Beiträge von JMaria

    Zitat von "JMaria"

    Ich wollte noch schauen, was ein Fidibus ist. Das hab ich jetzt vergessen. Ich vermute es hat etwas mit Zigarren zu tun. (Grüße an Sandhofer an dieser Stelle :zwinker: )


    Nachtrag:


    Fidibus (lat.), Holzspan oder gefalteter Papierstreifen zum Feueranzünden. :winken:


    Gruß Maria

    Hallo Steffi,


    schon zu Beginn vom Kapitel "1907" fiel mir auf, dass Virginia Woolf, eigentlich wie erwartet, einer Struktur folgt. Bis jetzt beginnt sie mit Hinweise auf die Jahreszeit, paßt ja auch gut zum Titel: "Die Jahre"


    Hier die bisherigen Kapitelanfänge:


    Kapitel 1880:

    Es war ein launischer Frühling. Das Wetter, sich ständig verändernd, jagte Wolken aus Blau und Violett über die Erde. Auf dem Land schauten Bauern, die über ihre Felder blickten, sorgenvoll; in London klappten Menschen, die zum Himmel aufsahen, ihre Schirme auf und wieder zu. Doch im April mußte man mit derartigem Wetter rechnen.


    und endet mit Regen:

    Die Zeremonie war vorbei; Regen fiel.


    Kapitel 1891:

    Der Herbstwind wehte über England. er riß die blätter von den Bäumen und ließ sie, rot und gelb gefleckt, zu Boden flattern, oder hob sie hoch in die Luft, wo sie in weiten Schwüngen prunkten, bevor sie sic niederließen. In den Städten in Böen um die Ecken pfeifend, blies der Wind hier ienen Hut davon; lüftete dort einen Schleier hoch über den Kopf einer Frau. Geld befand sich in regem Umlauf. Die Straßen waren voller Menschen.


    und endet:

    Es war ziemlich dunkel; Lampen brannten; der Herbst kam; und als er die dunkle, windige Straße entlangging, die jetzt von Regentropfen getüpfelt war, wehte ihm ein Rauchwölkchen mitten ins Gesicht; und die Blätter fielen.


    Kapitel: 1907

    Es war Hochsommer; und die Nächte waren heiß. Der Mond, auf Wasser fallend, machte es weiß, unergründlich, gleich ob tief oder seicht. Aber wo das Mondlicht auf feste Gegenstände fiel, verlieh es ihnen einen Glanz und eine Versilberung, so daß selbst die Blätter an den Landstraßen lackiert wirkten.


    bestimmt nimmt das Ende des Kapitels auf die Jahreszeit "Hochsommer" wieder Bezug. (Soweit bin ich aber noch nicht, deswegen lass ich den Text vorerst aus).


    Wie ein Kreislauf, eine Bewegung, als ob sie die Zeit auf die verschiedensten Formen definieren möchte.


    schönen Sonntag wünscht
    Maria
    PS: in der Vorschau, seh ich gerade, dass du auf meinen vorigen Beitrag geantwortet hast. Werde mich sofort draufstürzen. Bin ganz hin und weg vom Buch. :klatschen:

    Zitat von "Maja"

    Ob Frankreich besser war? Ich frage mich, wie stark da die Judenfrage hineinspielte, es scheint, dass Heine trotz Gleichstellung auf dem Papier und Konversion 1825 (da nahm er auch den Vornamen Heinrich an) wegen seiner Herkunft Probleme hatte.


    Hallo zusammen,


    Heine schreibt (als die Studentenverbindung Allgemeinheit, die er angehörte, verboten wurde):


    Der Patriotismus des Franzosen besteht darin daß sein Herz erwärmt wird, durch diese Wärme sich ausdehnt, sich erweitert, daß es nicht mehr bloß die nächsten Angehörigen, sondern ganz Frankreich, das ganz Land der Zivilisation, mit seiner Liebe umfaßt; der Patriotismus des Deutschen hingegen besteht darin, daß sein Herz enger wird, daß es sich zusammenzieht wie Leder in der Kälte, daß er das Fremdländische haßt, daß er nicht mehr Weltbürger, nicht mehr Europäer, sondern nur ein enger Deutscher sein will. (Rororo-Monographie: Heinrich Heine von Christian Liedtke S. 36/37).


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Michael


    gute Besserung an dieser Stelle. Grippe und gripp. Infekte grassieren ja zur Zeit heftig.


    Hallo Steffi


    Zitat von "Steffi"


    Ich habe es selber auch nicht so empfunden, aber es ist interessant, wie Delia reagiert. Bei ihr überwiegt doch eher der Zorn, allein und hilflos zu sein. Ich finde es auch erstaunlich, dass das Buch mit dem Thema Tod beginnt - ob Virginia sich auch so erlebt hat ? Dass ihr Leben erst mit einem Tod (Vater ?) wirklich begann ?


    guter Gedanke. Ich glaube, es war schon so, dass eine kurze Zeit die Schwestern (Vanessa und Virginia) freier lebten. Bei Virginia stellten sich allerdings schwermütige Gedanken ein, weil sie ihrem Vater im frühen Erwachsenenalter näher war. Auch die Schriftstellerei und die Liebe zu Büchern verband sie. Nun, da beide sich Annähern konnten, starb Leslie Stephens. Der Umzug ins Bloomsbury gab ihrem Leben aber wirklich eine neue Richtung. Nur starb dann kurze Zeit danach Toby, ihr Bruder und Vanessa erhörte Clive Bell.


    In der Zwischenzeit habe ich Kapitel: "1891" gelesen.


    Der Sprung von 11 Jahren war für mich gewöhnungsbedürftig.
    z.B. fragte ich mich doch wie es wohl Kitty ergeht und plötzlich dieser Sprung und man erfährt, dass sie verheiratet ist. Sie ist jetzt Lady Lasswade, mehr erfährt der Leser nicht.


    auch Delia bleibt weitgehend geheimnisvoll. Es hat irgendetwas mit diesem Politiker Parnell zu tun. Ob Delia in einem ähnlichen ehebrecherischen Verhältnis lebt?


    Im Anhang wird ja erklärt, dass dieser Charles Stewart Parnell eine verheiratete Frau liebte; es zu einem Skandal kommt, die ihm seine Popularität kostete.


    Das Kapitel "1891" gilt hauptsächlich Eleanor und ihr Kampf gegen Armut. Sehr beeindruckend. Aber auch hier, nur das notwendigste wird erwähnt. Kein Wort davon, welche Rede Eleanor hält.


    Auffallend ist diesmal die Häufigkeit des Wortes: Laub/Blätter. Sie werden verbrannt, der Rauch ist überall und das Kapitel endet auch damit, dass die Blätter fallen.


    Ich wollte noch schauen, was ein Fidibus ist. Das hab ich jetzt vergessen. Ich vermute es hat etwas mit Zigarren zu tun. (Grüße an Sandhofer an dieser Stelle :zwinker: )


    Die Familie Digby ist neu. Mrs. Digby erscheint mir erheblich jünger als ihr Mann, der Bruder von Abel Pargiter. Die Kinder sind auch noch recht klein und eines der Mädchen hat eine verkrümmte Wirbelsäule(?).


    Martin ist in Indien.
    Milly ist verheiratet mit Hugh Gibbs, hat Kinder und lebt in Devonshire.
    (Der Leser kann sich hier ausmalen, wie sie ihren Mann durch Edward kennengelernt hat).
    Edward ist immer noch in Oxford (als Professor?).


    Morris ist ein erfolgreicher Anwalt. Kurz hat man seine Ehefrau in diesem Kapitel kennengelernt.


    nur über Rose schweigt sich das Kapitel "1891" aus.


    Virginia Woolf macht jedenfalls ihre Ankündigung wahr. Sie hat die "Jahre" sehr gekonnt reduziert. Mir kommt es wirklich so vor, als ob nur das Nötigste erwähnt wird. Auch eine besondere Kunst, die sie in ihrem Roman anwendet.


    mir fiel auch auf, dass Virginia Woolf parallel erzählt. Bei Kitty wird Laub verbrannt, in Devonshire bei Milly, ebenso bei Edward in Oxford... der Blick geht weiter nach London zu Eleanor und der restlichen Familie auch hier wird Laub verbrannt, sogar Martin zündelt im Dschungel.

    Der nächste Zeitsprung beträgt nun 16 Jahre und wir befinden uns im Jahre "1907".


    Liebe Grüße
    Maria


    Hallo Sandhofer,
    Hallo zusammen,


    vielen Dank, Sandhofer :winken:


    ein wenig neugierig geworden, habe ich heute die rororo-Monographie Christian Liedtke: Heinrich Heine hervor geholt und darin gelesen.


    Interessant, dass Heinrich Heine seine Momoiren das Märchen meines Lebens nennt.


    In seinem Gedicht: Nachtgedanken sieht man auch sehr gut, wie seine Gemütsverfassung ist, wenn er an Deutschland denkt:


    "Denk ich an Deutschland in der Nacht,
    Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
    Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
    Und meine heißen Tränen fließen...."


    Das Gedicht umfaßt 10 Strophen, die obige ist die erste.


    Viele Grüße
    Maria

    Zitat von "Holkenäs"

    Vor dem Vorwort vielleicht noch ein Gedanke zum Titel. Die Anspielung an Shakespeare (wie auch bei "Atta Troll. Ein Sommernachtstraum") ist offensichtlich. Gruß
    Holk


    Hallo zusammen,


    ich habe damals zwar den Lesevorschlag gemacht, aber leider kann ich mich im Moment nicht so intensiv Heinrich Heine widmen. Darf ich trotzdem zu dem oberen erwähnen, dass beide Dichtungen: "Atta Troll. Ein Sommernachtstraum" und "Deutschland. Ein Wintermärchen" die gleiche Anzahl an Caputs haben. (Wie ist die Pluralform von Caput?)
    beide an Anzahl XXVII. Beide haben eine Vorrede bzw. ein Vorwort. Beide haben einen Anhang bzw. Nachtrag.


    Grüße von
    Maria

    Hallo zusammen,


    Zitat

    Darauf bin ich noch gar nicht gekommen, ich werde weiter darauf achten. Auch die Farbe Blau kommt wiederholt vor.


    Wie gefällt euch das Regenmotiv ? Sehr schlau, es immer wieder als verbindendes Element aufzugreifen. Besonders gefällt mir, dass der Regen für jede Person eine andere Bedeutung hat,; erstaunlich, wieviele Betrachtungen zu Regen es gibt. Da hätten wir zumindest mal einen Hinweis auf die geplanten Essays, oder ? Ein Essay zum Thema "Regen" :breitgrins:


    könnte gut sein :zwinker:


    der Regen fiel mir erst so richtig auf, als der Standort wechselte und der Leser sich in Oxford befand, jetzt gab es auch die Farbe gelb weniger. Ob das so von V.W. beabsichtigt ist, weiß ich noch nicht so recht.


    Weiß und Blau herrscht in Oxford.


    Interessant auch, dass das Kapitel "1880" mit Regen endet.


    Zitat


    Kitty finde ich sehr geheimnisvoll im Gegensatz zu allen anderen Figuren bisher. Erstmal brauchte ich einige Zeit, um herauszufinden, wer ihre Eltern sind und wie ihr Leben ist. Die Angaben dazu sind sehr sporadisch eingebaut und es war wie ein kleines Rätsel, ihre Eltern, ihre Lebenssituation. Dieses langsame Herantasten erzeugt natürlich auch eine gewissen Spannung.


    die Mütter waren Schwestern und stammten aus Yorkshire. Ein eher wilder Landstrich?


    Die Mutter von Kitty fragt sie mehrmals was Kitty denn möchte, aber die Antwort wartet sie nicht ab. Wohl um Enttäuschung vorzubeugen, aber sehr gefährlich, denn hier scheint der Konflikt bereits zu beginnen. Kitty möchte nicht in Oxford als Frau irgendeines Professors werden. Ich bin auf ihre Zukunft gespannt.

    Zitat


    Zur Schilderung des Todes der Mutter möchte ich noch sagen, dass mich das sehr berührt hat. Ganz offen und fast schockierend sind Delias Gedanken und die Atmosphäre war sehr bedrückend in diesem Haus. Diese Lese-Augenblicke sind es, die ich an Viginia Woolf so liebe.


    Delia durchschaut vielleicht als einzige die Heuchelei ihres Vaters? Obwohl ich jetzt nicht so überzeugt bin, dass die Trauer geheuchelt ist. Als Jugendliche mit viel Fantasie mag Delia die Situation zu tief empfinden.


    hier ein Text der mich tief berührte:


    Dort lag ihre Mutter; in jenem Sarg - die Frau, die sie so geliebt und gehaßt hatte. Ihre Augen flimmerten. Sie fürchtete, ohnmächtig zu werden; aber sie mußte hinsehen; sie mußte fühlen; es war die letzte Chance, die ihr blieb. Erde rieselte auf den Sarg; drei Kieselsteine fielen auf die harte, glänzende Oberfläche; und als sie fielen, wurde sie von einem Gefühl von etwas Ewigwährendem ergriffen; von Leben, das sich mit dem Tod mischte, von Tod, der zu Leben wurde....


    das ergründen von Tod und Leben, war auch für Virginia Woolf immer sehr wichtig. Wer möchte nicht den Sinn dahinter entdecken und kann es doch nicht so recht greifen.


    so empfindet Delia als der Pfarrer sprach: "Wir danken Dir aus tiefsten Herzen... daß es Dir gefallen hat, unsere Schwester vom Elend dieser sündigen welt zu erlösen ---"


    Was für eine Lüge! schrie sie stumm. Was für eine elende Lüge! Er hatte sie des einen Gefühls beraubt, das echt war; er hatte ihren einen Augenblick des Verstehens verdorben.


    Das Verstehen!


    ich bin gespannt, wie es mit Delia weitergeht.


    Das Sterben der Mutter scheint evtl. ein Schlüsselerlebnis für die Kinder zu sein. Aber das wird sich wohl erst noch zeigen.


    wie weit seid ihr?


    Liebe Grüße
    Maria


    Hallo Roland
    danke für deinen Tipp, ist schon notiert :winken:
    willkommen im Forum.


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo zusammen,


    Zitat von "Steffi"

    ich habe gestern schon ein wenig gelesen. Typischerweise fängt das Buch wieder mit einer Naturbeschreibung an, was mir natürlich wieder außerordentlich gut gefällt :zwinker:


    ich gebe zu, ich habe mit den Naturbeschreibungen schon gerechnet und wäre sehr enttäuscht gewesen, wenn Virginia Woolf sie nicht mit eingebracht hätte. Das liegt mir einfach sehr zu lesen.


    Zitat


    Colonel Pargiter vergnügt sich mit seiner Geliebten während seine Frau todkrank ist , allerdings, ob es wirklich ein Vergnügen ist ?? Zumindest hat er kein Unrechtsbewußtsein, was wahrscheinlich in der damaligen Zeit (1880) auch üblich war.


    das hat mich wiederum überrascht. Ich hätte nicht mit dieser Offenheit gerechnet. Auch wenn im Klappentext steht, dass die Autorin das "Ganze" in ihrem Buch beleuchtet.


    Zitat


    Dies spiegelt sich auch gleich in der nächsten Szene. Während die Mädchen den Haushalt versorgen und die kranke Mutter ersetzten müssen, zitternd dem Vater Rede und Antwort stehen - selbst Lieblingstochter Delia traut sich nicht recht - genügt ein "Ich bin der Beste" des Sohnes, um Geld einzuheimsen. Den Mädchen bleibt nur das Vergnügen, zu streiten, wer den Vater zur nächsten Einladung begleiten darf.


    traurig, nicht wahr. Ich kann Eleanor verstehen, wenn sie sich fragt, warum die Mädchen nicht mit Namen genannt werden.


    Zitat


    Ein bißchen irritiert haben mich die Wiederholungen der Lichtspiegelungen. Könnte es sein, dass Woolf da aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und unmerklich in die verschiedenen Personen schlüpft ? Oder ist es immer Delia, die das Licht auf den Vasen, Tellern, Leintuch usw. beobachtet.


    das Spiel mit künstlichen und natürlichen Licht ist auffallend. Eine Beleuchtung des Inneren und des Äußeren (Gesellschaft:Natur)?


    die Farbe gelb kommt ebenfalls oft vor, z.B. im Haar der Mutter sind gelbe Strähnen, Edwards Kommode ist gelb u.a.


    bei Gelb muß ich immer an Zerfall denken.


    Zitat


    Atmosphärisch dicht finde ich auf jeden Fall den Anfang. Etwas traurig, dass die Unbekümmertheit der Schwestern fehlt, nur Rose auf ihrem Ausflug versucht, aus den Konventionen auszubrechen. Ob hier schon der Grundstein für die weitere Charakterentwicklung gelegt ist ?


    ich glaube schon. Eleanor hat den Haushalt übernommen, hasst aber das Rechnen. Delia der Liebling des Vater, Milly ist mir noch am undeutlichsten, Rose die Abenteuerliche - die Rebellische - ihrem Vater aber in der Haltung bereits am ähnlichsten.


    Die Jungs sind mir auch noch nicht so deutlich vor Augen. Bei Edward habe ich ein etwas ungutes Gefühl. Sehr egoistisch wie er seine Freunde gegeneinander ausspielt. Martin geht noch zur Schule. Morris in einem ungeliebten Job?

    Zitat


    Natürlich erinnert das auch an Virginia Woolf eigene Kindheit. Ihre Mutter war ja ebenfalls früh gestorben und ihre Stiefschwester übernahm die Mutterrolle, sie und ihre Schwester mussten sich ebenfalls um den Haushalt und den despotischen Vater kümmern.


    stimmt, daran habe ich mich auch erinnert. Ob Eleanor auch so ein trauriges Schickal ereilt wie Stella, der Stiefschwester Virginias?


    Ich habe nun Kitty kennengelernt, d.h. ich bin im ersten Kapitel auf S. 57 (Taschenbuchausgabe 2002, Fischer Verlag).


    Die Kapiteleinteilung in Jahren paßt hervorragend zum Titel des Buches. Kaum zu glauben, dass Virginia Woolf so oft den Titel wechselte und bis zu letzt unschlüssig war, das Buch zu benennen.


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Steffi,
    Hallo Holk,


    könnte das "Vorspiel"-Höllenfahrt nicht einfach eine Besiedelungsgeschichte sein, nur halt in typischen Thomas Mann Manier.


    die Besiedelung des Gebietes, der Wechsel der Mächte, der Turmbau zu Babel, die Sprachenverwirrung, das Zerstreuen der Menschen, das Auftauchen des Abrahams' und somit ist der Weg bereitet für die nachfolgenden Bände.


    Steffi: Welchen Hinweis bist du gefolgt? *neugier*


    Bis dann
    Maria

    Zitat von "marin"

    .


    Zufälligerweise habe ich gerade gesehen, dass die Verfilmung von "Wellen" am 21.01. auf arte kommt, 20: 40 Uhr!!! :winken:


    Viele Grüße
    marin


    Hallo zusammen,


    hat sich den Film jemand von euch angeschaut?
    Die Besetzung war sehr gut, die Atmosphäre dicht, aber mich störten die Sexszenen (zumal soviel Ehebruch im Buch garnicht vorkommt). Vielleicht war der Regisseur der Meinung, sonst würde sich die Verfilmung keiner anschauen :sauer:


    Gruß Maria

    Hallo zusammen,
    Hallo Steffi


    hach, ich freu mich bereits auf unsere Leserunde.
    Hier noch der Covertext des Fischer-TB's, vielleicht ein Anreiz zum Mitlesen:


    1880 beginnend, reicht die Chronik der Londoner Familie Pargiter bis in Virginia Woolfs Gegenwart um 1932, die Entstehungszeit des Romans.
    Sie folgt vor allem den Lebenswegen der Schwestern Eleanor, Delia, Milly und Rose: Während die Karrieren ihrer Brüder in Armee, Justiz und Universität ganz den traditionellen viktorianischen Normen entsprechen, reagieren die Töchter in ihren Entwicklungen sehr unterschiedlich auf die Enge des patriarchalischen Elternhauses. Im Gegensatz zur völlig angepaßten Eleanor, der Ältesten, schließt sich Rose, die Jüngste, in ihrer entschiedenen Opposition einem militanten Zweig der Suffragettenbewegung an. "Ich möchte das Ganze der heutigen Gesellschaft darstellen - nichts weniger: Fakten, aber auch die Vision." schrieb Virginia Woolf im April 1933. Zu den Fakten gehören der Viktorianismus - zwischen den Zeilen heftig kritisiert -, die Frauenrechtsbewegung, der Erste Weltkrieg, die Vorboten des Faschismus. Die Vision: künstlerische, intelektuelle und berufliche Entfaltung ohne Einschränkungen durch jene Konventionen und Traditionen, mit denen Virginia Woolf selbst sich ihr Leben lang intensiv auseinandergesetzt hat. [Covertext, Fischer-Taschenbuch]


    bis dann
    Maria

    Zitat von "Iwan Iljitsch"

    - Lyrik des Barock (nur Leistungskurs)
    Lyrik im Barock, was ist das eigentlich? Damit habe ich mich noch nie befasst.


    Hallo Iwan


    das könnte doch sehr spannend für dich werden, heraus zufinden welche Dichter und ihre Werke es damals gab.


    wir haben in der Leserunde des "Simplicissimus" kurz die Barockdichter gestreift, auch in Bezug auf Günter Grass: Das Treffen in Telgte.


    Mehr darüber findest du in diesem Thread, ein bißchen scrollen mußt du: Thema Barockdichter im Simplicissimus


    Falls du dich für die Grass-Geschichte interessiert, empfehle ich die dtv-Taschenbuch-Ausgabe, da im Anhang noch 43 Gedichte aus dem Barock aufgeführt sind. Die fehlen in manch anderen Ausgaben.


    Viel Freude auf der Entdeckungsreise.


    Gruß von
    Maria

    Zitat von "Rhea"

    Ich lese allerdings nicht nur Klassiker, sondern auch moderen Literatur, Fanrtasy und Krimis. Ich hoffe, ich bin hier trotzdem willkommen.


    Hallo Rhea


    herzlich Willkommen bei uns im Klassikerforum. Wie ich sehe, interessierst du dich für die Chaucer-Leserunde. Ich mache dort zwar nicht mit, weil die Virginia Woolf Leserunde (Die Jahre) beginnen, aber ich wünsche dir viel Freude und nette Diskussionen.


    Ich lese auch sehr gerne Krimis, am liebsten die von älteren Krimiautoren wie Agatha Christie, Mignon G. Eberhart, Arthur W. Upfield aber auch neuere wie von Andrea Camilleri, Donna Leon, Reginald Hill um nur ein paar zu nennen.


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Holk


    Zitat von "Holkenäs"

    wir können die Fragen ja für eine Saure-Gurken-Phase im Hinterkopf behalten :zwinker:


    wie du möchtest :sonne:


    Zitat


    Hast du diese Seite schon gesehen?


    http://www.besuche-oscar-wilde.de/start.htm


    Gibt auch ein Forum, vielleicht kann dort wer die Fragen beantworten, obwohl nicht ganz so viel Betrieb zu herrschen scheint wie hier.


    das war die deutsche Seite, an die ich mich mit meiner Frage wandte, allerdings nicht im Forum sondern an die Betreiberin der Seite. Leider habe ich keine Antwort erhalten.


    bis dann
    Maria

    Hallo Erika


    vielen Dank für deinen Link. Der Artikel ist hoch interessant.


    ob Fontane ein Christ war oder nicht, hat der Bericht am Schluß schön erfaßt:


    [Zitat]
    Fontane war ein sehr kritischer Christ, der wußte, wie menschlich wir alle sind. Und er war ein skeptischer Christ, weil er immer realistisch blieb. Man kann ihn als einen Vertreter eines Minimal-Christentums ansehen, der der goldenen Regel folgte: »Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch« (Matth. 7, 12). Bei Fontane heißt das: »Es gibt eine goldene Mitte. Und nur allein bei ihr ist Leben, Gedeihen und Wahrheit.« (ca. 1878).
    [/Zitat_Ende]

    wahrscheinlich lese ich deswegen Fontane so gerne: ihm ist nichts Menschliches fremd.


    Viele Grüße
    Maria

    Hallo zusammen,


    ihr habt mich so neugierig gemacht, dass ich mit "Wellen" gestern begonnen habe zu lesen und bin von der Sprache, von den Naturbeschreibungen und dem diskreten Humor angetan. Erinnert mich auch sehr an Fontane.


    z.B. diese Passage:


    "sehen sie, es gibt nichts Dümmeres, nichts Sinnloseres als die Schlaflosigkeit, als im Bett zu liegen, auf den Schlaf zu warten und nicht schlafen zu können. In solchen Stunden komme ich mir vor, wie meiner Menschenrechte beraubt. Ich tue nicht meine Pflicht als Mensch. .....


    meine Pflicht als Mensch ist, zu schlafen oder mein Handwerk als Mensch zu treiben, zu arbeiten wie da die Fischer oder zu lieben wie Sie und der Herr Maler oder zu streiten wie meine Hausleute, gleichviel, eben Menschengeschäfte zu treiben, und können wir das nicht, so haben wir zu schlafen...."


    ich bin nun an der Stelle, wo Knospelius Doralice diesen Friedhof zeigt. Schaurig. Ob das etwas zu bedeuten hat? Ich muß immer daran denken, wie Fontane oft bereits zu anfangs in seinen Romanen den Tod versteckt, ohne dass der Leser es merkt.


    bis dann
    Maria