Hallo zusammen,
also wird sich das "Leverkühn" wohl auf "er lebt Kühn" beziehen, das paßt ja wohl auch zu seinem Leben.
Saltanah, den Erzähler (Zeitblom) finde ich eigentlich nicht unsympathisch, aber zugegebenermaßen bisher auch noch nicht besonders sympathisch. Immerhin lehnt er den Natioanlsozialismus entschieden ab, wünscht sich sogar dass Deutschland den Krieg verliert (aber wohl aus dem Grund, dass die von den Nazis verbotene (wohl als entartet bezeichnete) Zwölftonmusik Leverkühns wieder zugelassen wird)
Was findest du an ihm besonders unsympathisch ? Seine Ausdrucksweise ? Diese Unterwürfigkeit mit der er von Leverkühn schreibt ?
Noch etwas zum 6. Kapitel, das ich eben fertiggelesen habe:
Der Erzähler vergleicht die Unsinnigkeiten des Mittelalters in seiner Heimatstadt (Hexenverfolgung, Ausgrenzung von Menschen anhand ihres Aussehens) mit der der Gegenwart (1943).
In der Abneigung gegen den Nationalsozialismus, scheint hier der Erzähler mit Thomas Mann voll übereinzustimmen.
Bemerkenswert fand ich allerdings folgende Sätze in diesem Kapitel. Der Erzähler schreibt:
Zitat
Ich spreche vom Volk, aber die altertümlich-volkstümliche Schicht gibt es in uns allen, und, um ganz zu reden, wie ich denke: ich halte die Religion nicht für das adäquateste Mittel, sie unter sicherem Verschluß zu halten. Dazu hilft nach meiner Meinung allein die Literatur, die humanistische Wissenschaft, das Ideal des freien und schönen Menschen.
Interessant so etwas von einem studierten Theologen (Zeitblom) zu hören. War das in der Tat auch Thomas Manns Meinung ?
Auf den gebildeten Menschen kann das zutreffen, aber für das "einfache Volk" gibt es doch kaum etwas besseres als die Religion und mit ihr die Existenz einer höheren, nicht-korrumpierbaren richtenden Instanz, der man nicht entkommen kann, um es dazu zu bringen Regeln und Gesetze einzuhalten.
Was denkt ihr dazu ?
Viele Grüße,
Zola