Beiträge von Zola

    Hallo Maja,


    vielen Dank für Deine Infos !


    Zitat von "Maja"


    Serenus (auch erwogen: Hieronymus, Bartolomäus, Urban) Zeitblom ist der einzige positive katholische "Held" bei TM


    Serenus scheint (wie die anderen von dir aufgelisteten) ein christlicher Name zu sein (es gab einen hl. Serenos und einen Bischof Serenus).
    Der Name bedeutet "Der Heitere". Bisher habe ich noch keinen Ansatzpunkt, dass sich Th.Mann auch hierauf bezieht ;-)


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Saltanah,


    Zitat von "Saltanah"

    "Blomma" bedeutet, wiederum auf schwedisch, "Blume", kommt häufig in Nachnamen vor und wird da zu "blom" (Kalle Blomkvist = Blumenzweig lässt grüßen). Das ergäbe also "Zeitblume", aber was man damit anfangen soll weiß ich auch nicht.


    http://www.dastelefonbuch.de findet zu "Leverkühn" ganze sechs Einträge. Den Namen scheint's wohl gegeben zu haben, aber er ist vom Aussterben bedroht.
    Zu "Zeitblom" findet man nichts, laut Google gab es aber im 15./16. Jahrhundert einen Maler, der so hieß.
    Vielleicht soll der Name etwas in der Richtung bedeuten, dass er in der Zeit zurückgeht, wenn er das Leben seines Freundes beschreibt ? Oder ist das eine zu einfache Erklärung ?



    Zitat von "Saltanah"


    Außerdem: sprach Mann eine der skandinavischen Sprachen?


    Dazu konnte ich jetzt auf die Schnelle leider nichts herausfinden.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,



    also wird sich das "Leverkühn" wohl auf "er lebt Kühn" beziehen, das paßt ja wohl auch zu seinem Leben.


    Saltanah, den Erzähler (Zeitblom) finde ich eigentlich nicht unsympathisch, aber zugegebenermaßen bisher auch noch nicht besonders sympathisch. Immerhin lehnt er den Natioanlsozialismus entschieden ab, wünscht sich sogar dass Deutschland den Krieg verliert (aber wohl aus dem Grund, dass die von den Nazis verbotene (wohl als entartet bezeichnete) Zwölftonmusik Leverkühns wieder zugelassen wird)
    Was findest du an ihm besonders unsympathisch ? Seine Ausdrucksweise ? Diese Unterwürfigkeit mit der er von Leverkühn schreibt ?



    Noch etwas zum 6. Kapitel, das ich eben fertiggelesen habe:


    Der Erzähler vergleicht die Unsinnigkeiten des Mittelalters in seiner Heimatstadt (Hexenverfolgung, Ausgrenzung von Menschen anhand ihres Aussehens) mit der der Gegenwart (1943).
    In der Abneigung gegen den Nationalsozialismus, scheint hier der Erzähler mit Thomas Mann voll übereinzustimmen.


    Bemerkenswert fand ich allerdings folgende Sätze in diesem Kapitel. Der Erzähler schreibt:


    Zitat

    Ich spreche vom Volk, aber die altertümlich-volkstümliche Schicht gibt es in uns allen, und, um ganz zu reden, wie ich denke: ich halte die Religion nicht für das adäquateste Mittel, sie unter sicherem Verschluß zu halten. Dazu hilft nach meiner Meinung allein die Literatur, die humanistische Wissenschaft, das Ideal des freien und schönen Menschen.


    Interessant so etwas von einem studierten Theologen (Zeitblom) zu hören. War das in der Tat auch Thomas Manns Meinung ?
    Auf den gebildeten Menschen kann das zutreffen, aber für das "einfache Volk" gibt es doch kaum etwas besseres als die Religion und mit ihr die Existenz einer höheren, nicht-korrumpierbaren richtenden Instanz, der man nicht entkommen kann, um es dazu zu bringen Regeln und Gesetze einzuhalten.
    Was denkt ihr dazu ?


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Julian,


    ich denke, dass jeder seine individuelle Lesegeschwindigkeit verwenden kann, man sollte ja in dem Tempo lesen, in dem es einem am meisten Spaß macht.


    Ich schätze mal ich persönlich werde 3-4 Wochen für das Buch brauchen. Anschließend möchte ich "Die Entstehung des Doktor Faustus" und einige (Selbst-)kommentare zu dem Buch lesen. Ich würde mich also noch einige Zeit mit der Thematik beschäftigen und daher darüber diskutieren können.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    ich bin mittlerweile im 5. Kapitel.


    Die Namen springen einem gleich wieder ins Auge. Adrian Leverkühn (Die Hauptperson) und Serenus Zeitblom (Der ich-Erzähler). Zwei typische Thomas-Mann-Namen, die genauso untypisch in der Realität anzutreffen sind. Meist versteckt sich hinter den Namen eine besondere Bedeutung (am lustigsten war wohl Herr Klöterjahn aus "Tristan", Klöter bedeutet zumindest in Norddeutschland "Hoden", das paßte auch sehr gut auf den Herrn).
    Kennt jemand die Bedeutung der hier verwendeten Namen ?


    Das Buch fängt gleich in düsterer Stimmung an, in den Tiefen der Nazi-Herrschaft (1943), die Rede ist von "Dämonischem" auf das Leverkühn sich eingelassen hat und wohl ist es nicht gut ausgegangen, Zeitblom spricht von Leverkühns Tod "nachdem er aus tiefer Nacht in die tiefste gegangen". Das Verbunden mit dem Titel des Romans und dem Auszug aus Dantes Inferno zu Beginn des Buches macht einen auf jeden Fall neugierig auf das, was kommen wird.


    Der Schreibstil ist natürlich ab dem ersten Satz phantastisch - ganz Thomas Mann. Obwohl ich fast nur anspruchsvolle Literatur lese, bei Mann fällt mir die Schönheit der Sprache, die wunderbare Wortwahl aufs jede Mal von neuem auf.
    Allerdings scheint das Buch von der Komplexität der Beschreibung und der Detailverliebtheit zu seinen schwierigeren zu gehören. Gerade das 4. Kapitel fand ich mußte man sehr konzentriert lesen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo zusammen,


    gleich mal zur Vorbereitung ein paar Infos zum Thema aus Wikipedia:


    Der Autor
    Paul Thomas Mann (* 6. Juni 1875 in Lübeck; † 12. August 1955 in Zürich) war ein deutscher Schriftsteller, der 1929 den Nobelpreis für Literatur verliehen bekam.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Mann


    Der Roman
    Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde ist ein Roman von Thomas Mann, den er im Jahre 1943 begann und der 1947 veröffentlicht wurde.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Doktor_Faustus


    Hintergrund: Zwölftonmusik


    Zwölftonmusik oder Dodekaphonie ist eine von Arnold Schönberg begründete Musikrichtung, die zur atonalen Musik (oder Atonalität) gehört, welche ab 1908 von den Komponisten der Zweiten Wiener Schule (siehe auch Anton Webern und Alban Berg) entwickelt wurde.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lftonmusik

    Hallo,


    hiermit begrüße ich alle Interessenten herzlich zur Leserunde für den "Doktor Faustus".


    Mitmachen wollen bisher:


    Evelyne Marti
    Saltanah
    Aisha
    Pensiero


    und wer natürlich sonst noch Lust hat :-)


    Ich wünsche uns viel Spaß - und hoffe auf gute Diskussionen über das Buch.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    ich habe die "Trilogie" vor Ewigkeiten zwei oder dreimal gelesen.
    Der Humor ist wirklich phantastisch. Allerdings gab es von den 5 Bänden zwei furchtbar langweilige Durchhänger, ich glaube das waren der 3. und der 4. Teil.


    Den elektrischen Mönch fand ich auch nicht so besonders.


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob mir das noch gefallen würde, mittlerweile lese ich doch ganz andere Sachen (deshalb bin ich ja auch im Klassikerforum :-)) die Bücher müssen noch irgendwo in einer Kiste liegen, vielleicht lese ich sie mal wieder.

    Hallo Aljaz,


    Zitat von "aljaz"


    bei südamerika kann ich dir auch nur voll zustimmen... kenne zwar nur wenige autoren bisher, von denen lese ich aber gern und viel, v.a. garcia marquez und vargas llosa... bin auch hier für weitere vorschläge dankbar...


    Kennst Du Joaquim Maria Machado de Assis ? Keine Gegenwartsliteratur, sondern ein Klassiker und absolut empfehlenswert.

    Hallo zusammen,


    ich habe nichts gegen Gegenwartsliteratur, aber es ist mühselig die (für meinen Geschmack) guten Sachen zu finden.
    Bei den Klassikern ist das einfacher, die Zeit hat weitgehend die Spreu vom Weizen getrennt.


    Aktuelle Autoren, die ich auf jeden Fall mit den großen Klassikern auf eine Stufe stelle sind Jose Saramago und Siegfried Lenz.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Hubert,


    volle Zustimmung, vom Inhalt des Romans her ist "Schuld und Sühne" der bessere Titel. Nur hier stellt sich die Frage, wie weit dieser zulässig ist, da ja vom Autor selbst nicht dieser Titel gewählt wurde. (übrigens scheint nur im Deutschen der Titel interpretierend geändert worden zu sein, "crime and punishment", "crime e castigo", "Crime et châtiment" sind alles wortwörtliche Übersetzungen).
    Aber eine Diskussion über Übersetzungen würde uferlos werden. Das ist/war ja schon bei der Bibel so.


    Viele Grüße,
    Zola

    - Lazarillo von Tormes ( 17. Jhd / Blinder )
    - Lady Chatterleys Liebhaber (Lawrence / ca. 1920? / Kriegsverletzung)
    - Königliche Hoheit (Thomas Mann / 1909 / angeborene Behinderung)
    - Die Sünde des Abbe Mouret ( Zola / ca. 1875? / geistig zurückgebliebenes Mädchen)



    Dann fällt mir noch eine Erzählung von Maupassant ein, von einem behinderten, bettlägrigen Menschen, der unter seinen Achseln Hühnereier ausbrüten muß. Ich guck mal heute abend zu Hause nach, wie die Erzählung heißt, mir fällt's gerade nicht ein.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo mfl,


    Zitat von "myfairlady"


    yepp, habe brüder k. übersetzt von E.K.Rahsin.... (1925), wer das war, keine ahnung.



    "E. K. Rahsin ist das Pseudonym der Übersetzerin Less Kaerrick, 1886 im estnischen Pernau geboren und 1966 in München gestorben. Auf einer Bildungsreise entstand 1905 in Paris die Idee einer Neuübersetzung des Gesamtwerks von Dostojewski für den Piper Verlag in München, an der sie bis 1914 arbeitete. Less Kaerrick reiste in dieser Zeit durch Europa, ließ sich 1914 in Berlin nieder, 1919 in Oberbayern und lebte ab 1922 in München. 1960 erhielt sie den Voss-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung."

    Hallo mfl,


    bei der Ausgabe für 78 Euro handelt es sich um die Übersetzung von Swetlana Geier, die angeblich die beste sein soll.
    Wenn du noch etwas wartest, wirst du diese Übersetzung wohl als Taschenbuch aus dem S.Fischer-Verlag für 15 Euro kriegen, hier sind bereits einige ihrer anderen Übersetzungen als Taschenbuchausgaben erschienen.


    Ich lese gerade "Schuld und Sühne" in der Übersetzung von E.K. Rashin (diese Übersetzung ist schon sehr alt, läßt sich aber sehr gut lesen, vermutlich hast du dieselbe ?).
    Hier wurde allerdings schon der Titel aus heutiger Sicht nicht richtig übersetzt, das russische "Prestuplenie i nakazanie" heißt wortwörtlich übersetzt wirklich "Verbrechen und Strafe" (so übersetzte auch Swetlana Geier den Titel).


    Viele Grüße,
    Zola

    Eine kleine Bücherregal-Typologie:


    Typ "Abenteurer": Hat gar keine Bücher in der ganzen Wohnung. Kein einziges. Nicht mal ein Kochbuch.


    Typ "Bausparer": Hat ein mehrbändiger Brockhaus, diverse Club-Vorschlagsbände und zufällig zusammengewürfelte Urlaubslektüre.


    Typ "Normalo": Bücher aus Kindertagen, einige Fach- und Sachbücher, Geburtstagsgeschenke (ungelesen)


    Typ "Neureich": Repräsentative Hardcover-Ausgaben und großformatige Bildbände, nach Größe sortiert und ungelesen.


    Typ "Bücherwurm": Zweireihig bis auf den letzten Zentimeter vollgestopfte Regale (meist Modell Ivar oder Billy)


    Und zu welchem Typ gehörst du?

    Hallo Georg,


    entschuldige, aber Deine Reaktion wirkt doch sehr übertrieben.
    Sandhofer hat in dem Dosto-Thread einen "Vorschlag" gemacht und keine "Regeln" aufgestellt.
    Niemand zwingt dich auf diesen Vorschlag einzugehen - du kannst auch auf anderem Weg versuchen zu einer Einigung zu kommen.