Hallo zusammen,
entschuldigt bitte, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Nach einem gripp. Infekt, den meine ganze Familie lahmlegte, hatte ich eine totale Schreibblockade. Ich las und konnte es einfach nicht in Worten fassen. *seufz*
Maja:
willkommen in unserer Leserunde. :winken:
Zitat von "Maja"
Was mir besonders aufgefallen ist: Jedes Gespräch wird unterbrochen, meist durch andere Personen, die hinzutreten. Das macht einen irgendwie kribbelig, regt aber auch zum Nachdenken an "Was wollte die Person noch sagen?" Auch entstehen so viele Geheimnisse.
stimmt, in den Kapiteln 1907 und 1908 fand ich das auch sehr deutlich.
Zitat von "Maja"
Zum Beispiel die "Meditations"-stelle von Sara in 1907. Es wird ganz raffiniert zwischen den Ebenen hin und her gewechselt.
Für den zweiten Durchgang werde ich einen Stammbaum machen, es wird schrecklich unübersichtlich, mit all den Cousins!
dieses Wechseln der Ebenen fand ich sehr interessant. Auch erscheint gerne eine Parallele (z.B. Kapitel 1910 anfang), wie es auf dem Land ist und zur gleichen Zeit in London.
Die Verwandtschaftsverhältnissen verwirren mich nicht, aber auf deinen Stammbaum freu ich mich.
Zitat von "Maja"
Ich hoffe, es ist auch in dieser Leserunde erlaubt, etwas vorzugreifen:) Ich habe den Eindruck, dass das keine Rolle spielt, es kommt weiterhin Sally und Sara vor. Die Verwendung von Kosenamen hängt wohl nicht (nur) vom Alter ab, sondern vielleicht eher von Person/Beziehung/Situation.
das kann sein, guter Gedanke.
im Kapitel 1908 und 1910 fiel mir auf, dass Rose und Eleanor sich beide wie 2 Personen in einer Person fühlen. Aber Sara/Sally die eigentlich (bis jetzt) viel unbedarfter wirkt hat 2 Namen. Das läßt mich darüber nachdenken, ob es hier eine Beziehung gibt.
Zitat von "Steffi"
Maria: Habe gestern einen interessanten Aufsatz gelesen, indem "Ulysses" und "Mrs. Dalloway" verglichen werden. Mal sehen, ob oich ihn zusammenfassen kann !
ich muß Mrs. Dalloway unbedingt noch lesen!
Zitat von "Steffi"
1908:
Es war März, und der Wind wehte.
Der Wind, bedrohlich und wild, weht die Zeit fort. Typisch für dieses Buch wiedermal, dass wir so beiläufig und erst nach zwei Seiten die frappierende Neuigkeit erfahren: Eugenie und Digby sind tot. Eugenie muss kurz nach dem letzten Kapitel gestorben sein - und seltsamerweise war ich so gefangen von dieser Wendung, dass ich gar nicht an die Kinder der beiden dachte. Maggie und Sara tauchen auch erst 1910 wieder auf. In diesem Jahr geht es um Eleanor. Der Wasserkessel als verbindenden Element taucht wieder auf.
Der Wasserkessel fiel mir auch auf. Ein beständiges Element in der Geschichte. Ob er noch am Schluß auftauchen wird?
Der Wind weht die Zeit fort... das hast du toll geschrieben. Dazu fiel mir die Passage auf, wie Eleanor das Datum verwechselte und mit Roses' Eintreffen noch nicht rechnete und ihre Korrespondenz mit einem veralteten Datum beschriftete. Wirkte auf mich sehr traurig.
ich verspüre in den Kapiteln 1908 und 1910 irgendwie öfters diese Traurigkeit, eine Sinnlosigkeit. Die Versammlungen bringen eigentlich auch nicht viel, sie streiten viel und jeder will Recht haben und verlieren den Grund der Versammlung aus den Augen. Eleanor erkennt es eigentlich intensiver als Rose. Nur - bis Eleanor ihre Gedanken beisammen hat, ist es schon zu spät sie auszusprechen. Sie ist mir im Moment am deutlichsten vor Augen.
Zitat von "Steffi"
Der Wind war furchterregend. Er drückte gegen das Haus; umklammerte es fest, und ließ es dann auseinanderbrechen.
Eleanor scheint etwas zertreut zu sein; bricht ihr Geist auch auseinander ?
Besonders betroffen machte mich 1908 die Szene, als Martin vor dem Bild seiner Mutter steht.
Im Laufe der Jahre hatte es aufgehört, seine Mutter zu sein; es war zu einem Kunstwerk geworden.
Die Zeit (die Jahre) läßt einen vergessen, wie die Verstorbenen tatsächlich waren, es bleibt nur ein Bild zurück, dass man sich selbst von ihnen macht.
und wie wahr. Oft verblaßt eine Erinnerung, wie diese Rose in dem Bild, die nicht mehr zu sehen war. :sauer: traurig.
Im Kapitel 1908 fiel mir noch auf, dass Eleanor Wissen in sich auf nahm. Sie schürfte direkt danach. Sie wollte mehr über das Christentum wissen, wie es anfing; was es ursprünglich bedeutete... wer hatte die Worte über "Gott ist die Liebe" ... gesprochen und was bedeuten sie.
..und dann hatte ein anderer Mann es niedergeschrieben. Aber angenommen, dass, was jener Mann sagt, ist genauso falsch wie das, was dieser Mann - sie berührte die Zeitungsausschnitte mit ihrem Löffel - über Digby sagt?...
sie empfand gewaltige Lücken in ihrem Wissen, das ähnelt doch sehr Virignia Woolf, die auch darunter litt, dass sie kein College besuchen konnte.
Kapitel 1908:
Natürlich konnte sie Französisch mit Leichtigkeit lesen; und Italienisch; und ein wenig Deutsch. Aber ws für gewaltige Lücken, was für leere räume, dachte sie....es doch in ihrem Wissen gab!
Das Kapitel 1910 ist erfüllt mit Zitaten (bekannte und unbekannte evtl. von Virginia Woolf erfundene Zitate) und Musikstücken u.a. Wagners Siegfried.
Das Kapitel 1910 kann ich noch nicht so recht zusammenfassen. Wie empfandet ihr es?
Viele Grüße
Maria