Hallo zusammen,
Hallo Frank
Nun hatte ich mich vor dieser Leserunde mit der Swedenborg-Theorie befasst. (siehe auch meine hp, Seite Religion) Der Roman „Seraphita“ ist das beste Beispiel dafür (eine im fleischlichen Leib eingekerkerte engelhafte Phantasiegestalt aus Frau und Mann). Balzac hat sich mit all diesen Theorien seiner Zeit auseinandergesetzt. Er verwendet sie in seinen Romanen, lässt Ansichten „aufeinanderprallen“, wie hier dieses Treffen mit dem Freunden. (s.77 in meinem Buch).
Es ist einfach eine Analyse der Theorien und heute, wer kennt heut noch Swedenborg?
ich mußte ein bißchen suchen, habe aber deine Seite: Religion gefunden. Danke dir.
Balzac hat den Ruf, Schöpfer des französischen realistischen Romans zu sein (Bertelsmann sowie viele andere Lexika).
Realismus bedeutet nicht Anhänger einer fiktiven Idee zu sein. Soviel zu den Theorien, auch wenn es manchmal gespenstig aussieht. Er hat E.T.A. Hoffmann gelesen.
Ursule Mirouet ist erst mein zweiter Roman von Balzac, aber ich kann bisher nicht feststellen, dass Balzac einer fixen Idee nachgeht. Außer man sieht die Ergründung menschlicher Beweggründe als fixe Idee.
Wollen wir mal realistisch bleiben, was hat er getan? Er hat eine Phantasiewelt geschaffen von 2700 Darstellern, davon ca. 200 „Stammpersonal“. Jeden dieser „Leute“ hat er ein Gesicht gegeben, seinen Hauptdarstellern: einen Lebensweg, eine Herkunft, einen Beruf, eine Familie, Freunde, Kinder, Schicksale (Freud und Leid) und hat sie begleitet von Geburt bis zum Tode. Es sind „Typen“, die wir heute noch finden. Es befassen sich weltweit (selbst in Japan- siehe meine Linkseite) Wissenschaftler mit dem Werdegang seiner „Darsteller“. Balzac selbst ein „Phantasiemensch“, lebte von der Vorstellung. In seinen letzten Tagen rief er in seiner Phantasie nicht seinen Hausarzt, sondern Bianchon, den Arzt aus der „Menschlichen Komödie“. Er steckte voll drin und nur so konnte er dieses Werk beherrschen und darstellen. Die Romanfiguren schwebten ständig in seinen Gedanken. Die Charaktere und Typen, die bildete er nicht selbst, die entsprangen seiner Beobachtungsgabe, es waren Abbilder der Leute aus der Gesellschaft, denen er täglich begegnete. Balzac war ein „Genie“. Er befasste sich mit allen Wissenschaften seiner Zeit, er las und informierte sich über alles, was ihm zugänglich war und verarbeitete es in seinem Werk.
was soll ich sagen. Es ist beeindruckend, wenn man intensiver über Balzac forscht und du bist darin die Quelle überhaupt.
Soviel ich gelesen habe, suchte er auch die Phantasiewelt und bei dem Kaffeekonsum und wenigen Schlaf, hatte er wohl selbst Erfahrung mit hypnotischer Somnambulismus (Ursule Mirouet).
Das Jenseits.
ein weiterer Begriff, den ich bereits erwähnte. Der Doktor sprach zu Ursule, dass sie ihn bei Probleme rufen könnte (nach seinem Tode).
der 2. Hinweis kommt auf der S. 117 (ich habe doch noch ein bißchen Zeit gefunden weiter zulesen):
der Doktor spricht mit dem heuchlerischen Notar:
...wenn einer von ihnen irgend etwas an dem, was ich für dies Kind tun zu müssen glaube, stört.... so werde ich aus jener Welt zurückkehren, um ihn zu peinigen!...
@Ivy,
mein Inseltaschenbuch hat mit Anmerkungen 301 Seiten.
Liebe Grüße
Maria