Beiträge von JMaria

    Zitat von Gina"

    Aber um aus Büchern bzw. aus der Geschichte zu lernen, muss man auch bereit sein, die Perspektive zu ändern und die eigene gewohnte Sichtweise zu hinterfragen


    wie wahr !




    Aber noch zu Toni Morrison:
    Die zitierten Sätze sind wirklich interessant. Da kann man während des Lesens vermutlich gar keine Ablenkung brauchen, um nicht den Faden zu verlieren!



    lt FAZ übertrifft "Gnade" sogar "Menschenkind".


    http://www.faz.net/aktuell/feu…g-pesos-wert-1999028.html



    @Gina,
    Nur am Anfang wirkt der Aufbau etwas befremdlich, aber dann ist man drin. Ich bewundere wie meisterhaft sie die Personen miteinander verwebt.


    Ich bin jetzt beruhigt, dass nicht nur ich diese Don Quijote-Lücke habe. :zwinker:
    Allerdings habe ich mir erst die Neuübersetzung besorgt, denn ändern will ich das schon. Es bleibt nur die übliche Frage, wann.



    Don Quijote ist schon ein besonderes Werk, ich denke gern daran. Aber ich war auch froh, dass wir hier eine Leserunde daraus machten. Ist jetzt auch schon wieder sehr lange her.


    Es gibt eine Neuübersetzung?


    Von Benito Perez Galdos habe ich jetzt mal das einzige gemeinfreie Werk heruntergeladen: Der Roman einer Nonne.


    in meinem Bücherschrank habe ich noch einen Klassiker gefunden von einer spanische Schriftstellerin:
    Emilia Pardo Bazan: Das Gut von Ulloa


    Spanien ich komme (demnächst) :zwinker:

    Bis zum Ende des 3. Teil geht es um Lewin und seine Gedanken wie er die Landwirtschaft in die Moderne bringen kann, über seine Entmutigung keine Ehefrau zu finden, da er Kitty liebt, sehr schön übrigens wie es ihn ins Herz trifft, als er sie in der Kutsche sitzen sah, und über den Tod und seine eigene Sterblichkeit. Es strömt einem das Leben pur entgegen !.


    Ich komme zum 4. Teil



    Zitat von "thopas"

    Das Buch gibt einen schönen Einblick in die russische Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ich lese gerne Bücher aus dieser Zeit und fand deshalb die russische Perspektive sehr spannend. Manchmal waren es auch nur Kleinigkeiten. Wenn man z.B. bedenkt, wie die Eisenbahn in den extrem kalten und schneereichen russischen Wintern die Leute zuverlässig überall hinbringt. Sie pendeln quasi zwischen Moskau und Petersburg. Und bei uns liegen immer gleich die S-Bahnen lahm, wenn es etwas schneit :grmpf:. Wahrscheinlich ist der Strom daran schuld, bringt nicht nur Gutes :breitgrins:.


    :breitgrins:


    dieser Einblick in die russische Gesellschaft gefällt mir wirklich sehr gut !



    Jaqui,
    alle wieder gesund bei dir?


    Gruß,
    Maria

    Zitat von "Gina"

    Du hast mit dem zweiten Petrarca Deine Liste ja sogar ausgebaut. :klatschen:
    Ich würde am liebsten alle Bücher mitlesen, weil ich die Reiseliste so toll finde. :smile:



    Danke, Gina !


    Mir geht's mit den anderen Leselisten ähnlich. Ich bin auf Autoren neugierig geworden, an die ich vorher nicht gedacht hatte und so manches Buch ist bereits auf meinem eReader :klatschen:



    Stimm dir zu, mit dem frösteln wie auch mit dem Schmunzeln. Da hast du instinktiv eine gute Wahl getroffen. Deine und meine Bibliothek ähneln sich frappant !


    und wenn man noch den Anfang des 1. Kapitels hernimmt aus "Licht aus dem Osten" von Peter Frapant, dass von den Persern gesagt wurde (Herodot) " Kein Volk ist fremden Sitten so zugänglich wie das persische", und die Bereitschaft neue Ideen und Methoden von den anderen Ländern anzueignen um besser regieren zu können, so haben wir jetzt bereits zwei Zitate bzw. Bücher aus denen man viel lernen kann.


    Aber von einem Menschen der raus'trumpet', dass er den Geruch von Büchern nicht leiden kann, von diesem kann man keine Weltoffenheit und Humanität erwarten. Beängstigend wenn solche Menschen so viel Macht haben.



    Zitat

    Autor: thopas
    « am: Heute um 12:37


    Menschenkind habe ich vor langer Zeit mal zu lesen versucht (da war ich, glaube ich, noch auf der Schule). Ich habe es auf Englisch probiert (der engl. Titel ist Beloved), aber ich bin gnadenlos gescheitert, weil es viel Dialekt (Südstaaten?) enthält und für mich kaum verständlich war. Ich habe mich seither nie mehr herangetraut...



    "Menschenkind" kenne ich noch nicht. Aber ich glaube auch "Gnade" ist nicht einfach im Original zu lesen, denn ich vermute auch, das Dialekt darin vorkommt und es gibt drei Erzähler, die fließend ineinander übergehen. Da muß man schon teuflisch aufpassen.



    Die ersten Sätze aus "Gnade (A Mercy)


    Hab keine Angst. Was ich erzähle, kann dir nicht wehtun, trotz meiner Tat, und ich verspreche, ganz ruhig im Dunkeln zu liegen - vielleicht zu weinen oder dann und wann das Blut wieder vor Augen zu haben -, aber niemals wieder werde ich meine Glieder recken und mich erheben und die Zähne zeigen. Ich will erklären.


    ... Merkwürdigeres geschieht, überall und immer wieder. Du weißt das. Ich weiß, dass du das weißt. Eine Frage lautet: Wer steckt dahinter?


    Eine andere: Kannst du es lesen?


    Faszinierend, nicht wahr.


    Gruß,
    Maria

    Ich lese gerade "Gnade" von Toni Morrison.


    hier mal ein Ausschnitt, die Geschichte spielt ende des 17. Jahrhunderts (!)


    ....... einen Wildwuchs an neuen Gesetzen, die Chaos schufen, um die Ordnung zu verteidigen. Indem sie die Freisprechung aus der Sklaverei, die Versammlungsfreiheit, die Rechte auf Freizügigkeit und Waffenbesitz für die Schwarzen außer Kraft setzten, indem sie jedem Weißen das Recht einräumten, jeden Schwarzen aus jedem beliebigen Grund zu töten; ... schieden sie die Weißen für alle Zeit von allen anderen, schotteten sie von ihnen ab. ..... (Zitat Ende)


    wenn das einem nicht bekannt vorkommt. Wenn man nichts aus der Vergangenheit lernt, wird sie leider oft wiederholt.


    "1984" von George Orwell steht in den USA wieder auf den Bestsellerlisten. Toni Morrison wäre mein Buchtipp!


    [kaufen='978-3498045128'][/kaufen]

    Hallo zusammen,
    hallo Gontscharow,


    Hier meine Eindrücke zusammengefasst:



    Francesco Petrarca
    Reisebuch zum Heiligen Grab


    [kaufen='978-3150008881'][/kaufen]


    Übersetzt von Jens Reufsteck



    Itinerarium ad sepulcrum Domini nostri Iesu Christi
    Reisebuch zum Grab unseres Herrn Jesus Christus



    1358 schreibt Petrarca lt. eigener Aussage innerhalb 3 Tagen dieses Reisebuch für seinen Freund Giovanni Mandelli für seine 3 Monate lang dauernde Reise zum Heiligen Grab und zurück über das Rote Meer und von Alexandria wieder in die Heimat.


    Wobei die Zahl 3 hier symbolischen Wert besitzt, vom Tod zur Auferstehung Jesus. Außerdem beginnt die Fahrt des Freundes genau an Ostern 1358.


    1. Satz
    Selten nur entspricht der Ausgang der Ereignisse unserer Hoffnung. Oft werden unsere Erwartungen enttäuscht, Unverhofftes geschieht.



    Wenn ich hier den Bibeltext aus Prediger 7:8 entgegenhalte:
    Das Ende eines Dinges ist besser denn sein Anfang. Ein geduldiger Geist ist besser denn ein hoher Geist.


    Sagt mir Petrarca, daß ich durchaus mehr erwarten darf, auch wenn ich am Ende enttäuscht sein könnte, im christlichen Gedanken jedoch das Ende besser als der Anfang ist, ohne einen Spielraum.



    So ist es, meiner Ansicht nach, schon am 1. Satz zu erkennen, dass hier keine gängigen, demütigen Pilgergedanken uns in dem Büchlein erwarten werden. Im Gegenteil Rom und Jerusalem werden nur kurz behandelt. Worin liegt das Ziel wirklich? Der Weg ist das Ziel. Petrarca zeigt uns auf dem Seeweg einen Marsch durch die Geschichte der Weltmacht Rom, Triumph und Wahnsinn. Daneben ist es Petrarca wichtig Mythologie und Antike wieder aufleben zu lassen. Seine Lieblingsschriftsteller sind Flaccus (=Horaz), Cicero und an vorderster Stelle Maro (=Vergil) , außerdem zitiert er Sueton, Livius, und weitere, im Heiligen Land werden natürlich Szenen aus dem Leben Jesu erwähnt.


    Warum fährt Petrarca nicht mit?
    Ganz einfach, er leidet unter einer starken Form der Seekrankheit, er fürchtet das Meer. So beginnt er seine Ausführung mit den Gedanken über Tod, was ja eine sehr passende Thematik ist. Denn obwohl er schamvoll zugibt....


    (...)Nicht, das ich mehr als andere Sterbliche zu leben begehrte oder den Tod fürchtete oder auch meinte, der Tod zu Lande wäre dem im Meer vorzuziehen. Denn das, was Menschen zu Glücklichen oder zu Elenden macht, liegt nicht an einem Ort, sondern im Geist. Und da ich weiß, das man überall sterben muß, weiß ich nicht, wo zu sterben besser wäre....(...)


    Und trotzdem trachten wir mühevoll danach nicht zu sterben, nicht krank zu werden....das wollen alle!



    So führt uns Petrarca von Genua aus an der Küste entlang bis zur Straße von Messina, weiter Richtung Griechenland, Korfu, dort ein weiter Umweg, da es die Straße von Korinth noch nicht gab, entlang der Peloponnes, Richtung Kreta, Zypern, .... bis Jerusalem, Bethlehem, .... über Ägypten zurück.



    Das nur mal in verkürzter Form. Ich bin die Route sehr gern gefolgt (mit dem Finger auf Google Maps) mit seinen Geschichten über Cesaren, Götter, Schriftsteller und Kulturstätten der Antike. Es ist eine erfrischend aufgeschlossene Pilgerreise.



    Petrarca überrascht einen, wie schon bei seiner Besteigung des Mont Vertoux.



    Wehmütig würde ich als ich von der schönen Stadt Damaskus las. Das Wort „schön“ fällt einem in unseren Tagen des Syrienkonfliktes nicht ein.


    Dennoch würde man am liebsten mit diesem Büchlein losziehen und die Route bereisen auf seinen Spuren, auch wenn er nicht selbst dort war. Aber schön, dass man es durch das lesen sofort bereisen kann.


    Eine klare Leseempfehlung!

    Das Buch stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.
    1LIVE Krimi präsentiert das Hörspiel:


    Eigentlich müssten wir tanzen
    von Heinz Helle
    http://www1.wdr.de/radio/1live…essen-wir-tanzen-100.html


    ...Eigentlich sollte es nur das jährliche Traditionswochenende auf der Berghütte werden. Doch als die vier Freunde wieder absteigen, ist die Welt untergegangen. Nur noch Trümmer und Leichen, wohin das Auge blickt..



    MDR Figaro bietet eine Klassikerlesung an:


    Karl May: Der alte Dessauer
    Humoresken
    in 20 Folgen, es liest Ilja Richter
    Teil 1 kann man sich bereits downloaden
    wer möchte, - dranbleiben !
    http://www.mdr.de/kultur/empfe…rst-und-leiermann100.html

    Hallo Maria!
    Das trifft sich gut, dass Du erst am WE mit dem Reisebuch anfängst. Denn passend zum Leserundentermin streikte der Internetzugang zu meinem PC! Momentan hacke ich wurstfingrig auf dem Smartphone herum. Hoffe, dass bis zum WE alles behoben sein wird...
    :winken:


    Ich drück die Daumen, dass du wieder uneingeschränkt ins Netz kannst!

    Ich hab es gerade vorbestellt. :winken:



    Und wurde tatsächlich geliefert. Es ist nämlich schon vorgekommen, dass Gratisangebote zurückgenommen wurden.


    Heute habe ich mir allerdings noch "Kompass" gekauft, mit dem Roman gewann Mathias Enard 2015 den renommierten Prix Goncourt.

    Passt wunderbar! Büchlein ist auch schon bestellt. Dann bis dann :karotte:


    Das Büchlein habe ich heute abgeholt, musste vom Verlag geordert werden, deswegen klappt es erst jetzt am Wochenende bei mir.


    Der Text ist in Lateinisch / Deutsch


    Itinerarium ad sepulcrum Domini nostri Iesu Christi
    Reisebuch zum Grab unseres Herrn Jesus Christus


    (Wobei ich kein Latein kann, nur unzureichend Italienisch)