Beiträge von Jaqui

    Heute ist das Buch bei mir eingetroffen. Das erste was mir gleich einmal aufgefallen ist, ist das sehr umfangreiche Nachwort. Das werde ich mir, wenn ich das Buch dann lese, als erstes zur Gemüte führen.


    Katrin

    Komischerweise kenne ich nur Leute die King mit jungen Jahren gelesen habe, obwohl er ja eigentlich für die Erwachsenen schreibt. Aber zwischen 16 und 20 habe ich ihn verschlungen, Es habe ich geliebt, Sie auch und das Spiel war der Hammer. Irgendwann ist dann der Zauber verflogen und ich habe die Finger von Horror gelassen. Mögliche Erklärung: Jetzt fürchte ich mich bei einem Horrorfilm/-buch, früher war das anders. :breitgrins:
    Aber wir kommen vom Thema ab. :winken:

    Katrin


    Ist schon was wahres dran! :zwinker: Aber sogar ein Stefen King kann mitunter herrlich entspannend sein :rollen: :breitgrins:


    Stimmt, aber da gefallen mir die alten Werke besser als die derzeitigen, der Mann hat seinen Biss verloren :breitgrins:




    Das ist aber doch grundsätzlich so, oder? So viele großen Themen gibt es halt nicht :zwinker: Nur der "Nachahmer" sollte besser sein als sein Vorgänger


    Nur leider sind die Nachahmer meist schlechter als der Vorgänger.


    Katrin

    Dostoevskij: :breitgrins: So ein Warnschild habe ich auch noch nie gesehen, wenn du die Ausstellung besucht hast, gib doch Bescheid wie sie war. Würde mich interessieren ob sie wirklich dein sittliches Empfinden verletzt hat.


    Katrin


    Zum Beispiel die Millenium-Trilogie von Stieg Larson verbrauchte ich in gerade mal 1 1/2 Wochen.


    Band 1 habe ich noch verschlungen, Band 2 ging mir dann nach 100 Seiten auf die Nerven, sodass ich es dann weggelegt habe.



    Für anspruchsvollere Literatur brauche ich mehr Zeit, weil ich dafür Ruhe brauche


    Geht mir genauso. Klassiker benötigen immer mehr Zeit als Fantasy oder SF. Dafür bleibt mir ein Klassiker meist sehr lange in Erinnerung und vor allem die Figuren weiß ich auch Jahre später noch immer. Bei Trivialliteratur kommt es vor, dass ich schon Tage nach dem Lesen nicht einmal mehr den Namen des Protagonisten weiß. Das ist mit ein Grund weswegen ich nun vermehrt zu Klassikern greife. Die haben eine bessere Haltbarkeit :zwinker:
    Und manchmal habe ich das Gefühl bei Fantasy und SF: Kennt man einen, kennt man alle. Stimmt zwar nicht ganz, da Ausnahmen die Regel bestätigen, aber bei einigen Büchern kann ich dir gar nicht mehr sagen worum es genau ging.


    Katrin


    und auch der Tatsache, dass Erasmus mit seinem Gesamtwerk auf dem Index stand. Das habe ich mich auch schon gefragt, warum das so hingenommen wurde.


    Ich habe das mal genauer nachgelesen. Der erste tatsächlich publizierte päpstliche Index stammt aus dem Jahr 1559. Er ist in drei Klassen unterteilt. In der ersten Klasse stehen Autoren, die "mehr als alle übrigen und gleichsam ex professo geirrt haben und darum mit ihren sämtlichen Schriften, worüber auch immer sie handeln mögen, grundsätzlich verboten sind". Da findet sich unter "L" zum Beispiel Luther und unter "E" Erasmus von Rotterdam. Insgesamt stehen dort 603 Namen ohne eine Angabe von Werken. Die Verschärfung dabei: Auch alle künftig erscheinenden Werke stehen sofort auf dem Index, auch wenn sie nichts mit Religion zu tun haben.


    In Klasse zwei stehen Schriftsteller von denen einige Werke verworfen werden, weil sie zur "Ketzerei oder zur zauberischer Gottlosigkeit verlocken". 126 Titel von 117 Autoren werden dort gelistet, unter anderem auch ein Werk von Papst Pius II (1458 - 1464) über das Basler Reformkonzil.


    In der dritten Klasse stehen Werke anonymer Autoren. Über 332 finden sich hier. Zum Beispiel unter "G" die "Geografia Universalis", also auch Werke mit Weltkarten oder Bücher zur Wahrsagerei.


    Was ich zudem gelesen habe: Viele wussten gar nicht, dass ihre Werke auf dem Index stehen, weil es nur einen Aushang an den drei römischen Hauptkirchen gab. Und bis 1870 wurden die Dekrete auch im Kleinformat an kirchliche Stellen in der ganzen Welt versandt. Meistens erfuhren es die Autoren durch Zufall. Sollten sie wieder gelöscht werden, hat es gar keiner erfahren, denn dazu gab es nicht mal mehr einen Aushang.


    Es gibt aber auch Autoren, die sich freuten auf dem Index zu stehen, wie etwa Ferdinand Gregorovius. Er wurde mit "Meine Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter" auf den Index gesetzt. 1874 schrieb er in sein Tagebuch: "Mein Werk ist vollendet und breitet sich in der Welt aus; der Papst macht ihm jetzt Reklame".


    Katrin


    Das ist vermutlich wieder genauso wie schon bei Thomas Morus: Es spricht ja die Torheit hier, nicht Erasmus selbst; muß man die Torheit ernst nehmen? Im Zweifelsfall kann sich Erasmus dahinter verstecken und sagen, daß das ja alles nur Äußerungen der Torheit sind und diese ja dann also eher töricht...


    Ja, kann sein. Wobei ich heute gelesen habe, dass Erasmus mit seinem Gesamtwerk auf dem Index stand. Vielleicht finde ich dazu näheres.




    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es könnte sein, daß er mit "Grammatik" eine der Sieben Freien Künste meint, die damals an den Universitäten gelehrt wurden. Die Grammatik war da die einfachste, grundlegendste Kunst; für die Torheit sozusagen der Anfang allen Übels bei den Wissenschaften...


    Danke, das habe ich noch nicht gewusst. Klingt aber sehr plausibel.


    Katrin


    Da gibt es m.W. nicht mehr oder noch nicht alle Teile einer 10-bändigen Ausgabe. Das ist wohl die, die Du meinst mit "völlig überteuert". Ja, Herder wird viel zu wenig beachtet. Und seit dem Fall der Mauer schon gar, denn zumindest in der DDR versuchte man, sein Andenken ein bisschen hoch zu halten. (Was nun keine Rechtfertigung sein soll für das menschenverachtende Regime jener Zeit.)


    Ja, die meine ich: [kaufen='3618607946'][/kaufen]
    102 Euro für ein Buch ist ein wenig überzogen, auch wenn es knapp 1500 Seiten hat. Daher habe ich bei reclam bestellt.


    Katrin

    Hallo,


    habe mir heute Journal meiner Reise im Jahr 1769 bestellt. Entweder gibt es das Buch komplett überteuert (über 100 Euro) oder als Reclam. Wieso werden manche Autoren so wenig beachtet? Wird Herder echt so wenig gelesen, dass sich ein kleines, nettes, preiswertes Buch nicht lohnt?


    Katrin

    Hallo liebe Mitleser,


    ich bin fertig mit dem Buch. Die letzten Seiten sind nur so dahin gerast und ich muss sagen, ich bin froh, dass ich das Werk fertig gelesen habe. Einige Anmerkungen habe ich aber noch:


    Was hat Erasmus eigentlich gegen die Grammatik? Ständig beschwert er sich über sie.


    Von den Theologen hält er anscheinend auch nicht sehr viel, aber er gibt auch gute Gründe an. Immerhin beschwert er sich über schlechte Predigten und darüber dass Mönche und Prieser mit Frauen ins Bett gehen. Von Moral haben die damals auch nicht viel gehalten. Das kreidet er an, und das kann ich gut verstehen. Das bringt mich aber zu einer weiteren Frage: Wieso wurde das Buch nicht sofort auf den Index gesetzt? Immerhin erlaubt er sich für die damalige Zeit eine Menge gegen Mönche, Priester und sogar gegen den Papst. Dass dieses Klientel das Buch auch noch kommentarlos gelesen hat kann ich mir kaum vorstellen.


    Bewundernswert finde ich die Tatsache, dass Eramus das Buch in nur wenigen Tagen geschrieben haben soll. Immerhin ist das Buch, vor allem am Schluss, gespickt mit Zitaten und Kapitelangaben. Wusste er die alle auswendig?


    Katrin

    Hallo Memmerle,


    Ich bin zwar noch nicht bei der "heiligen Einfalt", aber danke schon mal für deine Erklärung. Das hätte ich nämlich nicht gewusst, dass das früher eine Tugend war. Man lernt immer wieder was dazu.




    über diese Fragen bin ich auch 'gestolpert'. Sie sind wirklich bemerkenswert - und wahr. Ich glaube, es war Churchill, der von sich behauptete, es wäre ihm eigentlich nie langweilig. Nach seiner Ausführung könnten Menschen, die sich nicht mit sich selbst beschäftigen und bei Laune halten könnten, auch nie und nimmer gute Gesellschafter für andere Menschen abgeben! Ist auch was Wahres dran, oder?


    Ich denke Churchill hat hier durchaus recht. Blödes Beispiel: Kindergeburtstag. Wenn man als Kind nie selber Spiele im Garten gespielt und sich eigene Spiele ausgedacht hat, wie soll man dann seine eigenen Kinder motivieren das zu tun? Oder sich welche für sie ausdenken?




    Was den roten Faden angeht - den Wiki-Artikel habe ich auch gelesen (mehr überflogen). Es erleichtert das Lesen eventuell. Die Frage ist doch aber, ob eine solche Einteilung bei einem Werk wie der Torheit überhaupt sinnvoll ist? Gewollt war sie von Erasmus jedenfalls nicht, darüber bin ich mir ziemlich sicher.


    Da er das Buch in kurzer Zeit geschrieben hat, hat er sich darüber wahrscheinlich wirklich keine Gedanken gemacht. Er geht eben von einer Gruppe zur nächsten weiter und wenn ihm noch was einfällt kehrt er zur vorherigen zurück. Ich finde, er schreibt so wie man wirklich frei reden würde. Da kommen ja auch immer wieder Sätze a la "Was ich vorher noch vergessen hatte..." im Text vor.




    Tja, immer wieder schweife ich beim Lesen in derartige Gedankengebilde ab... beschleunigt mein Durchkommen nicht unbedingt :rollen:
    Aber irgendwann schaffe ich es - bestimmt!


    Es gibt ja auch keinen Wettstreit wer als erstes fertig ist. Ich bin mittlerweile bei Seite 82, also bei der Hälfte angelangt, aber ich habe dennoch noch immer das Gefühl, dass ich keinen blassen Schimmer habe was Erasmus mir eigentlich sagen will. Dass alle Toren besser dran sind? Dass die Weisen eigentlich die Idioten sind? Dass ohne die Torheit die Menschheit nicht bestehen könnte?


    Na, ich les mal weiter.


    Katrin

    Hallo,


    ich habe auch wieder weitergelesen.


    Was mir besonders auffiel sind die Fragen auf Seite 38 in meinem Buch.


    Kann ein Mensch, der sich selbst hasst, einen anderen lieben?
    Kann sich mit einem anderen vertragen, wer sich selber uneinig ist?
    Vermag man Lust und Freude einzuflößen, wenn man sich selbst zur Last fällt?
    Nur ein Tor, der noch törichter ist als die Torheit, möchte diese Fragen bejahen.


    Ich finde das sind gute Fragen und ich stellte mir die Frage, kann er? Ich weiß es nicht, aber wahrscheinlich nicht, denn auch ein Pessimist kann keinen Optimismus verbreiten.


    Die Debatte rund um die Weisen und die Philosophen fand ich ebenfalls sehr spannend. Und er schickt die Weisen auch weg, sie sollen woanders ihre Weisheit verbreiten, wo sie keinen stören. Besonders gefallen hat mir folgender Satz dabei: Der Weise vergräbt sich mit seinen alten Büchern und lernt aus diesen schließlich nichts als reine Spitzfindigkeiten; der Tor dagegen erwirbt sich dadurch, dass er alles unternimmt und probiert, wenn ich mich nicht sehr täusche, die wahre Klugheit.
    Damit könnte er sogar recht haben, denn nur wer aus seinen Fehlern lernt wird klug und lernt was fürs Leben.


    Das Thema Grammatik fand ich auch sehr interessant. Erst durch Wissen ist Unglück in unsere Welt gekommen. Schlägt die Torheit nun ernsthaft vor, dass wir alle dumm bleiben sollen um glücklich zu sein?


    Einen roten Faden erkenne ich übrigens auch nicht, aber es soll ihn angeblich geben.


    "Erasmus schrieb seine „Stilübung“ in nur wenigen Tagen als durchgängiges Werk ohne Kapitelüberschriften, gedacht als eine etwa dreistündige Rede (heute auf etwa 100 DIN A5-Seiten gedruckt). Auch ohne Kapitelüberschriften lässt sich die Struktur des Werkes gut erkennen und wie folgt einteilen: Die Torheit tritt auf • Sie berichtet von ihrer Zeugung und ihren Vorzügen • Sie lobt die Jungen und das Alter • Die Torheit lästert über die Götter • Sie erklärt den Unterschied von Mann und Weib • Was sie von der Freundschaft und der Ehe hält • Über Kunst, Krieg und weise Männer • Torheiten über die Klugheit, Weisheit und Tollheit • Die Torheit bedauert das Menschsein • Die Torheit lobt die Wissenschaften • Über das glückliche Dasein der Toren • Die Torheit und der Wahn • Über Aberglaube, Ablass und Heilige • Dünkel und Schmeichelei, Sein und Schein • Das törichte Welt-Theater • Die Torheit und die Theologie • Über Mönche und Prediger • Über Könige und Fürsten • Über Bischöfe, Kardinäle, Päpste und Priester • Weisheiten und Eigenlob • Biblische Torheiten • Sind fromme Christen Toren? • Epilog im Himmel." - Quelle: wikipedia


    Katrin

    Hallo,


    Oh je, ich kenne weder eines der Bücher noch habe ich von den Autoren was gelesen. Dennoch bin ich gespannt auf die Shortlist und vielleicht werde ich den Sieger ja noch lesen.


    Katrin

    Poppea: Du hast von Sekundärliteratur zur Bibel gesprochen. Meinst du damit solche Bücher: Und die Bibel hat doch recht: Forscher beweisen die Wahrheit der Bibel  [kaufen='3625105152'][/kaufen] oder eher nicht.


    Katrin