Beiträge von giesbert

    Zitat

    Aber solche feingezwirbelten Sätze


    nimmt Schmidt dann in ZT etymistisch unter die Lupe ;-). Es ist ja auch mit Händen zu greifen: umbüschter Teich, Schwert, Ritter, scharfes Spiel, strömendes (Deflorations)Blut etc.


    Macht nichts, ich glaub, den setz ich mal auf meine Leseliste.

    ah, er zitiert ihn noch mal ausführlicher:


    Nach meiner Erinnerung ist Fouqué allemahl lesenswerter als Lafontaine.


    Zitat

    »Zu Anfang einer lauen Frühlingsnacht war Otto auf dem Verdeck eingeschlafen; es mochte schon fast gegen Morgen gehen, da weckten ihn einige kühle Seelüfte, über sein Gesicht hinstreifend, auf. Er richtete sich in die Höhe, vom hellsten Mondlicht umgossen, und eine Reihe schroffer, hoher Felsen starrte unfern des Schiffes gegen den tiefblauen Nachthimmel empor. Mächtige Buchenwälder rauschten auf der Steinberge Gipfeln, die Zinnen einzelner Warten und starke Bergtürme ragten hin und her zwischen den Bäumen und zwischen dem wilden Geklüft heraus. Adler, in den Klippen horstend, flogen rufend herunter, und über die Schiffe hin. Sehr schaurig war dem jungen Ritter zumut und doch so wohl .....«


    Solche Stellen vermochte um 1813 Niemand ohne Herzklopfen zu lesen; und gleich beliebt wie dieser große Ritterroman vom »Zauberring« war auch sein Verfasser, Friedrich Baron de la Motte Fouqué. Heine, Hauff, Treitschke, sind unverwerfliche Zeugen, wie er ein Jahrzehnt lang den Büchermarkt der Metropole beherrschte; in den Leihbibliotheken der Provinz fand man ihn noch gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts. Daneben gewann seine große Kunst auch den Beifall strenger Kenner, und nicht nur Deutschlands: endlos sind die Reihen der Übersetzungen zumal in Englisch und die nordischen Sprachen. Und welch unermeßlichen, teils verhängnisvollen, Einfluß er auf die Regierenden seiner Zeit ausübte – und also über die Könige hinweg wieder auf das gesamte Volk – soll erst noch dargestellt werden.


    Also eine in jeder Hinsicht wichtige Persönlichkeit! –


    Auf meinem SUB liegt u.A. auch noch "Berge, Meere und Giganten". Einerseits fand ich die Thematik faszinierend, andererseits forderte mich heraus, dass im Internet jemand das Buch als "unlesbar" bezeichnet hatte.


    Bislang hat mich das Augenpulver meiner Ausgabe von einer Lektüre abgehalten. Rund 700 engstbedruckte Seiten. Puh.

    Vielleicht kann man antiquarisch auch noch die alte, dreibändige DDR-Ausgabe ("Biblitothek deutscher Klassiker", Aufbau: Berlin, Weimar 1979) auftreiben:


    Bd. 1 +2 Erzählungen und Märchen (Der goldene Topf, Klein Zaches, Meister Martin, Scuderi, Meister Floh, Eckfenster, Kleinkram)
    Bd. 3 Kater Murr


    Ich würde übrigens nicht gleich mit dem "Dritten Polizisten" oder "In Schwimmen-Zwei-Vögel" anfangen; sondern eher mit den kurzen Stücken in "Trost und Rat" oder dem "Irischen Lebenslauf".


    Ich stelle gerade fest, dass sich die Titel der Übersetzungen wohl teilweise geändert haben. So hat Rowohlt seine Übersetzung von "In Schwimmen-zwei-Vögel" zu "Auf Schwimmen-zwei-Vögel" geändert und der "Irische Lebenslauf" ist nun (wieder) als "Das Barmen: Eine arge Geschichte vom harten Leben" zu haben.

    Ich würde übrigens nicht gleich mit dem "Dritten Polizisten" oder "In Schwimmen-Zwei-Vögel" anfangen; sondern eher mit den kurzen Stücken in "Trost und Rat" oder dem "Irischen Lebenslauf".

    Da wurde schon gekürzt, es wäre sonst einfach zu viel geworden, und ein paar Figuren wurden ein wenig umgeschrieben (Nicklebys Mutter zB ist im Roman relativ nervig, wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe), aber ansonsten schon sehr getreu, mit allen Vor- und Nachteilen 8-).


    Btw - "Dickens-Verfilmungen": Ich weiß gar nicht, ob ich hier schon von der grandiosen "Bleakhouse"-Verfilmung der BBC geschwärmt habe; TV-Serie, gibt's auf DVD. Sehr sehenswert, kann süchtig machen. Zumal "TV-Serie" mir das zeitgenössische Pendanz zu "Fortsetzung in der Zeitung" zu sein scheint.

    Endlich gesehen: "Nicholas Nickleby" (2002) von Douglas McGrath, der auch schon "Emma" verfilmt hat. Sehr detailreiche und stimmungsvolle Verfilmung von Dickens' melodramatischem Schmöcker, der allerdings ein ziemliches Tempo vorlegen muss, um den Plot mit seinen typischen Verflechtungen in gut 2 Stunden unterzubringen. Ist trotzdem Kitsch ;-).


    Leider fördert eine Google-Suche nach vier Prozent nur Artikel zu Steuersätzen oder eben Bankzinsen zutage.


    So hatte ich das auch verstanden und ging davon aus, dass eine vierprozentige Verzinsung so etwas wie ein Standardsatz bei der Verzinsung gewesen sein wird, gewissermaßen das Pendant zum "geregelten Einkommen" oder dergleichen.

    So, nachdem ich in den letzten Wochen kaum zum Lesen gekommen bin, habe ich mal ein wenig aufgeholt: „Der gläserne Schlüssel“ von Dashiell Hammett und Erzählungen von Oscar Wilde (Lord Arthur Saviles Verbrechen, Das Gespenst der Cantervilles, Eine Sphinx ohne Geheimnis, Der Millionär als Modell)

    Damit hat Amazon sich den derzeit beliebtesten Reader mit angeschlossenem Vertriebssystem für das iPhone geschnappt. Das ist die Landnahme im E-Book-Markt.