Beiträge von eddieledbetter

    ich habe auch die schopenhauer biographie gelesen und kann mich den meinungen meiner vorredner nur anschließen. mir hats sehr gut gefallen, konnte mich teilweise im buch richtig verteifen, obwohl es ja "nur" ein sachbuch ist.
    habe aber zu meinem bedauern das buch nicht ganz zu ende gelesen, da ich es auch hauptsächlich für studienzwecke benutzt habe und dafür nicht alles lesen brauchte.


    safranski ist ja meines wissens für seine werke auch schon ausgezeichnet worden. weiß aber nicht mehr genau, für welche.

    Zitat von "lebenszeichen"

    wenn das wetter gut ist, lese ich auch im laufen. man glaubt gar nicht, wie effizient das ist...


    stelle ich mir sehr ulkig vor. :breitgrins:
    würde wahrscheinlich auch etwas verdutzt gucken. aber alles was unter die kategorie skurrilität fällt, find ich irgendwie sympathisch. :smile:

    ich finde es sehr schwer den inhalt von büchern zu behalten. gerade wenn es darum geht, anderen leuten, büchern, die man gelesen hat, schmackhaft zu machen. gedankengänge laufen bei mir irgendwie ferngesteuert. ich kann nicht distanziert und objektiv über bücher sprechen. an schemen der inhaltszusammenfassung kann ich mich schon gar nicht richten.


    meistens helfen mir notizen, die allerdings sehr zeitaufwendig sind. trotzdem sind sie nützlich um gedanken zu ordnen. man wird sich dem, was man gelesen hat viel bewusster und wird zu anderen gedankengängen hingeführt.

    hallo sandhofer,
    könntest du vielleicht mal ein beispiel aus der lektüre anführen, die deiner meinung nach lebens- oder leseerfahrung verlangt, um verstanden zu werden?


    habe das buch nämlich auch gelesen, mich aber nicht sehr tief mit stilmitteln, und ähnlichem befasst.


    habe mir jetzt auch zum besseren verständnis "fonatanes welt" zugelegt, bin aber allerdings noch nicht sehr weit gekommen.


    gruß
    matthias

    hallo j maria,


    so weit ich mich erinnern kann, meinte ich mich in meinem post auf sekundärliteratur bezogen zu haben.


    belege für "das unmenschliche wesen" finden sich beispielsweise bei david cecil, der bsp. den namen heathcliff semiotisch auseinandernimmt und daraus eben diesen schluss zieht.


    explizit im text, selbst finden sich solche aussagen meines erachtens nicht, will mich da jetzt aber auch nicht festlegen. müsste den text bei gelegenheit nochmal genauer unter die lupe nehmen.

    hallo zusammen,


    ich habe auch vor einiger zeit das buch gelesen, jedoch auf englisch mit dem wunderbaren originaltitel "wuthering heights".
    der phonologie nach zu urteilen trifft es der begriff imo wesentlich besser als die deutsche übersetzung.


    wie auch immer, ich hatte bei der lektüre ein paar verständnisprobleme, gerade wenn es um spezielle ideologische wendungen ging, z.b. bei der darstellung des heathcliff, der in verschiedenster art mit dämonischen, unmenschlichen wesen assoziiert wurde.


    vielleicht gibts ja nochmal ne leserunde. würde mich dann evtl. dort einklinken. allerdings würde ich trotz aller schwierigkeiten die englische ausgabe bevorzugen.


    gruß
    matthias

    habe heute angefangen:


    theodor fontane - effi briest


    erinnert mich schon auf den ersten seiten thematischstark an henry james. auch die figurenkonstellation ist änhlich. ist ja auch beides realismus, wenn ich das jetzt mal so vereinfachen darf.

    Zitat von "*illegal_alien*"

    Hanno ist sein Sohn und somit ein Teil von Thomas selbst, der letztendlich stirbt, wie auch Mann, der seine Homosexualität nicht habe ausüben können.


    hallo,
    wo meinst du eine scheinwelt/ ein doppelleben von thomas buddenbrook hinsichtlich seiner sexuellen neigungen erkannt zu haben? oder meinst du hanno? ich bin etwas verwirrt.
    habe das buch kürzlich zu ende gelesen und wäre für hinweise dankbar.
    muss gegebenenfalls nochmal selbst nach stellen suchen.


    gruß
    matthias

    hm...
    also emily bronte würde ich nicht unbedingt als schullektüre empfehlen. habe kürzlich "wuthering heights" aus studienzwecken gelesen und auch ne arbeit drüber geschrieben. es hat ziemlich lange gedauert bis ich hinter die doch etwas verwirrenden verwandschaften und beziehungen der figuren gekommen bin, zumal diese eine wichtige und entscheidende bedeutung für den verlauf des romans haben. hierbei sei nur mal auf die sehr subtile charakterbeschreibung der beiden catherines hingewiesen.


    ausserdem ist imo die sprache für schüler der oberstufe vielleicht noch ein bisschen zu undruchsichtig. damit meine ich nicht unbedingt die sprache "an sich" (wie etwa die sprache shakespeares), sondern vielmehr die semiotik, dass heisst der zusammenhang zwichen der bedutung und dem bedeutendem und die zahlreichen ideologischen wendungen. in zusammenhang mit heathcliff, dem "dämon" werden viele begriffe verwendet, die der englischen umgangssprache nach mit dem bestialischen wesen, dem geschlechtslosen tier usw. assoziiert werden.


    das buch ist zudem relativ lang, etwa 400 seiten im collectors library verlag.


    noch ein letzter punkt: in der sekundärliteratur liest man häufig, dass emily bronte nicht in das genre der gothic novel passt. dies wird an emilys relativ einsam geführtem und von der gesellschaft abgeschottetem leben festgemacht. verbindungen hinsichtlich soziologischer aspekte der gothic wären hinfällig. nur ein beispiel.

    ich lese eigentlich fast ausschließlich bücher, von denen ich weiß, dass sie mich, aus welchen gründen auch immer, interessieren werden.
    ich lese bzw. habe bis vor kurzem die buddenbrooks zum ersten mal gelesen und hab das buch fast durch, d.h. es fehlen so um die 60-70 seiten. da aber mittlerweile wieder andere dinge von wichtigkeit sind (studium), werde ich wohl in näherer zeit nicht dazu kommen, das buch zu ende zu lesen. dies find ich immer besonders schade und deprimierend wenn ich kurz vorm ende aufhöre(n muss).
    letzten endes entwickelt man doch einen gewissen ergeiz, natürlich von innen und aus eigenem antrieb heraus, und will das endlich schaffen.
    außerdem ist es dann so blöde, dass wenn man nach längerer zeit wieder eisteigt, das bedürfnis hat, wieder von vorne anzufangen, weil man wieder so viel vergessen hat. dann lese ich meistens wieder ,je nachdem, stellen nochmal, um wieder anschluß zu finden, doch fertig wird man dann auch wieder nicht.


    ich muss zugeben, ich hab da eine ziemlich pragmatische ansicht, was bücher lesen betrifft. das ist fast so wie matheaufgaben lösen: wenn man nicht zur lösung kommt - auch wenn ansatz usw. in ordnung sind - dann bin ich nicht zufrienden, und habe das gefühl etwas nicht
    ordentlich zu ende gebracht zu haben.

    hallo gnorry,
    ich hab keine schiller biographie gelesen, kann dir aber sagen, dass safranski ein ausgezeichneter essayist ist und es wirklich riesig spaß macht ihn zu lesen. habe bis jetzt nur die schopenhauer biographie gelesen. stilistisch sauber und unterhaltsam geschrieben.


    bei safranski kann man eigentlich nicht viel falsch machen.

    einige meiner lieblingsfilme sind hier schon genannt worden, wie z.b. "lost in translation" mit der bezaubernden scarlett johansson oder der klassiker "der clou".


    hinzufügen möchte ich noch "solino" von fatih akin. der film lief vor einiger zeit mal auf arte. er erzählt die geschichte italienischer einwanderer, die in den 70 er jahren nach deutschland kommen und im ruhrgebiet eine pizzeria aufmachen. der film mit moritz bleibtreu in der rolle als durchgedrehter hippie mit afrofrisur überzeugt durch seine im retrostil gehaltene atmosphäre, die dichte der charaktere, seinen humor und vor allem durch seinen charme.
    wirklich empfehlenswert!!!


    auch ein ganz großer, weil intelligenter und spannender film ist L.A. confidential, imo einer der besten kriminalfilme überhaupt.


    von "schultze gets the blues" hab ich schon einiges gehört, hab ihn aber leider noch nicht gesehen. werde das aber mit sicherheit mal nachholen. ebenfalls noch sehen würde ich gerne "das große rennen von belleville."

    hallo zusammen,
    eigentlich wurde hier ja schon das wichtigste zum thema gesagt, obwohl ich mir nicht einmal alles durchgelesen habe.


    ich muss gestehen, dass ich mich erst seit kürzerer zeit mit klassikern bewusst beschäftige. mit bewusst meine ich, dass ich mich während der schulzeit für anspruchsvolle literatur wenig begeistern konnte.
    das lag einmal am desinteresse meinerseits, aber auch daran, dass sich meine lehrer, ihrem eifer und ihrer motivation zu urteilen, offensichtlich den zwängen und einschränkungen des lehrplans ausgesetzt waren.


    immerhin hat die schule mir eine gewisse neugier, was anspruchsvolle literatur angeht, mitgegeben. dennoch tue ich mich mit der literatur selbst noch schwer.


    ich betrachte klassiker eher als geisteswissenschaft, denn als sprachwissenschaft (wenn ich einfachheitshalber diese begriffe mal voneinander trenne). deswegen orientiere ich mich auch vermehrt an sekundärliteratur und versuche gesellschaftliche, kulturelle phänome zu unteruschen und werke unterschiedlicher epochen so zu vergleichen.


    da wo dies nicht möglich ist, wo das werk vorwiegend von der biographischen seite des autors zu analysieren ist, etwa bei den Brontes, tue ich mich schwer.


    klassiker kosten natürlich auch zeit und angesichts der unendlich großen anzahl an denkansätzen ist die schnittmenge der gemeinsam gemachten erfahrungen, die sich durch das lesen bestimmter abschnitte ergeben, ziemlich klein.
    das gesamte werk ist niemals in seiner fülle an ideen zu bewältigen. das hat natürlich vor-und nachteile.


    lesen ist für mich in erster linie analyse. mit dem in-eine-andere-welt-hineinversetzen gedanken kann ich relativ wenig anfangen. obwohl ich sagen muss, dass der sehr genaue, detailverliebte stil eines thomas mann oder henry james natürlich gewisse anregungen gibt.


    nein, ein lesevergnügen sind klassiker für mich nicht, zumindest gilt das für die meisten. aber ich denke es lohnt sich durchzuhalten.
    ich bin doch immer wieder beeindruckt welche denkmuster und verbindungen zu kulturellen phänomenen sich bei der lektüre ergeben bzw. welche dazu schon geliefert wurden.


    ich wiederhole mich, deswegen wars das mal fürs erste.



    mein gott waren oder sind da viele fehler drin. hab erst mal das gröbste korrigert. :redface:

    hallo gitta,


    zu deinen fragen:


    1. mit klassischer musikbildung meine ich, vereinfacht gesagt, einen kanon der werke von bach ( auf josquin usw. will ich gar nicht zurückgehen) bis etwa debussy/ ravel. bei der geringen resonanz die die neue musik gefunden hat, stellt sich die frage, ob man davon was wissen sollte. schlecht wärs nicht, aber selbst in den klassiksammlungen findet man ja kaum werke dieser zeit. IMO ist mit meinem vorschlag schon relativ viel verlangt.
    man muss sich ja nur mal die seminare an den hochschulen angucken, was dort geboten wird.
    was ich auch schlecht finde, ist, das über musik wenig "gesprochen" wird. da wird mal ein werk analysiert, aber ohne jeglichen bezug zum autor, zur zeit etc.
    das kann man noch besser ausdrücken, hab ich aber gerade keine lust zu.


    2. ja du hast schon recht damit, dass schubert eigentlich keine "leichte" musik ist. sehe die musik doch egentlich auch eher unter ästhetischen gesichtspunkt. deswegen auch meine relaitv abwertenden bemerkungen zu schumann.
    habe selbst noch kein einziges schubert stück gespielt. die impromptus (plural i ?) sind auch so ziemlich mit das schwerste, was es an klaviermusik gibt.


    3. mit kurzen inventionen meine ich nur die von bach.

    hallo nochmal,
    also ich hatte ja anfangs erwähnt, dass ich kein naturalismus kenner bin.
    ich würd zwar nicht sagen, dass ich mir die gedanken aus den fingern gezogen habe, aber wirklich wissenschaftlich solide und fundiert ist das auch nicht. das waren eher vermutungen und denkanregungen.


    mit soziologisch geprägte länder meine ich solche, die vermehrt mit sozialen umwälzungen, z.b. im zuge der industrialisierung zu kämpfen hatten. zwar war die soziale frage in deutschland ja auch gegenstand der politischen auseinandersetzung, aber doch nicht so intensiv wie etwa in england (oder in den USA?). die klassengesellschaft findet man doch heute noch in england und was das auseinanderdriften zwischen arm und reich angeht, sind doch die USA spitzenreiter.


    detuschland dagegen war doch eher durch idealistisches denken geprägt, siehe auch hegel, kant usw. wohingegen z.b. die engländer, zumindest in der philosophie immer sehr stark an der realität orientiert waren, siehe empiristen wie hume usw.


    also wenn etwas nicht korrekt ist oder in einen falschen zusammenhang gebracht, dann korrigert mich bitte. ich denke ich kann hier noch von einigen etwas lernen. :smile: :zwinker:

    am liebsten in der bahn. strecke: herne - bonn. dauer : 2 stunden.
    da bleibt echt viel zeit fürs lesen.
    in der straßenbahn kann ich nicht so gut, aufem klo auch eher schlecht.
    im bett nur dann wenn ich 100% wach bin, sprich nie. :breitgrins:
    ansonsten im park, vor allem im sommer oder herbst am rhein. gibt es was schöneres? ich glaube nicht.
    auf der terasse ist es auch ganz angenehm, obwohl dann nur im ruhrgebiet und da ist es bekanntlich nicht so schön wie am rhein.

    hallo,
    ich höre auch eher sporadisch klassische musik. als musikwissenschaftler eigentlich fast ne todsünde, aber auf "klassische musikbildung" wird auch im studium heutztage wenig bis kaum mehr wert gelegt.
    mich erstaunt, dass die romantiker hier sehr wenig genannt wurden. schließlich sind sie es doch, die die bewusst emotionale seite der musik in den vordergrund stellen und auch was das anforderungsprofil an hörerlebnisse relativ weit unten anzusiedeln sind, sprich leicht zugänglich sind.
    also schubert höre ich privat mit abstand am meisten, so stellt er doch fast noch mehr als beethoven eine synthese aus kassik und romantik dar. emotionale stücke berühren mich, das muss ich zugeben. und bei schubert verfällt die musik noch nicht in diese romantische idylle wie bei schumann.
    auch von schumann gibt es schöne stücke, aber eher wenige.


    ich spiele 12 jahre klavier, bin aber auch eher bei sonatinen und kurzen inventionen hängengeblieben. momentan versuche ich mich an der improvisation und gesangsbegleitung.
    das geht auch mehr in die populäre richtung, gefällt mir aber dennoch um einiges besser.