Beiträge von JMaria

    Zitat von "Steffi"


    Ich habe auch schon über den Selbstmord nachgegrübelt. Könnte der Nebel nicht auch ein Sinnbild für Bosinneys Zustand sein ? Seine Eitelkeit als Künstler ist sicherlich zutiefst verletzt, da Soames doch gegen ihn klagt. War es wirklich Liebe, die er für Irene empfand oder versuchte er nur, eine ( hm, wie sag ich das) "künstlerisch" interessante Frau zu besitzen ? Ich hatte eher den Eindruck, dass Irenes Liebe zu Bosinney größer war und sie ihn als "Nicht-Besitzmensch" bewunderte, aber er wollte zwar kein Geld besitzen, hat aber doch seine Macht über seine Kunst und seinen Geschmack ausgelebt. Klingt alles etwas wirr, oder ? Ich denke dabei an Bloomsbury, wo sich die junge Generation nicht mehr über Geld sondern über Kunst (Literatur, bildende Kunst, Architektur) definiert hat - mit genauso großem Egoismus und Selbstherrlichkeit.


    Hallo zusammen,
    Hallo Steffi


    du hast meine Gedanken niedergeschrieben. Ich sah auch in Bosinney eine starke Eitelkeit auf sein Künstlertum im Gegensatz zu der Eitelkeit Soames auf seinem Besitztum.
    toll, dein Hinweis auf Bloomsbury!


    zu der Namensgebung habe ich leider auch nichts gefunden, das uns weiterhilft. Ich fand nur einen Form von Jolyon als Spitznamen = Jolly.
    evtl. kann man das auch aus dem französischen ableiten "Jolie = hübsch".


    hilft aber auch nicht weiter.


    zu Swithin: das müßte ein Heiliger gewesen sein lt. Kirchenlexikon:
    http://www.bautz.de/bbkl/s/s4/swithuni.shtml


    Liebe Grüße
    Maria

    Zitat von "alpha"


    Ich suche einige mutige, ausdauernde, (natürlich lesewillige) und interessierte LeserINNEN, welche sich an einer gemeinsamen Lektüre von „Finnegans Wake“, verfasst von James Joyce, beteiligen möchten.


    Hallo alpha
    ich möchte deinen Lesevorschlag nicht unkommentiert lassen. Ich finde es bewundernswert, dass du mit diesem Werk von Joyce beginnen möchtest.


    ich kenne von James Joyce: Ulysses und Dubliners. Ulysses war für mich eine Herausforderung, Dubliners ein Lesegenuß.


    Ich bin für die Werke von James Joyce nie abgeneigt, fühle mich aber dem Finnegans Wake nicht gewachsen. Ich glaube es gibt nicht mal eine deutsche Übersetzung, das kommt für mich erschwerend dazu. Auf der anderen Seite wäre es vernünftiger im Original zu lesen. :entsetzt:


    Das gesamte Werk von James Joyce bringt "Joyce für Jedermann" näher, darin wird natürlich auch Finnegans Wake einbezogen, aber als Lesehilfe evtl. nicht ausreichend genug.

    Gib aber trotzdem nochmals Bescheid, wenn du beginnst. Deine Eindrücke würden mich sehr interessieren.


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Steffi


    Zitat von "Steffi"

    Hallo zusammen !
    Danke für eure Tipps ! Ich werde mir auf jeden Fall Fontanes Welt vornehmen :smile:


    es lohnt sich.

    Zitat


    Maria: Dein Urteil über die Hädecke-Biografie würde mich dann sehr interessieren !


    ich gebe Bescheid, sobald ich sie gelesen habe :-)


    Zitat


    Die Beschreibungen Londons habe ich kurz angelesen, leider muß ich meinen Band wieder in die Bücherei bringen, aber so auf den ersten Blick schien es mir nicht so gut wie "Jenseits des Tweed" zu sein. Oder ich vertrage nicht zuviel Fontane auf einmal :rollen:


    ich glaube auch für Fontane war die Schottlandreise aufregender als sein Londoner Aufenthalt. 1) war er auf den Spuren eines Autors den er sehr schätzte, 2) war er beruflich in London und ich glaube er hat sich auch nicht so recht wohlgefühlt. Aber so genau kann ich mich auch nicht mehr erinnern. Er hatte damals z.B. einen bekannten Autor als Nachbar, aber es kam nie zu einem Gespräch. Mir fällt jetzt nicht mehr den Namen des Schriftstellers ein. *seufz*


    Liebe Grüße
    Maria


    Gruß von Steffi[/quote]

    Hallo zusammen,
    Hallo marin


    Zitat von "marin"

    Danke für das Zitat aus Tristan, wirklich sehr passend. Zu deiner Frage nach dem "bad penny": Leider hat mein Lexikon auch nichts wirklich eindeutiges ergeben. Es gibt aber die Redewendung "to turn up like a bad penny", was heißt, daß jemand, den man eigentlich nicht mag, ständig zu unpassenden Zeitpunkten auftaucht. Das hilft uns aber nicht weiter. Eine Vermutung ist, daß er dem Bettler einen Penny gibt, den er bei Wetten gewonnen hat. Publius wird ja an einer Stelle gelobt, nicht wie sein Vater zu sein (der ja ein Spieler ist und wettet), von dem dann aber im gleichen Atemzug gesagt wird, daß er gerne auf dies und das wettet. Ich weiß leider nicht mehr, wo genau das war, müsste aber vorher gewesen sein.


    danke fürs Nachschauen. Ich muß die Szene unter dem Gesichtspunkt nochmals durchlesen. Ich hatte auf einen Talisman oder Glückspfennig (wie man bei uns sagt) getippt.


    Zitat


    Könnt ihr Bosinneys Selbstmord nachvollziehen? Ich weiß nämlich nicht genau: Eigentlich hat er Irene ja in ihrer schwersten Zeit alleine gelassen und sie hatte Soames ja endlich verlassen, so daß sie hätten zusammenkommen können. Vielleicht wollte er sie mit seinen ganzen Schulden nicht belasten. Oder aber er hat den ganzen psychischen Druck nicht mehr ertragen... :rollen:


    war es Selbstmord? Mir kam es so vor, als ob die Forsytes das auch nicht glaubten, denn George erzählte ja, wie fertig er war und desorientiert davon lief. Ich persönlich meine, dass er im Schock, im Wahn war und nicht wußte dass er vor eine Kutsche lief.


    Zitat

    Hier wird nun gefragt, ob die Namen der Charaktere auf einige ihrer Charakterzüge schließen lassen (sog. "telling names": ´


    interessant - darüber muß ich noch nachdenken.


    Liebe Grüße
    Maria

    Zitat von "marin"


    Mir ist noch etwas zum Kapitel "Bosinney on Parole" eingefallen: Die Verwendung des Symbols "Pfau" ist laut Lexikon ein "Sinnbild der Eitelkeit und des Hochmuts". Ich weiß aber noch nicht, was uns Galsworthy sagen will. Auf wen bezieht sich das Bild des Pfaus? Soames oder Bosinney? Irgendwie sind beide "some wandering soul barred out of heaven, and crying for its happiness".


    Soames ist ja auch "barred out of heaven" und er verschafft sich dann ja gewaltsam Eintritt und fordert seine Besitzrechte als Ehemann. Bosinney wird er nicht anders los, als daß er ihn verklagt und in den finanziellen Ruin treibt. Aber mit all dem kann er sich trotzdem nicht die Gefühle seiner Frau erkaufen. Bin gespannt, wie die ganze Sache enden wird. Der Stammbaum verrät einem ja manchmal mehr, als man wissen will...


    Grüße an alle
    marin


    Hallo zusammen,
    Hallo marin


    der Gedanke des Pfaues als Symbol gefällt mir. Es paßt auf Soames und auf Bosinney = Die Eitelkeit des Besitzmenschen : Die Eitelkeit des Künstlers und beide verlieren.


    Ich bin mit dem 1. Buch nun durch und bin gespannt wie ihr die Ereignisse empfunden habt.


    hier noch ein Satz von Thomas Mann zum Thema Verfall:


    Tristan, Kapitel 7
    "Weil es nicht selten geschieht, daß ein Geschlecht mit praktischen, bürgerlichen und trockenen Traditionen sich gegen das Ende seiner Tage noch einmal durch die Kunst verklärt."


    Paßt doch :smile:


    eine Frage:
    wißt ihr was ein "Schlechter Penny" ist? (Buch 1, Teil III, Kapitel 6: der kleine Publius gibt seinen schlechten Penny einem Bettler) *grübel*


    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo zusammen,


    wer gestern das Porträt nicht gesehen hat, hat meines Erachtens nicht viel versäumt. Ich fand den Beitrag über diese Frau zu sehr auf ihre Männer reduziert (das zeigte auch schon dieser komische Vorspann), ich hatte mir aber mehr erwartet. z.B. mehr Interviews mit Alma. Solches Material müßte doch vorhanden sein. Die Zeitzeugen waren noch am interessantesten, ich hatte den Eindruck sie waren bemüht ehrlich zu sein.


    Aber eine Rororo-Monographie in die Hand zu nehmen und lesen, bringt m.E. mehr.


    LG Maria

    Hallo zusammen,


    es ist zwar sehr kurzfristig, aber ich habs auch erst jetzt in der Zeitung gelesen.


    Passend zur Erscheinung der neuen Biographie über Alma Mahler-Werfel (Eine Frau im Wahn) kommt heute abend im 3SAT ein Porträt von ihr:


    3 SAT
    23.25 Uhr - Alma - Die Witwe der vier Künste


    Hat sich jemand von euch die neue Biographie gekauft und bereits gelesen?
    Grüße von
    Maria

    Hallo zusammen,


    ich bin nun im 1. Buch 3. Teil 4. Kapitel.
    Es wird für Philip und Irene sehr schwierig. Irene tat mir im 4. Kapitel (Reise ins Inferno) sehr leid. Auf der anderen Seite ist sie schon naiv und spielt sehr mit dem Feuer. Aber sie ist ja auch sehr naiv in die Ehe gegangen, wenn sie wirklich daran glaubte, dass Soames sie so einfach gehen ließe, wenn sie möchte. Sie ist mir dennoch ein Rätsel.


    der alte Jolyon hat es mir angetan. Der alte Herr macht sich viele Gedanken, im 3. Teil wird es gleich zu anfangs noch intensiver, Stichwort: Testament.


    marin:
    schön, dass du wieder da bist.


    Zitat von "marin"

    Die englische Überschrift des 11. Kapitels im Teil 2 heißt "Bosinney on Parole". "Parole" heißt "bedingte Haftentlassung". "On Parole" heißt "auf Ehrenwort", im engl.-engl. Wörterbuch wird es aber als "auf Bewährung" erklärt. Letztere Übersetzung würde ich als geeignete Übersetzung wählen; "auf Ehrenwort" ist mir zu allgemein. Leider bin ich momentan etwas aus dem Lesefluß rausgekommen, so daß ich nicht mehr genau weiß, worum es in diesem Kapitel ging, werde es mir aber nochmal ansehen.


    "auf Bewährung" - mhh - darüber muß ich auch noch nachdenken. In dem Kapitel passiert eigentlich nicht viel. Irene hat Kopfweh als Soames mit ihr Spazierengehen will. Zwingt sie mitzugehen. Sie treffen im Park Bosinney. Sie trennen sich wieder. Später in der Nacht steht Soames am Fenster und hört einen gequälten Schrei und ordnet es den Pfauen zu.


    Auf June und wie sie sich 'fortbewegt' habe ich jetzt nicht so geachtet.
    Der Besitzmensch Soames benutzt auch gern öffentliche Verkehrsmittel. *grübel*


    [ ikarus, etwas OT]
    die klassische Tragödie ist auch nicht mein Metier. Aber es ist insoweit interessant darauf zu achten, weil viele Schriftsteller ihre Geschichten in dieser Art aufbauen. Fontane, Thomas Mann usw.


    Ein Superbeispiel wäre "Tod in Venedig" von Thomas Mann, vollgespickt mit den klassischen griechischen Motiven und dann auch noch in 5 Kapitel eingeteilt. Einfach genial. (Aber ich schweife ab :zwinker: )


    Liebe Grüße
    Maria

    Zitat von "ikarus"

    Hallo JMaria


    Ganz einfach: Zu viele Seiten (über 2000) - zu wenig Zeit. Ich hoffe jedoch, daß ich irgendwann mal Zeit und Muße finden werde, mich damit zu beschäftigen.


    Hallo Ikarus


    wenn es dir nur am Umfang lag, dann bin ich beruhigt. :smile:
    bin gerade etwas im Thomas Mann Fieber *hüstel* :zwinker:


    Liebe Grüße
    Maria

    Zitat von "Steffi"


    By the way, kennst du oder ihr eine gute Biographie über Fontane ? Es hat mich ganz zappelig gemacht, dass ich nicht genau einordnen konnte, wann und mit wem er da unterwegs war.


    Gruß von Steffi


    Hallo Steffi
    wenn du dich intensiv mit Fontane und seiner Zeit beschäftigen möchtest, kann ich dir von Helmuth Nürnberger: Fontanes Welt empfehlen.
    Mein Siedler-Taschenbuch hat ca. 900 Seiten. Es geht nicht nur um Fontanes' Lebensweg, sondern ist eingebettet in die Ereignisse seiner Zeit. Es ist sehr geschichtlich, was mich aber nicht störte. Ich empfand Geschichte nie als trocken und von dem Buch war ich begeistert.


    Dann habe ich noch von Wolfgang Hädecke: Theodor Fontane. Aber diese Bio habe ich noch nicht gelesen.


    Liebe Grüße
    Maria

    Zitat von "Steffi"

    Ja, auch wie er sich auf der Fahrt oben auf der Kutsche quetscht :breitgrins:


    *ggg* - das war doch nachdem er Edinburg verlassen hat.
    Ist dir aufgefallen, dass er zwar am Loch Ness war, aber nicht auf die Nessy einging? Damals wurde Nessy noch nicht vermarktet *bg*

    Zitat


    Er hat auch noch Beschreibungen seines Aufenthalts in London geschrieben, die in meinem Band enthalten sind. Kennt die jemand ?


    nein, noch nicht.


    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo Finsbury


    Zitat von "finsbury"

    Fontane mag ich auch sehr. Alledings habe ich bis jetzt erst seine Romane und Gedichte gelesen, bis zu den Reisebeschreibungen bin ich noch nicht gekommen.


    es lohnt sich :-)


    ich bin ja immer dankbar, wenn ich in eins meiner Lieblingsbücher stöbern kann und habe mal eine Szene heraus gesucht, die sich in Oban abspielte:


    die Tür zu einer kleinen Pension geht auf:
    Dem Brodem folgte endlich Mrs. Mackay selber, eine Frau von fünfzig, halb Brunhild, halb Marketenderin. Groß, breit und stark stand sie vor uns, mit allen Abzeichen des Herdes, von dem sie kam; ihr einziger Schmuck ein Schnurrbart, an dem kleine Schweißtröpfchen hingen...


    Als sie wieder abreisten wurden Lepel und Fontane wegen der Bezahlung der Zimmer übers Ohr gehauen und Fontane meinte; Ein letzter Abschiedsgruß fällt unverschleiert von meinen Lippen...


    diesen Abschiedsgruß hätte ich zu gern gehört *bg*

    Zitat

    Wenn ihr also seine Reisebeschreibungen und Großbritannien mögt, hier ein Tipp dazu:
    Jules Vernes erster Roman (autobiografisch):
    Reise mit Hindernissen nach England und Schottland.


    super. Danke - ist schon notiert. Die Suche kann beginnen :-)
    Liebe Grüße
    Maria

    Zitat von "ikarus"

    An das Monumentalwerk von Klaus Harpprecht habe ich mich bisher noch nicht gewagt und kann somit auch nichts darüber sagen.


    Hallo Ikarus


    warum hast du dich noch nicht daran gewagt?


    Viele Grüße
    Maria

    Zitat von "xenophanes"

    Hallo!


    Das Buch von Donald A. Prater habe ich als solide Mann-Biographie in Erinnerung. Kurzke wurde sehr gelobt, habe ich aber noch nicht gelesen.


    CK


    auch dir lieben Dank CK
    was Amazon schreibt, hört sich gut an.
    Viele Grüße
    Maria


    Hallo Steffi
    du hast einer meiner Lieblingsreisebeschreibungen gelesen. Fontane ist den Spuren Walter Scott gefolgt und ich werde bestimmt irgendwann den Spuren Fontanes folgen :sonne:


    und der Humor, war er nicht göttlich, z.B. bei dieser Wirtin (ich weiß nicht mehr in welchem Ort, aber es war vor der Abreise) oder auf dem Schiff *bg*


    ich liebe dieses Buch :-)


    Liebe Grüße
    Maria


    Hallo Daniela


    in der Bibel findet sich das Tetragramm JHWH.
    Bist du dem Link von Sandhofer gefolgt?


    Hier ist er nochmal: http://de.wikipedia.org/wiki/Jahwe


    ich fand den Gedanken so interessant, dass früher der Name Jehova (ich behaupte mal, bevor es Zeugen Jehovas gab) in der Literatur doch recht oft benutzt wurde.


    Welcher Name nun näher an der richtigen Aussprache ist, finde ich persönlich nicht so wichtig.


    LG Maria

    Zitat von "Gitta"

    Hallo, Maria,


    bin noch im Forum - es gibt hier so viel zu entdecken!
    Danke für Deinen Beitrag. Es ist eine herrliche Sprache im TiV (eigene Abkürzung, ja, schlimm, ich weiß!). Der Film ist wunderbar. Vielleicht hast Du ja eine Möglichkeit, ihn als DVD auszuleihen.
    Frage: Kennst Du Mahlers Musik? Wenn ja, könnten wir uns in der Musiksparte darüber unterhalten!?


    LG,
    Gitta


    Hallo Gitta
    das stimmt, im Forum gibt es soviele interessante Themen.
    Ich kürze auch gerne Titel ab und 'TiV' benutze ich auch selbst.
    Leider kenne ich die Musik von Mahler nicht. Ein Versäumnis das ich längst beheben wollte, besonders nachdem ich 'TiV' gelesen hatte.


    DVD Player habe ich leider noch nicht.
    Ich werde aber bestimmt irgendwann die Möglichkeit finden, den Film zu sehen.


    LG Maria

    Zitat von "Gitta"

    bin Dabei fiel mir der großartige Film von Visconti ein, nach der Novelle "Der Tod in Venedig". Der Regisseur hat sich zwar nicht ganz an die Vorgabe gehalten, z.B. läßt er den Protagonisten Blicke mit dem Knaben wechseln, was Mann im Buch m. W. nicht getan hat
    Die Hauptfigur ähnelt dem Komponisten Gustav Mahler (gleicher Vorname) u. die Musik Mahlers wird im Film verwendet.
    Als Filmkunstwerk kann man diesen Streifen qualitätsmäßig mit dem Buch auf eine Stufe stellen.
    Gruß,
    Gitta


    Hallo Gitta


    schau mal hier: Gustav Mahler / Gustav Aschenbach


    Leider habe ich den Film noch nicht gesehen. :sauer:


    bei einer Szene im Buch wendet sich Tadzio zu Aschenbach, Augenkontakt kam zwar nicht zustande, doch es war nahe dran. Sehr intensiv, wie die gesamte Novelle, beschrieben:


    ...denn sechs Schritte von ihm lehnte Tadzio am Steingeländer.
    Er stand dort in dem weißen Gürtelanzug, den er zuweilen zur Hauptmahlzeit anlegte, in unvermeidlicher und anerschaffender Grazie, den linken Unterarm auf der Brüstung, die Füße gekreuzt, die rechte Hand in der tragenden Hüfte, und blickte mit einem Ausdruck, der kaum ein Lächeln, nur eine entfernte Neugier, ein höfliches Entgegennehmen war, zu den Bänkelsängern hinab.... Manchmal aber auch, und der Alternde gewahrte es mit Triumpf, mit einem Taumeln seiner Vernunft und auch mit Entsetzen, wandte er zögernd und behutsam oder auch rasch und plötzlich, als gelte es eine Überrumpelung, den Kopf über die linke Schulter gegen den Platz seines Liebhabers. Er fand nicht dessen Augen, denn eine schmähliche Besorgnis zwang den Verirrten, seine Blicke ängstlich im Zaum zu halten.
    Tod in Venedig Kap. 5


    mir war danach, etwas von Thomas Mann ins Forum zu schreiben :zwinker:
    Grüße von
    Maria