Beiträge von giesbert

    der eigentlich nur wissen will, wann und wie denn nun Ahab den Wal endlich erlegt,


    das ist aber kein Leser. Und schon gar kein Leser, der Moby-Dick lesen will.Dem würd ich eher den Film von John Huston in und eine Fernbedienung in die Hand drücken. Kann er vorspulen, wenn's ihm zu langweilig wird.

    Sagen wir so: Es ist nicht so, als würde man das Buch gelesen haben. Es gibt aber Bücher, die ich nie werde lesen können - eben die Mehrzahl -, die mich aber nichtdestotrotz interessieren. Und bevor ich sie überhaupt nie kennenlerne, würde ich ein 10-seitiges textnahes Exzerpt mit Inhalt und Textbeispielen einem Nichts bevorzugen.


    Ich glaube, Du suchst Kindlers Literatur Lexikon ;-)

    Leider hab ich noch nie einen Film zum Buch gesehen, das muss ich wohl irgendwann mal nachholen :zwinker:


    Da hast Du was zu tun 8-). Ich hab mir vor einiger Zeit nochmal den legendären TV-Vierteiler angesehen. An einigen Stellen stellte sich der alte Zauber wieder ein, überwiegend aber war die Serie einfach nur nocht alt ;-)


    Sehr gefallen hat mir übrigens die "Schatzplanet"-Version.


    Seit 1912 soll das Buch bereits sage und schreibe 39 Mal für die Leinwand oder den Bildschirm adaptiert worden sein.


    die IMDB findet bei "treasure island" 31 exakte und 31 teilweise Treffer. Darunter sind vermutlich auch ein paar, die mit Stevenson nichts zu tun haben (obwohl -- kann man irgendetwas mit "Schatzinsel" im Titel schreiben / drehen, das einen nicht sofort an Stevenson denken ließe?), aber in Summe sind es sicherlich mehr als 39.

    Aktuelle Lektüre: "Sturmhöhe" von Emily Brontë. Einer der Romane, die man zu kennen glaubt, ohne ihn gelesen zu haben. Der Plot um Cathy und Heathcliff gehört ja gewissermaßen zum Grundbestand. Leidenschaftliche Liebe, Überkreuzheirat, Rache, Auflösung. Kennt man ja. Denkt man. Dann liest man und stellt, fest, was für ein ungeheures Buch das ist. Muss man kennen - nein, muss man gelesen haben.

    ?????


    "Ländliche Erzählung" ist der Titel der Herausgeber der Bargfelder Ausgabe für zehn Geschichten Arno Schmidts, die ursprünglich als "Kühe in Halbtrauer" auf den Markt kamen. Ende April bin ich auf einem Lektüreseminar zu diesen Geschichten, daher lese ich sie jetzt zum xten Mal. Und da ich sie alle schon mehrfach gelesen und ein den Schmid-Tonfall ein wenig über habe, lese ich zwischendrin immer wieder was anderes. Jetzt zB Cornlia Funkes "Tintenblut". (Was nützen einem die schönsten Leselisten, wenn man dann doch beim Vorbeigehen am Regal einen Band herausgreift, der einem just ins Auge sticht?)


    Zitat

    Mir auch. Eventuell, weil die, anders als Agatha Christie, für Große Literatur gilt,


    Ja, damit hat sie's. Grauenaft, durch und durch grauenhaft. Die letzten 20 Seiten des Romans habe ich grozügig überflogen. Grober Unfug, bestenfalls. Gestern abend habe ich weit wüstere Beschimpfungen gebraucht.


    Christie ist nett, nicht mehr, nicht weniger.


    Und der beste Roman dieser Art stammt eh von Greg Adair, Mord auf ffolkes Manor. Empfehlenswert, amüsant, einfallsreich, liest sich sehr locker an zwei entspannten Abende weg.


    Meine Übersetzung (das muss die zweibändige von dtv sein) ist eine absolut geniale von Arno Schmidt,


    je nun - Schmidt nimmt sich als Übersetzer schon ein paar Freiheiten raus, die man sich eigentlich nicht herausnehmen dürfte. Ist mir aber wurscht 8-)


    Zum Thema "aktuelle Lektüre": Nach Collins las ich wieder eine "Ländliche Erzählung", derzeit lese ich allerdings schon wieder einen Krimi; Der tote in der Badewanne von Dorothy L. Sayers. Ein ziemlich langweiliges doofes Zeug, aber bald bin ich durch, dann ist Sayers für mich wohl endgültig abgehakt. Ist mir ein Rätsel, warum die so bekannt geworden ist.


    und 2. Habe den button für Dauerhaft angemeldet bleiben aktiviert


    Wenn ich das richig sehe, hat das mit der Länge einer Session nichts zu tun, sondern damit, dass man beim Aufruf der Webseite "klassikerforum.de" automatisch eingeloggt wird.


    Eine Session kann auch nicht beliebig lang sein, weil weder CPU-Leistung noch Speicherplatz, die zur Verwaltung einer Session benötigt werden, beliebig groß sind. Erfolgt innerhalb eines bestimmten Zeitfensters keine Aktion, wird die entsprechende Session gelöscht und der Speicherplatz freigegeben.


    das ist ein sehr schönes bild :) ist das interview irgendwie verfügbar ?


    das hat HW mal vor in einem Rundfunkfeature zum zehnjährigen Todestag 1989 gesagt. Das ist wohl nirgendwo schriftlich zu haben. Vielleicht hat Schmidt das aber auch in einem seiner Bücher untergebracht, ist ja eine viel zu schöne Metapher, als dass die einfach nur so im Gespräch verklingen sollte. Ich hab bislang allerdings nichts gefunden.


    Die Frau in Weiß ist was Feines - würd ich mir am liebsten noch mal vornehmen ...


    Genau deshalb hab ich mir den Roman noch mal vorgenommen 8-). Die erste Lektüre liegt gut 20 Jahre zurück. Leider habe ich meine Ausgabe von damals nicht mehr (die zweibändige dtv-Ausgabe; die ging mal auf der Post verloren, als ich sie einer Freundin zuschicken wollte) und musste zur ewas unhandlichen 1bändigen Buchclub-Ausgabe greifen, die mir irgendwann mal zulief (für 15 DM, wie ich einerm Bleistifeintrag entnehme. Heute gibt's das Buch für ein paar symbolischen Cent bei Amazon (plus 3,50 Versand oder so, versteht sich, was aber immer noch billiger als 15 DM ist).

    In Vorbereitung für ein Schmidt-Seminar im April: Arno Schmidt, Ländliche Erzählungen (also die zehn Geschichten aus "Kühe in Halbtrauer").


    Nach fünfen eine Pause gemacht für einen Schmöker: Wilkie Collins, Die Frau in Weiß.


    Und jetzt bedaure ich es, dass mich derzeit mein Brotberuf derart mit Beschlag belegt, dass ich kaum zum lesen komme.

    döblin wurde NICHT von joyce (zu berlin alexanderplatz) inspiriert.


    "inspiriert" sicher nicht, aber natürlich beeinflusst. Döblin lernte U. während der Arbeit an BA kennen und hat auch eine Rezension zu U. geschrieben. Und er wäre ein tauber Mensch gewesen, hätte er von Joyce nicht auch für seine Arbeit an BA gelernt.


    Döblin schreibt 1932 in "Mein Buch 'Berlin Alexanderplatz'":

    Zitat

    Immer wieder ... weist man auf Joyce hin. Aber ich habe Joyce nicht gekannt, als ich das erste Viertel des Buches schrieb. Später hat mich ja sein Werk, wie ich auch öfter gesagt und geschrieben habe, entzückt, und es war ein guter Wind in meinen Segeln. Dieselbe Zeit kann unabhängig voneinander Ähnliches, ja Gleiches an verschiedenen Stellen erzeugen. Das ist nicht weiter schwer verständlich.


    Ich halte überhaupt nichts von Prioritäts-Streitigkeiten, schon gar nicht in geistigen Dingen. Da gibt es selten ein Erstes und Einziges. Arno Schmidt hat mal, so Hans Wollschläger in einem Interview, für das Phänomen, dass verschiedene Leute zu ungefähr gleicher Zeit auf ungefähr ähnliche Ideen kommen, eine Meer-Metapher benutzt (Der Geist schwebt halt allweil über den Wassern): Da stehen eine Reihe von Leuten am Strand, weit voneinander entfernt - und dann schwabbt eine Welle heran und sie bekommen alle nasse Füße.

    Lichtenstein stand schon längere Zeit auf meiner Leseliste, jetzt bin ich auf den letzten 80 Seiten oder so. Mir gefällt's, Yellow Press für KlassikLeser ;-)


    Ein unglaublicher Schmuh, alles Kitsch & Konvention. Aber nett erzählt. (Ich muss wohl doch mal Rinaldo Rinaldini lesen)


    Weiß jemand, was der Landsknecht-Fluch: "Bassa manelka" bzw. "Bassa marendete!" heißt? Die Anmerkungen sind da etwas verschämt: "Ein äußerst derber Fluch (enstelltes Ungarisch)".