Beiträge von Dostoevskij

    Moin, Moin!


    Der "Bremsheini" ist ein typischer DDR-50er-Jahre-Begriff für einen rückständigen Typen, der sich natürlich nicht dem fortschrittlichen Sozialismus anpasst. Gabs öfters im Mosaik und in verschiedenen Trompeter-Büchern.


    Jetzt weiß ich auch, warum ich das nicht kennen kann: Ich las noch nie in meinem Leben die Mosaik & Co. :breitgrins:


    Zitat

    Zum jüdischen Hühnchen fällt mir noch nichts ein, schau aber mal hier (generell): http://www.philfak.uni-rostock…ohnkomm/0/jahrestage.html


    Sehr gut! Im Leserundenthread war nämlich so ein Link, der leider veraltet war.

    Moin, Moin!


    Ich initiiere einen Thread zu Fragen, die während einer Lektüre aufgeworfen werden. Auch wenn man auf interessante Fakten oder Worte (Neuschöpfungen, Umbildungen) stößt, kann man sie zum Frommen der anderen anbringen.


    Was ein "Bremsheini?" gewesen war, weiß ich immer noch nicht. Gefragt hatte ich <a href="http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/653.msg58861#msg58861">kürzlich</a>.


    "Als wir Huhn auf jüdische Art aßen..." (Uwe Johnson: Jahrestage 1) - Ähm, wie ißt man denn Huhn auf jüdische Art?


    In "Machandel", dem Debütroman von Regina Scheer, der ein Lesehighlight dieses Jahres für mich darstellt, lernte ich den Ausdruck <a href="http://www.zeit.de/1946/08/konzentrationaere">Konzentrationär</a> kennen. Interessant war auch, daß es für nur wenige Jahre eine <a href="http://ddr-kabinett-bochum.blogspot.de/2014/02/die-kadetten-der-nationalen-volksarmee.html">Eliteschule</a> für NVA-Nachwuchskader gab.

    Moin, Moin!


    Vor manchen Büchern, die ich seit Jahren vor mir herschiebe und die ich nicht angehe, habe ich regelrecht Angst entwickelt. Beispiel: Jean Paul (Titan), Uwe Johnsons Jahrestage. Gerade die so genannten Wälzer schiebe ich erfolgreich auf. Seit einigen Jahren liegt Edgar Hilsenraths "Nacht" herum, einfach weil es so dick ist und die Ehrfurcht gewaltig.


    Immerhin zögere ich bei Wälzern nach der zweijährigen Lesekrise weniger. Hilsenraths "Nacht" hatte ich kurz nach dem zitierten Posting gelesen. Und meinen aktuellen Urlaub nutze ich für Uwe Johnsons Jahrestage, erst einmal Teil1, damit ich danach noch den Lobo Antunes lesen kann, den ich im Oktober 2013, als die Krise begann, in der Mitte abgebrochen hatte. Und irgendwann wird auf Jean Paul fällig sein, den ich seit 2006, also seit zehn Jahren nicht zur Hand genommen habe.

    Moin, Moin!


    "Manchmal zog ich morgens mit ein paar Handgriffen Jans Bettdecken gerade, half ihm, wenn er mit der Revierpflege dran war, denn bei einem Rundgang hätte es Punkteabzug für den ganzen Schlafsaal gegeben. Für gute Punkte gab es einen Sputnik, für schlechte einen Bremsheini." (Regina Scheer: Machandel)


    Was zur Hölle war ein "Bremsheini?" Beim ersten Googlen fand ich dafür nur, daß in einem DEFA-Film jemand so genannt worden war.

    Moin, Moin!


    Das hälste nicht aus. Eben gelesen, daß <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A9ter_Esterh%C3%A1zy">Péter Esterházy</a> gestorben ist (Pankreaskrebs). Und beim Angucken des WP-Nekrologes gesehen, daß auch <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_W%C3%BChr">Paul Wühr</a> verstarb, bei dem mir nicht klar war, daß er überhaupt noch lebte. RIP


    Vielleicht kann dieser Kondolenzthread dazu beitragen, daß künftig nicht bei jedem neuen Toten ein separater Thread mit jeweils nur 1 oder 2 Postings aufgemacht wird.

    Moin, Moin!


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    In einem <a href="http://www.deutschlandradiokultur.de/ns-zeit-kippen-und-kaffee-fuer-die-gute-laune.1270.de.html?dram:article_id=341903">Interview</a> mit Nicole Petrick-Felber über ihr Buch "Kriegswichtiger Genuss. Tabak und Kaffee im 'Dritten Reich'" (im <a href="http://www.wallstein-verlag.de/9783835316669-nicole-petrick-felber-kriegswichtiger-genuss.html">Wallstein-Verlag</a> / <a href="http://www.deutschlandfunk.de/drittes-reich-ambivalentes-verhaeltnis-gegenueber-tabak-und.1310.de.html?dram:article_id=340955">Rezension</a>) erfahren, was Zitterkaffee bedeutete. Bohnenkaffee war, weil der Import seit Kriegsbeginn abgeschnitten war, Mangelware. Bei besonderen Anlässen wurde der Bevölkerung allerdings welcher zugeteilt, so beispielsweise nach Bombemangriffen. Deswegen der Name. Im Schutz von Schwangeren und Jugendlichen vor Tabakrauch war das Dritte Reich vorbildlich. Hitler hatte bekanntlich Angst vor den Bakerien und gab das Rauchen auf und handhabte das Rauchverbot in seiner Umgebung strikt.

    Moin, Moin!


    kress.de: Welchen Autor schätzen Sie am meisten? - Denis Scheck: Arno Schmidt, weil der mal definierte, was einen guten Schriftsteller ausmacht: die Fähigkeit, beim Anblick dessen, was Normalsterbliche ihr Leben lang einen Regenschirm nennen, auf die Formulierung zu kommen "ein Stock im Petticoat".


    Zugunsten des SWR als nunmehr alleiniger Moderator der Literatursendung "Lesenswert", der Sendung "Kunscht" sowie des ARD-Buchmagazins "Druckfrisch" gibt <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Denis_Scheck">Scheck</a> nach 20 Jahren seinen Job als Redakteur des Büchermarktes im Deutschlandfunk auf, wie er <a href="https://kress.de/news/detail/beitrag/135412-denis-scheck-ich-streite-mich-mit-felicitas-von-lovenberg-demnaechst-ohne-kameras.html">im Interview verrät</a>. Ich finde das traurig und bin gespannt, wen man nun 16.10 Uhr stattdessen hören wird.

    Moin, Moin!


    kress.de: Haben Sie einen E-Book-Reader oder genießen Sie noch die gedruckten Ausgaben? -
    Denis Scheck: Ich muss ja häufig Fahnen lesen, da ist ein E-Reader mitunter hilfreich. Ansonsten setze ich aber gern aufs Gutenbergmedium, dessen bedeutend längere Evolutionszeit sich in deutlich größerem Benutzerkomfort niederschlägt. <a href="https://kress.de/news/detail/beitrag/135412-denis-scheck-ich-streite-mich-mit-felicitas-von-lovenberg-demnaechst-ohne-kameras.html">(Interview mit kress)</a>.

    Moin, Moin!


    Bezüglich der neuen 12-bändigen Robert-Musil-Gesamtausgabe im Verlag <a href="http://jungundjung.at/">Jung und Jung</a> (Ankündigung per <a href="http://www.nzz.ch/verleger-jochen-jung-wir-sind-nicht-auf-das-papier-angewiesen-ld.15388">Interview</a> im April) <a href="http://www.koellerer.net/2016/07/09/die-neue-robert-musil-ausgabe-ab-herbst-2016/">informiert</a> Christian Köllerer über den Editionsplan, der zudem die 2010 erschienene digitale Ausgabe ausgiebig <a href="http://www.koellerer.net/2010/09/04/robert-musil-%E2%80%93-die-edition-fur-das-21-jahrhundert/">besprochen hatte</a>.

    Moin, Moin!


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    <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Alban_Nikolai_Herbst">Alban Nikolai Herbst</a> (ANH) versorgt uns auch weiterhin mit Leseeindrücken und Informationen über <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Ecker">Christopher Ecker</a>, so in einem <a href="http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/so-duester-wie-grandios-christopher-eckers-roman-der-bahnhof-von-ploen/">Blogeintrag</a> zu dessen jüngstem Roman "Der Bahnhof von Plön". ANH hatte Ecker anläßlich seines Romans "Fahlmann" kennen- und schätzengelernt. 2015, als Ecker der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich-Hebbel-Preis">Friedrich-Hebbel-Preis</a> zugesprochen wurde, hielt er die <a href="http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/laudatio-auf-christopher-ecker-friedrich-hebbel-preis-2015-gehalten-am/">Laudatio</a>.

    Moin, Moin!


    Wegen des geringen Umfangs läßt sich "Krähengekrächz", das neueste Buch von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Monika_Maron">Monika Maron</a>, lektüretechnisch allenfalls als Intermezzo bezeichnen. - (<a href="http://www.buecherlei.de/misc/leli/chronologie.txt">Leseliste</a> // <a href="http://www.buecherlei.de/stat/02_16.htm">Lektürestatus</a>)


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    Moin, Moin!


    Aufgrund gesundheitlicher Querelen blieben mir in der abgeschlossenen Arbeitswoche täglich nur zirka 90 Minuten Lesezeit, so daß sich die Lektüre dieses soeben beendeten Buches hinzog: "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Meyerhoff">Joachim Meyerhoff</a>.


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    Moin, Moin!


    Endspurt bei <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Reiser">"Anton Reiser. Ein psychologischer Roman"</a> von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Philipp_Moritz">Karl Philipp Moritz</a>. Der Impuls kam natürlich von sandhofer. Auch diesen Klassiker lese ich als <a href="http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=71979">epub</a> auf dem Kindle, obwohl das Buch, mit dem vor ziemlich genau 22 Jahren die Erstlektüre stattfand, noch in meinem Regal steht. Aber es handelt sich um ein <a href="http://www.zvab.com/Anton-Reiser-psychologischer-Roman-Moritz-Karl/14979602124/bd">vergilbtes Taschenbuch</a>, so daß mir die Kindle-Lektüre hier angenehmer erschien.


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    Moin, Moin!


    Nachtrag: "Blaubart" von Amélie Nothomb. - Aktuelle Lektüre: "Fliehkräfte" von Stephan Thome.


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    Moin, Moin!


    Was ich ja ganz selten mache: Parallellektüre. So jetzt "Der Tod greift nicht daneben" (siebenter Krimi um Hubertus Jennerwein) von Jörg Maurer zu, immer noch, "Atlas eines ängstlichen Mannes", welches Jahrzehnte von Christoph Ransmayrs Reiseerfahrungen widerspiegelt.


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    Moin, Moin!


    In Wahrheit war Leonora aber bloß ein wenig beschränkt. (...) Sie hätte auch unter der Folter nicht zwölf mit dreizehn multiplizieren können. (Carson McCullers: Spiegelbild im goldnen Auge)


    Sie hat Bouillabaisse gegessen, das ist eine Suppe, die aus dem Mittelmeer gekocht wird, sämtliche Tiere des Mittelmeeres schwimmen undeutlich in ihr herum, und manche sind manchmal giftig. (Irmgard Keun: Kind aller Länder)


    Die Emigranten haben auch Vereine, wo sie sich ungestört zanken können. (Irmgard Keun: Kind aller Länder)


    Mein Vater hat gesagt, es genüge, entweder religiös oder streng zu sein - beides zusammen sei der Gipfel an Ekelhaftigkeit. (Irmgard Keun: Kind aller Länder)


    Hatte er doch erfahren müssen, daß Menschen zu bessern wären nur wenn man ihnen den Schädel öffnete & das faulige Gehirn ausriß. (Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden)


    Wesentliches Kennzeichen für sehralte-hochverfeinerte Kulturen ist die Kenntnis von !erlesenen Grausamkeiten. (Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden)


    Der-Politiker außerhalb seiner-Ämter ist lächerlich, wie der-Säufer außerhalb der-Kneipe. (Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden)


    Würde jeder bekommen, was er verdient, die Welt wäre ziemlich dünn besiedelt. (Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden)