Beiträge von JMaria

    Hallo Leviathan


    wenn es dir um eine gemeinsame Leserunde geht, dann kann ich dir schreiben, dass wir uns immer gegenseitig anpassen. Das klappte bisher immer sehr gut.

    willkommen im Forum. :winken:


    bis dann
    Maria

    Hallo zusammen,


    dann eröffne ich unser gemeinsame Leserunde. Ich freu mich schon.


    "Der Stechlin" soll lt. Fontane selbst ein "kleiner politischer" Roman sein, deswegen bin ich gespannt, wie er die Geschichte erzählt. Ich bin sicher, dass wieder eine interessante Frauenfigur darin vorkommt.


    Einführend möchte ich Fontanes' Stärke hervor heben. Hier ein Auszug aus der Biographie von Wolfgang Hädecke: "Theodor Fontane" :

    Poesie und Lebensdarstellung im Zeichen des Empfindens - das ist eine Hauptleistung des Schriftstellers Theodor Fontane. Er ist sich dieser besonderen gestalterischen Begabung bewußt. Oft verzichtet er auf die explizite sprachliche Benennung und Klassifizierung des Phänomens und stellt nur das jeweilige psycho-physische Erscheinungsbild, die sichtbare, hörbare, fühlbare Aktion und Reaktion der empfindenden Figuren dar. Er trifft diese so gut wie unfehlbar - und berührt uns Leser, die wir uns selber in dem geschilderten Empfinden wiederfinden: ....... wenn Dubslav von Stechlin und Melusine von Barby nach einem gewechselten Blick tiefe Sympathie füreinander empfinden und der entzückte Kavalier dies mit humorvoll geschilderten Handküssen besiegelt.


    Melusine von Barby! Was für ein schöner klangvoller Name.


    Aus unserer letzten Leserunde "Effie Briest" möchte ich hier noch erwähnen, dass Fontane gerne Farben- und Zahlensymbolik verwendet. Ob auch im Stechlin, weiß ich allerdings nicht. Auch das Element Wasser begegnen wir oft in seinen Werken.


    Melusine eine Gestalt aus einem Nixenmärchen?


    Nixen, stellen eine Gattung der sogenannten Elementar- oder Naturgeister dar. In Heinrich Heine's "Elementargeister" heißt es:


    "Die Nixen ... sind ... verlockend, anreizend und lieben den Tanz... Die Nixen tanzen bei Teichen und Flüssen; man sah sie auch wohl auf dem Wasser tanzen, den Vorabend, wenn jemand dort ertrank. Die weiblichen Nixen erkennt man an dem Saum ihrer weißen Kleider, der immer feucht ist. Auch wohl an dem feinen Gespinste ihrer Schleier und an der vornehmen Zierlichkeit ihres geheimnisvollen Wesens...."


    Der männliche Nix sieht dagegen schlimm aus *bg*


    Jedenfalls hat Fontane gerne diesen geheimnisvollen, märchenhaften Frauentyp verwendet, gerne verschlüsselt mit der Saga der Wassernixe. Nur in seinem letzten Werk "Der Stechlin" gibt er ihr auch diesen offensichtlichen Namen: Melusine....


    Ich werde morgen mit dem Roman beginnen.
    Ein schönes Wochenende wünscht euch
    Maria

    Hallo zusammen,


    Nun bin ich doch überrascht, dass anscheinend sowenig Interesse am Hörspiel, Lesung, literarische Features im Rundfunk gibt. Ich dachte, die positiven Verkaufszahlen (lt. den Verlagen) an Hörbüchern, müßten doch auch eine Steigerung am 'Ohrenlesen' im Rundfunk zu Folge haben. :rollen:


    Viele Grüße
    Maria

    Heute nacht auf ZDF 28.10.04


    1.25-3.05 ZDF


    Rosen im Herbst


    Effie-Briest-Verfilmung.
    Literaturverfilmung, Deutschland 1955, Regie: Rudolf Jugert, Buch: Horst Budjuhn, Kamera: Werner Krien, Musik: Franz Grothe. Mit: Bernhard Wicki, Ruth Leuwerik, Carl Raddatz, Paul Hartmann, Lil Dagover, Günther Lüders, Lotte Brackebusch, Margot Trooger

    Amazon-Text:
    Stechlin - so heißt ein stiller See in der Grafschaft Ruppin, und so heißt auch der Besitzer des alten märkischen Guts: Dubslav von Stechlin. An einem schönen Oktobertag kündigt ein Telegramm den Besuch seines Sohns Woldemar an, der zusammen mit zwei Regimentskameraden erscheint. Stechlin, seit langem Witwer, freut sich über diese Gesellschaft, noch andere Gäste werden geladen, und so kommen zahlreiche Erzählungen und Plaudereien in Gang, von denen Thomas Mann schrieb, sie seien -Lebensmusik, hohe, heiter und wehe, das Menschliche auf eine nie vernommene Art umspielende Lebensmusik-.Theodor Fontane (1819 -1898) ist der bedeutendste Erzähler des literarischen Realismus. Der gelernte Apotheker machte mit 30 Jahren das Schreiben zum Beruf, zunächst als Journalist und Theaterkritiker. Erst spät begann er erfolgreich Romane und Erzählungen zu schreiben.
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    Kurzinhalt : xlibris, Fontane, der Stechlin


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    Autorenportrait
    Theodor Fontane (1819 -1898) ist der bedeutendste Erzähler des literarischen Realismus. Der gelernte Apotheker machte mit 30 Jahren das Schreiben zum Beruf, zunächst als Journalist und Theaterkritiker. Erst spät begann er erfolgreich Romane und Erzählungen zu schreiben. Seine Romane und Novellen, die vielfach verfilmt wurden, zählen zu den meistgelesenen Klassikern des 19. Jahrhunderts.


    Biographie: bei xlibris


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    Offizielle Fontane Gesellschaft

    Hallo zusammen,


    nutzt ihr die Gelegenheit die der Rundfunk bietet und hört euch Lesungen oder Hörspiele an? bevorzugt Klassiker?


    ich habs wiederentdeckt.
    Noch etwas habe ich festgestellt: je älter ich werde, desto mehr interessiert mich (wieder) der Rundfunk mehr als das Fernsehen :breitgrins:

    Viele Grüße
    Maria

    Hallo zusammen,


    Gestern habe ich mir ganz gemütlich im Rundfunk die Lesung "Herberge der Träume" von Oscar Wilde, gelesen von Gert Heidenreich, angehört.


    (Gemütlich bedeutet, bei Kerzenlicht und Schaumbad *GGG*)


    Ich habe etwas verspätet eingeschaltet und dachte zuerst ich habe den falschen Sender drin, denn es begann mit einigen Geschichten die der Bibel angelehnt waren, jedoch frei nach Oscar Wilde weiter ersonnen.


    Die Erzählungen von O.W. sind noch ziemlich unbekannt, das Buch gibt es übrigens bei Jokers. Dort heißt es über das Buch:

    75 weitgehend unbekannte Erzählungen von blendendem Esprit - Fabeln und Gleichnisse über die Wahrheit unseres menschlichen Daseins


    man spürt eine tiefe Menschenkenntnis in diesen Erzählungen....
    und sie passen auch sehr gut zu diese Herbst/Winterzeit, denn sie wirken besinnlich.


    Mir gefiel die Lesung sehr gut. Es hat sie nicht zufällig jemand von euch auch gehört?


    Viele Grüße
    Maria

    Info:

    26. 10. 2004, 22:05 Uhr, 3sat


    Das Werk


    Von Elfriede Jelinek


    Mit Alexandra Henkel, Elisa Seydel, Juliane Werner,
    Libgart Schwarz, Dietmar König, Philipp Hauß, Philipp Hochmair,
    Rudolf Melichar u.a.
    Inszenierung: Nicolas Stemann
    Aufzeichnung aus dem Wiener Akademietheater, 2004


    Mit dem Stück "Das Werk" widmet sich Elfriede Jelinek zum zweiten Mal nach "In den Alpen" dem Ort Kaprun, der zur janusköpfigen Metapher für Österreichs Träume und Traumata wurde. Einerseits war Kaprun Schauplatz einer triumphalen Bauleistung nach dem Zweiten Weltkrieg: Das Wasserkraftwerk dort ist eines der größten Speicherkraftwerke der Welt. Es galt als "eine fast beispiellose Herausforderung der Natur an die Technik, das Wasser in drei gigantische Stauseen zu fassen und in die Turbinen zu werfen, damit das 'Land am Strome' (Bundeshymne) mit Strom versorgt werden kann". Das Wasserkraftwerk Kaprun wurde aufgrund der technischen Großleistung der "Männer von Kaprun" zum Symbol des österreichischen Wiederaufbaus. Andererseits ist Kaprun Szenario einer der größten zivilen Katastrophen der Gegenwart, dem Tunnelunglück einer Gletscherbahn, bei dem 155 Passagiere verbrannten. Jelinek gräbt sich obsessiv in den Technik-Jargon hinein. Sie mischt Medienzynismus mit Teenager-Talk, touristische Erbauungslyrik mit Fragmenten einer Sprache der schweigenden Mehrheit, und sie schreckt auch vor derben Kalauern nicht zurück.
    3sat zeigt "Das Werk" von Elfriede Jelinek anlässlich der Verleihung des diesjährigen Literaturnobelpreises an die österreichische Schriftstellerin.
    (© 3sat)

    Zitat von "Steffi"

    Hallo Maria,


    auch bei www.elbeteam.degibt es einige gebrauchte Exemplare, Mindestbestellsumme ist dort 5 Euro und sie liefern portofrei - du kannst dort ja auch neue Bücher bestellen. Ich bekomme mein Exemplar heute oder morgen :breitgrins: Ich glaube, man muß nur darauf achten, dass auch die Zwischenstücke mit dabei sind.


    Gruß von Steffi


    danke für den Tipp, Steffi.
    Ich schau mal was sich machen läßt.
    LG Maria

    Hallo Lucyj


    oja, geht mir auch ab und zu so. Besonders wenn mich noch etwas anderes beschäftigt.


    Bei mir hilft am besten absolute Ruhe beim Lesen, eine Kanne Tee und eine Kuscheldecke (im Herbst *bg*).


    Liebe Grüße
    Maria

    Hallo zusammen,


    Danke für die deutschen Titel Ikarus. Ich werde mir die Fortsetzungen irgendwie besorgen.


    Ich bin nun auch durch.


    Ihr habt die "Läuterung" Soames erwähnt. Ich weiß nicht so recht. Es sinniert zwar über sein Leben nach und der Gedanke von euch, wie er plötzlich auch die Bilder von Jolyon für gut befand, deutet schon darauf hin. Doch auf der anderen Seite bleibt das "Zu vermieten" bis zum Schluß offen, denn Soames hofft, dass das 'leere Haus' (Sinnbild für den Besitzmenschen?) irgendwann wieder bevölkert wird und zwar eher in dem Sinn wie es Soames sieht bzw. auf eine neue Art aufersteht, wie es im Nachwort steht.


    Das Ende war von Galsworthy gut gewählt, denn mit dem 'zu vermieten' läßt er sich die Option offen, dass er die Saga weiterführt.


    Habt ihr noch welche abschließende Gedanken zur Forsyte-Saga?
    Ich fand das Buch in seiner beachtlichen Länge sehr unaufdringlich und angenehm zu lesen, aber nicht banal. Im Detail steckt soviel, das hat mich sehr für Galsworthy eingenommen.


    Viele Grüße
    Maria
    PS: bei Booklooker hab ich jetzt noch nicht geschaut, weil ich dort auch nicht gemeldet bin. Ich beobachte bei Ebay 2 Projekte. Aber das dauert noch etwas. Fontane wäre mir jetzt etwas stressfreier.

    Hallo zusammen,


    ikarus und Steffi:
    An mir soll es nicht liegen. Ich habe mal auf den ersten Seiten unserer Leserunde geschaut und folgendes gefunden:


    Zitat von "Steffi"

    Eine Fortsetzung der Forsyte-Saga schrieb Galsworthy mit der Trilogie "A Modern Comedy" bestehend aus "The White Monkey" (1924), "The Silver Spoon" (1926) und "Swan Song" (1928) mit den Zwischenstücken "Silent Wooing" und "Passers By". Diese Fortsetzung behaldelt wohl das Schicksal der jüngeren Forsytes und ist eng verbunden mit den politischen Ereignissen der zwanziger Jahre.




    Zitat von "finsbury"


    es gibt eben noch diese schon erwähnte dritte Trilogie: Den Gesamtnamen hab ich in meiner Ausgabe nicht. Rückübersetzt wahrscheinlich "The end of the song" . Die einzelnen Teile heißen :
    7.Maid in waiting,
    8.Over the river
    9.Flowering wilderness


    Während in der zweiten Trilogie Jon, der Sohn von Jolyon Forsyte und Fleur, die Tochter von Soames im Mittelpunkt stehen, ist die zentrale Gestalt in der letzen Trilogie Elizabeth Cherell, genannt Dinny. In welchem verwandschftlichen Zusammenhang sie mit den Forsytes steht, weiß ich nicht mehr, aber sie tut es!


    Allerdings ergibt sich für mich daraus folgende Probleme:


    1) Weiß jemand die deutschen Titel der Bücher
    2) ein Überblick bei Amazon zeigt, dass diese vermutlich nicht mehr im Handel erhältlich sind.


    Aber lasst euch nicht aufhalten. Ich würde dann auf euch warten. Ohne euch möchte ich den "Stechlin" nicht lesen.


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    nochmals zurück zur Forsyte Saga:
    ich bin noch nicht ganz durch. Ich komme zum 7. Kapitel "Mission".


    In Gedanken blieben mir beim Weiterlesen die Worte von Mont:


    "Sie werden es schon sehen, ... Es kommt ein großer Wandel. Das Besitzprinzip hat den Laden geschlossen...... Das Haus ist zu vermieten! Leben Sie wohl, Sir, ich gehe jetzt"


    irgendein Kommentar dazu?

    Das 5. Kapitel stand unter dem Titel "Die fixe Idee" . Meint ihr das ist ein deutlicher Hinweis, dass Fleur ein Besitzmensch ist? Jon ist sich ja nicht so sicher.


    bis dann
    Maria

    Zitat von "sandhofer"

    Hallo zusammen!


    Heute nachmittag hatte ich ein wenig Zeit, da mein Wagen in der Werkstatt war. Da ich sowieso noch auf meine Arno-Schmidt-CDs warte, habe rasch der Buchhandlung meines Vertrauens einen Besuch abgestattet - und mir dann auch eine Taschenbuchausgabe von Elfriede Jelineks Der Tod und das Mädchen I - V gekauft. Eigentlich völliger Blödsinn angesichts eines für meine Verhältnisse astronomischen SUB von 15 Büchern. (+3, die ich gerade lese.)


    Hallo Sandhofer


    dann warst du spontaner als ich. Ich war anfangs der Woche im Gondrom und nun hatten sie eine ganze Ecke mit Büchern von der Nobelpreisträgerin eingerichtet. Sehr schön gestaltet. Neben den von Hubert genannten Büchern (Gier, Lust, Die Klavierspielerin), gab es noch einige Theaterstücke in Büchleinform (sehr dünnes Format).


    Ich fühlte mich angesichts der Auswahl dann doch überfordert und habe mich auf dem Weg in meine Bücherei gemacht. Überraschenderweise hatten sie kein einziges Buch von E. Jelinek im Sortiment (Kleinstadtbücherei).


    Jetzt lass ich mir erstmal weiterhin Zeit mit der Wahl und warte auf deinen Bericht.


    Warum hast du dich für dieses Buch entschieden und nicht für die 'bekannteren' Titel?


    Viele Grüße
    Maria


    Hallo zusammen
    Hallo Sandhofer


    3. Hand? Ich meinte natürlich aus "2. Hand" , es war schon spät gestern *seufz*


    Jetzt hast du mich erwischt. Faust (weder I noch II) habe ich nicht gelesen. Kann ich "Titan" ohne diese Vorkenntnis lesen?


    Nach ein paar wenigen Seiten aus "Titan" gibt es schon einige Namen aus der griech. Mythologie: Aphrodite (Luise), Aglaja (Charlotte), Euphrosyne (Therese), Thalia (Friederike). Ob die irdischen Namen per Zufall gewählt wurden?


    Viele Grüße
    Maria

    Zitat von "sandhofer"


    Und ich dachte, den kennen nur noch Spezialisten ...


    Hallo zusammen
    Hallo Sandhofer


    keine Spezialistin und vermutlich werde ich auch keine. Aber man entwickelt sich weiter und so soll es sein.


    Zitat


    Ab 5 ... :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    deine Schlagfertigkeit möchte ich haben :lol:
    danke fürs Verschieben des Threads.


    Ich habe mir von Jean Paul "Titan" zum Lesen ausgesucht. Im folgenden NZZ-Artikel heißt es, dass Jean Paul Italien nur aus 3. Hand kannte und trotzdem den Bildungsroman "Titan" schrieb, und zwar sehr lebendig und anschaulich. Mit der Seele sehen
    so heißt ein Untertitel des NZZ-Artikels und das spricht mich an.


    Zitat von "finsbury"

    wenn du's im Moment mit Jean Paul hast, solltest du die Biografie von Günter de Bruyn "Das Leben des Jean Paul Friedrich Richter" lesen , unterhaltsam und bringt den Herrn gut rüber. Ich finde Jean Paul selbst
    gut, aber schwierig zu lesen, weil er ständig abweicht und einen so unübersichtlichen Satzbau hat. Ich finde, es spricht sehr für die literarische Zähigkeit der romantischen Damen im gefährlichen Alter, wenn sie seine Werke so verschlungen haben. Ich hab mich - ehrlich gesagt - durch zwei Romane phasenweise eher durchgequält, obwohl sie auch sehr amüsant sind. Wär was für die Leserunde, da hält man sich gegenseitig bei der Stange.


    vielen Dank finsbury. Die Biografie werde ich mir bestellen.
    gerne bin ich auch bei einer gemeinsamen Leserunde dabei. Im Moment habe ich "Titan" parat liegen und dazu Gustav Mahlers' Symphonie Nr. 1
    Diesem möchte ich mich am Wochenende widmen. Dann wird meine Aufmerksamkeit vorerst dem "Stechlin" gewidmet (gemeinsame Leserunde)


    durch welche zwei Romane mußtest du dich durchquälen *neugier*


    Viele Grüße
    Maria