Ich finde, dass Bücher in den letzten Jahre in Deutschland erheblich teurer wurden, weil an der Qualität gespart wurde. Leineneinband mit Fadenheftung ist für unter 25 Euro kaum noch zu bekommen, das war vor einigen Jahren noch anders.
Beiträge von Zola
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Hallo zusammen,
Mir scheint, da habein ein paar aufgegeben :zwinker: ?Nein, ich habe mich leider mit anderer Lektüre und noch einer weiteren Leserunde etwas verschätzt. Ich werde aber auf jeden Fall noch das vierte und fünfte Buch lesen. Spätestens nach meinem Urlaub ab Ende September wieder. Ich gebe nicht auf :breitgrins:
Viele Grüße,
Zola -
Hallo Busfahrer,
mir hat "Anna Karenina" sehr gut gefallen. Obwohl ich den Roman erst einmal gelesen habe, gehört er auf jeden Fall zu meinen Lieblingsbüchern. Ich fand an dem Buch besonders interessant, dass man spürt wie Tolstoi während des Schreibens den geplanten Handlungsablauf änderte. Irgendwann geht es gar nicht mehr um die Karenina und die mit ihr zusammenhängende Ehebruchsgeschichte und ich bin mir sicher, dass das anfangs so von ihm nicht geplant war. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, bekomme ich eigentlich große Lust das Buch bald nochmals zu lesen :zwinker:
Viele Grüße,
Zola -
Honore de Balzac: "Katharina von Medici"
Im Gegensatz zu Heinrich Mann (Henri IV) und Alexandre Dumas (Königin Margot) stellt Balzac die Medici etwas differenzierter dar. Ich vermute, dass er die Realität im Vergleich zu den beiden anderen Autoren am ehesten trifft. Es war wohl bequem für die Franzosen der Italienerin die Bartholomäusnacht in die Schuhe zu schieben und sie als abgrundtief böse darzustellen, damit man ihr das auch zutraut. Dies wird ihr Bild bis heute geprägt haben.
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Hallo Zefira,
Ich habe eine Ausgabe der Deutschen Buchgemeinschaft, Übersetzung von Werner Bergengruen, in der die französischen Passagen in Fußnoten ins Deutsche übertragen sind.
Sollte ich vielleicht auch mal lesen ... es ist ein geerbtes Buch, das seit Jahren bei mir im Schrank schlummert. Nun ja, ich habe kürzlich "Die Kreutzersonate" gelesen, die fand ich einfach schrecklich. Habe auch äußerst bissig darüber gebloggt ...lass dir den Tolstoi nicht durch die "Kreutzersonate" vergraulen :zwinker:
Die Erzählung war auch das erste, was ich von ihm gelesen hatte und gehört meiner Meinung nach zu seinen schwächsten Werken.Viele Grüße,
Zola -
Ihr könnt ja auch zu zweit lesen, wenn sich niemand mehr findet und gantenbeinin so dringend muss. (Wobei ich tendenziell davon abrate. Wenn bei zweien einer ausfällt, bleiben verdammt wenig übrig, um die Leserunde zu beenden ;).)Ach, ich habe hier schon ein paar Leserunden alleine beendet, das geht schon. Manchmal fallen auch während der Lektüre gleich mehrere Leser aus :zwinker:
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Hallo Maria,
wäre auch interessant Golo Mann's "Wallenstein" mit einzubeziehen. Das könnte ein Projekt für mich für 2008 werden.Vielleicht kann daraus die eine oder andere Leserunde nächstes Jahr entstehen :smile:
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Liebe Döblin-Freunde/-Adepten/-Jünger und -Abhängige,ich habe mittlerweile das erste Buch des "Wallenstein" gelesen. Darin geht es hauptsächlich um die politischen Sorgen und Nöte des Kaisers Ferdinand aus dem Hause Habsburg. Der fanatische Gegenreformator sieht sich, kurz nach dem Sieg über die protestantischen Stände Böhmens, von Intriganten und Ränkeschmieden in der Wiener Hofburg umgeben. Ausdrücklich gewarnt seien vor der Lektüre all diejenigen, die sich mit der Geschichte des 30jährigen Krieges im Besonderen sowie der Geschichte der Reformation und Gegenreformation im Allgemeinen nicht auskennen. Ein gründliches Studium dieser Themen vorab ist unumgänglich, man kann sonst der Handlung nicht folgen. Ein Tipp: Die Darstellung des 30jährigen Krieges auf wikipedia ist ein brauchbarer Einstieg.
Leicht zu lesen ist der "Wallenstein" nicht. Es ist kein historischer Roman im klassischen Sinne (so die Meinung Walter Muschgs im Nachwort meiner Ausgabe), sondern ein gewagtes literarisches Experiment, ein durch und durch expressionistisches Werk: sprachlich sehr gewagt, manchmal fast schon ein wenig atemlos-schludrig geschrieben, vor allem aber die Erzählweise des "Berlin Alexanderplatz" deutlich antizipierend. Fazit: Nicht nebenbei zu lesen - eben ein echter Döblin!
Hallo Thomas,
ich bin seit einiger Zeit in lockeren Abständen daran, alles was auf meinem SUB liegt und mich sonst interessiert von der Reformation über den 30jährigen Krieg zur Franz. Revolution ungefähr in zeitlicher Folge durchzulesen. Golo Manns und Schillers Wallenstein wären da geplant, den Döblin hast du mir jetzt auch schmackhaft gemacht. Mal sehen ob ich so viel Wallenstein ertragen werde :zwinker:
Viele Grüße,
Zola -
Ja das wäre schade. Für Klassiker-Fans hat der Verlag in letzter Zeit aber leider nicht mehr viel geboten. Das ist kein Vergleich mehr zu DDR Zeiten. Dasselbe gilt für Rütten&Loening, der ja auch zur Aufbau Verlagsgruppe gehört.
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Hallo Anja,
von mir auch ein herzliches Willkommen :smile:
Ich wohne ebenfalls in München. Jane Eyre möchte ich demnächst noch lesen. Kennst du von Elizabeth Gaskell
"Das Leben der Charlotte Brontë"?Viele Grüße,
Zola -
Daten sind Macht. Google hat die Zukunft verstanden.
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Auf jeden Fall kann ich eine Sache zu eurer Diskussion noch hinzusteuern:
Pyramidon ist ein Schmerzmittel!
Könnte mir gut vorstellen, dass Brecht nicht zufällig ein Schmerzmittel als Beispiel für technische Errungenschaften gewählt hat. Für mich klingt das sehr stimmig in anbetracht der Umstände und es wirkt auch leicht ironisch auf mich.Danke für den Hinweis. Ich denke bei Pyramidon immer an einen Gartenbrunnen (Luxus den man eigentlich niemand braucht). Ein Schmerzmittel ist auf jeden Fall eine (wenn auch nicht technische) Errungenschaft, die dem Menschen das Leben erleichtert. Insofern finde ich, dass das Pyramidon doch zu der Auflistung passt, auch wenn es sachlich falsch ist. Ironie sehe ich her eigentlich keine mehr.
Viele Grüße,
Zola -
Ich auch. Plus Böll und Hesse :breitgrins:
Ich sehe doch einen großen Unterschied zwischen Hesse einerseits und Böll und Lenz andererseits. Mit ersterem kann ich nicht mehr so viel anfangen (obwohl ich ihn ab und zu noch lese), die beiden letzteren fange ich jetzt erst an zu entdecken. Aber vielleicht bin ich doch noch jünger als ich mich fühle :smile:
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Hallo Mrs. Dalloway,
von mir auch herzlichen Glückwunsch zum Abi!
Es würde mich ebenfalls freuen, wenn Du Deine Eindrücke zu den Flüchtlingsgesprächen hier schilderst. Ich denke, dass es noch einiges über den Text zu diskutieren gibt.Viele Grüße,
Zola -
PS: Man kann Texte auch direkt im Browser vergrößern, indem man [Strg] gedrückt hält und das Mausrad dreht.oder gleichzeitig mit der Strg-Taste die "+" oder"-" Taste drücken, falls man kein Mausrad hat :zwinker:
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Hallo zusammen,
Hallo Finsbury,ich habe den Prosa-Text mittlerweile auch zu Ende gelesen. Insgesamt hat er mir sehr gut gefallen. Die Dialoge waren meist sehr ironisch und gut pointiert. Wie du schreibst, könnte man aus dem Text eine gute Aphorismen-Sammlung erstellen und den von Dir gezogenen Vergleich zum "Scheibenwischer" fand ich auch sehr treffend.
Unter dem Titel Flüchtlingsgespräche hätte ich vielleicht insgesamt eine andere Gesprächsthematik erwartet, aber bei Brecht war das ja fast zu erwarten :breitgrins:Was ich nicht so richtig verstanden habe, war die Zeichensprache im 14. Kapitel. Fast als Abschluss des Textes fand ich sie etwas merkwürdig und worauf Brecht damit hinauswill ist mir auch nicht ganz klar (wobei manche Kreationen natürlich sehr treffend waren, z.B. herrschen als "mit dem Hintern auf einem Kopf sitzen" dargestellt oder der Arbeiter als mit abgetrenntem Arm symbolisiert).
Neben vielen anderen Anspielungen, die ich sicher überlesen habe, habe ich eine überhaupt nicht verstanden: Im XVII. Kapitel spricht Ziffel von den technischen Errungenschaften der Menschheit und erwähnt ein Pyramidon :rollen:.Ich habe erst jetzt bemerkt, dass einige Kapitelzahlen (12-14) doppelt sind.
Ich kann mir nur vorstellen, dass mit dem Hinweis auf das Pyramidon die ganze Auflistung technischer Errungenschaften etwas ins Lächerliche gezogen werden soll. Nicht alles was zur Bequemlichkeit des Menschen beiträgt oder ihn erfreut ist auch sinnvoll.
Gesamturteil: Ich habe mir unter dem Text etwas Anderes vorgestellt, das besser in unsere kleine Reihe erzählende Emigrationsliteratur gepasst hätte, aber ich bin positiv enttäuscht und wieder mehr motiviert, öfter mal den Brecht zur Hand zu nehmen: Ein scharfer Blick, ein treffsicherer Ausdruck und als Beigabe sogar oft noch lustig, wenn auch einem das Lachen im Halse stecken bleibt... .Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen :zwinker:. In meiner Ausgabe folgen auf die Flüchtlingsgespräche die Kalendergeschichten und ich glaube die werde ich demnächst auch noch lesen.
Viele Grüße,
Zola -
Hallo Middlemarch,
bei welchem Verlag Übersetzung und Kommentar besser ist, kann man so pauschal nicht beantworten. Da gibt es bei Manesse und Artemis&Winkler hier große Unterschiede zwischen einzelnen Ausgaben.
Die Blaue Reihe von Artemis&Winkler würde ich nicht kaufen, die halte ich für völlig überteuert. Teilweise sind die Pappbände in recht einfacher Aufmachung (nicht einmal richtige Fadenheftung) sogar teurer als die Dünndruckausgaben.Ein Beispiel: Im Juli erscheinen von Kafka die Romane. Die Dünndruckausgabe für 50 Euro enthält "der Proceß", "das Schloß" und "der Verschollene".
Als "Blaue Reihe" kostet "das Schloß" 25 Euro und "der Prozeß" 20 Euro. Macht zusammen 45 Euro. Die Differenz beträgt nur noch 5 Euro und es fehlt noch "der Verschollene".Ich denke die Manesse-Bände und die Artemis&Winkler Dünndruckausgaben sind beide meist ihren Preis wert.
Viele Grüße,
Zola -
Hallo zusammen,
ich freue mich, dass diese Leserunde zustandegekommen ist. Brecht ist einer der Autoren, die ich sehr schätze aber aus eigenem Antrieb kaum lese, obwohl sie bei mir im Regal stehen.
Ich habe jetzt die ersten acht Kapitel gelesen. Zu Beginn gleich der vielzitierte Satz "Der Paß ist der edelste Teil von einem Menschen", der (nicht nur) für die Flüchtlinge von heute noch uneingeschränkte Gültigkeit hat.
Ziffel und Kalle diskutieren über die unterschiedlichste Themen. Anfangs über Dinge, die noch wenig speziell mit ihrer Zeit zu tun haben, sondern auch heute noch aktuell sind (z.B. wie man in der Schule für das Leben lernt oder was Pornographie ausmacht), dann geht es verstärkt um Ziffels Memoiren und damit um die damalige Situation in Deutschland und speziell um den Nationalsozialismus.
Über die Probleme des Flüchtlingsdaseins sprechen die beiden kaum. Sie werden eher aus der Distanz behandelt (wie beispielsweise im Gespräch über den Pass), aber nicht wie von zwei selbst Betroffenen.
Ziffel ist Physiker, wirkt auf mich aber eher wie ein Literat. Der Metallarbeiter Kalle ist eigentlich zu intellektuell für einen Arbeiter. Meist wirkt er schon einfach, proletarierhaft, aber eher als jemand, der diese Rolle spielt. Er hinterfragt zu intelligent und seine eigenen Aussagen sind zu tiefgründig.Viele Grüße,
Zola -
Hallo zusammen,
ich habe das dritte Buch gestern fertiggelesen. Es hat mir nach und nach immer besser gefallen. Der Bezug auf antike Autoren und Philiosophen ist unter Berücksichtigung der damaligen Möglichkeiten an deren Werke heranzukommen doch sehr beeindruckend. Wie Xenophanes schon schrieb ist auch die scholastische Herangehensweise an die Heiratsproblematik sehr belustigend.
So. Le Quart Livre ist auch beendet. Aber wie gesagt, ich warte jetzt mit Posten, bis Ihr weiter seid. Nur so viel: Rabelais bringt es noch in jedem Buch zustande, die Erwartungshaltung des Lesers zu enttäuschen. Was er aus Panurge im Quart Livre gemacht hat ....Da bin ich mal gespannt. Panurge finde ich als "Hosenlatz-gesteuerten" Schelm eine sehr lustige Figur, mit der Rabelais seinen Spott auf die Sorbonne und die scholastischen Streitereien und Besserwissereien seiner Zeit hervorragend zum Ausdruck bringen kann.
Ich werde jetzt eine kleine Pause für die "Flüchtlingsgespräche"-Leserunde einlegen.
Viele Grüße,
Zola -
Am Montag geht's los - seid ihr alle bereit :zwinker: ?