An ANDIM... (?)
Welttheater...?
Oder: Globales –
Ja, das sind Goethesche Begriffe hier...: Weltansicht, Weltbund, Weltfremde, Weltpoesie, Weltregiment, Weltgeist, Weltgenese, Weltgeschichte, Weltgewühle, Weltkultur, Weltpoesie u.a.; – und ganz viele Anschauungen und Zitate zu „Weltliteratur“ sind zu finden – aber „Welttheater“ – nein, nicht im Goethe-Wörterbuch verzeichnet.
Ich vermute also ’nen Scheribfehelr. (Mhm: „Den Fehler, den man selbst geübt, / Man auch wohl an den andern liebt.“ Goethe; in: „Sprichwörtlich“. Artemis-Ausgabe 1, 427)
Also, bevor (nachdem) die Arbeit zum falschen, weil irrtümlichen Thema führt(e) – lieber „Goethes Begriff der 'Weltliteratur'“ erproben.
Vielleicht wie hier aus transatlantischem Zitat, als Europa noch nicht zu Alte war, als dass man seine klassisch gebildeten Länder zum Krieg verleiten wollte:
Thornton Wilder: Goethe und die Weltliteratur
(Rede; 1950 an der Universität in Harvard gehalten)
Durch die Werke und Gespräche Goethes verstreut finden sich gewisse stets wiederkehrende Ideen, denen er immerfort neue Bedeutungsunterschiede hinzufügte, bis sie uns eher wie eine Milchstraße vereinigter Meinungen denn als eine einzige definierbare Lehre erscheinen. Diese Ideen kommen in seinem Geist nie zur Ruhe und hören nicht auf, uns zu verblüffen, uns zu entgleiten, uns anzuregen und uns zu dem atemraubenden Versuch zu reizen, uns der Jagd auf sie anzuschließen. Die bedeutendsten dieser Ideen sind selbstverständlich diejenigen, die sich mit dem Wesen der Natur beschäftigen, mit der Rolle des Dämonischen und mit der Gestaltungskraft im Weltall.
Und zu ihnen gehört auch die Idee der «Weltliteratur».
Wenn Goethe von einer Weltliteratur spricht, meint er mit diesem Wort nicht, wie wir das zu tun geneigt sind, den Schatz an Meisterwerken aller Zungen und Zeiten. Er scheint - zumindest bei einer Anzahl von Gelegenheiten - einfach die Literatur aller Zeiten und Sprachen gemeint zu haben, die bloß guten Werke ebenso wie die großen, sofern sie einem nur die Empfindung geben, den ihm so teueren Begriff von der Einheit der Menschheit zu veranschaulichen. (…)
(Thornton Wilder: Goethe und die Weltliteratur. In: Th. W.: An die Jugend. [Zwei Reden] Zürich. Verlag der Arche. O.J. S. 23 – 45; die ersten Absätze.)
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Und aus anderem Zusammenhang von Th. Wilder, der auch für solche Vermittlungen und Ideen und Werke den Nobelpreis erhielt:
"Eine Weltliteratur wird erst in Erscheinung treten, bis diese ganze ungeheure Masse von Wissen als eine Einheit empfunden werden und Literatur nicht bloß nichtnational, sondern global sein wird."
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Heute müsste man für viele US-Redner über vermeintliche Kultur "Bush-and-Gun-Prices" vermitteln, strafbewehrt.