Beiträge von Gitta

    Zitat von "Holkenäs"

    Übrigens beginnt heute auf NDR Kultur in wenigen Minuten die Lesung des ersten Teils.


    Hallo,


    ja, die Lesung mit der unvergeßlichen und unvergleichlichen Stimme Gert Westphals höre ich mir momentan auch jeden Abend an. Schon zum zweiten Mal. Vor ein paar Jahren war es eine morgendliche Lesung.
    Es sind zunächst 16 Folgen. Im September und Dezember folgen weitere Teile.
    Eine kleine Information mag interessieren: Die Aufnahme damals war ein so überwältigender Erfolg, daß der S. Fischer Verlag davon eine Sonderausgabe drucken ließ!


    Grüße,
    Gitta

    Zitat von "xenophanes"


    Sehr gelobt wird das neue Schillerbuch von Rüdiger Safranski.

    Hallo,


    das habe ich seit drei Tagen und schon etwas quergelesen. Der genaue Tiltel lautet "Schiller oder die Erfindung des Deutschen Idealismus". Darin wird viel über die Werke reflektiert, über die Fähigkeit Schillers, scharfsichtig die moderne Zivilisation seiner Zeit zu beschreiben und zu beurteilen (z. B. S. 412), aber auch seine Biografie kommt nicht zu kurz, so sein Verhältnis zu Henriette von Arnim (zwei Briefe von ihr an S. haben sich erhalten, umgekehrt keiner).
    Alles in allem: Eine gute Mischung von Kopf und Herz, anspruchsvoll und trotzdem kurzweilig.


    Das Buch kann man momentan ganz günstig als Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung (Hanser Verlag) für sagenhafte 4 Euro erwerben (560 S.) Deshalb habe ich auch außer für mich selbst noch drei weitere Exemplare zum Verschenken gekauft. Hier der Link:


    http://www.bpb.de/publikatione…Deutschen_Idealismus.html


    Für unsere aufgeschlossene Jugend etwa ab 14 (nach oben ist keine Grenze gesetzt ) ist der Herz-Schmerz Schillerroman mit dem sinnigen Titel "Freude schöner Götterfunken" von Julia Hecker, bestens zu empfehlen. :zwinker:


    Viele Grüße an Alle,
    Gitta

    Zitat von "Hubert"

    auch die russische Oper schlechthin, „Boris Godunow“ von Modest Mussorsky hat ihre literarischen Wurzeln bei Alexander Puschkin.


    Hallo Hubert,


    Ja, mit dieser "Nationaloper" ist es dann so, wie mit dem "Nationaldichter": Der "Godunow" brauchte lange, bis er bei uns bekannt und beliebt wurde. Und selbst im Ursprungsland wurde er ja zunächst totgeschwiegen.

    Zitat

    Dir und allen anderen Besuchern des Klassikerforums, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Neues Jahr.


    Danke für die guten Wünsche! Auch Dir und Allen hier einen guten Rutsch!


    Gitta

    Hallo Steffi,


    auf der gleichen von Dir angegebenen Seite befindet sich auch ein Rosenbuch, das ich Dir wärmstens empfehlen kann (wenn Du es nicht schon hast). Titel: Alte Rosen, Autorin: Gerda Nissen. Sie hat schon einige vergessen geglaubte Rosensorten in Klosterhöfen, an Kirchenmauern, verwilderten Gärten u. ä. Orten entdeckt und sie in dem Buch vorgestellt.


    Grüße,
    Gitta

    Zitat von "finsbury"

    - Jevgenij Samjatin: Wir--->utopischer Roman: Russlands Antwort auf
    Huxley


    Hallo finsbury und Alle,


    ja, super! Gefällt mir noch besser als "Schöne neue Welt".
    Dagegen "Die Mutter" - für mich persönlich - no comment! @ Georg, um einer Nachfrage vorzubeugen :zwinker: : Das Buch gefällt mir nicht sonderlich (zu langatmig - selbst mir!).


    Danke für die Tips!


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "Hubert"

    ...das Mannheimer Nationaltheater bringt meines Wissens eine neue Inszenierung von "Wilhelm Tell".


    Hallo Hubert, hallo zusammen,


    ja, und ganz Eilige können dort sogar schon am 13. und 23. Januar 2005 die Uraufführung der "Räuber" nachempfinden. Ob's eine Neuinszenierung ist, weiß ich nicht, die von 2003 fand jedenfalls geteilte Pressestimmen.


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "Hubert"


    Wer sich aber mit russischer Literatur ernsthaft beschäftigen will, kommt an Puschkin nicht vorbei, vorallem auch weil sich die nachfolgenden Autoren, fast alle auch an ihm orientiert haben.


    Hallo Hubert,


    danke für die Bestätigung!
    Als Musikinteressierter wirst Du dann vielleicht auch den "Eugen Onegin", statt ihn zu lesen, eher in der Opernfassung von Tschaikowsky hören. Die ist vermutlich bekannter als Puschkins Versroman. :zwinker:
    Am allerbekanntesten - zumindest im Westen - ist sicher (?) Puschkins Duell mit für ihn tödlichem Ausgang.


    Grüße,
    Gitta

    Zitat von "Lewin"

    Mir jedenfalls hat diese Erzählung damals sehr gut gefallen - wie fast alle Werke von Tolstoi die ich bisher gelesen .


    Hallo Martin,


    dies ist auch mein Eindruck. Ich besitze ein Buch von Tolstoi mit dem Titel "Volkserzählungen", darin befindet sich auch die wohl bekannteste von der "Erde". Ein schönes, fast bilblisches Gleichnis, wie ich meine.


    @ Erika: Man hilft, wenn man kann! :smile:


    Grüße,
    Gitta

    Zitat von "sandhofer"


    Ich habe ja auch nur von mir persönlich gesprochen. Und ich bin selber ja auch nicht konsequent, sonst würde ich Dante nicht in der Manesse-Ausgabe lesen ...


    Hallo Sandhofer,


    alles klar! :smile:


    Gruß,
    Gitta


    @ Friedrich Arthur: Ja, hier wird in Zeitungsartikeln oder bei "plattdeutschen" Lesungen (z. B. von Professor Reimer Bull) gesagt, daß Niederdeutsch eine eigenständige Sprache sei, die sich ähnlich wie flämisch aus dem Deutschen abgespaltet habe). Ich selbst kann das nicht beurteilen.
    Was das Verstehen betrifft, so habe ich es allmählich durch niederdeutsche Hörspiele gelernt, die allerdings gepflegtes "Platt" bringen. Beim hiesigen muß ich immer noch genau zuhören. Es ist ja regional sehr verschieden. Sprechen kann ich es nicht.


    edit: Zu Reimer Bull
    http://www.quickborn-verlag.de/aut-5.html

    Zitat von "sandhofer"

    Das Telefonbuch ... kommen weniger Leute drin vor und weist eine spannendere Handlung auf als Solschenizyn ... (Ich weiss, ich weiss: Der Witz hat einen Riesenbart ...)


    Hallo Sandhofer,


    ach so! :breitgrins: Also in der "Krebsstation" finde ich gar nicht, daß da so viele Personen vorkommen ( in "Krieg und Frieden" bestimmt die doppelte Menge), und beim " Denissowitsch" eigentlich auch nicht. Letzteres ist ja eine sehr "dichte", eindrucksvolle Erzählung. Ja, die Geschmäcker sind verschieden!


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "sandhofer"


    Nein. Ich auch nicht. Aber ich mache bei Russen und Chinesen (z.T. auch Japanern und Indern) auch die einzigen Ausnahmen, in dem Sinne, dass ich ihre Werke in Übersetzung lese. Ansonsten gilt für mich: Originalsprache oder gar nicht.


    Das ist natürlich optimal! Bei Englisch und Französisch bin ich in der glücklichen Lage, auch original lesen zu können, leider ist es mir schon beim Italienischen oder gar Spanischen nicht möglich, obwohl es da so große Literatur gibt. Wenn ich z. B. "Die Verlobten" von Manzoni nicht auf deutsch hätte lesen können, wäre mir etwas entgangen. Klar, den literarischen Wert einer Sprache kann man ja nie übersetzen, aber allein die Beschreibung von äußeren und inneren Zuständen sind bei Manzoni lesenswert. Oder ähnlich geht's mir mit "Don Quichote".
    Auch meine ich, daß nur ein verschwindend geringer Teil von Lesern in der Originalsprache lesen kann. Sollte ihnen die Weltliteratur deshalb verwehrt bleiben? Ist wohl Ansichtssache.


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "sandhofer"


    So verschieden sind die Geschmäcker:


    ....finde ich Dostojewskijs Der Spieler einen der interessantesten Romane der Weltliteratur.


    Ja, finde ich auch!

    Zitat

    Und das nicht nur, weil D. genau wusste, wovon er schrieb ...


    Ich meine, Puschkin wußte das auch. Na ja, wir sind ja auch keine Russen. :smile:


    Zitat

    Solschenizyn hingegen ... Da lese ich lieber das Telefonbuch ... Ihr wisst schon: weniger Personal und mehr 'Action' ... :zwinker:


    Nee, weiß ich nicht. Was meinst Du?


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "sandhofer"


    In welcher Ausgabe liest Du denn? Und: Wieso nur Band 3? (Ich meine: Es lohnt sich z.B. nur schon, Schillers Aussagen über Goethe gegenüber Dritten zu lesen, v.a. gegenüber Körner.)


    Hallo Sandhofer,


    es handelt sich um die dreibändige Ausgabe vom Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1982.
    Die Bände 1 und 2 habe ich früher schon gelesen, und Zeugnisse über die mittleren Lebensjahre Goethes sind mindestens so spannend wie das, was ich gerade lese, natürlich.


    Zitat von "Gitta"

    @ Nightfever: Tristram Shandy lohnt, ihn aus dem Regal zu holen!


    Zitat

    Oh, auch die andern ("Tristam Shandy, einige Dostojewskis, Tess of the D'Urbervilles und Fairy Tales von Kipling") lohnen sich! :zwinker:


    Selbstverständlich! :zwinker:


    Gruß,
    Gitta

    Zitat von "sandhofer"

    Zweifelsohne. Aber ich will einerseits keine Übersetzung lesen; andererseits verstehe ich ihn zu wenig, um ihm folgen zu können.


    Kann ich nachvollziehen. Andererseits können die Meisten Tolstoi auch nicht auf Russisch lesen. :sauer:
    Im Ernst: Ein in Dialekt geschriebenes Werk vermittelt meist auch ein Lebensgefühl der Menschen einer best. Region (oder beabsichtigt, dies zu tun), was nicht einfach auf andere Weltgegenden übertragen werden kann. Insofern meine ich, sollte man Übersetzungen von Dialektbüchern ins Hochdeutsche unterlassen.


    Grüße,
    Gitta

    Hallo zusammen,


    gerade lese ich ein äußerst interessantes Buch: "Allergnädigster Vater", Untertitel "Dokumente aus der Jugendzeit Friedrichs II". Für diejenigen, die die Romanbiographie "Der Vater" von Jochen Klepper kennen, eine schöne Ergänzung.
    Die Feiertage haben mir außerdem erlaubt, in Band 3 des dreibändigen Werkes "Goethe in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen" (1817 - 1832) zu blättern. Diese Lektüre eröffnet immer wieder neue Aspekte des Dichters. Es äußern sich Leute wie W. v. Humboldt, Heine, Johanna Schopenhauer, L. Tieck, Charlotte Schiller, Börne...


    @ Nightfever: Tristram Shandy lohnt, ihn aus dem Regal zu holen!


    Grüße,
    Gitta

    Hallo zusammen,


    russische Bekannte von mir meinten, der eigentliche Nationaldichter sei Puschkin. Seine Werke würden mehr gelesen, als die hierzulande am höchsten geschätzten Autoren Tolstoi oder Dostojewski.
    Gelesen habe ich und empfehlen kann ich von ihm "Der Postmeister" (Erzählung), "Boris Godunow" und "Die Hauptmannstochter", Romane. Für Musikfreunde ist vielleicht noch das Drama "Mozart und Salieri" interessant, weil eine Art psychologische Deutung der berühmten Vergiftungstheorie.
    Von neueren russischen Schriftstellern kann ich einen Roman von Wladimir Dudinzew empfehlen "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein", Zitat Buchumschlag "...dessen Erscheinen von aufsehenerregenden Umständen begleitet war und der in der ganzen westlichen Welt als der Beginn des 'Tauwetters' in Sowjetrußland angesehen wurde...."
    Sehr zu empfehlen einige Werke von Alexander Solschenizyn, zum Einstieg vielleicht "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch", noch härtere Kost dann "Krebsstation" oder "Der erste Kreis der Hölle". Solschenizyn fasziniert mich immer wieder.
    Freunden von Lyrik seien Gedichte von Jewgeni Jewtuschenko empfohlen, die ich zweisprachig vorliegen habe, ebenso empfehlenswert wie die Gedichte von Boris Pasternak.


    Grüße,
    Gitta

    Zitat von "Erika"

    Ein Mann bekommt so viel Land als Eigentum zuerkannt, wie er an einem Tag umrunden kann. In seiner Gier wählt er ein zu großes Stück und bricht am Ende tot zusammen.


    Wer kann mir weiterhelfen?


    Weihnachtliche Grüße
    Erika


    Hallo Erika,


    das ist, glaube ich, die Erzählung von Tolstoi "Wieviel Erde braucht der Mensch?"


    Noch-weihnachtliche Grüße,
    Gitta

    Zitat von "sandhofer"

    Fritz Reuter (wobei ich Niederdeutsch eigentlich gar nicht als Dialekt betrachte).


    Hallo,


    in der Region, in der ich nun schon viele Jahre lebe, spricht man noch relativ häufig niederdeutsch (man sagt hier kurz "man snakt op platt"). Es wird auch in den Schulen wieder zunehmend gepflegt, die meisten größeren Gemeinden haben eine sog. Speeldeel (= Spieldiele, Mundartbühne), und an Volkshochschulen kann man Kurse darin belegen.
    Selbst das Friesisch, auch eigenständige Sprache, wird auf den Inseln wie Föhr oder Amrun noch gesprochen und gepflegt.
    An der Westküste schätzt man noch heute den Dichter Klaus Groth, der mit Johannes Brahms befreundet war, welcher wiederum mehrere Gedichte Groths vertonte. Groths Hauptwerk "Quickborn" wird immer noch gern gelesen.
    So ist es hier auch mit Fritz Reuter, obwohl der im Mecklenburger Platt schreibt. Ich selbst habe sein "Ut de Franzosentid" und "Ut mine Stromtid" mit Genuß gelesen, obwohl es mir sprachlich nicht leicht fiel. Reuter steht qualitätsmäßig nicht unter den "Hochdeutschen", meine ich.
    Rheinfränkisch (hessisch, pfälzisch) ist mir vertraut und ich habe auch einige Bücher davon im Schrank, allerdings handelt es sich dabei mehr um Triviales. Ebenso verstehe ich Schwäbisch durch mehrere Jahre Aufenthalt dort recht gut, und der Faust ist ganz lustig. Eine Leseprobe:


    »Mein lieber Fauschd,
    i kann dir schenka,
    en Haufe Zeug,
    was du kannsch denka:
    Geld, naggte Weibor
    ond viel Glick.
    Du wirsch schon säh,
    s’kommt knübbeldick!«


    En Schduddgardor will’s
    g'nauer wissa:
    »Du Kerle wirsch
    mir saga missa,
    woher du kommsch
    und wie du hoisch,
    ond ob’s omsonst isch,
    was du woisch!«


    Sie ist aus diesem Buch:


    [Blockierte Grafik: http://www.sonntag.tv/pix/shop/fauschd_b1_160.jpg]


    Noch-weihnachtliche Grüße,
    Gitta

    Hallo,


    das sind ja eine Menge wichtige Leute, derer man gedenken kann, soll oder muß!
    Sarah Kirsch 70? Obwohl sie "um die Ecke" wohnt, bekommt man nur wenig von ihr mit. Sie lebt zurückgezogen in und mit der Natur.
    Andersen - noch heute greife ich gern zu seinen Märchen, gerade zur Weihnachts - und Winterzeit: "Der Tannenbaum", "Die Schneekönigin" oder die anrührende Geschichte "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern".
    Ein wichtiger Gedenktag für mich ist der von Kurt Tucholsky, den ich sehr schätze, seinen Witz, seine Unverblümtheit, Weitsichtigkeit, aber auch seine Resignation ob der politischen Entwicklung im damaligen Deutschland.
    Schiller wird wohl doch der Höhepunkt sein und Anlaß für mich, endlich mal wieder was von ihm zu lesen!


    Schöne Restweihnacht noch,
    Gitta