Beiträge von BigBen


    Gutzkow scheint Le juif errant von Eugène Sue gut gekannt zu haben. Sue galt ja seiner Zeit als engagierter Sozialist, und seine Romane wurden weit diskutiert. (Während er heute ja den Ruf der trivialen Kolportage hat.) Sue und seine Romane scheinen so etwas wie eine Vorbildfunktion für Gutzkow gehabt zu haben.


    Im November diesen Jahres erscheint im Insel Verlag eine vollständige Ausgabe von Sues "Die Geheimnisse von Paris".


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    Ich habe es jetzt bis V.5 geschafft.



    Der Fortunaball und die Brandgasse waren für mich die Höhepunkte des 4. Buchs,


    Bezüglich der Brandgasse kann ich Dir zustimmen, aber die Beschreibung des Fortunaballs fand ich schrecklich. Das war kein Beschreiben mehr, da hat Gutzkow nur noch "gelabert".


    Die Beschreibung in V.3 fand ich sehr gelungen, als der Prinz sich mit Heunisch unterhielt und der Pfaffe einerseits wie auf Kohlen saß und andererseits sich gierig das Frühstück einverleibte.


    BigBen,
    wie würdest du denn insgesamt nach deiner bisherigen Lektüre Gutzkow und Oppermann gegenüberstellen. Welche Lektüre gab/gibt
    dir mehr Gewinn und warum?


    Von Oppermann habe ich ja bisher auch nur die ersten beiden Bücher gelesen. Aber was ich bisher sagen kann, ist, daß Oppermann nicht so weitschweifig, langatmig ist. Er beschreibt präzise seine Figuren und die Orte. Die Handlung geht zügig voran. Oppermann beschreibt, Gutzkow agitiert.


    Zitat


    PS: Ich schreibe morgen zum letzten Mal bis zum 27. Juni, weil ich verreise. Hoffe aber, mit den Rittern dennoch ein wenig voranzukommen.


    27. Juni 2009? :entsetzt:

    Ich bin im Augenblick am Anfang von IV.8 (Der Fortunaball). Hackerts Auftritt im letzten Kapitel war ja nun ganz daneben. Das hin und her verwirrt (hoffentlich nicht nur) mich. Ich hoffe, es wird im Laufe des Romans noch etwas klarer gemacht, was das Ganze mit Hackert nun soll.
    Die Schilderung der Brandgasse 9 hatte was für sich. Die Mullrichs, die Eisolds, das sind Schilderungen, wie sie auch in Oppermanns "Hundert Jahre" vorkommen.

    Die ersten Kapitel vom 4. Buch lieferten mir eine positive Überraschung. Gutzkow behandelt auf sehr moderne Weise die Homöopathie. Homöopathika gibt es für die eingebildeten Kranken, und die Allopathie ist den richtigen Krankheiten vorbehalten. Das läßt mein Skeptiker-Herz höher hüpfen. :klatschen:

    So, ich bin jetzt bei IV.2 angelangt. Am Ende hat das dritte Buch ja nochmal richtig Schwung bekommen. Das Auftauchen von Rudhard gibt neue Rätsel auf. Und die Familie Wäsämskoi schein auch interessant zu werden. Wobei ich den Namen Wäsämskoi nun überhaupt nicht für russisch halte. Mit den beiden Umlauten sieht das eher finnisch für mich aus.

    Ich habe mich mittlerweile bis III.12 vorgekämpft (die Hitze und Gartenarbeiten haben mich ziemlich ausgebremst). Das Hin und Her zwischen den beiden Wildungen und Melanie ist ja schlimmstes Nackenbeißerniveau. Da ist mir die Politisiererei aber viel lieber. Und Buch III soll das beste sein? Ich mag gar nicht an die weitere Lektüre denken. :sauer:


    [...] und zu guter letzt noch eine wundervoll und sehr reichhaltig kommentierte Ausgabe der Wanderungen durch die Mark Brandenburg von Fontane. Drei Bände, DTV.


    Ich schwanke noch, ob ich mir auch diese Ausgabe kaufe oder die Taschenbuchausgabe der Großen Brandenburger Fontane Ausgabe aus dem Ausbau-Verlag. Die DTV Ausgabe ist eine "Vollständige, kommentierte Ausgabe" mit 3312 Seiten. Die Aufbau-Ausgabe hat 5136 Seiten. Von den acht Bänden sind zwei Zusatzbände aus dem Nachlaß und zum erstenmal im Taschenbuch den aufwendigen Registerband mit allen Personen und Orten. Nur ist bei dieser Ausgabe nicht klar, ob es da auch einen Kommentar gibt.
    Kennt jemand beide Ausgaben und kann mir helfen?


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    Ich bin jetzt am Ende vom zweiten Buch. Die Nacht und der Morgen im Heidekrug brachten ja mal etwas Spannung in die Geschichte. Da hat das Lesen wieder etwas mehr Spaß gemacht. Ich hoffe, die offenen Fragen werden später noch geklärt.
    Und die letzten beiden Kapitel holen Schwung für das nächste Buch (nehme ich an).

    Gut zu wissen. Obwohl ich, ehrlich gesagt, nach den Rittern vom Geiste wohl so schnell nicht mehr zu einem Gutzkow greifen werde. Die Briefe eines Narren an eine Närrin waren ja noch passabel, was aber über das Journalistische oder Feuilletonistische im weiteren Sinne hinausgeht, scheint definitiv Gutzkows Ding nicht gewesen zu sein ...


    Die Briefe und den Zauberer habe ich auch noch daliegen. Außerdem "Die neuen Serapionsbrüder". Kennt die jemand? Und wie sieht es mit Gutzkows Stücken aus? Sind die besser lesbar?

    Ich bin im Augenblick im Kapitel II.10. Irgendwie langweile ich mich z.Zt. beim Lesen. :sauer:




    Es geht im Moment weiter als "grosser Enthüllungs- und Rächerroman" fast wie bei Karl May. Nur der omnipotente Überheld fehlt (noch?) ... :rollen:


    Ja, streckenweise erinnert das Buch mich auch an "Scepter und Hammer", das ich kürzlich las.

    Ich bin mittlerweile bis II.6 vorgedrungen. Man erfährt einiges über die Vergangenheit des Prinzen. Auf seiner Wanderung von Genf nach Lyon ist er ja auch fast bei mir vorbeigekommen. Und da ich die Gegend durch mein Hierwohnen ein wenig kenne, fiel mir auch ein kleiner Fehler Gutzkows auf. Man kann, wenn man rückwärts blickt, zwar den Mont Blanc sehen, aber auf keinen Fall das Chamonixtal.


    ich halte zwischen euch, BigBen und sandhofer, ungefähr die Mitte - na, näher zu BigBen - und bin in III,1.


    Na gut, dann mache ich halt das Schlußlicht. :zwinker: Ich bin jetzt in II.3.
    Der olle Gutzkow war ja ein richtiger Chauvinist. Wäscheaufhängen ist eine weibische Tätigkeit. Der hätte mir mal zwischen die Finger kommen sollen. :grmpf:



    So auch in dem Kapitel, als die Geheimgesellschaft der Ritter vom Geiste zum ersten mal skizziert wird. Immerhin: Wir sind nun in der Mitte des Romans und endlich, endlich zeichnet sich die titelgebende Sozietät wenigstens als Gedankenspiel mal am Horizont der Handlung ab ... :breitgrins:


    In II.2 unter dem Haselstrauch hat Dankmar schon mal von der Notwendigkeit einer vereinigenden Gesellschaft sinniert. Ich denke, das ging schon in die Richtung.