Ich habe heute die "Briefe eines Verstorbenen" von Hermann Fürst von Pückler-Muskau bekommen. Die sind nächstes Jahr dran. Dann verstehe ich Immermann vielleicht besser.
Beiträge von BigBen
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Ich habe gerade mal meine Leserunden für nächstes Jahr gecheckt. Ich habe eine Anfang Februar und eine Mitte März. Am liebsten wäre es mir ja, wenn wir erst danach, also so gegen Mitte/Ende April, anfangen würden.
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Hallo Leute!
Ich habe gestern Abend die Lektüre des Münchhausen beendet.
Tja, bei der Bewertung bin ich hin- und hergerissen. Den Anfang fand ich wirklich gut. Überhaupt die Teile, in denen Münchhausen beim Baron weilte. Die Geschichte um den Oberhof fand ich zum Teil langatmig und schwülstig (um nicht den Begriff Nackenbeißer bemühen zu müssen). Aber immerhin hat Immermann die Geschichte zu einem interessanten Ende gebracht (besonders gut hat mir dabei die Kammerzofe Francy gefallen).
Die Idee, einen Teil der Geschichte in den Briefwechsel mit dem Verleger "auszulagern", finde ich sehr gelungen. Nur die Bedeutung des Briefes an Tieck bleibt mir ein wenig dunkel.
Miserabel war die Geschichte um die beiden "Geisterjäger". Da zeigte sich die Schwachstelle des ganzen Romanes. Immermann hat sich zu stark an Personen und Büchern orientiert, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Münchhausen bekannt waren. Da vieles von dem heute weniger bzw. unbekannt ist, fehlt dem Leser das entsprechende Verständnis für die Referenzen.
Alles in allem kann ich anderen den Münchhausen nur bedingt zur Lektüre empfehlen. -
Hallo Leute!
Ich bin im fünften Buch, 7. Kapitel, d.h. ich bin wieder auf dem Oberhof. Und ich bin froh, daß Esoterik-Buch hinter mir zu haben. Da ich die Werke nun überhaupt nicht kenne, auf die Immermann sich permanent bezog, hat es nur noch genervt.
Weiß eigentlich jemand, ob bei der Veröffentlichung des ausgegliederten Oberhof-Teiles nur das zweite oder alle den Oberhof betreffenden Bücher aus dem Münchhausen genommen worden.
In meinem Kommentar wird erwähnt, das am Ende des 4. Buches des Erstdruckes ein Inhaltverzeichnis und ein paar Anmerkungen Immermanns folgten. In der ersten Anmerkung weißt er darauf hin, daß es offensichtlich zwei Gruppen von Lesern gab, die die den Münchhausen und die die den Oberhof mochten. Für die letztere weißt er auf die folgenden Bücher mit mehr Material über den Oberhof hin. Waren diese weiteren Bücher eine Konzession an diese Leser? -
Ich komme im Augenblick auch nur langsam voran. Ich bin im vierten Buch, Kapitel IV. Jetzt widmet sich Immermann den esoterischen Lehren.
Langsam habe ich das Gefühl, das Immermann, bevor er den Münchhausen schrieb, sich hinsetzte, eine Liste machte, welche Themen er durch den Kakao ziehen will, und dann aus jedem Listenpunkt ein Buch gemacht hat. Leider fokussierte er dabei zu sehr auf gewisse Personen seiner Zeit. Als das Buch auf den Markt kam, muß das in dem geschichtlichen Kontext der Heuler gewesen sein. Heutzutage hat man ohne den Kommentar kaum noch eine Chance jeden Seitenhieb zu verstehen. Schade eigentlich! Die Themen, derer sich Immermann angenommen hat, sind auch heute noch aktuell. Wenn er etwas weniger spezifisch geschrieben hätte, wäre das Buch zeitlos. -
Das klingt doch schon mal vielversprechend. Das Buch trudelt bei mir in den nächsten Tagen ein. Dann kann ich mir ein genaueres Bild machen und eventuell schon mal den Termin etwas konkretisieren. :winken:
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Eugène Sues "Die Geheimnisse von Paris" war Thema in der Gutzkow-Leserunde. Der Insel-Verlag hat soeben eine vollständige Ausgabe des Werkes herausgebracht. Wäre jemand an einer Leserunde interessiert? Ich würde dafür das erste Quartal nächsten Jahres anvisieren.
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Hallo liebe Mitlesende!
Ich bin jetzt im zweiten Teil, drittes Buch, Kapitel 9. Was Immermann nach dem Oberhof-Abschnitt geschrieben hat, ist für meinen Geschmack etwas sehr albern. Die beiden Tagebuchversionen, die Luftverdichtungsaktienkompanie und als "Höhepunkt" seine Kindheit als Ziege. Nee, das ist etwas zu viel. Ich hoffe inständig, daß er im vierten Buch wieder das Niveau des ersten findet.
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Ich bin jetzt im 10. Kapitel. Sehr interessant fand ich die Geschichte um die Zinseintreibung. Ein schöner Seitenhieb war die Bemerkung, daß die Bauern auf die Erwähnung der Hölle und des Teufels nicht verzichten wollen. Ach wenn es mir doch gruseln würde... :breitgrins:
mine Ausgabe hat in dem Teil 2 keine Fußnoten. :rollen:
Nicht im 2. Teil, sondern im 2. Buch!
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In diesem Teil gibt es in meiner Ausgabe Fußnoten. Sind die von Immermann selbst oder vom Herausgeber?
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So, ich bin jetzt durch die ersten fünf Kapitel des zweiten Buches. Es ist schon ein recht krasser Unterschied in der Form zum ersten Buch. Es liest sich wie ein ganz anderes Buch. Weiß jemand, ob Immermann die beiden Teile in einem Stück hintereinander weg geschrieben hat, oder ob es da auch beim Schreiben einen zeitlichen Bruch gegeben hat?
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JMaria: Danke für den Tip. Als ich das letzte Mal bei Amazon gesucht habe, gab es das wohl gerade nicht.
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So, jetzt bin ich auch im zweiten Buch angekommen. Der Kommentar er wähnt, das dieser Teil viel häufiger veröffentlicht wurde als der gesamte Münchhausen. Weiß jemand, warum das so ist?
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Ich habe gestern nochmal genau in meinem Kommentar nachgesehen. Die Grammatik ist da doch erwähnt, aber ein anderes Werk. Wobei ich mit meiner Interpretation auch sehr zufrieden bin. Vielleicht bezog sich ja Immermann nicht nur auf ein Werk. :zwinker:
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Heyses Grammatik ist wohl die "Schuldige". Das Buch gibt es bei Google komplett online zu lesen.
EDIT: Laut Wanders Sprichwörter-Lexikon war Heyse sprichwörtlich für korrektes Deutsch.
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Ich habe mich gerade mal gefragt, ob Immermann in der Geschichte um Agelisaus auf ein bestimmtes Wörterbuch anspielt. Der Kommentar schweigt dazu. Also bin ich selbst auf die Suche gegangen.
In der Liste Älterer Wörterbücher zur deutschen Sprache finden sich zwei, die in die Zeit passen:
1. Das Deutsche Wörterbuch 1838–1961, begonnen von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm („Grimmsches Wörterbuch“ oder DWB), das umfassendste deutsche Wörterbuch, entwickelt nach historischen Prinzipien.
2. Das Handwörterbuch der deutschen Sprache mit Hinsicht auf Rechtschreibung, Abstammung und Bildung, Biegung und Fügung der Wörter, so wie auf deren Sinnverwandtschaft ), Johann Christian August Heyse fortgeführt von seinem Sohn, Karl Wilhelm Ludwig Heyse, 1833–1849.
Im biographischen Artikel über Heyse ist auch noch das Folgende genannt, welches ein sehr guter Kandidat zu sein scheint: Theoretisch-praktische deutsche Grammatik oder Lehrbuch zum reinen und richtigen Sprechen, Lesen und Schreiben der deutschen Sprache. Für den Schul- und Hausgebrauch bearbeitet (Hannover 1814), 5. Auflage von Karl Wilhelm Ludwig Heyse umgearbeitet, 1838-1849, 2 Bände -
Ich komme auch nicht viel schneller voran. Ich bin immer noch im ersten Buch. :winken: Faszinierend finde ich, wie Immermanns Werk offensichtlich innerlich "verwebt" ist. Immer wieder wird im Kommentar auf andere Stellen in seinem Werk verwiesen (und ich muß mich schwer beherrschen, um nicht allen diesen Spuren zu folgen und mich zu verzetteln).
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Huhu,
na, seid ihr in Münchhausens Geschichten verloren gegangen?
Ich bin noch da, aber die letzten Tage nicht zum Lesen gekommen. Ich konfiguriere gerade einen Laptop komplett neu mit Linux. Das dauert.
Zitat
… im Gegensatz zu den "Epigonen", die sich meiner Erinnerung nach viel leichter "runterlesen".Die Kommentare weisen recht häufig auf die Epigonen. Vielleicht hätte man sie vorher lesen sollen.
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von einer französischen Bekannten habe ich gehört, das Jean-Marie Gustave Le Clézio zu den weltweit am meisten gelesenen französischen Autoren gehört. Offenbar schläft nur Deutschland. Ich habe mir zwei Werke geordert: "Das Protokoll" und "Revolutionen". Der Mann hat eine interessante Biografie. Siehe [url=http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,2820.msg33610.html#msg33610]hier[/url].Was ich bis jetzt über Le Clézio gelesen habe, hebt ihn nicht unbedingt aus der Masse der lebenden Autoren heraus. Auch sein multikultureller Background und das Reisen ist unter französischsprachigen Autoren nichts besonderes. Für mich bleibt er unbekannte Massenware.
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Ich bin jetzt bis Kapitel 4. Der Stammbaum im Kapitel 1 war ja allzu köstlich.
Ich hätte auch schon eine erste Frage an euch privilegierte ausführlichen Kommentar-Besitzer: Im 2. Kap. kommt eine Stelle vor, wo auf den Fürstendienst angespielt wird: Hier sind bei mir zweimal drei Sternchen, die laut Kommentar auf zensierte Stellen verweisen:Heißt das nun, dass die Stellen vor den Sternchen in der zensierten Ausgabe weggelassen wurden oder dass an diesen Stellen eigentlich noch etwas, das auch in meiner Ausgabe fehlt, stehen müsste?
Laut meinem Kommentar wurde tatsächlich vor der Erstveröffentlichung einiges zensiert. Der Kommentar bringt für manche Stellen den fehlenden Text aus der Handschrift (für die von Dir genannte leider nicht). Die Kapitelüberschrift von Kapitel 2 ist übrigens auch zensiert. Das erste Symbol war ursprünglich ein religiöses, wahrscheinlich ein Kreuz.
Aber Immermann mußte nicht allzusehr unter der Zensur leiden, da er mit dem Zensor befreundet war. :smile::winken:
Pückler übrigens bis heute für jeden, der gerne über Gärten liest, ein Muss-Autor.
Für Dich als Fan von Reiseliteratur müßten doch auch seine "Briefe eines Verstorbenen" und die der ganzen anderen Reisen (Orient, Schweiz, ...) interessant sein.