"Ich halte jeden Menschen für voll berechtigt, auf die - von den Ingenieursgesichtern und Betriebswissenschaftlern herbeigeführte - derzeitige Beschaffenheit unserer Welt mit schwerstem Alkoholismus zu reagieren, so weit er sich nur was zum Saufen beschaffen kann. Sich und Andere auf solche Weise zu zerstören, ist eine begreifliche und durchaus entschuldbare Reaktion. Wer nicht säuft, setzt heutzutage schon eine beachtliche und freiwillige Mehr-Leistung."
Beiträge von giesbert
-
-
(Im Grunde sind das lauter Gemeinheiten.)
-
„Doderer schreibt einen neuen Roman. Sein Inhalt: Frau K. geht über die Ringstraße. Die ersten 1000 Seiten sind schon fertig.“
-
Die Strudlhofstiege ist ein sehr großer Roman, habe ich mehrfach gelesen (Doderer war eines meiner Prüfungsthemen). Unglaublich reich und opulent. Mit einem wunderschönen Widmungsgedicht. Und ja, damit kann man sehr viel Zeit verbringen, aber man wird belohnt. Die Dämonen sind auch großartig. Doderer war auch ein Meister der kleinen Form, die Wutanfälle sind sehr komisch und abgründig, und bei „Bischof, toll geworden“ muss ich jedes Mal lachen. Ich hab noch ein paar Aufnahmen, Doderer liest Doderer. Fügt dem ganzen noch eine reizvolle Ebene hinzu.
-
So eine Liste hatte ich jedes Jahr. Und kaum ein Buch wurde gelesen.
Bei mir sind solche Listen am Ende des Jahres dann Listen der Bücher, die ich garantiert nicht gelesen habe ;-).
-
Gotthelf ist fürchterlich. Aber das nur nebenbei
(Wenn schon Schweizer, dann Keller. Oder Bräker. Aber nicht diesen Pfaffen.)
-
Ok, jetzt habt ihr mich neugierig gemacht, und ich habe "Vortreffliche Frauen" bestellt. Les ich dann nach "Middlemarch" (das ich immer noch nicht durch habe, was aber an mir, nicht an Eliot liegt).
-
Es gibt zwei neue Übersetzung von Eliot, die wohl beide ihre Meriten & Mängel haben, wobei die von Melanie Walz wohl die gelungenere ist (s. den verlinkten Artikel). Wovon ich auf jeden Fall abrate ist die von Lehmann (das ist die, die es als eBook gibt), die taugt wirklich nichts. Walz’ Übersetzung lese ich jedenfalls mit großem Vergnügen.
-
Ich bin da über einen recht interessanten Aufsatz zu Eliots gestolpert: Die viktorianische Alleskönnerin. Da erfährt man dann auch, dass sie - was ich gar nicht wusste - ihren dt. Übersetzer Emil Lehmann (dessen "Middlemarch"-Übersetzung es bei MobileRead gibt) kannte, von seiner Übersetzung aber nicht viel hielt:
ZitatWie Eliot es jedoch selbst vorhergesehen hatte, empfand sie die Übersetzung als inadäquat. Er verstehe „keinen Funken Ironie“, schimpft sie in einem weiteren Brief an den Verleger
Und damit hatte Eliot aber auch gleich sowas von Recht. Womit die ePub-Version leider völlig unbrauchbar wird. Was schade ist, da hat sich nämlich jemand sehr viel Mühe gegeben.
-
-
Beim NDR gibt es ein zweiteiliges Hörspiel nach Dashiell Hammets "Der Malteser Falke"
Und: Friedrich Dürrenmatt, "Der Prozess um des Esels Schatten" (Hörspiel nach Wielands "Abderiten")
-
Ich lese aktuell Middlemarch, noch in der eBook-Version von Mobileread. Die ist zwar sehr sorgfältig gemacht, aber leider ist die Übersetzung von Emil Lehmann (1872/73) derart betulich, dass man die ironischen Spitzen eher ahnt als mitbekommt. Also dann jetzt doch bestellt:
[kaufen='978-3-498-04537-1'][/kaufen]
Natürlich nicht bei Amazon (da kaufe ich nur noch in Ausnahmefällen), sondern bei einer kleinen Buchhandlung bei mir um die Ecke.
-
Nett ist ja eine Kundenkommentar bei Amazon zu Oz:
ZitatWas bei diesem Buch auch noch hoch anzurechnen ist, ist die einfache und angenehme Sprache, bei Huckleberry Finn aus der selben Reihe wird das Lesen zu einem eher trägen Prozess, während Oz die Spannung und das Interesse halten kann.
Das könnte vielleicht daran liegen, dass Huckleberry Finn dann doch eine etwas andere Gewichtsklasse ist als Oz ;-).
-
Ne, das ist was anderes. Wohl von Annotated Alice inspiriert, aber anderer Verlag, andere Aufmachung. Nebenbei - ich mag solche ausufernde Prachtbände eigentlich nicht, die lassen sich so schlecht lesen. Aber Alice, Huck Finn und Wizard of Oz sind da eine Ausnahme ;-).
Ich hab da auch Montaignes Essays in einer Großausgabe im Regal. Wäre die handlicher, hätte ich darin wohl auch schon gelesen …
[kaufen='3847700014'][/kaufen]
-
Ich war heute zufällig in Wiesbaden und habe in einem Antiquariat diese wunderbare Ausgabe von Huck Finn gefunden
Das ist eine tolle Ausgabe mit einer großartigen Übersetzung! Aus der Reihe hab ich noch zwei:
[kaufen='3203759500'][/kaufen]
und
[kaufen='3203755505'][/kaufen]
Auch zwei ganz wunderbare Bände.
-
Begegnung im Balkanexpress, Hörspiel von Wolfgang Hildesheimer (1953). Hörspielfassung eines Teilstücks aus Hildesheimers amüsanten Roman "Paradies der falschen Vögel".
-
Leider ist es Quatsch. Oder sagen wir besser: es ist einfach hilflose Prosa angesichts eines musikalischen Genies.
Ich hab gerade die Rezension in der SZ gelesen, da reichen mir die wenigen Zitate, um den Roman zweifelsfrei als Kitsch einzuordnen ;-). Wovon die Rezension in ihrem Bemühen, doch noch etwas Gutes an dem Roman zu finden, auch nicht frei ist.
-
-
Drei Fußball-Collagen von Ror Wolf:
-
Corona scheint da einiges durcheinander gewürfelt zu haben:
FAZ: Zerreißprobe für die Buchmesse
Frankfurter Rundschau: Bestürzung über geplante Eventmodelle: Ringen um die Zukunft der Buchmesse nimmt Fahrt auf