Beiträge von Zola


    Natürlich kauft man nicht als erstes eine Werkausgabe, wenn man den Schriftsteller noch nie gelesen hat.


    Also ich mache das immer öfters und habe da bislang noch keinen Fehlgriff gemacht. Den Weg andersherum finde ich eher ärgerlicher: Man kauft sich ein paar Einzelbände, später dann doch die Werksausgabe und hat einige Bücher doppelt (und damit doppelt bezahlt) oder man lässt es genau aus diesem Grund sein, weil man ja fast schon alles hat.


    Werkausgaben im Regal erinnern einen auch immer wieder daran etwas von diesem Autor zu lesen. Ohne meiner Fontane-Ausgabe würde ich nicht so viel Fontane lesen.

    Hallo Klops,


    damit ein Roman zum Klassiker wird, darf er nicht in Vergessenheit geraten. Das ist die wichtigste Voraussetzung. Viele Romane, die vor 100 Jahren Bestseller waren, kennt heute niemand mehr. Für die von Dir aufgelisteten Romane/Romanreihen vermute ich, dass "Herr der Ringe" und "Harry Potter" Klassiker werden. Bei Stephen Kings Romanen glaube ich eher, dass sie in Vergessenheit geraten werden.


    Viele Grüße,
    Zola

    Danke Zola, könnte mich interessieren, nach der Jugendbuchfassung :smile:


    Hat Bligh wieder nur die Rolle des ungerechten, gausamen Kommandanten oder wird er etwas differenzierter geschildert?


    Unterschiedlich, je nach Sichtweise. Der erste Band "Schiff ohne Hafen" ist aus Sicht eines (unfreiwilligen) Meuterers geschrieben, dort wird er als sehr ungerecht dargestellt. Im zweiten Band, "Meer ohne Grenzen", den ich mittlerweile auch durch habe, wird er hauptsächlich aus Sicht des mit Bligh vom Schiff vertriebenen Arztes als genialer und gerechter Kapitän dargestellt.
    (Die Bücher gibt's gerade bei Jokers hinterhergeschmissen, ich habe als ich sie kaufte noch mehr dafür bezahlt.)

    und ???


    Den ersten Roman ("Schiff ohne Hafen") habe ich gerade durch. Es ist ein gut geschriebener und spannender Abenteuer-Roman, der sich sehr flüssig liest. Wer so etwas mag, dem ist es auf jeden Fall zu empfehlen.


    Ich muß den Roman noch etwas setzen lassen und habe noch den recht ausführlichen Anhang des Buches vor mir, dazu werde ich dann in den nächsten Tagen noch etwas schreiben.


    Mittlerweile habe ich das Nachwort und auch den im Materialien-Thread von mit verlinkten Artikel aus der DDR weitgehend gelesen. Dadurch wurden mir nochmals einige Zusammenhänge verdeutlicht.
    Wie gut mir ein Buch gefallen hat, mache ich meist daran fest, ob oder ab wann ich mir vorstellen könnte es wieder zu lesen. Beim Münchhausen war ich zwar froh, als ich fertig war, aber ich bin auch froh das Buch gelesen zu haben und mit dem Abstand von knapp zwei Wochen kann ich sagen, das ich mir eine erneute Lektüre in den nächsten Jahren gut vorstellen könnte.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    ich habe den Münchhausen eben auch abgeschlossen und muss leider auch sagen: "endlich abgeschlossen". Zum einen habe ich für das Buch mit über zwei Monaten ungewöhnlich lange gebraucht, woran vor allem die derzeitige stressige Situation bei mir in der Arbeit schuld war. Nach 10 oder mehr Stunden geistiger Arbeit liest man abends oft auch nicht mehr als 5-10 Seiten in einem anspruchsvollen Roman. Zum anderen war das Buch auch recht langwierig und auch wenn es einige sehr gute Momente hatte, so hat es mir eigentlich nicht so richtig zugesagt. Der Anfang war vielversprechend und gut aber danach hat der Roman doch etwas nachgelassen. Die vielen nur locker verwobenen Handlungsstränge, die langwierigen Abschweifungen ("Ich. Fragment einer Bildungsgeschichte" und "Poltergeister in und um Weinsberg", wobei ich letzteres noch recht interessant und amüsant fand), auch Münchhausens mysteriöses Verschwinden aus der Krypta und damit aus der Romanhandlung gefielen mir nicht. Die Hochzeit der Tochter des Hofschulzen nahm einen viel zu großen Teil des Buches ein. Das Ende des Romans drehte sich fast nur noch um die Liebe zwischen dem Jäger Oswald und Lisbeth und den durch ihre Ehe entstehenden Problemen aufgrund der Standesunterschiede. Wie Du, Finsbury, fand ich Lisbeths Darstellung teils äußerst kitschig, auch fehlte mir jegliche Kritik am Verhalten des Hofschulzen und überhaupt an den am Oberhof üblichen Bräuchen.
    Ich muß den Roman noch etwas setzen lassen und habe noch den recht ausführlichen Anhang des Buches vor mir, dazu werde ich dann in den nächsten Tagen noch etwas schreiben.


    Auch wenn ich mich jetzt eher kritisch über das Buch geäußert habe, freut es mich sehr, dass diese Leserunde zustande gekommen ist und vielleicht können wir in absehbarer Zeit ja noch die "Epigonen" zusammen lesen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    ich bin jetzt im 6. Buch, 12 Kapitel. Ich weiß nicht recht, was ich vom 6. Buch bislang halte soll. Den Auftritt des Autors halte ich bislang für einen guten Einfall. Ansonsten befremdet mich die Handlung gerade wieder etwas, sie nimmt nicht nur mit dem Auftritt Semilassos und der Unbefriedigten doch recht merkwürdige Züge an. Vielleicht werden meine Eindrücke klarer, nachdem ich das 6. Buch fertig gelesen habe.
    Da ich gerade viel Streß in der Arbeit habe, komme ich weiterhin nur langsam vorwärts.


    Viele Grüße,
    Zola

    Thomas Gottschalk hat gestern alle Fragen bei "wer wird Millionär" [url=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,591770,00.html]richtig beantwortet[/url]. Bei der letzten Frage half ihm seiner neuer Duz-Freund MRR als Telefon-Joker. Das klingt fast zu passend...


    (Die Fragen kann man in dem oben verlinkten Artikel selbst ausprobieren, ich bin schon an der 2.000 Euro-Frage gescheitert)

    Hallo zusammen,


    ich bin jetzt im 7. Kapitel des 5. Buchs. Das fünfzigseitige Kapitel "ich" empfand ich als furchtbar langweilig, ich musste mich regelrecht durch die "Schäfergeschichte" durchkämpfen. Die folgende "Geistergeschichte" gefiel mir schon besser, sie erinnerte mich ein bisschen an E.T.A. Hoffmanns Nachtstücke oder Schillers Geisterseher. Allerdings störte mich an ihr, dass sie - wie die "Schäfergeschichte" - offensichtlich nichts mit der Rahmenhandlung des Buchs zu tun hat. Dass direkt hierauf die zweite Oberhofgeschichte (5. Buch) folgt, lässt den Roman nur noch weiter als zerstückelt erscheinen. Die Hochzeitsgeschichte auf dem Oberhof gefällt mir bislang aber sehr gut und mittlerweile bin ich auch recht froh, wenn die Handlung eines Teilbuchs am Oberhof spielt, bis auf das humorvolle erste Buch mit seinen verschobenen Kapiteln und der "Korrespondenz des Herausgebers mit seinem Buchbinder" gefallen mir die Münchhausen-Geschichten bislang nicht besonders.


    Ich komme weiterhin nur langsam vorwärts. Mit BigBen, der die zweite Hälfte des Buchs in nur einer Woche gelesen hat, werde ich nicht mithalten können :zwinker:


    Viele Grüße,
    Zola

    An Kommentar gibt es lediglich in jedem der vier Bände den Kindler-Artikel (ob das ein Auszug oder vollständig ist, kann ich jetzt nicht entscheiden). Ansonsten eine editorische Notiz:


    "Die vorliegende Ausgabe ... ist textidentisch mit: "... November 1918 .... Olten u. Freiburg i. Br. 1991 (= Ausgewählte Werke in Einzelbänden. Begründet von Walter Muscht ...) ... Der Text der vorliegenden Ausgabe basiert auf der textkritischen Sichtung sämtlicher Überlieferungsträger ... Orthographie und Interpunktion wurden behutsam modernisiert ...."


    Danke für die Info! D.h. im Gegensatz zur letzten Walter-Ausgabe (das war die von 1991) fehlt nur der Anhang.
    Ich bin nur ein bisschen vorsichtig geworden, seit ich gelesen habe, dass Walter Muschg die erste Ausgabe von "Amazonas" angeblich stärker angeändert hatte...


    Der Wallenstein ist in der Walter-Ausgabe ja knalleng gedruckt. Bei Fischer dürfte der sehr viel großzügigere Satzspiegel dafür sorgen, dass der gleiche Umfang ohne Anmerkdungen erreicht wird.


    Die ältere Wallenstein-Ausgabe aus dem Walter-Verlag hatte 750 Seiten, die neue (aus dem Jahr 2001) hat 996 Seiten. Ich dachte der Unterschied macht 200 Seiten Kommentar aus. Aber knapp 1000 Seiten eng gedruckt ist nichts für meine armen Augen, die werden eh schon viel zu stark beansprucht. Dann werde ich mir wohl die Fischer-Ausgabe zulegen und auf den Anhang verzichten.
    Wie ist eigentlich der "Hamlet", würdest Du ihn weiterempfehlen?

    Nach einigem Hin & Her ist der mir noch fehlende "November 1918" endlcih eingetroffen. Erster Eindruck: Ein Schnäppchen. Leinen, Schutzumschlag, Lesebändchen, angenehm gesetzt: für unter 20 Euro. Wer noch keine Döblin-Ausgabe hat - hier ist sie. Ich werd wohl noch mein pobliges "Hamlet"-Taschenbuch gegen die geb. Ausgabe austauschen.



    danke für die Info! Anmerkungsapparat, Kommentarteil oder Nachwort gibt es aber (bis auf den Kurzbeitrag aus dem Kindler) keinen?
    Welche Textgrundlage wurde verwendet, ist das ersichtlich?
    Neben dem "November 1918" würde mich der Wallenstein interessieren. Er hat in der Fischer-Ausgabe fast genauso viele Seiten wie die ausführlich kommentierte Walter-Ausgabe aus dem Jahr 2001. Er sollte also zumindest einen Anmerkungsapparat haben...

    Hallo BigBen,



    Weiß eigentlich jemand, ob bei der Veröffentlichung des ausgegliederten Oberhof-Teiles nur das zweite oder alle den Oberhof betreffenden Bücher aus dem Münchhausen genommen worden.


    Ich habe den Oberhof irgendwo im Keller und komme da so schnell auch nicht dran, aber da das Buch über 300 Seiten hat und der erste Oberhofteil alleine auch keine abgeschlossene Geschichte bildet, können wir wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass das Buch alle Oberhof-Teile enthält.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,
    hallo Finsbury,


    ich bin gerade in demselben Kapitel ("Ich"), das ich auch als sehr langatmig und langweilig empfinde. Ich kann da gut mit dem alten Baron mitfühlen, der "diese hirnlosen Geschichten" unterbrechen möchte, es zu meinem Leidwesen aber nicht schafft. Immerhin habe ich durch dieses Kapitel die Schäferliteratur kennengelernt, die mir bislang völlig unbekannt war.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    ich habe heute in Immermanns Tagebüchern nach Spuren des Münchhausen-Romans gesucht und bin dank des Personen- und Werksregisters leicht fündig geworden. Viel hat er zu dem Roman leider nicht notiert, es lässt sich eigentlich nur erkennen, wann er welche Teile geschrieben hat. Die aus meiner Sicht interessantesten Tagebucheinträge möchte ich hier kurz zitieren:


    11. Januar 1832:
    "Notiz zu einem Balladenstoffe: Die Geister Andacht.
    Ein Priester schleicht alle Nacht aus dem Hause. Die Magd schleicht ihm nach, und findet ihn in der Kirche den Geistern der Verstorbnen predigen.


    Mährchenstoffe
    1) Geschichte von der alten Frau Muhme.
    2) Die verhängnißvolle Erbschaft.
    3) Die fünf Tänzer
    Notiz zu einer Fabel.
    Die Lerche. Rosenkranz pagina 600.
    Ob nicht ein neuer Münchhausen möglich wäre.
    (...)"

    Das war der erste Tagebucheintrag, in dem er die Idee des Münchhausen-Romans festhielt.


    22. Oktober 1837
    "Den 22ten October. Denke ich ernstlich an den Münchhausen. Es heißt die Doctorin Joesten sei auf dem Heimwege, vom Schlage gerührt, gestorben (...)"


    28. Oktober 1837
    "Den 28. Die Geschichte vom schönen Annerl u. braven Casper gelesen. Befriedigt meine Erwartung nicht. Die Idee zu Münchhausen consolidiert sich durch die Fabel von der Erzeugung des Helden auf chemischem Wege. Abends die Sybel, läuft im Dunkel nach Hause. (...)"



    15. November 1837
    "Dramaturgica. Ich kaufe Voltaire, Rousseau, Robertsons Charles V. Roscoes Leo X. Münchhausen vielfach bedacht. Die Schnaase schenkt Botargo."


    30. November 1837
    "Ich fange an Münchhausen zu schreiben. Lessings Zeichnung von Wien. Brief von Paris, dass der kleine Tieck abgegangen. nachmittags Besuch bei Schnaase."


    1. Dezember 1837
    "Weiter an Münchhausen geschrieben. (...)"
    Ähnliche Beiträge den ganzen Dezember über


    3. Januar 1838
    "Zwecklose. Ich lese aus Münchhausen. Alle Malcontente sind da. Stielcke blamirt sich. Ich mitten unter der Familie Hübneriana. (...)"


    8.-13.Januar 1838
    "Sitze ich unpaß in der Stube. Ein tüchtig Stück von Münchhausen wird fertig. Absolute Einsamkeit. Draußen Schneegestöber, harter Frost. Schwarze Vögel. Ruhige Stimmung. Ich lese Straussens theologische Streitschriften, die auf mich die Wirkung machen, daß ich das Evangelium Matthäi vornehme, und mich herzlich am reellen Christus erbaue."

    15. Januar 1838
    "Die Sybel abends draußen. Münchhausen vorgelesen. Erste Nachricht von der Aufführung des Stücks."


    21.-28. Januar 1838
    "Confuse, verdrießliche Woche. Die Journale lästern über mich und das Stück. Indeßen wird am Münchhausen fortgeschrieben u. das 1te Buch vollendet. Mährchen von den Wundern im Spessart begonnen. Albertus Magnus zeigt sich als praegnante Hintergrundfigur."


    4. Spril 1838
    "Abends die Sybel draußen.
    Mein Entschluß, daß mein Name nie wieder auf den Brettern genannt werden solle.
    (...)"


    8. April 1838
    "1ter Correcturbogen von Münchhausen. (...)"


    13. April 1838
    "Charfreitag. Nach langen Jahren wieder einmal zum Abendmahl gegangen. Gute Wirkungen im Hause."


    Mai 1838
    "Sonntag den 6ten Mai das 2te Buch des Münchhausen angefangen und Sonnabend den 26. Mai dasselbe vollendet.
    Aeußerst anstrengend und anhaltend daran gearbeitet. Auch einen 10tägigen Brustrheumatismus durchgemacht, zugezogen auf einem Ball beim Prinzen am 10ten Mai, wo es in der Nacht fror.
    (...)
    27ten Mai Besuch der Dieffenbach. Vorlesung des 2ten Buchs des Münchhausen an die Sybel.
    (...)
    Die Gelbsucht bricht aus.
    Ich bin bettlägrig vom 30ten Mai bis zum 9ten Juni, wo ich zum Erstenmale wieder aufstehe.
    (...)
    Ich las 2 Bücher des Gargantua und La vie de Rabelais.
    Briefe von Nicolai - Hamilton - Runkel."

    3. August 1838
    "Königs Geburtstag. Nicht gefeiert. Regenwetter. In Münchhausen das ActienAbentheuer geschrieben."


    9. August 1838
    "Mitten im ZiegenAbentheuer Münchhausen s. Mittag Nachricht von Jena, daß ich Doctor geworden"


    20. August 1838
    "Holländercapitel in Münchhausen. nachmittags Matzerath."


    21. August 1838
    "Schlußcapitel."


    22. August 1838
    "Frau v. Sybel draußen. Vorlesung aus Münchhausen. Mein Diplom aus Jena erhalten."


    23. August 1838
    "Geistergeshichten.
    Mein Diplom mit komischen lateinischen Inschriften versandt an Friedrichs, Ebermaier, (...)"

    24. August 1838
    "Geistergeschichten. Abends Frau v. Sybel draußen. Volesung aus Münchhausen.
    Münchhausen I fertig zur Ausgabe."

    27. August 1838
    "Morgens Geistergeschichten in Münchhausen. Danach Deliberationssitzung den Dr. zum Erstenmale meinen Unterschriften beigefügt. (...)"


    2. September 1838
    "Morgens. 3tes Buch des Münchhausen vollendet.
    (...)"

    9. Oktober 1838
    "Das Merkwürdigste unter meinen hiesigen Begegnungen war, daß ich mit dem hier residirenden jungen Deutschland fraternisirt habe, nämlich mit Gutzkow und Wiebarg. Ich schickte Gutzkow meine Karte, ließ anfragen wann er zu sprechen sei, und muß ihm das Zeugniß geben, daß er sich bei unserer Zusammenkunft sehr vernünftig betagen hat. Er verhehlte seine Empfindlichkeit nicht, die er gehabt, setzte aber hinzu, daß bei ihm die Sache ausgeglichen sei, und daß er nur wünsche, sie auch vor dem Publico in Ordnung zu bringen, damit nicht meine Stimme von seinen Feinden wider ihn gemißbraucht werden möge. Er war sehr offen über sich und sein Schicksal und schilderte letzteres als das eines Verfolgten Beistands- und Anhaltslosen nicht beneidenswerth. Seine Aeußerungen waren glasscharf und schneidend, wenn man will, ohne Liebe und Gemüth, zeugten aber von Wahrhaftigkeit, Verstand und Penetration. Er hat ein schmales Gesicht, schmale, feine Lippen, eine Röthe auf den Wangen, die ich für hektisch halte, helle Augen, und geht gebückt, obgleich er erst sieben und zwanzig Jahre alt ist. Ich durfte mir in dem Gespräch mit ihm nichts vergeben. So that auch er. Unsere ganze Unterredung hatte die vornehme Haltung einer Tractatschließung kriegführender Mächte, bei welcher aber Aufrichtigkeit von beiden Seiten obzuwalten schien. Das Sonderbarste bei der ganzen Sache ist, daß er in seinem Telegraphen nach den in den oldenburger Blättern mitgetheilten Proben des Münchhausen, vor dessen Erscheinen darauf als auf ein sehr witziges und geistreiches Buch hingewiesen hatte, was ich erst in Hamburg erfuhr.
    (...)
    In dieser Beziehung stelle er [Gutzkow] Bettinen [Bettina von Arnim] sehr hoch und tadelte mich, daß ich über sie im Münchhausen gespottet.
    (...)"

    Hallo zusammen,


    leider komme ich wegen Streß in der Arbeit und einer Zweitlektüre nur sehr langsam voran. Mittlerweile bin ich in III, 6



    Im Moment bin ich in III, 5 und habe mich köstlich in den vorhergehenden Kapiteln über die Romanze zwischen Emerantia und "Karlos, dem Schmetterling" amüsiert. Immermann muss unbedingt intensiv den "Tristram Shandy" studiert haben, denn diese Kapitel hätten auch dem genannten Roman gut zu Gesichte gestanden. Klasse!!


    Im Anmerkungsapparat meiner Ausgabe fanden sich auch einige Hinweise auf den "Tristam Shandy", den ich selbst leider noch nicht gelesen habe.


    Ich hoffe, dass ich am Wochenende dazu komme, etwas in Immermanns Tagebücher zu lesen.


    Viele Grüße,
    Zola


    Ich lese Eça de Queiroz auch sehr gern und habe vor ein paar Jahren in Lissabon extra sein Denkmal aufgesucht :winken:


    Ich auch! Das war gar nicht so einfach zu finden. Ich dachte nur ich wäre so verrückt :smile:



    ps. Falls eine Leserunde mit diesem Autor zusammenkommt, würde ich auch eines seiner Bücher zweitlesen.


    Das könnte ich mir evtl. auch vorstellen. Es käme aber darauf an welches :zwinker:


    Mein Vorschlag wäre: "Die Maias", das habe ich noch nicht gelesen.


    Viele Grüße,
    Zola