Für sein einziges herrausragendes ( Wie für Alpha ist er auch für mich kein wirklich einzigartiger Klassiker ) Werk halte ich ''Dr. Murkes gesammeltes Schweigen'' , was aber wohl auch Geschmackssache sein dürfte.
Beiträge von Titania
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Die Salzburger Festspiele sind wie Salzburg selbst: Ein Witz. Was in aller Welt könnte 200.000€ , die im ERnst manche berappt zu haben scheinen , rechtfertigen? Ein sechsgestrichenes C?
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Bei Hörbüchern beginne ich immer leicht zu rotieren (Äh....die Bedeutung dieses Satzes erschließt sich momentan nicht einmal mehr mir...).
Meine Konzentration beginnt nach einer halben Stunde immer schon zu entgleiten , meine Ohren schmerzen und da ich eher ein visueller Typus bin, merke ich gerade die Grundzüge der Geschichte. -
Hat jemand schon ''Flush'' gelesen? Schein Momentan recht populär zu sein , zumindest sah ich es letztens in einer Trafik (!!!) deren Sortiment sich sons eher auf Bild der Frau und Konsorten beläuft. Und das war bei weitem nicht die einzige Sichtung. Vielleicht schreibt ja seit neuestem jemand unter VW's Namen Kitschromane...?
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Habe um innere Klarheit zu schaffen jetzt einige Interpretationen/Begleitlektüren gelesen , und muss mich enstchuldigen , ich hatte das Buch wirklich etwas anders gesehen als Hesse es anscheinend gemeint hatte. Entschuldigkeit und Danke , an die biblos-Polizei die so schnell mit Rat und Tat zur (Buch)Seite steht.
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Zitat von "JuergenW"
Liebe Titania,
Dein negatives Urteil über Hesses Buch sei Dir ja unbenommen, Kitsch, Nostalgie und Sentimentalität sind subjektive Urteile, die jeder für sich fällen kann.
Etwas irritiert hat mich allerdings dein Satz "zudem entspricht die 'Dichtung' nicht wirklich der buddhistischen Ideologie , was Hesses ganzes Vorhaben für mich ein wenig sinnentleert scheinen lässt".
Natürlich entspricht der Siddhartha nicht der buddhistischen Ideologie (ein schreckliches Wort, das hier nicht passt, aber ich weiß, was Du meinst). Das ist doch der Sinn des Ganzen, Siddhartha ist doch kein buddhistisches Buch! Was glaubst Du wohl, warum Hesse seinen Siddhartha als seine "Befreiung vom indischen Denken" bezeichnet hat? Wer glaubt, nur weil die Geschichte in Indien spielt und die Personen indische Namen haben, handelt es sich um ein indisches Buch, der irrt gewaltig. Der Siddhartha ist weitaus mehr von China als von Indien beeinflusst, im Grunde aber ist er ein typisch europäisches Buch, das die gleichen Hesse-Themen anspricht wie der Steppenwolf, Narziss und Goldmund oder das Glasperlenspiel.JuergenW
Ja natürlich steht das Buch Siddharta , bzw. die Hauptfigur selbst nicht für den Buddhismus selbst , soll der Religion nicht entsprechen . Trotzdem geht das Gschpui doch vom Buddhismus aus , wenn ich mich nicht irre, und der wurde meiner Meinung nach seltsam ins Buch übertragen.
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Aber natürlich. Ich hoffe halbwegs vollständig interpretiert zu haben.
Faktor 1: Psychologische Intention
Das wichtigste , zumindest markanteste Merkmal, das einem nach Beenden der Novelle als das offensichtlichste Kennzeichen erscheint, ist die immerwährende Präsenz der beiden Hauptfiguren Czentovic und Dr.B , zugunsten derer das eigentliche Geschehen der Geschichte , sekundär wird, in den Hintergrund tritt, bloß um den Kontrast der beiden Kontrahenten zu betonen. Sogar sprachlich sucht Zweig andauernd die Differenz die zwischen den beiden , die als Personen nur das Schachspiel verbindet zu verstärken, um einerseits zu zeigen wie das Leben zweier hervorragend kalkulierender Menschen sie zu den Charakteren macht die sie schlussendlich sind , andererseits um seine eigenen Erfahrungen herauszuarbeiten , in denen das feine dem rohen , das intellektuelle dem kriegerischen , das ''gute'' dem ''bösen'' immer weichen musste.
Faktor 2: Nationalsozialistische Prägung
Auch wenn ein Interpretationsansatz der die Schrecken des Naziregimes , deren sich auch Zweig nicht erwehren konnte , auf den ersten Blick eindimensional scheinen mag , kann man nicht ausschließen dass das zweite Leitmotiv , die Isolation als Foltermethode,zumindest zeitgeschichtlich inspiriert war. Hier setzt der Autor anstelle des Leidens vieler Millionen Menschen stellvertretend einen , ein Einzelschicksal um schlussendlich wieder das Motiv der Unmenschlichkeit der über den Geist des humanen triumphiert.
Faktor 3: Isolation des Autors
Vergleicht man die biographicshen Hintergründe Stafan Zweigs mit den imaginären Dr.B's , ist eine Analogie unübersehbar: Isolation. Sei es die Isolation von der geliebten Heimat , der Familie, das unvermögen zu den eigenen Wurzeln stehen zu können (Judentum!) oder die Substanzlosigkeit der Zwangsabschottung der beide ausgesetzt waren, hier ergibt sich ein beträchliches Maß an Raum in den sich mit dem Vergleich der näheren Lebensumstände interpretiern ließe.
Auch Zweig musste seinen Beruf aufgeben , auch er gab sich mit seinem Umzug der alles einnehmenden Leere des Nichtstuns hin . Und wie Dr.B gab es einen trotz allem erleichtert wirkenden Umstand , der ihn am Leben hielt, ihn vom völligen Vorsichinvegetieren abhalten konnte, mit dem kleinen Unterschied das dieser für ihn anstatt des Schachspiels , seine publizistische Tätigkeit darstellte. -
*gg* Gesagt getan Alpha , gesagt getan.
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Einen Klassiker machen für mich mehrere Faktoren zu 'besserer Literatur', wobei Jahreszahlen, Sterbedaten oder Anzahl der geschribenen Bücher in die Bewertung definitiv nicht mit einfließen.
Klassische Lietarautur besitzt auf der einen Seite Basischarakter , sprich , prägt ein Genere ohne , und das ist entscheidend , den individuellen Charakter des Buches vernachlässigen zu müssen.
Sie ist zeitlos, ob durch Sprache , als Repräsentant einer Epoche , als fantasisches Einzelwerk.Bsp. 'Dekameron': Prägte die Novellengattung , und ist meiner Meinung nach bis zum heutigen Tage unübertroffen - zeichnet ein Bild der damaligen Zeit, ohne den heutigen Bezug zu verlieren.
Deswegen: Was soll ich tun wenn mich Hemingway zum erschaudern bringt während ich sehe wie Ernst Jandl heute noch Österreichs Literatur erschreckend prägt? Was tun wenn Böll tiefere Wahrheiten in schönerer Verpackung produzierte als hunderte als Klassik schlechthin geltende Autoren?
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Oh mein Gott, da knn ich garnicht zuhören, vor Seelenqual. *schauder*
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Was ich an Büchern am allerwenigsten aushalte: Sentimentalität.
Siddharta trieft praktisch vor Kitschigkeit, zudem entspricht die 'Dichtung' nicht wirklich der buddhistischen Ideologie , was Hesses ganzes Vorhaben für mich ein wenig sinnentleert scheinen lässt. Vor dieser andauernden weinerliche Nostalgie die dieses Buch ausstrahlt gruselte mir noch nach dem Lesen - also imo eindeutig ein partielles Missgeschick in Hesses sonst so vollendeten (Arrrgh, Librisschock) Bibliographie.
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Wie immer überzogen: Sehr ruhige Menschen die , aber eben nicht krankhaft wie ''Vollautisten'' , keinem ihre gefühle mitteilen. Das Wort habe ich natürlich im Rinegn um den richtigen Ausdruck nur erfunden.
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Habe mich für eine Fachbéreichsarbeit intensivst damit auseinandergesetzt, unter anderem auch eine sehr ausführliche Erläuterung verfasst. Falls Fragen , dann Beantwortung.
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Uh, ein Dramatiker.
Grüß dich Gott, und auf unterhaltsame Wortgefechte , alsdann.
Apropos Wortgefechte: Möchte denn niemals jemand der werten Klassikliebhaber ein wenig zynisch werden oder mich beleidigen? Die kontrobverse Diskussion ist nämlich mein Fachgebiet, das ich hier noch viel zu wenig die Gelegenheit hatte auszuleben. -
Grundsätzlich stimme ich dir , offensichtlichkiet lass nach , natürlich zu das ein Semi-authist kein Techno hört. Trotzdem können sich auch durchaus ruhige Naturen z.B in agressiver Musik wiederfinden, denke ich.
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''Eyes wide shut'' meinst du, nehme ich kesserweise einmal an. Gab ja mehrere soweit ich richtig informiert wurde.
Ja, habe ich gesehen und muss sagen: Respekt , das Flair wurde im Vergleich zu anderren Kubrick-buchverfilmungen wirklich nett getroffen. Nur Wien...Wien ist unersetzbar...
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Arthur Schnitzers Traumnovelle.
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Ich mochte den Schlussteil des Buches eigentlich am libsten. Schockierend und unkonvetionell ist eine Kombination der ich unmöglich widerstehen kann...
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Ich würde hier ja jetzt so unglaublich gerne eine herrelich geistreiche Zusammenstellung an Lektüre präsentieren , aber, wie soll ich sagen, ich bin mir noch in keinster Weise sicher was ich gerne lese, so abgedroschen das auch klingen mag. Abgedroschen weil jugendliche Seifenoper: Ich bin so jung, und verzückt von der Sprache, entdecke wöchentlich neue wundervolle Literaturgattungen , und so kann ich mir kaum ein Urteil anmaßen. Deswegen postete ich bis dato immer möglichst allgemeingültige ,unsagende Palaverchen. Wegen der Inkompetenz, nämlich. Deswegen.
Aber ich mag Virginia Woolf. Und Hermann Hesse. Und Böll, und auch Mann und Hemingsway. Ihre unbekanntesten Werke einmal durch die Mischtrommel gezogen , und man hat eine befriedigende Liste die annährend meine Vorlieben trifft.
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Zeitfresser? Ja , bitte , aber wenn dann nur als Indikator ob mich eine Lektüre wirklich zu fesseln vermag. Wenn ja, hat jede andere Tätigkeit bei mir keine Chance , das Buch wird ohne Rücksicht auf Verluste - und die stellen sich ab mindestens 500 Seiten ein - in einem Stück gelesen.