruck, Leserunde sind nicht so das Wahre für mich. Bin lesetechnisch wohl zu lahm! :rollen:
Bei mir kommt es immer auf das Buch an, wenn es mich fesselt lese ich gerne schneller, bei Klassiker brauche ich allerdings immer etwas länger und manche beende ich auch nie. :winken:
Katrin
Hallo Birgit,
Ja, das mit den Reliquien war wirklich sehr eindrucksvoll beschrieben. Was mich aber am meisten gewundert hat war die Leichtgläubigkeit der Menschen. Da kommt einer daher und behauptet dass dies ein Knochen irgendeines Heiligen ist und alle fallen auf die Knie. Und wenn dann ein paar Monate später noch einer daherkommt und das selbe behauptet wird er davongejagt wenn nicht gar schlimmeres. Wieso fragt hier keiner welche Reliquie denn nun die wahre ist?
Aber Eco hat recht. Meist rennen Menschen Träumen hinterher. Wie oft sagt man denn im Leben: Wenn ich das geschafft habe, dann wird das und das so sein. Und wenn dann dieses Ereignis eintrifft ändert sich nichts, im Gegenteil, meist setzt man sich ein neues Ziel damit es besser wird im Leben.
Katrin
Hallo Birgit,
So, so, du bist schon länger fertig und sagst das nicht mal :breitgrins:
Ich habe Baudolino nicht in einem Rutsch gelesen, zwischendurch habe ich zwei Krimis genossen: Stieg Larsson - Verblendung und James Patterson - Die 6. Geisel. Außerdem habe ich immer wieder in Erasmus von Rotterdam von Stefan Zweig gelesen.
Aber nun habe ich Baudolino beendet und der Schluss entschädigt für die zähen Seiten davor. Also mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Dass ausgerechnet Baudolino seinen Vater umgebracht haben soll erstaunt mich sehr. Den Poet habe ich die ganze Zeit falsch eingeschätzt, dem hätte ich so eine Tat gar nicht zugetraut. Es wäre noch schön gewesen wenn wir erfahren hätten ob Baudolino wieder seine Hypathia gefunden hat und ob sein Kind nun ein Junge oder ein Mädchen geworden ist. Aber ein offenes Ende ist auch ein schönes Ende.
Etwas schade finde ich, dass Eco keinen Anhang geschrieben hat indem er dem Leser sagt was von den geschichtlichen Daten denn nun wahr ist und was nicht. Was Friedrichs Tod angeht so habe ich bei wikipedia gelesen, dass es mehrere Vermutungen gibt was wirklich geschehen ist. Tatsache ist, dass er in einem Fluss gestorben ist, aber keiner weiß wieso. Ist er vom Pferd gestürzt, hatte er einen Herzinfarkt, war das Wasser zu kalt. Wir werden es nie erfahren.
Alles in allem muss ich sagen, dass mir Baudolino mit einigen Abstrichen gegen Ende des Buches sehr viel Spaß gemacht hat. Ein Buch, dass man gelesen haben kann, aber sicher nicht muss und an Ecos Name der Rose kommt es meiner Ansicht nach sowieso nicht ran.
Aber danke für die Leserunde, es hat mir viel Spaß gemacht.
Katrin
Auf jeden Fall bin ich dieser Leserunde dankbar, denn ohne sie hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht beendet, mir liegt Fantasy nicht so sehr... Nun bin ich aber froh, daß ich durchgehalten und Umberto Eco's Roman kennengelernt habe.
Da kann ich dir nur zustimmen, ohne die Leserunde hätte ich das Buch schon lange weggelegt und was anderes gelesen.
Fantasy liegt mir schon, aber wenn ich einen historischen Roman lese, dann erwarte ich auch historische Fakten und eine historische Geschichte und nicht seitenweise Fantasyfiguren, die einem Horrorkabinett entsprungen sind.
Aber sag mal, wie lange bist du denn schon fertig?
@josmar: Liest du noch oder hast du das Buch schon beiseite gelegt?
Katrin
Lost: Heine stand mit vier Büchern auf dem Index. Es gibt sogar ein Buch darüber: Hubert Wolf - Die Macht der Zensur. Heinrich Heine auf dem Index [kaufen='3491723922'][/kaufen]
Inhalt lt. amazon: Heinrich Heine (1797-1856) stand bis 1967 mit einigen Texten auf dem Index verbotener Schriften der katholischen Kirche. Dies fanden der Kirchenhistoriker Hubert Wolf und der Germanist Wolfgang Schopf nach sorgfältigen Recherchen heraus. Die seit 1836 gültige Index-Eintragung Heines mit Schriften wie den 'Reisebildern' oder 'Französische Zustände' ist erst mit dem Auslaufen des katholischen Verzeichnisses beendet worden. Beim Studium der Akten, zu dem der Vatikan erstmals Zugang zu seinen Geheimarchiven gewährt hat, stellt sich eine enge Verbindung zwischen dem politischen Verbot Heines durch Metternich und seiner Aufnahme auf den vatikanischen Index heraus. Mit diesem Index sollte aus Angst vor einer Wiederholung der Französischen Revolution von 1789 und 'Pariser Verhältnissen' ein Träger des revolutionären Ungeistes mundtot gemacht werden.
Katrin